Ich liebe Thai-Curries. Früher war es für mich ein absolutes Highlight, zum Thailänder zu gehen und dort ein rotes Thai-Curry zu bestellen. Scharfe rote Currypaste und der exotische Kokosgeschmack, gepaart mit knackigem Gemüse und Reis – eine tolle Kombi!
Nachdem ich 2005 zum ersten Mal in Thailand gewesen bin, war meine Lust geweckt, mal selbst ein rotes Thai-Curry zu kochen. Die rote Curry-Paste habe ich mir im Asiamarkt besorgt. Außerdem ist ein Reiskocher seitdem fester Bestandteil meiner Küchenausstattung.
Meine Curries haben damals schon gut geschmeckt, aber irgendwie hat immer etwas gefehlt. Und auch nach vielen gemeinsamen Curry-Experimenten mit Daniel war es nie zu 100 Prozent so, wie ich es aus Asien kannte.
Die „geheime“ Zutat für ein authentisches Thai-Curry
Irgendwann sind wir dann zufällig bei einem Besuch im Asiamarkt auf die „geheime“ Zutat gestoßen, die bislang in unseren Curries gefehlt hatte: es sind Kaffir-Limettenblätter, die den authentischen Geschmack ausmachen!
Seitdem muss ich nicht mehr ins Restaurant gehen (oder sogar nach Thailand reisen), um ein Curry mit dem „richtigen“ Geschmack zu bekommen. Heute zeige ich dir, wie wir zu Hause unser Thai-Curry zubereiten. Mach am besten eine große Portion, dann kannst du am nächsten Tag noch mal davon essen.
Mittlerweile wirst du auch in fast jedem Bio- und Supermarkt eine Curry-Paste finden. Die Thai-Currypasten im Asiamarkt sind unschlagbar günstig und halten im Kühlschrank ewig. Leider enthalten einige Currypasten Garnelen, und manchmal kann man die Pasten mit und ohne Garnelen optisch kaum voneinander entscheiden. Schau dir am besten jedes Etikett gut an, damit du zu Hause nicht feststellen musst, dass du ein nicht-veganes Produkt gekauft hast.
Rezept für ein (absolut authentisches) veganes Thai-Curry
Zutaten (für 4 Portionen)
- 2 Zwiebeln, geschält und gewürfelt
- 1-2 EL Kokosöl zum Anbraten
- 1 Dose Kokosmilch
- 2 EL Thai-Currypaste, zum Beispiel je einen EL gelbe und rote Curry-Paste
- 1 kleiner bis mittelgroßer Hokkaido-Kürbis, in kleine Würfel geschnitten (die Schale darf dranbleiben)
- 2 Karotten, in dünne Scheiben geschnitten
- 2 Handvoll Zuckerschoten
- 1/2 Kopf Brokkoli, Röschen vom Strunk getrennt
- 1 großzügiger Spritzer Agavendicksaft
- 1 großzügiger Spritzer Sojasoße
- 4 Kaffir-Limettenblätter
- 400 g Naturtofu
- optional: 1 EL Palmzucker
- Vollkornreis (für 4 Portionen mache ich ca. 3 Portionsbecher unseres Reiskochers, das sind 100 g Reis pro Becher)
Zubereitung
- Den Reis mit der doppelten Menge Wasser und einer Prise Salz zubereiten. Ich mache das am liebsten mit dem Reiskocher (hier findest du eine Auswahl an aktuellen Modellen*), so kann nichts überkochen oder anbrennen.
- Den Tofu gut auspressen und anschließend in ca. 1×1 cm große Würfel schneiden. Das Auspressen geht am besten, wenn du den Tofublock erst der Länge nach in dünnere Scheiben schneidest. Anschließend platzierst du die Tofu-Scheiben auf ein Küchenbrett, legst ein gefaltetes Küchentuch darauf und presst vorsichtig mehrmals von beiden Seiten die überschüssige Flüssigkeit heraus. Die Küchentücher wechselst du, wenn sie sich mit Wasser vollgesogen haben. (Wenn du den Tofu nicht auspresst, dann enthält er zu viel Flüssigkeit und bleibt beim Anbraten labbrig. Bei Tofu, der nicht im Kühlregal aufbewahrt wird, ist das Auspressen meistens nicht notwendig, weil er schon recht „trocken“ ist.)
