Mit Roter Bete ging es mir wie mit Rosenkohl: Als Kind konnte ich nicht verstehen, wieso Erwachsene dieses Gemüse freiwillig essen. Heute esse ich Rote Bete und Rosenkohl liebend gerne.
Das Geheimnis: Es kommt auf die richtige Zubereitung an! Scharf angebratener Rosenkohl mit Sobanudeln (das Rezept dazu findest du hier auf dem Blog) ist ein ganz anderes Geschmackserlebnis als verkochter Rosenkohl, der labbrig weich ist.
Genauso ist es mit Roter Bete: Rote Bete-Salat, also geraspelte Rote Bete, eingelegt in einer Essigsoße, war als Kind überhaupt nicht mein Ding. Aber Rote Bete, angebraten und püriert mit angerösteten Nüssen – das kann was!
Wenn du bisher noch kein Rote Bete-Fan bist, dann will ich heute etwas dafür tun, um das zu ändern. Und zwar mit einem leckeren Rote Bete-Pesto!
Was ist eigentlich ein Pesto?
Ein Pesto im klassischen Sinn ist eine pastöse, ungekochte Soße. Der bekannteste Vertreter ist das Pesto alla genovese, das meist aus Basilikum, Pinienkernen, Olivenöl und Käse besteht.
Genau genommen ist unser Rezept für das Rote Bete-Pesto gar kein Pesto, denn die Rote Bete wird dafür angebraten. Ich hake das mal unter „künstlerische Freiheit“ ab.
Wenn man in der Wikipedia-Definition zu Pesto weiterliest, erfährt man, dass ein Pesto in der italienischen Küche häufig zu Nudeln gereicht wird – und das passt dann wieder zu unserem Rezept!
Wie die meisten Rezepte hier auf dem Blog enthält das Rote Bete-Pesto wenige Zutaten und ist schnell zubereitet, aber natürlich extrem lecker!
Zutaten für 4 Portionen
- 4 EL ganze Haselnüsse
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 2 Zehen Knoblauch
- 400 g Rote Bete
- 2 EL Öl zum Anbraten (z.B. Rapsöl)
- 500 g Vollkorn-Pasta (z.B. Spaghetti)
- Salz
- Pfeffer
Zum Garnieren
- frische Kräuter
Zubereitung
- Haselnüsse in einer Pfanne ohne Öl anrösten. Sobald die Schale anfängt aufzuplatzen und die Haselnüsse das typische Haselnuss-Röstaroma entwickeln die Nüsse aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
- Zwiebeln schälen und würfeln. Knoblauchzehen abziehen und fein hacken.
- Rote Bete-Knollen gut waschen und würfeln. Achtung: Rote Bete ist stark färbend!
- Öl in einer Pfanne erhitzen. Erst Zwiebeln glasig anbraten, dann den Knoblauch dazugeben und mit einem Pfannenwender mehrmals rühren. Nach 2 Minuten die Rote Bete-Würfel hinzugeben und für 8-10 Minuten anbraten. Zwischendurch immer mal wenden. Sobald die Rote Bete etwas weicher geworden ist die Pfanne vom Herd nehmen.
- In der Zwischenzeit Pasta in sprudelndem Salzwasser al dente kochen.
- Rote Bete mit Salz und Pfeffer würzen. Zusammen mit den Haselnüssen in ein hohes Gefäß geben und mit einem Pürierstab zu einem Pesto pürieren. Alternativ kannst du dafür einen Mixer verwenden. Ich bereite das Pesto bevorzugt mit unserem Pürierstab* zu. Der Pürierstab ist anschließend schneller wieder sauber als der Mixer.
- Pasta abgießen und zusammen mit einer großzügigen Portion Pesto auf Tellern anrichten und mit frischen Kräutern garnieren.
Ich wünsche dir einen guten Appetit!
Ich liebe den klassischen und unverfälschten Geschmack und würze nur mit Salz und Pfeffer. Wenn dir noch ein paar Gewürze fehlen, dann kann ich mir Oregano oder Würzhefeflocken sehr gut in diesem Pesto vorstellen. Wenn du Pesto genauso gerne magst wie wir, dann findest du hier auf dem Blog noch ein Brokkoli-Pesto und ein Kichererbsen-Pesto.
