In jeder Sekunde werden in Deutschland 313 kg genießbare Lebensmittel weggeworfen1. Pro Kopf entsorgt jeder von uns 75 kg Lebensmittel pro Jahr, oder etwa 200 Gramm pro Tag2.
Andere Quellen berichten, dass 50 Prozent aller Lebensmittel in Deutschland entsorgt werden. Das sind erschreckende Zahlen – vor allem wenn du dir bewusst machst, dass fast 1 Milliarde Menschen auf der Welt hungern.
Doch wie kann das sein?
Als Verbraucher:innen in der Wohlstandsgesellschaft sind wir es gewohnt, dass wir auch noch um 18:30 Uhr beim Bäcker zwischen sieben frisch gebackenen Brotsorten wählen können. Und dass der Supermarkt auch am Samstagnachmittag noch jede erdenkliche Obst- und Gemüsesorte vorrätig hat – natürlich in makelloser Qualität, ohne Druckstellen und welke Blätter.
Und schließlich tragen auch die Werbung, Sonderangebote und verlockend hergerichtete Auslagen dazu bei, dass wir manchmal mehr kaufen als wir eigentlich brauchen.
Lebensmittelverschwendung? Wir doch nicht!
Bis vor einigen Jahren dachten Daniel und ich, dass wir beide nicht wirklich für Lebensmittelverschwendung verantwortlich sind:
- Klar ist uns mal ein Salatkopf im Kühlschrank welk geworden …
- Natürlich hatten wir ab und zu mal einen Brotaufstrich angebrochen und ihn dann ganz vergessen!
- Und wer hat nicht schon mal die spärlichen Reste des Abendessens von vor ein paar Tagen entsorgt?
Alles ganz normal und kein Problem, dachten wir.
Bis wir Anfang 2012 den Film Taste the Waste* gesehen haben, der uns damals nachhaltig beeinflusst hat.
90 Minuten, die uns zum Umdenken gebracht haben
Der Film zeigt eindrücklich, dass Lebensmittel nicht nur zu Hause entsorgt werden, sondern bereits im Supermarkt, oder sogar schon auf dem Feld. Spätestens nach dem Film war uns klar, dass die Verantwortung für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln trotzdem bei uns anfängt, und deswegen haben wir uns damals ein klares Ziel formuliert:
„Wir werfen ab sofort keine Lebensmittel mehr weg!“
Nach gut neun Jahren kann ich sagen, dass uns das nicht zu 100 Prozent, aber zu 99,5 Prozent gelungen ist. Ich habe in den letzten Monaten zwei oder drei Zitronen entsorgen müssen, die leider unmittelbar nach dem Kauf angefangen haben zu schimmeln, mehr aber auch nicht.
Wie haben wir das geschafft? Eigentlich war es gar nicht schwer! Wir stellen dir in diesem Beitrag 23 Tipps vor, mit denen auch du ab sofort keine Lebensmittel mehr entsorgen musst.
Und wenn du noch weitere Ideen gegen die Lebensmittelverschwendung hast, dann verrate sie uns gerne in einem Kommentar!
23 Tipps, mit denen du weniger Lebensmittel verschwendest
Weniger Lebensmittelverschwendung beim Einkaufen
- Kaufe nur so viel, wie du auch wirklich verbrauchen kannst. Am Samstag den Einkaufswagen mit vielen frischen Lebensmitteln zu bestücken macht zwar großen Spaß – wenn du aber den größten Teil der Woche unterwegs bist und außer Haus isst, dann macht der Großeinkauf keinen Sinn. Beschränke dich auf das, was du wirklich verbrauchen kannst und geh im Zweifelsfall lieber häufiger einkaufen.
- Sorge mit lange haltbaren Lebensmitteln vor. Für uns bedeutet das, dass wir immer eine Packung Spinat, Brokkoli oder anderes grünes Gemüse und Obst wie z.B. Beeren in der Tiefkühltruhe vorrätig haben. Dann ist es gar nicht schlimm, wenn du eher „zurückhaltend“ einkaufst und mal kein frisches Gemüse mehr zu Hause hast.