- Als nächstes die Hälfte des Kokosöls in einem großen Topf erhitzen. Die Zwiebeln darin goldbraun anbraten. Currypaste und Kokosmilch dazugeben und die Currypaste gut in der Kokosmilch verrühren, bis sie vollständig in der Kokosmilch aufgelöst ist.
- Gib den Kürbis, die Karotten und die Kaffirlimettenblätter dazu und dreh die Temperatur runter. Es soll jetzt nur noch ganz leicht köcheln. Wenn der Kürbis gar ist dürfen die Zuckerschoten und die Brokkoliröschen noch ein paar Minuten mitdünsten. Sie sollten aber schön knackig bleiben!
- In der Zwischenzeit in einer Pfanne das restliche Kokosöl erhitzen und die Tofuwürfel von allen Seiten goldbraun anbraten. Zum Ende hin den Tofu in der Pfanne mit Palmzucker bestreuen, dann bekommt er eine schöne Kruste (das ist natürlich optional – in Asien macht man es aber oft so).
- Das Thai-Curry zuletzt mit mit Agavendicksaft und Sojasoße abschmecken. Wenn möglich die Kaffir-Limettenblätter rausfischen, denn die isst man nicht mit. Wenn du sie nicht findest ist das aber auch nicht weiter schlimm, dann bemerkst du sie spätestens beim Essen 😉
- Auf den Tellern Reis, Thai-Curry und Tofuwürfel anrichten und genießen – du wirst es lieben!
Variationsmöglichkeiten für das Thai-Curry
- Du magst keinen Tofu, willst aber auf die Extra-Portion Eiweiß nicht verzichten? Eine leckere Alternative sind Kichererbsen!
- Authentischer ist das Gericht natürlich mit Thai-Reis. Ich bevorzuge trotzdem Vollkornreis, weil dieser mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält als weißer Reis. Außerdem lässt er den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen.
- Gemüse: nach Belieben! Für mich sollte es möglichst bunt sein, und bei Thai-Curries gilt für mich das „weniger ist mehr“ Prinzip. Lieber drei verschiedene Sorten Gemüse als sechs, die man dann gar nicht richtig rausschmeckt. Bei uns darf es gerne bunt sein: Paprika, Stangenbohnen, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Chinakohl, Mangold, Butternut-Kürbis, grüne Erbsen oder Blumenkohl – das alles landet bei uns auch regelmäßig im Curry.
- 2 EL Rosinen kurz vor Ende zugegeben liefern noch ein wenig Extra-Süße auf dem Teller.
- Wenn du Schärfe nicht so gut verträgst, dann reduziere die Menge der Currypaste um die Hälfte oder nimm mehr von der gelben Paste, die ist weniger scharf als die rote.
Danke für den Tipp, für mich ist frisches Zitronengras neben Ingwer essentiell wichtig für ein leckeres Curry…
Hallo Luise,
das mit dem Zitronengras dachten wir auch erst, aber es hat trotzdem was gefehlt. Seit wir die Kaffir-Limettenblätter benutzen ist es genau so, wie wir wollen. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Viele Grüße
Katrin
Das klingt ja megalecker. Wo bekommt ihr in Frankfurt diese Blätter? halten die sich lange?
Ist es auch, Michael! In der Fahrgasse gibt es mehrere Asialäden. Wenn du von Richtung Konsti kommst war ich meist immer in dem ersten auf der linken Seite, ganz früher war da mal ein Tegut drin. Dort bekommst du sie, und die halten sich ewig. Eine Tüte kostet schätzungsweise irgendwas zwischen 2 und 3 Euro, und da die Blätter getrocknet sind, halten sie wirklich sehr lange. Die Tüte einfach wieder gut verschließen und wie Gewürze lagern (nicht zu feucht, keine direkte Sonneneinstrahlung oder Wärme etc.).