Ullmann
Schmeckt sehr gut! Habe zuerst die Nüsse in den Mixer gegeben und pulverisiert, dann später die weich gegarte Rote Beete samt Zwiebeln und Knoblauch dazugeschüttet und noch zusätzlich eine Prise Zimt dazu gegeben und alles miteinander vermischt. Allerdings habe ich mehr Öl benötigt als angegeben, vielleicht habe ich zu viele Nüsse genommen. Als es dann immer noch nicht geschmeidig war, habe ich zu Hafersahne gegriffen.
Übrigens benutze ich den „Blender“ eines amerikanischen Herstellers, da gibt es zwei Mixbecher, auch einen für kleinere Portionen. Und zusätzlich benutze ich einen extra schmalen Schaber speziell für solche Mixgefäße.
Also, meine Senioren-WG war überrascht, aber sehr zufrieden mit meiner Hexenküche!
Katrin Schäfer
Liebe Ingrid,
das freut mich, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!
Viele Grüße
Katrin
Miri
Hallo ihr beiden,
Ich habe euer Rezept heute mit Pinienkernen statt Haselnüssen zubereitet und mein Freund und ich fanden es super lecker.
Danke euch für diese wunderbar einfache und leckere Inspiration 🙂
Liebe Grüße!
Katrin Schäfer
Hallo Mimi,
sehr gerne – und danke für den Tipp, Pinienkerne können wir uns auch gut vorstellen!
Viele Grüße
Katrin
Wolfgang
Finde euere Seite und euer Engagement sehr inspirierend.
Da ich oben im Rezept Rapsöl las. Hab soeben einen Bericht gelesen, welcher wieder bestätigte, dass man alle Öle, ausgenommen Kokosöl (zum Braten, Backen, Kochen) und natives Olivenöl (kalte Anwendung, Salate etc.) vermeiden soll. Außer den 2 genannten sind alle raffiniert und tragen zu einem Ungleichgewicht bei Omega 6- zu Omega 3 Fettsäuren bei.
Dieses liegt scheinbar bei Ottonormalverbraucher bei 20:1 (Veganer ausgenommen) optimal wäre ein Verhältnis von 1:1
Hinzu kommt die Bildung von Transfetten beim Erhitzen raffinierter Öle (Mais, Raps, Sonnenblumen…)
Was meint Ihr dazu?
Katrin Schäfer
Hallo Wolfgang,
das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren in Rapsöl beträgt 2:1, von daher ist das Öl optimal dazu geeignet, das Ungleichgewicht in Richtung des empfohlenen Verhältnisses von 5:1 zu verschieben. Wir haben zu Omega-3-Fettsäuren einen ausführlichen Post, den du hier findest.
Ich bin Diplom-Oecotrophologin und habe an der Uni Gießen Ernährungswissenschaften studiert. Ich habe noch nie gelesen, dass das Verhältnis vom Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren 1:1 sein soll. Darf ich fragen, auf welche Quelle du dich da beziehst?
Insgesamt sehen wir unsere Rezepte als Inspiration und Vorschläge. Wenn du dich mit einem anderen Öl wohler fühlst – nur zu!
Viele Grüße
Katrin
Ulla
Letzte Woche zum ersten Mal euer Rote-Beete-Pesto gemacht und seitdem hätte ich es jeden Tag essen mögen. So einfach wie genial. Ich gebe der Mischung einfach einen Löffel Nudelkochwasser hinzu, dann gibt es keine Zweifel an der Geschmeidigkeit und es funktioniert bei mir wirklich am besten mit dem Pürierstab, warum auch immer. Sowohl Blender als auch die Küchenmaschine hatten Schwierigkeiten, der nicht. Danke für die Inspiration!
Katrin Schäfer
Liebe Ulla,
vielen Dank, das freut mich natürlich sehr – wir müssen es auch unbedingt mal wieder machen. Ich hätte nämlich noch zwei Knollen Rote Bete im Kühlschrank!
Viele Grüße
Katrin