Ich liebe Thai-Curries. Früher war es für mich ein absolutes Highlight, in ein Thai-Restaurant zu gehen und dort ein rotes Thai-Curry zu bestellen. Scharfe rote Currypaste und der exotische Kokosgeschmack, gepaart mit knackigem Gemüse und Reis – eine tolle Kombi!
Wenn es dir auch so geht und du die scharfe, würzige und extrem leckere thailändische Küche liebst, dann ist das Rezept für unser veganes rotes Thai-Curry wie für dich gemacht. Außerdem verrate ich dir in diesem Beitrag, mit welcher Zutat dein Thai-Curry ab sofort noch authentischer schmeckt.
Die „geheime“ Zutat für ein authentisches rotes Thai-Curry
Nachdem ich 2005 zum ersten Mal in Thailand gewesen bin, war meine Lust geweckt, mal selbst ein rotes Thai-Curry zu kochen. Die rote Currypaste habe ich mir im Asiamarkt besorgt. Außerdem ist ein Reiskocher* seitdem fester Bestandteil meiner Küchenausstattung.
Mir haben meine Thai-Currys gut geschmeckt, aber irgendwie hat immer etwas gefehlt. Und auch nach vielen Curry-Experimenten war es nie zu 100 Prozent so, wie ich es aus Asien kannte. Und es hat definitiv mehr gefehlt als nur die thailändische Sonne!
Irgendwann bin ich dann zufällig bei einem Besuch im Asiamarkt auf die „geheime“ Zutat gestoßen, die bislang in unseren Currys gefehlt hatte: es sind Kaffir-Limettenblätter, die den authentischen Geschmack ausmachen!
Seitdem muss ich nicht mehr ins Restaurant gehen (oder sogar nach Thailand reisen), um ein Curry mit dem „authentischen“ Geschmack zu bekommen. Heute zeige ich dir, wie wir zu Hause unser veganes rotes Thai-Curry zubereiten. Bereite dir am besten gleich eine große Portion zu, dann kannst du am nächsten Tag noch mal davon essen.
Kleiner Einkaufsguide für dein veganes Thai-Curry
Kaffir-Limettenblätter* bekommst du im Asiamarkt entweder getrocknet oder in der Tiefkühltheke. Eine Packung kostet nur wenige Euro, und damit kannst du viele Thai-Currys zubereiten. Die Investition lohnt sich also!
2006 musste man für Curry-Pasten noch einen Asiamarkt aufsuchen. Die Auswahl dort ist heute immer noch unschlagbar, genau wie der Preis. Mittlerweile wirst du aber in fast jedem Bio- und Supermarkt fündig. Im Kühlschrank halten sie sich gut verschlossen lange. Aber Vorsicht: Leider enthalten einige Currypasten Garnelen, und manchmal kann man die Pasten mit und ohne Garnelen optisch kaum voneinander entscheiden. Ein genauer Blick aufs Etikett lohnt sich also!
Zutaten für 4 Portionen
- 240 g Reis (z.B. Jasminreis oder Vollkornreis)
- 1 Prise Salz
- 400 g Naturtofu
- 2 Zwiebeln
- ½ Hokkaidokürbis (klein)
- 3 Karotten (mittelgroß)
- 4 Champignons
- ½ Kopf Brokkoli
- 2 EL Öl zum Anbraten (z.B. Rapsöl)
- 1-2 EL rote Thai-Currypaste*
- 250 ml Kokosmilch*
- 350 ml Gemüsebrühe*
- 4 Kaffir-Limettenblätter*
- 2 EL Sojasoße
- 1 Spritzer Agavendicksaft
- 1 EL Zitronensaft
Zubereitung
- Den Reis nach Packungsanweisung zubereiten. Das funktioniert je nach Reissorte mit der 1,5 bis 2-fachen Menge Wasser und einer Prise Salz. Wir verwenden dafür immer unseren Reiskocher (dieses Modell*). So kann nichts überkochen oder anbrennen.
