Eine der schönsten Ernährungsempfehlungen lautet, möglichst „bunt“ zu essen – und zwar im wörtlichen Sinne.
Das saftige Rot der Tomaten, das leuchtende Grün von Spinat oder Grünkohl und das Orange von Karotten wird durch unterschiedliche Farbstoffe erzeugt, die zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen zählen. Diesen sekundären Pflanzenstoffen werden inzwischen viele gesundheitliche Vorteile zugeschrieben, und deshalb ist es gut, wenn wir eine möglichst große Vielfalt davon zu uns nehmen.
Die „Bunt-Essen-Regel“ gefällt mir aber auch deshalb, weil sie so einfach umzusetzen ist und mir dabei hilft, mich abwechslungsreich zu ernähren. Und natürlich sehen farbenfrohe Gerichte auf dem Teller einfach super aus – noch ein Pluspunkt!
Isst du genügend grünes Gemüse?
Rufe dir doch mal deine letzten drei Mahlzeiten in Erinnerung: Hast du viele verschiedene Farben abgedeckt – also Rot, Grün, Gelb, Orange, Violett, und so weiter? Oder herrschen auf deinem Teller immer die gleichen Farben vor?
Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass „wir Deutschen“ besonders gerne Tomaten, Karotten, Zwiebeln und Paprika essen.
Erkennst du dich darin wieder? Wir schon! Diese Gemüsesorten kommen in unseren Gerichten immer wieder zum Zuge (auf unserer Rezepte-Übersichtsseite kannst du dich selbst davon überzeugen).
Erst mit großem Abstand zu diesen „Klassikern“ folgen in der Beliebtheitsskala grüne Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli, Grünkohl oder Wirsing. Dabei zählt grünes Gemüse, wie wir gleich noch sehen werden, zu den gesündesten Dingen, die du essen kannst – und gehört deshalb zu einer ausgewogenen Ernährung unbedingt dazu.
Warum du mehr grünes Gemüse essen solltest
Okay, ich weiß natürlich nicht, ob du „mehr“ grünes Gemüse essen solltest – wenn es schon täglich auf deinem Speiseplan steht, dann ist das toll und du machst bereits alles richtig.
Wenn du aber noch Luft nach oben hast, dann sprechen viele Gründe dafür, dass grünes Gemüse häufiger als bisher auf deinem Teller landen sollte:
- Grünes Gemüse ist kalorienarm, aber vollgepackt mit Nährstoffen.
- Grünes Gemüse enthält eine große Menge an Ballaststoffen, die unter anderem für eine gut funktionierende Verdauung und eine gesunde Darmflora wichtig sind.
- Grünes Gemüse ist reich an Vitamin C, Vitamin K (wichtig für den Knochenstoffwechsel, auch in Verbindung mit Vitamin D), beta-Carotin und zahlreichen B-Vitaminen. Die Folsäure (Vitamin B9) verdankt den grünen Blättern (lat.: folium = Blatt) sogar ihren Namen.
- Grünes Gemüse gehört zu den besten pflanzlichen Quellen für Magnesium, Calcium und Eisen.
- Und schließlich enthält grünes Gemüse eine Fülle von Antioxidantien, die im Körper den sogenannten oxidativen Stress reduzieren können und deshalb als potenziell gesundheitsförderlich gelten (wobei die Forschung hier allerdings noch nicht zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen ist).
Wie schaffst du es, mehr grünes Gemüse zu essen?
Wie schaffst du es nun, mehr grünes Gemüse in deiner Ernährung unterzubringen? Wir haben 8 Tipps für dich zusammengestellt, die dir dabei helfen werden.
Natürlich musst du nicht gleich alle Tipps auf einmal umsetzen – such dir für den Anfang etwas raus, was du leicht umsetzen kannst, und taste dich dann Schritt für Schritt an „mehr Grünzeug“ heran!
1. Grüne Smoothies
Grüne Smoothies sind toll – wenn du dich erstmal an die Farbe gewöhnt hast, dann wirst du sie lieben! Probier deinen Smoothie zum Beispiel mal mit Brokkoli, Grünkohl oder den sieben Kräutern der Frankfurter Grünen Soße (okay, genau genommen kein Gemüse) – durch die Vielzahl an möglichen Kombinationen wird es nie langweilig!
Hier erfährst du mehr: Die goldene Regel für grüne Smoothies und 27 Rezepte für grüne Smoothies ohne Schnick-Schnack
2. Kein Einkauf ohne grünes Gemüse
Nimm dir vor, bei jedem Einkauf mindestens eine grüne Gemüsesorte mitzunehmen: Spinat, Brokkoli, Wirsing, Mangold, Grünkohl – was dich grade am meisten anspricht und am frischesten aussieht.
Es darf auch ruhig mal etwas dabei sein, was du noch nie ausprobiert hast. Auf diese Weise regst du deine Kreativität an und kannst aus deinen gewohnten Koch-Mustern ausbrechen.
