Wenn man keine Tiere essen sollte, warum sind sie dann aus Fleisch? Du bist vegan? Und woher bekommst du dann dein Protein? Vegetarier kommt aus dem Indianischen und heißt: „Kann nicht jagen“. Willst du etwa auch den Löwen das Fleischessen verbieten? Würdest du auch dann kein Fleisch essen, wenn du auf einer einsamen Insel strandest, auf der nur Schweine leben?
Wenn du vegan lebst, und schon mal einen (oder mehrere) der genannten Sprüche gehört hast: Wir fühlen mit dir 🙂
Es gibt so viele absurde Fragen, Behauptungen und Vorwürfe, die sich Veganer:innen in ihrem Alltag anhören müssen, dass man damit problemlos einen quadratmetergroßen Bullshit-Bingo-Zettel füllen könnte.
Aber Humor ist ja bekanntlich, wenn man trotzdem lacht! Deshalb spielen wir in dieser neuen Mini-Serie des beVegt-Podcast das vegane Bullshit-Bingo. Wir wollen dabei die häufigsten Vorurteile, Mythen und Irrtümer rund um die vegane Lebensweise aus dem Weg räumen – aber natürlich auch ein bisschen Spaß haben.
Im ersten Teil der Serie widmen wir uns den folgenden Aussagen:
- Vegan ist unnatürlich!
- Vegan ist viel zu extrem!
- Wir sollten uns erstmal um andere Probleme kümmern!
- Anderswo würden sich die Menschen freuen, wenn sie Fleisch essen könnten!
- In der Natur herrscht nunmal das Recht des Stärkeren!
- Wenn man schon vegan leben will, warum muss man dann Fleischersatzprodukte essen?
- Pflanzen haben auch Gefühle!
- Für dein Soja wird der Regenwald abgeholzt!
Wir wünschen dir viel Spaß beim Zuhören, und freuen uns über deine Rückmeldung zu dieser Folge in den Kommentaren!
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Bettina
Hallo ihr beiden,
wie schön, das verspricht ja wieder eine unterhaltsame Folge zu werden (und dann auch gleich der Teaser für eine Serie!)
Die Aussagen kommen ja direkt aus der Phrasendreschmaschine, vor allem „Wir sollten uns erstmal um andere Probleme kümmern!“ ist mein Favorit. Paßt immer und überall, wenn man einfach keine Lust hat, den Hintern hochzubekommen und etwas zu ändern. Die Gegenfrage „Ja prima, um welches Problem hast du dich denn zuletzt aktiv gekümmert?“ hilft da oft ganz gut. Bin gespannt auf eure Lösung.
Ach, apropos „keine Lust den Hintern hochzubekommen“… Ihr habt mir mit eurem Frühlingsspecial den letzten Schubs verpaßt, jetzt endlich mal mit regelmäßigem Kraft- und Stabitraining anzufangen. Paket ist bestellt, ich freue mich auf die erste Session!
viele Grüße, Bettina
Daniel Roth
Hey Bettina, schön dass dir die Folge gefallen hat! Deine Gegenfrage ist super, aber sie kann natürlich auch nach hinten losgehen, wenn das Gegenüber dann antwortet: Naja, ich hab gerade erst wieder 1.000 Euro gespendet und bin ehrenamtlich in der Obdachlosenhilfe engagiert 😉 Dann kann es so aussehen, als hätte man das Argument verloren, aber eigentlich geht es ja um etwas ganz anderes: Dass man vegan leben UND auch noch andere Probleme auf dem Schirm haben kann. Bzw. dass der Einsatz für Gutes kein „Wettbewerb“ ist und jeder Beitrag zählt.
Und wir freuen uns natürlich auch, dass du bei unserem Angebot zugeschlagen hast. Viel Spaß beim Schwitzen 🙂
Charly
Leider muss ich zugeben, dass ich vor 3 Jahren den „warum gibt es Ersatzprodukte“ Kommentar selbst so gebracht hätte (sorry Daniel 😀 )! Jetzt bin ich seit etwas über einem Jahr vegan, esse zwar eher selten Ersatzprodukte, habe aber meine Ansicht komplett gedreht. Nicht nur haben diese Produkte genauso das Recht zu existieren wie alkoholfreies Bier als Alternative zu Bier, sondern sind auch eine wichtige Hilfe für viele Omnis die den Übergang zum Veganismus suchen.
