In der veganen Szene sind Grünkohlchips – auch als „Kale Chips“ bezeichnet – schon lange bekannt und einer der Snacks überhaupt.
Ich bin zum ersten Mal durch das Buch Color me Vegan* von Colleen Patrick-Goudreau auf Grünkohlchips aufmerksam geworden. Aber es musste anschließend noch mehr als ein Jahr vergehen, bis ich mich endlich an die Zubereitung gewagt habe.
Und siehe da: Das Ergebnis war köstlich, und inzwischen gibt es bei uns immer mal wieder leckere Kale Chips, wenn wir im Winter Lust auf einen leckeren Snack haben.
Grünkohl ist nicht nur reich an Vitamin C, sondern enthält auch die Vitamine Niacin, E und A sowie beträchtliche Mengen der Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Kalium und Eisen. Nicht ohne Grund wird Grünkohl gerade in den USA als Superfood gehyped und ist in der Rohkostszene sehr beliebt.
Perfekte Mischung aus salzig und süß
Die meisten Rezepte für Grünkohlchips sind herzhaft salzig, würzig oder auch scharf. Ich wollte mal etwas anderes probieren … und beim Blick durch unsere Küche sind meine Augen an gemahlenen Mandeln, an Tahini und an Hefeflocken hängen geblieben. Die süße Note kam dann während der Zubereitung noch hinzu.
Das Ergebnis ist eine Mischung aus salzig, süß, käsig und leicht bitter. Ich finde diesen Geschmacksmix sehr gelungen – eine perfekte Abwechslung zu den „klassischen“ Grünkohlchips.
Die Grünkohl-Saison dauert etwa von Ende Oktober bis Februar. Ich kann dir nur empfehlen, dich in dieser Zeit regelmäßig mit Grünkohl einzudecken und einmal selbst Grünkohlchips zuzubereiten. Im normalen Supermarkt bin ich bisher leider selten fündig geworden – gute Einkaufsquellen für Grünkohl sind Wochenmärkte, Bio-Supermärkte oder reine Obst- und Gemüsemärkte.
Zutaten für 2 Portionen
- 3-4 Blätter Grünkohl
- 2 EL Rapsöl (oder ein anderes geschmacksneutrales Pflanzenöl)
- 1 EL Hefeflocken*
- 1 EL Agavendicksaft
- 1 EL gemahlene Mandeln
- 2 TL Tahini
- 1 Prise Salz
Zubereitung
- Den Grünkohl waschen und sehr gut abtrocknen. Er sollte wirklich nicht mehr feucht sein. Den Strunk entfernen und die Grünkohl-Blätter in möglichst gleich große, kleine Stücke zerreißen (ca. 1,5 cm breit). Anschließend die Grünkohlschnipsel in eine große Schüssel geben.
- Alle weiteren Zutaten für die Soße gut vermischen. Ideal ist ein kleiner Küchenmixer*, aber es geht natürlich auch mit einem Löffel in einem großen Glas.
- Die Soße zu den Grünkohlblättern geben und mit den Händen vermengen. Das ist eine kleine Sauerei (also Ärmel hochkrempeln!), die Blätter sollten gleichmäßig mit der Soße bedeckt sein.
- Anschließend die Grünkohlschnipsel auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Wichtig ist, dass die Blätter nicht aufeinander liegen dürfen – am besten sollten sie sich gar nicht berühren.
- Die Grünkohlchips bei ca. 150°C in den Ofen schieben. Nach 10 Minuten Backzeit die Chips zum ersten Mal kontrollieren. Dafür den Ofen kurz öffnen – so entweicht Feuchtigkeit aus dem Ofen und du kannst dich davon überzeugen, welche Konsistenz deine Chips haben. Sie sollten kross, aber noch nicht verbrannt sein. Leider ist die Zeit zwischen „noch nicht fertig“ und „verbrannt“ sehr kurz. Am besten nach 10 Minuten Backzeit minütlich den Zustand kontrollieren, damit die Grünkohlchips nicht verbrennen. Je nach Größe und Ofen können die Grünkohlchips auch 20 Minuten brauchen bis sie richtig kross sind. Anschließend sofort aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Glücklicherweise müssen die Grünkohlchips nicht so lange abkühlen wie Muffins oder ein Kuchen. Bereits nach wenigen Minuten dürfen sie probiert werden. Ich empfehle, gleich eine größere Portion zu machen (dann aber auf verschiedenen Backblechen nacheinander backen) – sie haben Suchtpotential und sind schnell weg!