- Lass dich nicht von vermeintlichen Angeboten locken. „Drei zum Preis von Zwei“ hört sich zwar erstmal toll an. Überleg dir aber vor dem Kauf, ob du diese Menge auch wirklich verbrauchen kannst!
- Hab ein Herz für Obst- und Gemüseexemplare mit Schönheitsfehlern! Die Chancen stehen leider gut, dass unschöne Exemplare länger in der Auslage verweilen und dann irgendwann entsorgt werden. Deswegen fass dir ein Herz und greif auch mal zu einer krummen Gurke, einer Süßkartoffel mit kleinen Auswüchsen oder einem Kohlrabi ohne Blattgrün (wenn du es sowieso nicht verwendest).
- Gleiches gilt für Exemplare mit braunen Stellen. Wenn du die rote Paprika kaufst, um sie noch am gleichen Tag zu verwenden, kannst du die kleine Stelle wegschneiden. Die Paprika würde nämlich sonst mit großer Wahrscheinlichkeit abends entsorgt werden.
- Containern (in den Mülleimern der Supermärkte nach Essbarem suchen) ist in Deutschland eine rechtliche Grauzone, und Daniel und ich haben damit bisher auch noch keine Erfahrungen gesammelt. Es gibt aber Menschen, die sich überwiegend oder sogar ausschließlich von Lebensmitteln ernähren, die sie in den großen Mülleimern auf dem Gelände der Supermärkte finden.
Weniger Lebensmittelverschwendung zu Hause
- Achte auf die richtige Lagerung im Kühlschrank – die verschieden Kühlschrankebenen haben einen Sinn. Die kälteste Stelle im Kühlschrank ist das Fach direkt über der Glasplatte. Dort lagerst du am besten schnell verderbliche Lebensmittel, z.B. Reste vom Mittag- oder Abendessen, die du am nächsten Tag wieder aufwärmen willst.
- Einige Gemüse- und viele Obstsorten gehören nicht in den Kühlschrank. Dazu gehören zum Beispiel Bananen, Zitrusfrüchte, Gurken und Tomaten. Äpfel und Tomaten solltest du außerdem getrennt von anderen Obst- und Gemüsesorten aufbewahren, da sie Obst und Gemüse in ihrer direkten Umgebung schneller reifen (und somit auch verderben) lassen.
- Trockene Lebensmittel wie Linsen, Pasta oder Reis müssen zwar laut Gesetz ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) haben. Doch verschlossen halten sich diese Lebensmittel ewig – egal welches Datum auf der Verpackung steht. Solange du kein Ungeziefer in der Packung findest, spricht nichts dagegen, diese Lebensmittel auch weit jenseits des MHD zu essen.
- Stichwort Mindesthaltbarkeitsdatum: Das gibt lediglich an, bis wann der Hersteller die Haltbarkeit garantiert – es heißt nicht, dass ein Lebensmittel nicht auch nach diesem Datum noch einwandfrei sein kann (sonst wäre es ja ein „Verfallsdatum“). Es spricht deshalb nichts dagegen, Tofu, Soja-Joghurt, Reismilch, veganen Aufschnitt usw. noch zu essen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist. Natürlich solltest du vor dem Verzehr immer kurz den Geruch und das Aussehen prüfen. Wir haben durchaus schon Soja-Joghurt gegessen, der bereits einige Wochen abgelaufen war – und leben immer noch 🙂
- Leg dir eine „Iss mich zuerst“-Kiste an! Und da kommt zum Beispiel das Gemüse rein, das eben zuerst weg muss. Klar, manchmal hat man mehr Lust auf eine Pasta mit Kichererbsen-Arrabiata statt auf irgendwas mit Fenchel. Aber bevor wir Lebensmittel vergammeln lassen, sollten wir das essen, was zuerst weg muss. Die Grain-Green-Bean-Formel hilft dir dabei, neue Kochideen zu entwickeln und das Gemüse zu verarbeiten, das zuerst weg muss.
