Vegane deutschsprachige Kochbücher waren vor einigen Jahren noch Mangelware. Heute sieht die Auslage in Buchhandlungen deutlich anders aus: Kuchen und Cupcakes, festliches Essen, schnelles Essen, Gerichte für den Job, Low Carb-Rezepte, Kochbücher zum Zunehmen und zum Abnehmen – das alles gibt es auch in vegan. Eine tolle Entwicklung, die sich da vollzogen hat!
Die Folge: heute jubelt kaum noch ein Veganer, wenn ein neues veganes Kochbuch erscheint. Es ist schon normal. Genauso wie auch die 27. Milchalternative nicht mehr so gefeiert wird wie noch vor einigen Jahren, als der kleine Supermarkt um die Ecke plötzlich Hafermilch im Sortiment hatte.
So hielt sich auch unsere Motivation erst in Grenzen, das Buch „Vegiterran“ vorzustellen, als wir von compassion media gefragt wurden, ob sie uns das Buch zusenden dürfen. Wir hatten gerade erst zwei Reviews zu Kochbüchern hier auf beVegt veröffentlicht („Vegan im Job“ und „Vegan Lecker Lecker 2!“), und eine für alle veganen Sportler (und die, die es werden wollen!) spannende Buchvorstellung ist bereits in Vorbereitung.
Trotz unserer verhaltenen Reaktion („wir stellen das Buch sehr wahrscheinlich nicht auf dem Blog vor“) flatterte Vegiterran* doch irgendwann in unseren Briefkasten. Und was soll ich sagen? Wir waren sofort begeistert!
Mediterran und vegan
Warum denn extra ein mediterranes Kochbuch für Veganer? Gibt es nicht ausreichend mediterrane vegane Rezepte? Klar gibt es die. Und doch enthalten viele, gerade traditionelle mediterrane Gerichte Fleisch, Fisch oder Käse. Dem wollte die Autorin Theofano Vetouli Abhilfe schaffen, und hat in ihrem Buch* zum großen Teil klassische mediterrane Rezepte veganisiert.
Fast jedes Rezept kommt mit einem Foto, das mag ich ja ganz besonders. Die Rezepte enthalten eine überschaubare Anzahl an Zutaten und sind meist in kurzer Zeit zubereitet. Unterteilt sind die etwa 60 Rezepte in folgende Kapitel:
- Vorspeisen, darunter Gebäck und Teigwaren, Dips und Meze (kleine Gerichte)
- Salate
- Suppen
- Hauptgerichte mit Nudeln, mit Reis, mit frischem Gemüse und mit Hülsenfrüchten und Fleischalternativen
- Süßspeisen: Kuchen, Gebäck und andere Nachtische
Bereits nach wenigen Tagen hatten Daniel und ich einige Rezepte aus dem Buch nachgekocht. Sowas kommt selten vor, doch die mediterranen Rezepte hatten es uns gleich angetan und passten perfekt zu den sommerlichen Temperaturen. So gab es bei uns schon die Paella Vegana (wer braucht da noch Fisch und Shrimps?), das Fladenbrot (gibt es ab sofort häufiger!), das Quinoatabouleh (Rezepte siehe unten), Baba Ghanoush (tolle Alternative zu Hummus aus Auberginen), Skordalia (eine Kartoffel-Knoblauchpaste), die Rote-Linsen-Suppe mit frischer Minze (Reste sind auch eine super Pasta-Soße!) und das Spinat-Pesto.
Auf meiner persönlichen To Cook-Liste stehen definitiv noch die Tortilla de Patatas, das Tofu-Kebab und die Salame di Cioccolato (eine Art „Kalter Hund“, ein kalter, nicht gebackener Kuchen, der Mitte der 80er Jahre auf keinem Kindergeburtstag fehlen durfte).
Für meinen Geschmack enthalten die meisten Rezepte zu viel Olivenöl, das habe ich bei allen Gerichten drastisch reduziert. Ich habe nichts gegen Fett, aber 120 ml Olivenöl für das Spinat-Pesto passend zu einer Portion von 500 g Pasta (das sind bei uns maximal 4 Portionen Essen), ist mir eindeutig zu viel.
Was du in „Vegiterran“ vergeblich suchst sind Hintergründe und Basis-Informationen zur veganen Ernährung. Finde ich top, denn dafür gibt es ausreichend andere Quellen und Kochbücher und es bleibt mehr Platz für die leckeren Rezepte.
Rezept für Quinoatabouleh
Wenn Daniel und ich länger unterwegs sind und auf Nummer sicher gehen wollen (sprich: eine ausgewogene und leckere Verpflegung dabei haben wollen), dann ist ein kohlenhydratreicher Salat mit viel Gemüse oft mit von der Partie. Eine leckere Alternative zu unserem Couscoussalat ist ab sofort das Quinoatabouleh.
Zutaten für 1 große Schüssel
- 150 g Quinoa
- 2 Tomaten
- 1 Paprika
- ½ Bund Frühlingszwiebeln
- 1 Bund Petersilie (gewaschen und gehackt)
- 2 TL Korianderpulver
- Salz
- 1 EL Olivenöl
- Saft einer kleinen Zitrone
Zubereitung
- Einfach und unkompliziert – so wie ich es mag. Quinoa in einem Sieb mit heißem Wasser abwaschen und dann mit Wasser und einer Prise Salz zubereiten. Wir machen das in unserem Reiskocher*. Ein normaler Kochtopf auf dem Herd funktioniert natürlich auch. Dafür Quinoa ca. 15 Minuten köcheln und weitere 5 Minuten quellen lassen, bis das Wasser komplett verdampft ist. Quinoa abkühlen lassen.