Daniel Roth
Hallo Charly, gar kein Problem – ich erinnere mich dunkel daran, dass ich zum Beispiel schon mal den „aber Fleisch schmeckt doch so gut!“ Kommentar rausgehauen habe 😉 Hauptsache man ist bereit, sich selbst zu hinterfragen und sich auch mal einzugestehen, dass man falsch gelegen hat.
Tino
Ich persönlich finde an eurem Blog und an den Podcasts sehr schön, dass es nicht euer Anspruch ist, andere zu bekehren, sondern mit gutem Beispiel voranzugehen und zu einem aktiven und nachhaltigen Lebensstil zu inspirieren.
Diesen Anspruch habe ich in der Folge vermisst. Diesmal ging es euch eher darum – wie ihr ja auch gesagt habt – mal Dampf abzulassen. Ich frage mich halt, ob sowas zielführend ist? Unsinnige Argumente gibt es zu allen Themen, so eben auch zur veganen Lebensweise. So what?
Ich fände es viel spannender, anstelle die „blödesten“ Argumente aus dem Netz rauszusuchen und sich darüber lustig zu machen, zum Beispiel mal einen Arzt oder Fachmann einzuladen, der sich vielleicht bewusst gegen die vegane Ernährung entschieden hat. Es ist immer leicht, Argumente zu diskutieren, ohne die „Gegenseite“ zu Wort kommen zu lassen.
Ich konnte zum Beispiel auch euren Argumenten mit den natürlichen / unnatürlichen Lebensmitteln bzw. diesem naturalistischen Fehlschluss nicht folgen. Aus meiner Sicht sind Lebensmittel, die nicht industriell gefertigt werden, keine chemischen Stoffe enthalten und zum Beispiel „Bio“ sind, zu bevorzugen. Lieber das rohe, unbehandelte Gemüse schockgefrostet oder frisch kaufen, als wenn es bereits behandelt wurde und künstliche Zusätze enthält. Deshalb würde ich erstmal schon sagen, dass natürliche Lebensmittel tendenziell besser sind als künstliche bzw. industriell gefertigte Produkte. Ich habe nicht verstanden, was eure Ausführungen mit dem Handy und der Fußbodenheizung mit einer natürlichen Ernährung zu tun hat.
Der Mensch ernährte sich schon immer von Mischkost (sprich tierisch und pflanzlich), weshalb das viele als die natürliche Ernährung ansehen. Den tierischen Anteil nun rauszutrennen, kann eben auch zu Problemen führen. So zu Beispiel empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung nicht, Kleinkinder vegan zu ernähren (https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/vegane-ernaehrung/?L=0 => Punkt 24: Eine vegane Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie im gesamten Kindes- und Jugendalter wird von der DGE weiterhin nicht empfohlen).
Vitamin B12 kommt laut DGE fast nur in tierischen Produkten vor (bzw. wird ausschließlich von Mikroorganismen produziert), weshalb die Einnahme von Präparaten empfohlen wird. Das könnte man schon als unnatürliche Ernährung ansehen, oder?
Wie ich eingangs bereits erwähnt hatte, finde ich eurer Ansinnen, Blogs und Podcasts sehr toll und folge euch gerne. Nur diese Folge hat meines Erachtens nicht den Standard, den ich sonst gewöhnt bin 😊
Daniel Roth
Hallo Tino,
vielen Dank für dein Feedback! Uns ist klar, dass wir nicht mit jeder Folge jeden gleichermaßen ansprechen können. Diese Folge haben wir in erster Linie für uns selbst gemacht, und für alle Veganer*innen, die von solchen Sprüchen genauso genervt sind wie wir.
Auf Gespräche mit ausgewiesenen Vegan-Gegnern haben wir keine Lust. Die bekommen auch ohne uns schon genügend Aufmerksamkeit, und es gibt ja zahlreiche andere Podcasts, in denen man sich über andere Ernährungskonzepte und -philosophien informieren kann.