Toll sind auch die saisonalen Bio-Gemüseabos, die es sicher inzwischen auch in deiner Gegend gibt. Seit wir jede Woche so eine Gemüsekiste bekommen, haben wir schon zahlreiche grüne Gemüsesorten für uns entdeckt, um die wir früher aus Unwissenheit einen Bogen gemacht haben!
3. Grünes Gemüse im Tiefkühlfach
Wir haben immer Spinat und Brokkoli im Kühlfach (und auch Grünkohl, wenn wir welchen bekommen). Dieses Tiefkühl-Gemüse eignet sich super für grüne Smoothies und als grüne Ergänzung beim Kochen, wenn es schnell gehen soll oder du gerade kein frisches Gemüse zu Hause hast.
4. Vertraute Rezepte „pimpen“
Es gibt fast kein Gericht, das du nicht durch grünes Gemüse noch etwas aufwerten kannst. Also toppe doch deine Linsenbolognese mal mit einer Handvoll Rucola, schneide ein paar Brokkoli-Röschen in deinen Couscous-Salat oder baue eine Spinat-Schicht in deine Lasagne ein!
5. Neue Rezepte mit grünem Gemüse ausprobieren
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, und das gilt auch für die Küche: Wohl jeder von uns hat so seine fünf bis zehn Standard-Gerichte, die immer wieder auf dem Teller landen.
Und das ist auch völlig okay – schließlich spart es eine Menge Arbeit, wenn man beim Kochen nicht jedes Mal einem Rezept folgen muss.
Trotzdem darfst du diese Routine ab und zu auch mal durchbrechen und etwas Neues ausprobieren – hier sind ein paar Gerichte mit grünem Gemüse aus unserer Rezepte-Sammlung, von denen du dich inspirieren lassen kannst:
Rezepte mit Spinat
Rezepte mit Brokkoli
Rezepte mit Grünkohl
Rezepte mit anderen grünen Gemüsesorten
6. Einen Dampfgar-Einsatz verwenden
Seit wir uns vor einigen Jahren diesen günstigen Dampfgar-Einsatz* zugelegt haben, ist unser Gemüse-Verbrauch deutlich gestiegen. Man legt ihn einfach in einen Kochtopf hinein, füllt ihn mit Gemüse auf, gibt etwas Wasser hinzu – und nach ein paar Minuten ist das Gemüse gar, aber trotzdem noch schön knackig und bissfest. Durch die schonende Zubereitung im Wasserdampf bleiben außerdem mehr Nährstoffe enthalten.
Alternativ kannst du dein grünes Gemüse auch gegen Ende der Kochzeit oben auf die anderen Zutaten im Kochtopf oder der Pfanne legen und es mit geschlossenem Deckel noch ein paar Minuten lang garen lassen – das funktioniert bei vielen Gerichten sehr gut!
7. Grünes Gemüse als Snack
Wusstest du, dass man Brokkoli und grünen Spargel auch roh essen kann? Zusammen mit einem Hummus-Dip ergibt das einen tollen, gesunden Snack für einen gemütlichen Abend auf der Couch.
Fast schon ein Klassiker sind inzwischen die Grünkohl-Chips (hier findest du unser Rezept) – aber anstatt Grünkohl lassen sich die Chips auch mit Wirsing oder Spinat zubereiten. Selten haben wir so schnell einen ganzen Kopf Wirsing weggefuttert wie als Wirsingchips!
8. Frische Kräuter verwenden
Frische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Koriander oder Basilikum verleihen Gerichten das gewisse Extra und verbessern dazu noch die Optik – das Auge isst ja bekanntlich mit.
Außerdem sind sie genau wie grünes Gemüse sehr nährstoffreich. Und auch wenn du die Kräuter nur zum Würzen und Dekorieren verwendest, können sie einen kleinen aber wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten.
Übrigens schmecken frische Kräuter auch in Smoothies richtig gut, wie unser oben bereits erwähnter Grüne Soße Smoothie beweist 🙂
Hast du noch einen weiteren Tipp, wie man mehr grünes Gemüse in der Ernährung unterbringen kann? Dann verrate ihn uns und den anderen Lesern doch in einem Kommentar!
PS: Hör dir auch unsere Podcast-Folge zu diesem Thema an: Warum grünes Gemüse so gesund ist
Su
Ich lebe gerne nach dem „einfach mal was drunter Mischen“-Prinzip
Meist vom Tiefkühler direkt ins fast fertige Essen, denn so ist es extrem einfach.
Und was einfach ist, mache ich gerne und öfter 🙂
Beispiele:
– Kartoffelbrei mit gehacktem Grünkohl aufplustern
– Gemüserisotto mit einer zusätzlichen Handvoll gehackten grünen Kräutern
– Gemüsesuppe mit kleinen noch knackigen Brokkoliröschen
Ich steh auf diese Ampelfarben: was grünes, was rotes, was gelbes/orangenes.