- Tomaten, Paprika und Frühlingszwiebeln waschen, putzen und klein schneiden. Zusammen mit dem abgekühlten Quinoa in eine große Schüssel geben.
- Petersilie, Koriander, Salz, Olivenöl und Zitronensaft dazugeben, umrühren und noch ca. 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.
Vegiterran* von Theofano Vetouli ist bei compassion media erschienen und für 16,90 Euro erhältlich. compassion media hat uns freundlicherweise ein kostenloses Rezensionsexemlar zur Verfügung gestellt.
Eva Müller
Bulgursalat mit Tomaten, Paprika, =D das essen bei uns im Sommer alle gern, =D
Katrin Schäfer
Liebe Eva,
vielen Dank! Wenn du am Gewinnspiel teilnehmen willst musst du noch mal genau lesen 🙂
Das geht nicht über Kommentar, sondern per E-Mail!
Liebe Grüße
Katrin
Dominic
Ah schade, bin genau ein Tag zu spät für das Gewinnspiel :(! Der Quinoatabouleh sieht auf jeden Fall lecker aus und wird mal nachgekocht :).
Liebe Grüße
Katrin Schäfer
Ist es auch, Dominic, probier es mal aus!
Liebe Grüße
Katrin
Pauline
Sehr lecker! ?? Ideal für einen Grillabend, mal was anderes als immer Nudel-bzw. Kartoffelsalat.
Katrin Schäfer
Und wie – wir lieben diesen Salat!
ina mart
hallo ihr 2 ,
das Tabouleh sieht lecker aus, etwas Ähnliches habe ich auch schon gemacht – nur ohne Koriander -> steht jetzt schon auf der Einkaufsliste.
Ihr schreibt dass ihr Quinoa im Reiskocher macht, tolle Idee – da hätte ich auch mal draufkommen können 🙂 !
Geht ihr da genau wie auf dem Herd vor??
Lieben Wochenend-Gruß,
ina 🙂
Katrin Schäfer
Hallo Ina,
ich mache das so: Wasser und Quinoa im Verhältnis 2 zu 1, Quinoa davor abspülen und dann mit einer Prise Salz ab in den Reiskocher. Ich glaube, so habe ich das früher auf dem Herd auch gemacht. Funktioniert bestens 🙂
Liebe Grüße, Katrin
ina mart
danke Katrin, wird morgen ausprobiert 🙂
Anne
Das Quinoatabouleh schmeckt genial. Hatte keine Paprika, dafür aber Zuckerschoten. Die passen auch prima rein. Ich kannte Quinoa bisher gar nicht, werde es aber sicher öfter verwenden.
Katrin Schäfer
Oh, dann wirst du jetzt häufiger mit Quinoa kochen – Quinoa ist sooo lecker und wirklich vielseitig einsetzbar!
Elis
Ja, Quinoa kann ich allen Lesern nur empfehlen…..
Couscous ist wirklich sehr sehr gut vom Geschmack und Verwendungs-
möglichkeiten, aber es ist und bleibt ein Weizenprodukt und bekommt mir
persönlich gar nicht gut!
Alle Verdauungsprobleme (inkl. Magenbeschwerden nach 15 Min.) hatte ich
mit Quinoa nie – deshalb bleibe ich auch dabei. Und ich liebe das Aroma,
alle Rezepte für Courcous kann man im Gegenzug durch Quinoa austauschen.
So einfach ist das – ein toller Energielieferant ist es noch dazu 🙂
Claudia
Hi, ihr schreibt im Rezept 1 große Schüssel. Ist das eine Portion oder zwei?
Gruß
Katrin Schäfer
Hallo Claudia,
das kommt darauf an, ob ihr das Quinoatabouleh als Hauptgericht esst oder als Beilage – und natürlich auf euren Appetit. Als Hauptgericht sind es eher zwei Portionen, aber mit viel Hunger kriegt man die Portion auch alleine weg.
Viele Grüße
Katrin
Susana
Klingt interessant Werde ich nach meinem Masterfasten ausprobieren.
Wie wird die Tortilla de Patata hier gebundn auch mit Kichererbsenmehl? So hat sie meine Mama veganisiert . Yammi lecker!!!
Danke für den Artikel
Katrin Schäfer
Hallo Susana,
nein, zum Binden wird hier mit Polenta gearbeitet.
Viele Grüße – und lass es dir Schmecken!
Katrin
Ann
Ich bin nicht so ein Fan von Quinoa, keine Ahnung warum. Ist nicht so recht mein Fall. Das Rezept klingt aber superlecker, vielleicht teste ich es doch mal. Was ich aber total superlecker finde: Gepoppten Quinoa! Bisher kannte ich nur gepoppten Amaranth, den ich auch super finde, aber gepoppter Quinoa ist einmalig lecker!!
Katrin Schäfer
Hallo Ann,
das Rezept ist sehr lecker, aber du kannst das Tabouleh genauso gut auch mit Couscous oder Bulgur machen.
Gepoppten Quinoa kenne ich auch, z.B. fürs Müsli, aber weder gepopplter Amaranth noch gepoppter Quinoa haben mich bisher umgehauen.
Viele Grüße
Katrin