Was war das vor knapp zehn Jahren für eine Überraschung für uns, als wir festgestellt haben, dass man Mousse au Chocolat, Kuchen und sogar Mayonnaise auch komplett ohne Eier herstellen kann – und oft weder optisch noch geschmacklich einen Unterschied merkt!
Zugegeben: in den genannten Gerichten sind die Eier „versteckt“ – man kann sie also nach der Verarbeitung nicht mehr als solche erkennen.
Anders sieht es bei einem Rührei aus.
Aber: Sogar das kann man veganisieren! Was für viele erfahrene Veganer:innen zum Basis-Wissen in der Küche gehört, klingt für Vegan-Neulinge und Interessierte erstmal ziemlich verrückt. Das merken wir immer wieder – zum Beispiel bei unseren veganen Laufwochenenden, bei denen Heidrun uns regelmäßig ihren leckeren „Rührtofu“ auftischt.
Veganes Rührei – diese Vorstellung ist in der Tat für viele Menschen etwas gewöhnungsbedürftig. Der vegane Klassiker ist auch als „Rührtofu“ bekannt, und steht seinem Vorbild in Sachen Farbe, Konsistenz und Geschmack (und Eiweißgehalt!) in nichts nach.
Rührtofu: das Frühstück mit der Extra-Portion Eiweiß
Rührtofu gibt es bei uns nicht jeden Tag (weil wir unter der Woche meistens Porridge frühstücken), sondern wir gönnen ihn uns am liebsten als besondere Leckerei am Wochenende – zum Beispiel mit einer Scheibe selbstgebackenem Vollkornbrot oder leckeren Vollkornbrötchen.
Aber der Rührtofu macht sich auch hervorragend zu Bratkartoffeln, Reis oder Pasta (am besten noch mit einer scharfen Würzsoße toppen).
Die gar nicht mehr so „geheime“ Zutat, um den Rührtofu geschmacklich ganz nah ans Rührei zu bringen, ist das schwefelhaltige Kala Namak-Salz* aus der indischen Küche. Die Schwefelverbindungen im Salz lösen sich, wenn sie mit der Feuchtigkeit aus dem Rührtofu in Kontakt kommen, und sorgen dann für das typische Ei-Aroma.
Zutaten für 4 Portionen
- 1 Zwiebel
- 3-4 getrocknete Tomaten
- 1 frische Tomate
- 4 Champignons
- 200 g Naturtofu
- 2 EL Öl zum Anbraten (z.B. Rapsöl)
- 3 EL Seidentofu
- 1 TL Kurkumapulver
- ½ TL Paprikapulver
- Salz und Pfeffer
Zum Garnieren:
- ½ Bund Frühlingszwiebeln
Optional:
Zubereitung
- Die Zwiebel schälen und würfeln, die getrockneten Tomaten in feine Streifen schneiden. Die frische Tomate und die Champignons ebenfalls würfeln. Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden und für später beiseite stellen.
- Den Tofu vorsichtig zwischen zwei Küchentüchern auspressen und anschließend mit einer Gabel fein zerbröseln.
- Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen und anschließend die Zwiebelwürfel glasig anbraten. Den zerbröselten Tofu dazugeben und für 3-4 Minuten mitbraten. Mehrmals umrühren, damit der Tofu nicht am Pfannenboden anbrennt.
- Den Seidentofu hinzu geben, unterrühren und für weitere 2 Minuten mitbraten. Danach die Champignons, die getrockneten und die frischen Tomaten unterheben und mit Kurkuma und Paprikapulver bestäuben.
- Den Rührtofu mit (wenig) Salz und Pfeffer abschmecken.
- Direkt vor dem Servieren mit Frühlingszwiebeln garnieren und noch etwas Kala Namak-Salz* dazugeben. Das schwefelige Aroma verfliegt schnell wieder, weswegen du den Rührtofu erst kurz vor dem Verzehr damit würzen solltest.
Ich wünsche dir einen guten Appetit!
Variationsmöglichkeiten
Damit es nicht langweilig wird, kannst du deinen Rührtofu natürlich auf 1.001 verschiedene Arten würzen und verfeinern:
- Verwende Spinat oder Grünkohl anstatt der Champignons (oder zusätzlich).
- Entscheide dich für Schnittlauch oder Petersilie anstatt der Frühlingszwiebeln.
- Brate mit den Zwiebeln noch ein paar feine geschnittene Räuchertofu-Würfel an, um dem Gericht ein noch herzhafteres und „speckiges“ Aroma zu verleihen.
- Für eine flüssigere Konsistenz verwendest du etwas mehr Seidentofu.
Heute morgen zum Frühstück zubereitet und für sehr lecker 😋 befunden…
Danke Sven – freut uns sehr 🙂
Heute habe ich das mittags – spätes Frühstück- zubereitet. Da ich weder frische Tomaten noch Champignons hatte habe ich einen Rest Rote Bete dazu gegessen. Es war echt lecker.
Das freut uns zu hören, Gabi! 🙂
Endlich mal ein veganes Rührei, was auch schmeckt! Der Seidentofu gibt eine herrliche Konsistenz und Kurkuma und Paprika eine tolle Farbe. Sehr lecker! Das wird mein neues Wochenendhighlight 😍
Hallo Vivien,
vielen Dank, das freut mich sehr 🙂
Viele Grüße
Katrin
TOP Rezept, Mengenangaben sind aber nur für eine und nicht für vier Portionen. 😉
Haha, okay da würde ich dir Recht geben – eine Läuferportion, oder vier Normalo-Beilagenportionen 😉