- Den Tofu vorsichtig zwischen zwei Küchentüchern auspressen, bis keine Flüssigkeit mehr austritt. Anschließend in ca. 1×1 cm große Würfel schneiden. Zwiebeln würfeln, Gemüse waschen und in mundgerechte Stücke schneiden (der Hokkaidokürbis muss nicht geschält werden).
- Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Tofuwürfel von allen Seiten knusprig anbraten. Anschließend zur Seite stellen.
- Rote Thai-Currypaste und ca. 200 ml der Kokosmilch in einen Topf geben. Vorsichtig erwärmen und dabei mit einem Kochlöffel verrühren, bis sich die Paste vollständig aufgelöst hat.
- Anschließend die Gemüsebrühe hinzufügen, einmal aufkochen lassen und dann die Temperatur so einstellen, dass es nur noch leicht köchelt. Die Kaffir-Limettenblätter und die Kürbiswürfel dazugeben.
- Nach etwa 5 Minuten Karotten und Zwiebeln, nach weiteren 5 Minuten schließlich die Champignons hinzugeben und bei geschlossenem Deckel köcheln lassen. Kurz bevor der Kürbis gar ist die Brokkoliröschen dazugeben, noch einmal umrühren und ein letztes Mal für 2-3 Minuten mit den Deckel verschließen.
- Das Thai-Curry mit Sojasoße, Agavendicksaft und Zitronensaft abschmecken und die restliche Kokosmilch unterrühren. Die Kaffir-Limettenblätter entfernen (werden nicht mitgegessen) und mit Reis und Tofu servieren.
Variationsmöglichkeiten
- Du magst keinen Tofu, willst aber auf die Extra-Portion Eiweiß nicht verzichten? Eine leckere Alternative sind Kichererbsen!
- Authentischer ist das Gericht natürlich mit Jasminreis. Ich bevorzuge trotzdem Vollkornreis, weil dieser mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält als weißer Reis. Außerdem lässt er den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen. Aber ab und zu gönnen wir uns ganz bewusst eine Portion Jasminreis zum roten Thai-Curry.
- Bitte verwende das Gemüse, das gerade Saison hat oder verbraucht werden will. Bei uns darf es gerne bunt sein! Alternativen zu den Zutaten im Rezept sind zum Beispiel: Zucchini, Aubergine, Paprika, Stangenbohnen, Kartoffeln, Zuckerschoten, Süßkartoffeln, Chinakohl, Grünkohl, Mangold, Butternut-Kürbis, grüne Erbsen oder Blumenkohl – all das landet bei uns auch regelmäßig im Thai-Curry.
- Wenn du Schärfe nicht so gut verträgst, dann reduziere die Menge der Currypaste um die Hälfte oder verwende etwas mehr Kokosmilch und weniger Gemüsebrühe. Das Fett aus der Kokosmilch mindert die Schärfe im Gericht.
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Luise
Danke für den Tipp, für mich ist frisches Zitronengras neben Ingwer essentiell wichtig für ein leckeres Curry…
Katrin Schäfer
Hallo Luise,
das mit dem Zitronengras dachten wir auch erst, aber es hat trotzdem was gefehlt. Seit wir die Kaffir-Limettenblätter benutzen ist es genau so, wie wir wollen. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Viele Grüße
Katrin
MagicMike2311
Das klingt ja megalecker. Wo bekommt ihr in Frankfurt diese Blätter? halten die sich lange?
Katrin Schäfer
Ist es auch, Michael! In der Fahrgasse gibt es mehrere Asialäden. Wenn du von Richtung Konsti kommst war ich meist immer in dem ersten auf der linken Seite, ganz früher war da mal ein Tegut drin. Dort bekommst du sie, und die halten sich ewig. Eine Tüte kostet schätzungsweise irgendwas zwischen 2 und 3 Euro, und da die Blätter getrocknet sind, halten sie wirklich sehr lange. Die Tüte einfach wieder gut verschließen und wie Gewürze lagern (nicht zu feucht, keine direkte Sonneneinstrahlung oder Wärme etc.).
Viele Grüße
Katrin
MagicMike2311
Yuan Fa. Den kenne ich, da kaufe ich mein Kokoswasser 🙂 Wahres Paradies, der Laden!
