Ist vegane Ernährung kompliziert? Dieser Eindruck kann manchmal jedenfalls entstehen – überall ist von Superfoods, Mandelmus, gepufftem Amaranth und Chiasamen die Rede.
In Wahrheit musst du dich aber gar nicht erst durch sieben Spezialitätenmärkte kämpfen, bevor du dir ein veganes Gericht zubereiten kannst! Alles was du dafür brauchst sind Dinge, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt und die du wahrscheinlich sowieso schon zu Hause hast.
Wenn wir schreiben, dass du dich abwechslungsreich ernähren solltest, dann meinen wir nicht, dass du möglichst viele Lebensmittel aus der ganzen Welt konsumieren musst. Abwechslungsreich bedeutet lediglich, nicht jeden Tag Nudeln mit Tomatensauce zu essen.
Die Lebensmittel, die wir zu unseren Grundnahrungsmitteln zählen – vor allem Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse – enthalten alle Nährstoffe, die du brauchst, um gesund und fit zu sein.
In diesem Beitrag geben wir dir einen Einblick in unseren typischen Tagesablauf, und stellen dir dabei unsere veganen Lieblingsrezepte vor, die perfekt für Vegan-Anfänger:innen geeignet sind.
Vom Frühstück bis zum Abendessen: Unsere liebsten veganen Rezepte für Anfänger:innen
Ganz allgemein gilt: Am liebsten mögen wir Gerichte, die schnell und einfach zubereitet sind und für die wir nur wenige Zutaten benötigen (und idealerweise auch nur einen einzigen Topf).
Wenn wir sagen, dass wir durch den Umstieg auf die vegane Ernährung das Kochen lieben gelernt haben, dann meinen wir damit also nicht das Fünf-Gänge-Haute-Cuisine-Mindestens-drei-Stunden-Zubereitungszeit-Kochen. Wir meinen vielmehr die Kunst, in kurzer Zeit aus ein paar möglichst frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln ein Gericht zuzubereiten, das uns schmeckt und satt macht.
Das vegane Frühstück
Morgens starten wir mit einem simplen Frühstück in den Tag.
Das Frühstück ist eine tolle Gelegenheit, die Weichen für den Tag zu stellen. Wenn du zu den Menschen gehörst, die ihr Frühstück bislang im Auto, in der Bahn oder am Arbeitsplatz herunterschlingen, dann solltest du ein Selbstexperiment starten: Bereite ab morgen einen Monat lang direkt nach dem Aufstehen ein einfaches Frühstück zu. Setze dich an einen Tisch, um es zu essen. Mach ein Ritual daraus.
Hier sind ein paar unserer Lieblingsfrühstücke, von denen du dich inspirieren lassen kannst:
Der Vormittag
Die Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen (und auch zwischen Mittagessen und Feierabend) überbrücken wir mit gesunden Snacks: Eine Handvoll Nüsse oder Studentenfutter, grüne Smoothies und natürlich frisches Obst und Gemüse sind jederzeit erlaubt, wenn wir Lust auf einen kleinen Imbiss haben.
Bevor wir selbständig waren, hatten wir uns am Arbeitsplatz eine spezielle „Snack-Schublade“ eingerichtet. So sind wir im Fall der Fälle erst gar nicht auf die Idee gekommen, uns einen Schokoriegel zu kaufen, sondern konnten unseren Heißhunger auf gesunde Art und Weise stillen.
Das vegane Mittagessen
Zu Mittag gibt es bei uns immer die Reste vom Abendessen am Vortag. Eigentlich ist “Reste” aber falsch, weil wir abends bewusst die doppelte Menge zubereiten und dann jeweils eine Portion für den nächsten Tag in den Kühlschrank stellen. Das ist praktisch, weil wir so nur einmal pro Tag kochen müssen.
Wir bereiten uns unsere warmen Gerichte meist als One-Pot-Meals zu: alles in einem Kochtopf oder einer Pfanne. Meistens braten wir Zwiebeln und etwas Knoblauch an und geben dann verschiedenes Gemüse dazu. Dazu gibt’s zum Beispiel Vollkornpasta, Quinoa, Hirse, Kartoffeln, Couscous oder Reis.
Hier sind ein paar Klassiker, die mittags (und somit auch abends) immer wieder auf unseren Tellern landen:
Gerichte mit Pasta
- Auch lecker: Pasta mit Kichererbsen-Pesto
Suppen
Pfannengerichte
Salate
One-Pot-Gerichte
Der Snack vor dem Training
Die richtige Ernährung vor dem Training ist vor allem für Laufanfänger:innen oft ein Buch mit sieben Siegeln: Entweder man isst zu wenig und fällt unterwegs in ein Hungerloch (natürlich genau dann, wenn man am weitesten weg von Zuhause ist). Oder man isst zu viel und fühlt sich dann während des Laufs schwer und aufgebläht. Die goldene Mitte trifft man am Anfang nur selten, und wenn, dann weiß man oft gar nicht, was man anders gemacht hat als sonst.