Viele Grüße
Katrin
Yuan Fa. Den kenne ich, da kaufe ich mein Kokoswasser 🙂 Wahres Paradies, der Laden!
Genau so heißt er. Wirklich ein Paradies, und Kaffir-Limettenblätter kriegst du da auch.
Danke für den Hinweis dass ich den Kürbis nicht schälen muss, ich rutsche permanent mit dem Messer ab und verletze mich. Noch irgendwelche Tipps zum einfachen schneiden. Kann man Suppe auch mit Schale machen?
Und für Currys etc finde ich Basmatireis Top, gibt es auch als Vollkornvariante bei tegut, denns, etc. Bei Jasminreis oder sowas weiß ich es nicht.
Liebe Grüße Judith
Hi Judith, klar, gut waschen, und dann musst du auch für Suppen den Kürbis nicht schälen!
Viele Grüße, Katrin
Die Limettenblätter gibt es auch tiefgefroren – halten sich ebenfalls ewig. Und wenn man sich die Mühe mach, die Blätter in sehr (!) feine Streifen zu schneiden, kann man sie mit essen. 🙂
Für mich sind auch frischer Koriander und Thai-Basilikum ein absolutes Must-Have. Die werden einfach drüber gestreut – nicht mitgekocht !! Mit geriebenen/gemörserten Korianderwurzeln – die ich bis jetzt nur in den Asia-Märkten am Bund dabei hatte – lässt sich eine tolle Suppe zaubern.
Da in Thailand primär Fisch- und Austernsoße zum Würzen benutzt werden, finde ich Sojasoße leider nicht ganz so authentisch. Aber für das Wohl der Tierchen ist dieser kleine Unterschied in jedem Fall machbar.
In diesem Sinne: Guten Hunger.
Super, danke für deine Tipps, Christiane!
Hallo Ihr Lieben,
als prima Ersatz für Austernsauce habe ich in Thailand bei einem längerem Aufenthalt in einem ‚vegetarischen‘ Kloster die “ Mushroom-Vegetarien Sauce“ kennengelernt. Es gibt sie leider nicht im Bioladen und ist somit bis jetzt nur mit den übliche Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärker E621 und Konservierunsstoff E211 zu erhalten. Ob die anderen Zutaten GMO-frei sind, da setze ich ein paar große Fragezeichen. Von dem Allem mal abgesehen ist sie eine tolle Alternative! Wer diese Sauce als Bioprodukt ausfingig macht, bitte auf dieser Seite kundtun!
Lasst es euch schmecken!
Herzlichst,
Juliana
Hallo Juliana,
vielen Dank für den Tipp, die Soße kannte ich bisher auch noch nicht. Kaufst du sie in nicht-Bio im Asialaden?
Viele Grüße
Katrin
Ich kommentiere nicht oft bis nie Blogs und schon gar nicht Rezepte, aber dieses Rezept hat es mir wahrlich angetan. Noch nie habe ich Kürbis so geliebt. Noch nie habe ich Curry (dank Kaffir-Blättern) so geliebt. Ich habe das Curry bereits in allen möglichen Variationen gemacht und bin euch sehr dankbar für dieses Basis-Wissen. Auf dieser Grundlage kann man beliebig aufbauen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch anmerken, dass ich auch während meiner omnivoren Zeit schon immer mal eines eurer Rezepte gekocht habe und schließlich (auch durch andere Einflüsse, aber auch durch euch) seit einiger Zeit rein vegan lebe.
<3
Vielen Dank 🙂
Hallo fachexot, das freut uns wirklich total, dass wir dich auf den Curry-Geschmack bringen konnten. Die Kaffir-Limettenblätter waren auch für uns damals eine echte Entdeckung – plötzlich hat das Curry so geschmeckt, wie wir es aus Thailand kannten 🙂 Und toll, dass du vegan geworden bist!
Oh mein Gott was für eine Erleuchtung, vielen Dank für den Tipp mit den Kaffir-Limettenblättern!
Hallo Sandra,
genauso ging es mir auch 🙂
Viele Grüße
Katrin