Dass die DGE die vegane Ernährung nicht empfiehlt hat sicher zahlreiche Gründe, die nur bedingt etwas damit zu tun haben dürften, dass die vegane Ernährung ungesund wäre. Niko Rittenau hat ein super Video zu diesem Thema veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=Qa-OaQYUkVs
Und bei dem Natürlichkeitsthema legst du uns Dinge in den Mund, die wir so im Podcast gar nicht gesagt haben. Wir haben nicht über „natürliche“ oder „unnatürliche“ Lebensmittel gesprochen, sondern über die Aussage, vegan zu leben sei „unnatürlich“ – und die darin mitschwingende Behauptung, dass es deshalb schlecht sei, vegan zu leben. Unsere Kritik galt nur der Argumentationsweise unnatürlich = schlecht, was in der Philosophie eben auch als naturalistischer Fehlschluss bezeichnet wird.
Bezüglich des gesundheitlichen Wertes von unverarbeiteten Lebensmitteln (das meinst du ja eigentlich mit „natürlich“), sind wir grundsätzlich deiner Meinung. Auch wenn es schwer werden dürfte, ein Lebensmittel ganz „ohne chemische Stoffe“ zu finden 😉
Wir freuen uns, wenn du weiter bei uns mithörst, und vielleicht einfach die nächsten Folgen aus dieser Serie überspringst.
Viele Grüße
Daniel
Tino
Hallo Daniel,
danke für Deine schnelle Antwort und den Link zum Video. Das war in der Tat super und sehr überzeugend.
Ich freue mich schon auf eure nächsten Podcasts und Beiträge auf eurem Blog und werde eben nur ganz kurz in die nächste Folge dieser Serie reinhören.
Viele Grüße
Tino
Tobias M
Hallo Tino,
würde mich gerne zu dem Thema „einen Arzt einladen“ äußern. Ein Arzt wird in seinem Studium leider nachweislich fast garnicht zu dem Thema Ernährung geschult. Ein Arzt ist also nur ein Experte/Fachmann wenn er sich in seiner Freizeit oder in seinem Beruf aktiv mit dem Thema Ernährung befasst. Auch dazu hat Niko Rittenau ein Video aufgenommen.
Liebe Grüße, Tobias
Alexandra
Hallo Tino,
das von dir genannte Vitamin B12 kommt mittlerweile im Fleisch nicht mehr natürlich vor, da die Nutztiere nicht mehr auf der Weide stehen und nicht natürlich gefüttert werden. Das Vitamin B12 wird vor dem Schlachten injiziert. Deswegen müssen Fleischesser kein Vitamin B12 substituieren, aber ob das dann natürliche Ernährung darstellt?
LG Alexandra
Gwen
Kleiner Hinweis: es ist nicht das Recht des Stärkeren, sondern des Fittesten oder im Deutschen des am Besten angepasstesten. Da gehört eben neben körperlicher Stärke auch andere Sachen wie körperliche Angepasstheit oder entwickeln von kognitiven Strategien wie z.B..Werkzeuggebrauch dazu, egal welche Tierart.
Daniel Roth
Hallo Gwen, guter Hinweis! Ich glaube ich hatte ganz kurz am Rande auch in diese Richtung argumentiert, als Katrin von der fehlenden Chancengleichheit in den Schlachthöfen gesprochen hatte … also dass es ein Teil unseres „fit“ ist, dass wir uns die Tiere durch Technologie usw. „Untertan“ gemacht haben.
Lizzy
Mir ist erst gestern in einer Diskussion zum Thema vegane Ernährung als Argument gegen Veganismus genannt worden, dass vegane Ernährung ungesund sei, da Veganern wichtige Enzyme aufgrund ihrer Ernährung fehlen würden.
Katrin Schäfer
Hallo Lizzy,
hast du nachgefragt, welche Enzyme das denn sein sollten?
Viele Grüße
Katrin
Lizzy
Leider wurde bzw. konnte mir kein konkretes Enzym genannt. Ich glaube, dass da auch Begriffe durcheinander gebracht wurden, weil dann plötzlich B12 genannt wurde. Als ich fragte, warum ich das Tier essen soll, dass eine B12-Tablette bekommen hat, wenn ich auch direkt das B12 zu mir nehmen kann, wurde das Thema fallen gelassen. Ich glaube da spielt auch mit, dass mich erst auf dem Weg zum Vegan sein befinde und mir deswegen eine gewisse Skepsis entgegengebracht wird, weil sie mich als Allesesser kennengelernt hat.