Weniger Lebensmittelverschwendung durch bessere Verwertung
- Äpfel mit unschönen Stellen, mehlig gewordene Birnen oder matschige Orangen bekommen bei uns trotzdem noch eine Chance: Wir mixen uns daraus einen köstlichen Smoothie! Rezeptvorschläge findest du zum Beispiel hier und hier.
- Aus Äpfeln mit Druckstellen kannst du auch ganz einfach ein Apfelmus machen: Äpfel waschen und kleinschnippeln, zusammen mit etwas Wasser, Zitronensaft, Zimt und eventuell Vanille in einen Topf geben, kurz aufkochen und abkühlen lassen. Das Apfelmus passt hervorragend auf Joghurt und Quark, ins Müsli, ins Couscous-Frühstück oder zum Bananenmus.
- Apropos Bananen: Ich bewundere Leute, die sehr reife Bananen pur essen können. Ich kann das leider nicht. Wenn es dir ähnlich geht, dann schau dir hier und hier unsere Rezeptideen für reife Bananen an.
- Nicht mehr ganz frisches Gemüse passt entweder in einen Gemüse-Smoothie, oder auch hervorragend in in Curries, Pfannengerichte oder Cremesuppen.
- Du hast noch eine Tasse gegarten Reis oder Quinoa vom Abendessen übrig? Auch das ist zu schade zum Entsorgen! Ab damit in die nächste Gemüsepfanne. Achte nur bitte darauf, dass du die Reste schnell verbrauchst und nicht noch ein zweites oder drittes Mal aufwärmst. Gekochtes Essen hält sich im Kühlschrank in der Regel zwei Tage, manchmal auch länger.
- Suppenreste eignen sich hervorragend als Nudelsoße! Vom Vortag ist noch ein bisschen Suppe übrig geblieben, aber nicht mehr genug für eine Vorspeise? Schon hast du deine Pastasoße. Und wenn das nicht reicht, dann schnippel noch ein bisschen Gemüse rein und gib etwas Gemüsebrühe dazu!
- Ganz ähnlich ist es mit Resten von Aufstrichen wie z.B. Hummus oder auch den fertigen aus dem Glas. Die kannst du zum Beispiel verwenden, um deine Gemüsepfanne noch schmackhafter zu machen. Am besten gegen Ende der Garzeit zusammen mit etwas Gemüsebrühe oder Sojasoße in die Pfanne geben und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken – fertig!
- Viele Reste = eine Mahlzeit! Ein bisschen Quinoa von gestern Mittag, zwei einsame Tomaten und ein Rest Hummus – wenn man das schön zusammen anrichtet entstehen manchmal sogar noch richtig ansehnliche Kreationen.
Noch mehr Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
- In der App Too Good To Go findest du Bäckereien, Lebensmittelgeschäfte und Restaurants, die übrig gebliebene Lebensmittel zu sehr günstigen Preisen abgeben. Achtung: natürlich sind nicht alle Lebensmittelretterpakete rein vegan.
- Bei Etepetete* kannst du dir in regelmäßigen Intervallen, zum Beispiel alle zwei Wochen, eine sogenannte „Gemüseretterbox“ bestellen. Etepetete sammelt Gemüse, das aufgrund seiner Form und anderen optischen Mängeln nicht im Handel landet, und packt daraus 5 kg-Gemüseboxen, soweit möglich von regionalen Biobauern.
- Bei Foodsharing kann man Essen anbieten, für das man selbst keine Verwendung hat – zum Beispiel weil ein Urlaub ansteht, man sich beim Einkauf verschätzt oder gerade im eigenen Garten geerntet hat. Die Lebensmittel stellst du kostenfrei zur Verfügung, wer sie möchte holt sie bei dir ab. Auch auf Facebook gibt es regionale Foodsharing-Gruppen.