Das Leben ist bunt 🙂
Daniel Roth
Hey Su, genau so machen wir es auch. Und die Ampelfarben-Regel ist sehr gut, wobei wir es auch nicht so eng sehen und nicht immer alle Farben dabei sein müssen. Abwechslung geht ja auch über den Tag und die Woche verteilt 🙂
Liebe Grüße!
Doro
Ich versuche auch immer, möglichst viel grünes Gemüse zu essen. Statt dem täglichen Smoothie gibt es bei mir allerdings einen täglichen Salat, damit fahre ich besser. Gerade Tipp 2 ist aber etwas, das ich noch mal beherzigen sollte. Frische Kräuter liebe ich auch – ich kann es gar nicht erwarten, bis es wieder wärmer wird und die Kräuter auf meinen Fensterbänken wieder sprießen!
Daniel Roth
Hallo Doro, stimmt – Salat sollte es bei uns eigentlich auch häufiger geben. Wie machst du deinen Salat denn?
Sandra
Hallo,
im Winter gibt es bei mir fast täglich Feldsalat. Der ist regional angebaut & frisch vom Feld. Mal mit gerösteten Walnüssen, Sojakernen oder gebratenen Pilzen. Sehr lecker!
Und wenn man dazu noch Ofengemüse macht, deckt man so ziemlich alle Farben ab (ich verwende zur Zeit meistens Karotten, Rote Beete, Wurzelpetersilie, Kartoffeln, Blumenkohl). Dazu kommen noch ein paar Erbsen oder Kichererbsen, fertig ist ein bunter Teller!
Viele Grüße,
Sandra
Daniel Roth
Hallo Sandra, Feldsalat hatten wir schon viel zu lange nicht mehr – danke für die Anregung! Und Ofengemüse, mmmmmh 🙂
Liebe Grüße, Daniel
Daniel Roth
Übrigens sind Süßkartoffeln aus dem Ofen auch der Hammer, aber das kennst du bestimmt auch schon als Ofengemüse-Liebhaberin 😉
Jens
Wie geht Ofengemüse? (Oder nur waschen, putzen und rein?)
Ahoi, Jens
Ivana
Ich mache das so ziemlich so wie Du beschreibst. 🙂 Ich mische das Gemüse nur vorher mit einem netten Essig-Öl-Dings mit irgendwelchen Kräutern oder Gewürzen, und dann kommt das so aufs Backblech. Wenn ich Gemüse habe, die unterschiedlich schnell garen, achte ich da auch drauf. Rohe Kartoffeln und Zucchini zur gleichen Zeit in den Ofen zu geben ist eine doofe, weil matschige Idee 🙁
In einem älteren Beitrag hier auf Bevegt hatte jemand in den Kommentaren sein Rezept für mediterranes Ofengemüse gepostet, das war lecker.
Stefanie
Moin Jens,
als La Veganista Fan finde ich dieses Rezept hier gut: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/verschiedenes/Gratiniertes-Ofengemuese-13801594.html
Aber es gibt natürlich auch noch ganz viele andere… 🙂
Alles Gute,
Stefanie
Ivana
Ich zerhäcksel das Blattgemüse auch gerne und nehme es dann für Pesto oder für Salatdressings. Ich hatte vorher immer das Problem, dass ich hier im Supermarkt z. B. Rucola nur in 150 g-Packungen bekomme und mich immer gefragt hab, wie ich das alles essen soll. Erst vorgestern hab ich mal eben 100 g Rucola als Rucola-Sahne-Soße zu Nudeln gegessen. Tipp Vier finde ich aber auch sehr gut, man kann Grünzeug echt in alles rein tun, selbst in Brotteig oder süßes Gebäck (freue mich auf den Sommer und auf Himbeer-Zitronenmelissen-Kuchen <3).
Marusca
Danke für die Ideen! Die Rezepte aus Punkt 5 werde ich alle ausprobieren, da läuft einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen!
Habt Ihr „How not to die“ von Dr. Michael Greger gelesen? Es gibt schon einige Studien, die die positive Wirkung von grünem Gemüse gegen oxidativen Streß belegen. Da klingt das alles ziemlich eindeutig für mich… Müßte aber die verschiedenen Zitate jetzt auch erst wieder raussuchen.
Manuela Trometer
Bei uns gab es die Woche schon Wirsing Champignon Pasta und heute hab ich den couscous mit Kichererbsen und Spinat gemacht. Einfach köstlich eure Rezepte und vor allem alles super schnell zubereitet.
Ich freu mich immer auf neue Rezepte von euch
Katrin Schäfer
Hallo Manuela,
das freut uns sehr – vielen Dank, und weiterhin frohes Kochen und Essen 🙂
Viele Grüße
Katrin
Anne
Und wenn ich garnix tolles Grünes im Laden finde, Kresse gibt’s fast immer! Die geht im Dip, über das fertige Gericht gestreut und sogar auf dem Hummusbrot☺