Und wenn Grünkohlchips nicht dein Ding sind, dann gibt es zahlreiche leckere Möglichkeiten, Grünkohl zu essen. Zum Beispiel in grünen Smoothies, als feurige Grünkohl-Pastinaken-Pfanne oder als eisenreichen Quinoa-Grünkohl-Salat.
Yv
Ich kannte Grünkohlchips auch nicht bevor ich Veganerin wurde, aber ich konnte mich auch sehr schnell dafür begeistern.
Ein schönes Bild ist das!
Katrin
Vielen Dank – wir haben am Sonntag auf das richtige Licht gewartet! Wie isst du deine Grünkohlchips denn am liebsten?
Yv
Am allerliebsten habe ich meine Kale Chips in einem frischen Avocadosalat :o)
Katrin
Hm, zwei frische Avocados warten drauf, am Wochenende verzehrt zu werden. Jetzt brauchen wir nur noch mehr Grünkohl 🙂
Mausflaus
grünkohl hat zwar nen kilopreis von ca. 3€, aber dadurch, dass er so voluminös ist, kriegt man auch riesige mengen für relativ wenig geld – ich find 200g schon total viel für eine portion grünkohlchips. und grünkohlchips sind soooo toll und dabei echt einfach zu machen, und natürlich gesund. wobei ich glaub einiges durch das backen an nährstoffen verloren geht.
Katrin
Hast du ein Lieblingsrezept? Bei Vitamin C hast du natürlich recht, da geht ein Teil kaputt, wie auch sonst beim Kochen. Soweit ich weiß sind Vitamin E und A und die Mineralstoffe aber weniger hitzeempfindlich. Und am Ende muss es doch schmecken 🙂
Mausflaus
eigentlich ganz simpel: ne mischung aus sojasauce, öl, pfeffer anrühren, den grünkohl damit bepinseln und ab in den ofen
Katrin
Zum nächsten Mal wirds bei mir auch klassischer – aber dafür muss ich erst mal wieder Grünkohl kaufen! Weder Samstag noch heute war ich erfolgreich 🙁
kuechenzettelblock
Ich habe heute mal wieder Grünkohlchips auf die klassische Art zubereitet: Olivenöl, Salz und Pfeffer. Und etwas geröstete Sesamsaat. Ich massiere ja supergerne die ganzen Zutaten in der Schüssel zusammen, und das Olivenöl (ich nehme da das von der solinger Firma Jordan, deren Olivenbäume auf Kreta stehen) ist so grandios, die Küche riecht davon einfach nur lecker!
Eure Idee werde ich aber auf jeden Fall ausprobieren!
Allerdings ziehe ich das Dörrgerät dem Backofen vor!
Aber nicht nur Grünkernchips lassen sich aus Grünkohl zaubern, Rohkostsalat, Kartoffel-Grünkohlsuppe, Canelloni… so viele tolle Sachen sind drin.
Katrin
Die puristische Variante – hört sich gut an!
Ein Dörrgerät besitzen wir nicht, dafür reicht der Platz im Moment nicht.
Und ja, die Möglichkeiten mit Grünkohl sind wirklich riesig – wir haben – wie einige vielleicht auf Twitter gesehen haben – Grünkohl mit Pinkel gemacht, nur eben ohne sieben verschiedene Sorten Fleisch. Extrem gut!
Jane
Suchtpotenzial auf jeden Fall! Ich hatte die auch mal ausprobiert weil die Netzgemeinde so davon schwärmt – und nun schwärme ich mit! Sowas erwartet man einfach nicht, dass dieses Kraut so ganz zart und köstlich aus dem Ofen kommt!
Katrin
Ich wollte gerade noch Grünkohl kaufen, damit es am Wochenende noch mal Grünkochchips gibt, aber leider gab es keinen mehr 🙁
Wie isst du sie denn am liebsten?
Jane
Ich hab sie bisher nur mit Salz und Öl gemacht, aber deine Variante klingt besser 🙂 Werd ich gleich mal testen, ich hatte nämlich Glück, gestern gabs noch Grünkohl im Bioladen! 😀
Katrin
Bin gespannt was du berichtest!
Jane
War in der Tat sehr gut, nur hatte ich zu dolle auf die Agavedicksaftflasche gedrückt und so wars etwas süß 😀 Aber war ja nicht das letzte Mal.