- Nach einem ähnlichen Konzept wie Foodsharing funktionieren die sogenannten „Fair-Teiler“: Das sind Tauschbörsen für essbare Lebensmittel, die nicht mehr benötigt werden. In der Regel funktioniert das so, dass jeder seine überschüssigen Lebensmittel in die offenen (Kühl-)Schränke einstellen kann, damit andere sich dort bedienen können. Auch die Fair-Teiler sind eine Initiative von Foodsharing.
Du siehst also: Es gibt jede Menge Möglichkeiten, der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzuwirken! Hast du einen Tipp, der in meiner Aufzählung noch fehlt? Dann freue ich mich über deinen Kommentar!
Zum Weiterlesen und -hören
- beVegt-Podcast #122: Zero Waste mit Shia und Hanno: „Unser Müll passt in ein Einmachglas“
- beVegt-Podcast #259: Daniel Anthes ist Nachhaltigkeitsexperte und Lebensmittelretter
Quellen:
1 WWF-Studie „Das große Wegschmeißen“: https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/lebensmittelverschwendung/das-grosse-wegschmeissen (21.03.2021)
2 BMEL: Lebensmittelabfälle in Deutschland: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/studie-lebensmittelabfaelle-deutschland.html (21.03.2021)
Wenn man schon abschätzen kann, dass man nicht alle Lebensmittel rechtzeitig aufbrauchen kann, einfach einfrieren: Gemüse geschält und kleingeschnitten portionsweise verpackt, kann einem das Kochen auch unheimlich erleichtern.
Was sich bei mir auch bewährt hat, sind Müsliriegel als perfekte Resteverwertung für frisches oder trockenes Obst, Flocken, Mehlreste, auch kleine Portionen gekochter Linsen oder Bohnen – anything goes.
Hallo Saskia,
oh, die Idee mit den Müsliriegeln ist toll, darauf bin ich noch nicht gekommen – danke dafür!
Viele Grüße
Katrin
Ihr Lieben, drei Tipps die mir geholfen haben:
1. ich kaufe keine Verpackungen, d.h. gibt es etwas nur in Plastik verpackt (= Bio-Gemüse), durch dass man im Übrigen auch schlecht alles sieht, reisse ich die Verpackung vor der Kasse auf und kontrolliere den Inhalt (2 Zitronen sind mir zuvor auch schon durchgegangen ;)). Und: die Verpackung nehme ich grundsätzlich nicht mit, der Supermarkt muss sie entsorgen; ich möchte ja keine Verpackung kaufen….Dies habe ich immer wieder nett und freundlich erklärt.Zwischenzeitlich machen die Kassierer in meinem Supermarkt das sogar schon für mich und kontrollieren mit, danke!
2. Essensplan für eine Woche im Voraus, das ist nur am Anfang schwierig, nach kurzer Zeit gibt es Standartgerichte und Lieblingsessen und für jeden ist etwas dabei.
3. So merkwürdig es klingt: bis ich ein sicheres Gefühl für meine Essensmenge (und die von meinem Mann…) hatte, jeden Tag NUR genau die geplanten Zutaten und Mengen einkaufen. Ich war sehr erstaunt ….
Hallo Cora,
Dankeschön für deine Ergänzung! Du hast bestimmt recht, irgendwann hat man drauf, was man so braucht, wie viel man isst, ich glaube auch, dass deswegen bei uns so gut wie nichts weggeworfen werden muss. Einen Essensplan haben wir früher auch oft gemacht. Heute lassen wir uns von unserer Biokiste leiten, und erst mal muss alles aus der Kiste verbraucht werden bevor wir etwas anders kochen.
Viele Grüße
Katrin
Ich kann foodsharing sehr empfehlen, ich selbst bin in der Saarbrücker Gruppe aktiv. Wir haben einige Geschäfte, bei denen wir regelmäßig abholen. Ich habe gestern 1 kg Kirschen, eine Wassermelone, Karotten, Sellerie, Paprika, veganes Gyros, Kräuterseitlinge, insgesamt zwei kleine Paletten voll Gemüse „gerettet“. Und eine nette neue Frau bei ihrem ersten Abholen mitgenommen, die nur so staunte, was alles weggeworfen würde.
