Wenn du mich vor fünfzehn Jahren nach Rezepten mit Erdnüssen und Erdnussmus gefragt hättest, wäre ich vermutlich erstmal verwirrt gewesen. Damals kannte ich Erdnüsse nämlich vor allem als Bestandteil von Studentenfutter oder weihnachtlichen Gabentellern (neben Mandarinen, Lebkuchen und Dominosteinen).
Mir war auch bewusst, dass so etwas wie Erdnussbutter existiert, aber die Vorstellung, mir pürierte Erdnüsse aufs Brot zu schmieren, war mir reichlich suspekt. Auf die Idee, mit Erdnüssen zu backen oder sogar herzhafte Gerichte zuzubereiten, wäre ich jedenfalls definitiv nicht gekommen.
Das alles änderte sich quasi von einem Tag auf den anderen, als Katrin und ich im Spätsommer 2010 die vegetarische und kurze Zeit später die vegane Ernährung für uns entdeckten.
In den nächsten Wochen und Monaten lernten wir Erdnüsse als Topping für exotische Curries lieben, experimentierten mit cremigen Erdnussoßen und kamen zu der Erkenntnis, dass wirklich ALLES besser schmeckt, wenn man es mit Erdnussmus bestreicht.
In diesem Beitrag möchten wir dich mit unserer Erdnuss-Begeisterung anstecken, ein paar Fun Facts zu diesem wunderbaren Lebensmittel mit dir teilen … und dir natürlich unsere liebsten veganen Rezepte mit Erdnüssen vorstellen!
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes rund um die Erdnuss
Die Erdnuss gehört botanisch zu den Hülsenfrüchten und ist somit ein naher Verwandter der Erbsen und Bohnen, worauf zum Beispiel ihr englischer Name „peanut“ = „Erbsnuss“ noch immer hinweist.
Kulinarisch kann man die Erdnuss aber viel besser in die Kategorie der Nüsse einordnen. Sie sieht nicht nur aus wie eine Nuss und hat eine nusstypisch „knackige“ Konsistenz, sondern kann auch roh verzehrt werden und weist im Gegensatz zu den meisten Hülsenfrüchten einen hohen Fettgehalt auf (siehe unten).
Ihren Ursprung hat die Erdnuss in den Anden, wo sie wahrscheinlich bereits vor ca. 8.000 Jahren als Nahrungsmittel genutzt wurde und sich anschließend in Süd- und Mittelamerika ausbreitete.
Falls du übrigens Spanisch oder Französisch sprichst und dich schon einmal gewundert hast, weshalb die Erdnuss dort „el cacahuete“ bzw. „la cacahuète“ heißt: diese Begriffe sind Lehnwörter aus der Aztekensprache Nahuatl, in der die Erdnuss als tlalcacáhuatl (wörtlich „Kakaobohne der Erde“) bezeichnet wurde.
Der Preis für die putzigste Wortschöpfung geht aber an die Schweiz: Dort knabbert man „Spanische Nüssli“ – sicherlich ein Hinweis auf den „Export“ der Erdnuss nach Europa durch spanische Kolonialisten.
Welche Nährstoffe stecken in der Erdnuss?
Mit einem Brennwert von ca. 600 kcal pro 100 g hat die Erdnuss eine sehr hohe Energiedichte, was sie insbesondere für Menschen interessant macht, die zu Untergewicht neigen oder einen hohen Energieverbrauch haben (z.B. durch Leistungssport oder körperliche Arbeit).
Mit einem Eiweißanteil von ca. 24 Prozent gehört sie außerdem zu den besten pflanzlichen Eiweißquellen, und auch ihr Gehalt an Magnesium, Eisen und Zink kann sich sehen lassen.
Wie oben bereits erwähnt, ist die Erdnuss allerdings auch sehr fetthaltig. Im rohen Zustand besteht sie zu ca. 48 Prozent aus Fett. Wenn nach der Röstung (die sie bekömmlicher und schmackhafter macht) noch z.B. Sonnenblumenöl hinzugefügt wird, liegt der Fettanteil sogar jenseits der 50 Prozent.