Alexandra
Hallo ihr zwei,
bei eurem Bullshit-Bingo fehlt eindeutig: „Warum schränkst du dich so ein, geniess doch dein Leben!“ Das höre ich immer wieder, weil ich ohne (Industrie-)Zucker lebe und keine Torte und keinen Kuchen esse, so nach dem Motto ich „soll mir doch was gönnen“. Also, gönnt euch doch mal einfach ein Steak. *ironieoff*
Liebe Grüsse aus Österreich.
Katrin Schäfer
Hallo Alexandra,
danke dir – das haben wir für Teil 3 uns notiert, der voraussichtlich am 1. April 2021 erscheint – und das ist kein Scherz 🙂
Viele Grüße
Katrin
Tobias M
Huhu,
zu dem Punkt „normal“ vs. „unnormal“. „normal“ bedeutet ja DER Norm entsprechend. ABER: Welcher Norm?
Wenn man die Norm „durchschnittlicher Deutscher Jahr 2000 bis 2021“ betrachtet ist es ziemlich normal viel Fleisch zu essen.
Wenn man die Norm „durchschnittlicher Mensch Jahr 0 bis 2021“ betrachtet ist es ziemlich unnormal viel Fleisch zu essen.
Ob etwas normal oder unnormal ist hängt demnach davon ab, welche Norm man sich heraussucht. Meiner Meinung nach macht bezüglich des Fleischkonsums die 2te aufgeführte Norm wesentlich mehr Sinn. Der Fleischkonsum ist in den letzten 150 Jahren in Deutschland drastisch angestiegen. Ob/wie sich der Darm/die Verdauung/der Mensch/die Gesundheit evolutionstechnisch in so kurzer Zeit an solch einen drastischen Wandel angepasst hat. Ich weiß nicht … Die Zivilisations- bzw. Wohlstandskrankheiten kommen ja nicht von irgendwo.
Tobias M
Zu „extrem“ würde ich argumentieren, dass eine vegane Lebensweise näher an der Norm (evolutionstechnisch gesunde Ernährungsweise) dran ist als die heute typische Mischkost.
Mit extrem und radikal habt ihr voll Recht. Ich bin gerne extrem/radikal/unnormal.
Daniel Roth
Sehr guter Hinweis Tobias, in eine ähnliche Richtung hatten wir ja glaube ich beim Punkt „Vegan ist zu extrem“ argumentiert …
Anja
Hallo Ihr 2,
als ich vor inzwischen über 10 Jahren aufhörte, vegetarisch zu leben und anfing, Veganerin zu sein, bekam ich immerzu zu hören: „Aber im Fleisch liegt ein Stück Lebenskraft!“ Ja, unfassbar, denn das stimmte, aber nur so lange, bis das arme Tier sein Leben ausgehaucht hatte. Schlimm, oder? Und noch ein schöner Satz: „Aber was isst Du denn dann???“ Tja, Pappe, Autoreifen, T-Shirts…unglaublich, oder? Und ein letzter Bullshit-Satz: „Aber man muss doch alles probieren, sonst kann man nicht mitreden!“ Hallo?!? So richtig fiel mir dazu nix ein, denn warum musste ich darüber mitreden? Ich fragte dann, ob derjenige denn schon Regenwürmer und Spinnen probiert hätte, das würde sicher den Erfahrungshorizont erweitern. Keine Antwort. – Danke für das lustige Bingo, hoffentlich lesen es auch Leute, die genau diese Sätze mal reflektieren sollten.
Ich weiß, inzwischen habt Ihr noch weitere Bullshit-Bingo-Folgen gesprochen, aber ich hab heute erst diese entdeckt!
Ach ja, Eure Workout-Videos sind absolut klasse. Ich nutze sie jetzt, um nach meiner Schulter-OP wieder in Form zu kommen, denn ich bin nun schon mehrere Wochen nicht gelaufen und habe mich nur „ohne Arme“ mit den Videos fit gehalten. Danke dafür!!
Ganz liebe Grüße, Anja
Katrin Schäfer
Hallo Anja,
oh, das sind Sätze, die wir schon lange nicht mehr gehört haben, aber die gehören da unbedingt auch rein. Wie gut dass es immer mehr Menschen gibt, die zeigen dass es anders geht!
Und freut uns, dass dir die Workout-Videos so gut gefallen! Einen guten Wiedereinstieg wünsche ich dir – viele Grüße
Katrin
Anja
Dankeschön und liebe Grüße aus dem Norden!