Erinnerst du dich noch an Mirácoli? Dieses einfache Gericht gehörte zu meiner Kindheit so selbstverständlich dazu wie die Portion Pommes zum Ferientag im Freibad. Spaghetti Mirácoli war tatsächlich das erste Rezept, das ich komplett alleine zubereiten konnte – und ich habe es geliebt.
Heute, viele Jahre und unzählige selbstgemachte Pastasoßen später, kann ich über die im Topf erwärmte Mischung aus Tomatenmark, Wasser und Gewürzen nur noch schmunzeln, und würde sie wohl eher als charmante Kindheitserinnerung denn als ernstzunehmendes Pasta-Gericht ansehen.
Und auch die Portionsangabe auf der Verpackung war mir damals schon suspekt. 250 g Pasta für drei Portionen – wer soll davon denn bitteschön satt werden? Und wo war überhaupt das Eiweiß bei heller Pasta mit Tomatensoße und einer Spatzenportion Käse?
Fun Fact: Eigentlich wurde Pasta bei uns zu Hause eher selten gegessen und in meiner Erinnerung gab es viel häufiger Kartoffeln und Reis. Aber vielleicht war diese frühe Mirácoli-Erfahrung der Beginn meiner persönlichen Liebesbeziehung zur Pasta.
Und wenn man sich in der Läufer:innen-Szene umhört, merkt man schnell: Mit meiner Vorliebe für dieses wunderbare Grundlebensmittel aus Hartweizen bin ich nicht alleine.
Marathon und Pastaparty: eine legendäre Kombination
Pasta und Laufen bzw. die Pastaparty am Vorabend eines Marathons – diese Kombination ist schon fast legendär. Selbst wenn man nicht auf die offizielle Pastaparty des Veranstalters geht, setzen immer noch viele Läufer:innen auf einen großen Teller Nudeln am Vortag des Marathons.
Und zwar aus gutem Grund: Pasta liefert reichlich Kohlenhydrate, die im Körper als Glykogen gespeichert werden und bei der langen Belastung unsere wichtigste Energiequelle sind. Gut gefüllte Glykogenspeicher in Muskeln und Leber helfen, länger leistungsfähig zu bleiben und den berüchtigten „Hungerast“ zu vermeiden oder zumindest möglichst lange hinauszuzögern.
Außerdem sind Nudeln relativ leicht verdaulich, wenn man sie nicht zu fettig oder zu deftig zubereitet – ein wichtiger Faktor für den großen Tag, auf den man sich so lange vorbereitet hat. (Mehr zum Thema Carboloading findest übrigens in diesem Beitrag.)
Und nicht zuletzt lässt sich Pasta mit unzähligen Soßen und anderen Zutaten immer wieder neu kombinieren. Damit wird aus dem Teller Pasta nicht nur ein zuverlässiger Energielieferant, sondern auch ein kulinarisch vielseitiges Geschmackserlebnis.
Kommt die Pasta wirklich aus Italien?
Doch Pasta ist nicht nur vor Wettkämpfen ein Favorit. Sie ist ein wahres Alltagswunder: lange haltbar und damit perfekt für die Vorratshaltung, sehr günstig gerechnet auf die Kalorienmenge, und in unzähligen Formen und Sorten erhältlich: Spaghetti, Penne, Orecchiette, Tagliatelle, … da wird es garantiert nicht langweilig.
In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 9 Kilogramm Nudeln pro Jahr, was etwa 72 Portionen entspricht (bei 125 g pro Portion). Zum Vergleich: In Italien sind es stolze 23 Kilogramm! 100 Gramm ungekochte Pasta enthalten rund 350 Kilokalorien, etwa 70 Gramm Kohlenhydrate, 12 Gramm Eiweiß und je nach Sorte kaum Fett.
Und woher kommt die Pasta eigentlich?
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Pasta sei eine ausschließlich italienische Erfindung, hat ihre Geschichte viel früher begonnen. Archäologische Funde belegen, dass in China bereits vor über 4.000 Jahren Nudeln aus Hirsemehl hergestellt wurden. Marco Polo soll diese, so erzählt es zumindest eine populäre Legende, Ende des 13. Jahrhunderts aus China nach Italien gebracht haben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Araber bereits im frühen Mittelalter getrocknete Nudeln nach Sizilien brachten.
Wahr ist aber: Die Italiener:innen haben die Pasta dann perfektioniert, in allen Variationen populär gemacht und damit den Grundstein für ihren weltweiten Siegeszug gelegt.
Unsere 10 liebsten Pastagerichte aus 14 Jahren beVegt
Aber Geschichte hin oder her – am schönsten ist doch, dass die Pasta heute in unzähligen Varianten auf unserem Teller landet. Ob als schnelle Mahlzeit nach dem Training, als gemütliches Familienessen oder als festliches Gericht für Gäste: Pasta passt immer.
Und weil das Leben zu kurz ist um immer nur die gleiche Pasta zu essen, haben wir das beVegt-Rezeptearchiv durchforstet und unsere Favoriten für dich herausgesucht. Hier kommen also unsere 10 liebsten Pasta-Rezepte, die garantiert für Abwechslung und Genuss sorgen, und die wir selbst zum großen Teil schon seit sehr vielen Jahren regelmäßig und immer wieder kochen.
Und natürlich sind wir neugierig: Welches Pastagericht könntest du immer und immer wieder essen? Verrate es uns in den Kommentaren!
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