Der Monat der guten Vorsätze geht zu Ende, und der wachsende Erfolg der Veganuary-Kampagne hat mal wieder gezeigt, dass immer mehr Menschen daran interessiert sind, weniger Fleisch zu essen oder sogar mal diese ominöse vegane Ernährung auszuprobieren.
Als langjährige und überzeugte „Pflanzenfresser“ freut uns das natürlich ganz besonders, denn wir wissen aus eigener Erfahrung, dass ein vegetarisches oder veganes Selbstexperiment das ganze Leben auf den Kopf stellen kann (natürlich im positiven Sinn)!
Wenn du auch zu den Menschen gehörst, die Anfang des Jahres den Entschluss gefasst haben, im Januar weniger Fleisch zu essen oder sogar vegan zu leben, dann haben wir heute fünf Ideen und Tipps für dich, die dir das Dranbleiben erleichtern und dich motivieren, den nächsten Schritt zu machen.
Los geht’s!
Unsere besten Tipps für die Zeit nach dem Veganuary
#1 Sei stolz auf dich
Die ersten Tage oder sogar Wochen deiner Ernährungsumstellung sind vorbei. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um dir einmal selbst auf die Schulter zu klopfen, denn du bist einen großen Schritt weiter gekommen.
Klar: Vielleicht war die Sojamilch, die du dir als Milchalternative rausgesucht hast, nicht die geschmackliche Offenbarung. Vielleicht hat dir eine Kollegin in der Mittagspause einen unangebrachten Spruch reingedrückt. Und vielleicht ist dir der erste vegane Kuchen nicht so richtig gelungen und noch in der Form auseinandergefallen.
Aber das gehört alles dazu, wenn man eine Veränderung schaffen will. Sieh es mal so: Mit jedem Stolperstein, den du überwinden musstest, hast du etwas dazugelernt, und kannst zukünftig noch besser mit der entsprechenden Situation umgehen.
Du darfst also auf jeden Fall stolz auf dich sein, denn den schwierigsten Teil hast du geschafft: Du hast angefangen und die ersten Schritte gemacht!
#2 Setze dir ein neues Ziel
Nachdem du den Einstieg in die vegane Ernährung gemeistert hast, darfst du dir jetzt ein neues Ziel setzen: Wie soll es für dich weitergehen?
Möchtest du von vegetarisch auf vegan umsteigen? Hast du bislang einen Tag pro Woche vegan gegessen und willst jetzt noch einen zweiten einplanen? Oder gehst du aufs Ganze und entscheidest dich nach deinem veganen Monat dafür, das Experiment auf unbestimmte Zeit weiterzuführen?
Formuliere dein Ziel so klar wie möglich und schaffe Verbindlichkeit, indem du zum Beispiel deiner Familie oder deinen Freunden davon erzählst. Oder berichte in einem Forum (wie z.B. unserer Facebook-Gruppe) von deinen Plänen, und lass dich von den anderen Mitgliedern motivieren und auf deinem Weg unterstützen!
#3 Steig tiefer in die Materie ein
Wenn mich ein Thema richtig interessiert, dann sauge ich jede Information dazu auf, die ich in die Finger bekommen kann. Ich lese Bücher, schaue Filme, Dokumentationen und Youtube-Videos oder tausche mich mit Gleichgesinnten aus.
Und das Gleiche empfehle ich dir für deine nächsten veganen Schritte! Je mehr Hintergrundwissen über die vegane Lebensweise du ansammelst, desto motivierter wirst du sein, und desto leichter wird es dir fallen, verschiedene Alltagssituationen zu meistern.
Auch nach vielen Jahren sind die Bücher Tiere essen* von Jonathan Safran Foer, Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen* von Melanie Joy und Artgerecht ist nur die Freiheit* von Hilal Sezgin meine Highlights, die ich allen ans Herz legen kann, die sich über die Hinter- und Beweggründe einer veganen Lebensweise informieren möchten.