In diesem Beitrag erkläre ich, wie du deine persönliche Strategie für die Energiezufuhr vor dem Laufen herausfindest. Für uns hat sich ein Smoothie vor dem Training als perfekte Lösung herausgestellt: Smoothies liefern uns genügend Power für unseren Lauf, ohne uns träge zu machen oder schwer im Magen zu liegen.
Besonders gut geeignet sind zum Beispiel ein Bananen-Blaubeer-Smoothie oder ein Bananen-Dattel-Smoothie. Beide Rezepte findest du bei Katrins 7 bunten Smoothie-Rezepten für mehr Abwechslung im Glas.
Oft beißen wir aber auch einfach nur ein paar Mal von einer Banane ab, die wir vielleicht noch mit etwas Erdnussmus bestreichen 🙂
Nach dem Laufen und Abendessen
Nach dem Training geht es kulinarisch weiter. Wenn wir eine besonders intensive oder lange Trainingseinheit hinter uns haben, nehmen wir direkt einen Snack zu uns, der möglichst viel Protein und einfache Kohlenhydrate enthalten sollte. Warum das so wichtig für die Regeneration ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Abends stellen wir uns dann zusammen in die Küche, um unser Abendessen (und das Mittagessen für den nächsten Tag) zuzubereiten – siehe oben.
Am Wochenende darf es dann auch gerne mal etwas anderes als ein “One Pot Meal” sein: Selbstgebackenes Vollkornbrot oder Vollkornbrötchen mit Hummus oder Guacamole, riesige bunte Salat-Teller mit angebratenem Tempeh oder marinierten Tofustreifen oder ein Besuch in einem veganen oder veggie-freundlichen Restaurant lassen das vegane Läufer:innenherz dann auch mal ganz ohne körperliche Anstrengung höher schlagen!
robert
Na, ich werd mir dann mal ansehen was ihr über das Buch zu erzählen habt, auch wenn ich es auf English schon habe, und weder Motivation zum Laufen noch zum Veganem Leben brauche 😉
Daniel Roth
Sehr schön, dann sprich uns auf jeden Fall mal an! Bitte auch wenn wir dich vorher zu Tode gelangweilt haben 😉
Tina
Hallo Ihr beiden,
vieles hört sich interessant an von den Rezepten, aber Bananen scheinen Grundnahrungsmittel für Läufer zu sein, wie mir schon häufiger aufgefallen ist.
Mit Bananen geht für mich nicht, weil ich sie einfach nicht hinunter bekomme und mich vor dem Geschmack wie auch der Konsistenz ekle.
Habt Ihr eine Idee die Bananen zu ersetzen? Auch in Bezug auf die Nährwerte fällt mir nichts Vergleichbares ein.
Liebe Grüße
Tina
Katrin Schäfer
Hallo Tina,
in welchem Rezept möchtest du denn Bananen ersetzen? Es gibt sicherlich einige Rezepte, in den man sie gut ersetzen kann, in anderen weniger. Eine pauschale Empfehlung kann ich dir deswegen nicht geben.
Viele Grüße
Katrin
Vegengorda
Oh ja, ohne Frühstück gehe ich auch nicht aus dem Haus. Wobei ich da noch ein bisschen Abwechslung rein bringen könnte, wenn ich eure Rezepte so sehe 😀
Mit Abend- und Mittagessen machen wir das genauso, wobei das bei uns meistens mindestens zwei Töpfe bzw Topf und Pfanne werden. Aber ihr habt da noch eine schöne Sammlung an Rezepten, da werden auf jeden Fall noch ein paar ausprobiert; die Linsenbolognese habe ich auf jeden Fall schon lieb gewonnen 🙂
Katrin Schäfer
Hallo Vegengorda,
das freut uns – und mit der Linsenbolognese bist du nicht alleine – das ist ein absoluter Klassiker hier auf beVegt 🙂
Viele Grüße
Katrin
Ann
Bei mir gibt es immer 2 große Scheiben selbst gebackenes Vollkornbrot (mit Sesam, Leinsamen, Hanfsamen, Chia oder so drin). Dann Nussmus drauf (Sorte reihum Erdnuss, Cashew, Mandel, Haselnuss, Tahin), darauf selbstgemachte Marmelade, oben drauf einen dicken Klecks Sojajoghurt und im Moment noch getoppt mit etwas Ingwerpulver 😊 Für die Eisenaufnahme gibt’s dazu ein Pinnchen Sanddorn- oder Vogelbeerensaft. Ohne Frühstück gehe ich auch nicht mehr aus dem Haus!!!
Daniel Roth
Ui, das klingt aber lecker 🙂