Leider enthält die Erdnuss keine nennenswerten Mengen an Omega-3-Fettsäuren, weshalb sie ein sehr ungünstiges Omega-3-zu-6-Verhältnis aufweist und keinen Beitrag zur Versorgung mit diesen essenziellen Fettsäuren leistet.
Diese Einschränkung macht die Erdnuss aber keinesfalls zu einem schlechten Lebensmittel. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung kann sie mit ihrem hohen Eiweiß- und Mineralstoffgehalt jeden Speiseplan bereichern – und eine kulinarische Bereicherung ist sie in jedem Fall!
Vegane Rezepte mit Erdnüssen und Erdnussmus
Wenn du Erdnüsse bis jetzt nur als Snack für den Filmabend kanntest, dann wirst du überrascht sein, wie vielfältig sie sich beim Backen und Kochen einsetzen lassen. In der folgenden Übersicht haben wir unsere liebsten Rezepte für herzhafte Gerichte, Snacks und Desserts zusammengetragen, in denen Erdnüsse zum Einsatz kommen oder sogar eine Hauptrolle spielen.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren und freuen uns, wenn du unsere Liste noch ergänzt und uns in den Kommentaren verrätst, was du am liebsten mit Erdnüssen anstellst!
Herzhafte Gerichte
Desserts und Snacks
Ähnliche Artikel auf beVegt
- Unsere liebsten veganen Rezepte mit Grünkohl (und viele Infos zum heimischen Superfood)
- Warenkunde Kürbis: Wissenswertes, Inhaltsstoffe, praktische Tipps und Rezepte
- Warenkunde Tomaten: Wissenswertes, Inhaltsstoffe, praktische Tipps und Rezepte
- Warenkunde Brokkoli: Inhaltsstoffe, Zubereitungstipps und Rezepte
- Warenkunde Gewürze: Diese 15 Gewürze haben wir immer zu Hause!
Bettina
😀 Das war auch mein erster Gedanke beim Blogtitel: „Wer braucht denn da Rezepte, ALLES schmeckt besser mit Erdnussmus!“ Und Erdnussmus pur aus dem Glas gelöffelt ist sowieso immer eine Alternative.
Ich bemitleide hiermit jeden, der/die eine Erdnussallergie hat..
Katrin Schäfer
Hallo Bettina,
ja, eine Erdnussallergie ist bitter. Aber für die gibt es glücklicherweise noch viele andere leckere Nussmuse. Wie zum Beispiel Haselnussmus.
Viele Grüße
Katrin
Caro
Ihr habt mal erwähnt, dass ihr euer Erdnussmus selber macht. Jetzt wollte ich das auch ausprobieren, habe aber nur ungeröstete geschälte Erdnüsse bekommen. Habt ihr Erdnüsse schonmal geröstet?
Jan
Hallo Caro, die kannst du einfach ein paar Minuten ohne Fett in die Pfanne geben, bis sie leicht gebräunt sind, das Mus kriegst du aber auch ohne Röstung hin. Mandeln beispielsweise kann man auch im Ofen „vorbereiten“, dann schmeckt es etwas intensiver und dauert beim Musen auch nicht so lang, bei Erdnüssen ist das aber egal, da hat man ein halbes Kilo in ungefähr einer Minute fertig.
Guten Appetit und gutes Gelingen 🙂
Jan
Katrin Schäfer
Hallo Jan,
danke dir für die Ergänzung.
Viele Grüße
Katrin
Katrin Schäfer
Hallo Caro,
nein, wir haben selbst noch keine Erdnüsse geröstet. Mittlerweile kaufen wir unser Erdnussmus nur noch. Preislich rechnet sich das überhaupt nicht. Selbst für Bio-Erdnussmus zahlen wir für 500 g 5 Euro. Und da ist dann auch nichts außer Nüsse (und evtl. Salz je nach Sorte) drin.
Viele Grüße
Katrin