Bei Filmen und Dokumentationen wird es tatsächlich schwieriger, denn sie können sehr grausam sein, wenn sie die Realität der Massentierhaltung zeigen (wie z.B. Earthlings), oder aber sie täuschen einen wissenschaftlichen Charakter vor, ohne wissenschaftlichen Standards zu genügen (wie z.B. The Game Changers).
Meine aktuellen Emfehlungen: Die Dokumentationen Cowspiracy* und Seaspiracy (aktuell auf Netflix verfügbar) beschäftigen sich beide vornehmlich mit ethischen Aspekten, What the Health* und Gabel statt Skalpell* eher mit den gesundheitlichen Vorteilen, die eine pflanzenbasierte Ernährung mit sich bringen kann.
#4 Erweitere dein Rezepte-Repertoire
Du hast deine ersten veganen Gerichte zubereitet, und dabei auch schon das ein oder andere neue Lieblingsgericht entdeckt? Prima!
Du solltest jetzt weiter experimentierfeudig bleiben und dir Schritt für Schritt ein Repertoire an pflanzlichen Rezepten zusammenstellen, die dir schmecken und die du dir jederzeit ohne großen Aufwand zubereiten kannst. Je weniger du darüber nachdenken musst, was du kochen könntest, desto leichter wird es dir fallen, bei der veganen Ernährung zu bleiben und nicht aus „Bequemlichkeit“ wieder auf deine früheren Standardgerichte zurückzugreifen.
Eine Möglichkeit, um neue Gerichte zu entdecken, sind vegane Kochbücher, bei denen es inzwischen eine riesige Auswahl gibt. Unsere persönlichen Favoriten findest du ganz am Ende dieses Beitrags.
Für uns war außerdem die Entdeckung der Grain-Green-Bean-Formel eine absolute Offenbarung. Diese Formel hilft dir dabei, leckere und nährstoffreiche pflanzliche Gerichte zuzubereiten, ohne dass es jemals langweilig wird.
In dem oben verlinkten Beitrag haben wir einige unserer besten Grain-Green-Bean-Rezepte für dich zusammengetragen. Und wenn du noch mehr willst, dann schau dir unbedingt auch unsere beliebten Grain-Green-Bean-Kochbücher an, mit denen wir bis heute schon mehr als 5.000 Leser:innen für diese geniale Formel begeistert haben.
#5 Sei nicht zu streng mit dir
Das ist vielleicht unser wichtigster Tipp, den du dir wirklich zu Herzen nehmen darfst: Sein nicht zu streng mit dir und hab nicht den Anspruch, perfekt zu sein!
Es ist nicht schlimm, wenn du den Kuchen deiner Oma nicht ausschlägst, obwohl er nicht vegan ist. Es ist kein Beinbruch, wenn du in der Pizzeria mal vergisst, den Käse abzubestellen. Und es ist kein Rückschritt, wenn du beim Einkaufen nicht aufgepasst hast, und zu Hause feststellst, dass an vorletzter Stelle der Zutatenliste eine nicht-vegane Zutat auftaucht.
Sieh deinen veganen Weg als einen langfristigen Prozess der Veränderung, und bleib gelassen, wenn nicht alles von Anfang an perfekt läuft!
Ich wünsche dir alles Gute und viel Spaß dabei!
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- beVegt-Podcast #006: Unsere vegane Entdeckungsreise
Vegane Kochbuchempfehlungen
- Die vegane Jeden-Tag-Küche* von Nicole Just
- Vegan, Regional und Saisonal* vom Restaurant Zwei und Zwanzig
- Vegan Klischee adé – Das Kochbuch* von Niko Rittenau und Sebastian Copien
- Vegane Rezepte eines Weltreisenden* von Justin P. Moore
- Vegan backen von A bis Z* von Stina Spiegelberg
- Unsere Grain-Green-Bean-Kochbücher