Katrin
Das ist ja mit allem so – irgendwann kriegt man das richtige Verhältnis raus. Und meine Mengenangaben sind ja auch eher Richtwerte – der eine mags süßer, der andere salziger…
Aber so kommen dann oft ganz neue Kreationen aus dem Backofen raus 🙂
Chris
also ich mach immer ne marinade aus den gemüseresten die ich noch so habe, meist sind aber tomaten dabei, ich mache alles in meinen vitamix u. schon ist die marinade fertig.
ich trockne die chips im dörrer auf 40 grad, das kann ich wirklich nur empfehlen, denn so bleiben alle vitamine zu 100% erhalten.
der nachteil ist, dass es natürlich länger dauert.
Katrin Schäfer
Hi Chris, vielen Dank für den Tipp! Dass es länger dauert finde ich gar nicht schlimm – nur will ich mir ungern ein Dörrgerägt zulegen… Aber vielleicht wenn ich groß bin 🙂
Nicole Saal
Ist zwar schon etwas älter der Beitrag, aber zu der Jahreszeit wieder top aktuell wie ich finde 🙂
Heute hab ich das erste mal Grünkohl Chips gemacht und was soll ich sagen: Hammer! Hab sie einmal klassisch gemacht nur mit Öl und Salz und einmalig mit Chashews, Öl und Salz. Die mit den Chashews sind sau lecker! Mit Tahini wird das nächste mal ausprobiert:-)
Wir sind jetzt schon Fans!
Katrin Schäfer
Aber hallo aktuell 🙂 Und mit Cashews muss ich auch mal ausprobieren. Ich habe gestern noch zu Daniel gesagt, dass ich es total schade finde, dass Grünkohl bei uns immer nur so kurz verfügbar ist – ganz anders als in den USA, da gibt es den ja praktisch ganzjährig. Und genau deswegen muss man jetzt ganz viel mit Grünkohl machen!
Genießt eure Chips!
omnia
Habe lange mit den Grünkohlchips geliebäugelt und gestern welche gemacht. Habe sie klassisch mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, Sesam und Hefeflocken gemacht. Den Grünkohl gab es bei uns auf dem Wochenmarkt und der REWE hatte den auch mal. Während die Chips im Backofen vor sich hin brutzelten, machte ich mir Gedanken, wie ich diese grosse Menge (habe eine grosse Tüte gekauft) aufbewahren soll. Nach dem ersten neugierigen erwartungsvollem Biss, hatte sich das Problem der Aufbewahrung erledigt – die Chips waren sooooo schnell weg und die waren einfach SAGENHAFT!!! Morgen schnell auf den Wochenmarkt und die nächste Fuhre besorgen. Denke schon mit Grauen an die Grühnkohl-freie Zeiten !
Katrin Schäfer
Hallo Omnia, schön dass sie Grünkohlchips dir schmecken – ich muss auch ganz bald wieder welche machen!
Viele Grüße, Katrin
Jahn
Hi Katrin,
endlich ist wieder die Zeit für Grünkohl! 😀
Ich bin kein Veganer und werde die Grünkohlchips trotzdem demnächst mal ausprobieren! 🙂
Viele Grüße
Jahn
Katrin Schäfer
Hallo Jahn,
das freut mich – das dürfen auch Nicht-Veganer 🙂
Viele Grüße
Katrin
Anni
Danke für das leckere Rezept! Die sind ja unglaublich! Und so schnell gemacht. Klasse!
Daniel Roth
Sehr gerne Anni 🙂
Monika Loder
Liebe Katrin
Lieber Daniel
Ich muss sagen, ich finde es nicht nett, den Leuten süchtig machende Rezepte vorzuschlagen. Jetzt stehe ich seit Wochen immer wieder wie ein Junkie in der Küche und muss Grünkohlchips backen:-). Wobei ich jeweils etwas schummle und zusätzlich noch Curry reinschmuggle.
Auf jeden Fall herzlichen Dank für das Rezept, diese Chips sind einfach unverschämt gut!
Viele Grüsse aus Zürich
Monika
Katrin Schäfer
Liebe Monika,
ach, da haben wir jetzt gar kein schlechtes Gewissen 🙂
Und Curry passt super dazu, wir machen die auch gerne mal mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, Chili und Curry!
Viele Grüße
Katrin
Nora
Super Rezept, mega crunchy, lecker und schnell und easy zuzubereiten! :). Klasse Alternative zu den klassischen Kartoffelchips.
Katrin Schäfer
Hallo Nora,
das freut mich – wir sind auch wirklich süchtig nach diesen Nüssen, und ich muss sie unbedingt wieder nachmachen 🙂
Viele Grüße
Katrin