Katrin Schäfer
Genau so heißt er. Wirklich ein Paradies, und Kaffir-Limettenblätter kriegst du da auch.
Judith
Danke für den Hinweis dass ich den Kürbis nicht schälen muss, ich rutsche permanent mit dem Messer ab und verletze mich. Noch irgendwelche Tipps zum einfachen schneiden. Kann man Suppe auch mit Schale machen?
Und für Currys etc finde ich Basmatireis Top, gibt es auch als Vollkornvariante bei tegut, denns, etc. Bei Jasminreis oder sowas weiß ich es nicht.
Liebe Grüße Judith
Katrin Schäfer
Hi Judith, klar, gut waschen, und dann musst du auch für Suppen den Kürbis nicht schälen!
Viele Grüße, Katrin
Christiane
Die Limettenblätter gibt es auch tiefgefroren – halten sich ebenfalls ewig. Und wenn man sich die Mühe mach, die Blätter in sehr (!) feine Streifen zu schneiden, kann man sie mit essen. 🙂
Für mich sind auch frischer Koriander und Thai-Basilikum ein absolutes Must-Have. Die werden einfach drüber gestreut – nicht mitgekocht !! Mit geriebenen/gemörserten Korianderwurzeln – die ich bis jetzt nur in den Asia-Märkten am Bund dabei hatte – lässt sich eine tolle Suppe zaubern.
Da in Thailand primär Fisch- und Austernsoße zum Würzen benutzt werden, finde ich Sojasoße leider nicht ganz so authentisch. Aber für das Wohl der Tierchen ist dieser kleine Unterschied in jedem Fall machbar.
In diesem Sinne: Guten Hunger.
Katrin Schäfer
Super, danke für deine Tipps, Christiane!
Maria Juliana
Hallo Ihr Lieben,
als prima Ersatz für Austernsauce habe ich in Thailand bei einem längerem Aufenthalt in einem ‚vegetarischen‘ Kloster die “ Mushroom-Vegetarien Sauce“ kennengelernt. Es gibt sie leider nicht im Bioladen und ist somit bis jetzt nur mit den übliche Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärker E621 und Konservierunsstoff E211 zu erhalten. Ob die anderen Zutaten GMO-frei sind, da setze ich ein paar große Fragezeichen. Von dem Allem mal abgesehen ist sie eine tolle Alternative! Wer diese Sauce als Bioprodukt ausfingig macht, bitte auf dieser Seite kundtun!
Lasst es euch schmecken!
Herzlichst,
Juliana
Katrin Schäfer
Hallo Juliana,
vielen Dank für den Tipp, die Soße kannte ich bisher auch noch nicht. Kaufst du sie in nicht-Bio im Asialaden?
Viele Grüße
Katrin
fachexot
Ich kommentiere nicht oft bis nie Blogs und schon gar nicht Rezepte, aber dieses Rezept hat es mir wahrlich angetan. Noch nie habe ich Kürbis so geliebt. Noch nie habe ich Curry (dank Kaffir-Blättern) so geliebt. Ich habe das Curry bereits in allen möglichen Variationen gemacht und bin euch sehr dankbar für dieses Basis-Wissen. Auf dieser Grundlage kann man beliebig aufbauen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch anmerken, dass ich auch während meiner omnivoren Zeit schon immer mal eines eurer Rezepte gekocht habe und schließlich (auch durch andere Einflüsse, aber auch durch euch) seit einiger Zeit rein vegan lebe.
<3
Vielen Dank 🙂
Daniel Roth
Hallo fachexot, das freut uns wirklich total, dass wir dich auf den Curry-Geschmack bringen konnten. Die Kaffir-Limettenblätter waren auch für uns damals eine echte Entdeckung – plötzlich hat das Curry so geschmeckt, wie wir es aus Thailand kannten 🙂 Und toll, dass du vegan geworden bist!
Sandra
Oh mein Gott was für eine Erleuchtung, vielen Dank für den Tipp mit den Kaffir-Limettenblättern!
Katrin Schäfer
Hallo Sandra,
genauso ging es mir auch 🙂
Viele Grüße
Katrin