Hallo Ini,
klasse dass du da aktiv bist, und ich finde es toll, wenn Märkte bei sich abholen lassen. Viel wird ja leider doch entsorgt 🙁
Viele Grüße
Katrin
Geh „containern“ und rette ein bei noch absolut verzehrbare Lebensmittel vor dem Müll 🙂
Hallo Markus,
spannend, ich hab das wie gesagt noch nie gemacht und hab wahrscheinlich ein bisschen „Hemmungen“. Ich brauch wahrscheinlich eine erfahrene Person an meiner Seite, die mich mal mitnimmt.
Viele Grüße
Katrin
Ich schreibe jetzt hier nicht das ich es gemacht habe und mich strafbar gemacht habe 😉
Haha – ich kann mir nicht vorstellen dass unser Blog daraufhin „untersucht“ wird 😉
Unser Bioladen verkauft Lebensmittel, die abgelaufen sind zu günstigeren Preisen. U. a. Tofu, Aufstriche oder Öle. Diese Waren kaufe ich bevorzugt, zum einen weil sie etwas günstiger sind aber im wesentlichen deshalb, damit sie nicht doch irgendwann im Abfall landen. Noch nie ist ein Lebensmittel davon wirklich in irgendeiner Form schlecht gewesen. Also, Mut zur Lücke und abgelaufene Waren konsequent kaufen!
Hallo Sonja,
das ist auch super, ich kenne das leider nur von Bananen, die etwas reifer sind und dann nur noch die Hälfte kosten. Da stürzen wir uns immer drauf und frieren sie sofort ein oder verwenden sie für Smoothies.
Ich glaube in unserem jetzigen Supermarkt wird konsequent weggeworfen – leider.
Viele Grüße
Katrin
Hm, soweit ich weiß, dürfen abgelaufene Lebensmittel nicht verkauft werden. Unser Kaufland in der Nähe hat ein Fach, in dem verschiedene Lebensmittel liegen, die bald ablaufen. Und die gibt es dann günstiger.
Übrigens auch mal zu Lebensmitteln greifen, wo das Haltbarkeitsdatum nicht mehr so lange hin ist. Wenn ich dieses Lebensmittel eh sofort verbrauchen will, kann ich auch zum bald ablaufenden greifen. Das bleibt dann nämlich nicht liegen um nach kurzer Zeit entsorgt zu werden. Ich überlege halt immer, ob das Lebensmittel bei mir noch ne Weile liegt oder bald verbraucht wird und entscheide mich dann für kürzere oder längere Haltbarkeitsdaten.
Guter Artikel! Gerade nach der Umstellung auf die pflanzlich Kost hatten wir anfangs auch das Problem, viel zu viel Gemüse beim Wocheneinkauf zu „bunkern“.
heute handhaben wir das so, dass wir für ca 3 Tage mit frischem Gemüse planen und uns schon mal grob überlegen, was wir kochen möchten. Umplanen und Alternativen erfinden geht dann ja immer noch.
für den Rest der Woche haben, wir immer noch einen kleinen Bio-Markt und einen türkischen Supermarkt mit frischem Gemüse in der Nähe, wo man mal schnell etwas besorgen kann oder könnte (denn mit guter Planung benötigen wir die Option gar nicht so oft).
Außerdem haben wir für uns wieder die „einfachen“ Gerichte ohne viel Aufwand entdeckt, dessen Zutaten meist immer im Vorratsschrank sind und die lange haltbar sind. Zb. Spaghetti aglio e olio, Nudeln mit Tomatensauce, orientalische Maissuppe, Bohnensalat, usw.. Wir haben uns wieder daran erfreut, wie toll doch die einfachsten Sachen schmecken. Ich bin froh, dass es mittlerweile tolle vegane Kochbücher gibt, aber ein Teller Nudeln mit selbst gemachter Tomatensauce ist und bleibt immer noch genial. 😉
Das Thema mit dem krummen Gemüse hat mich auch überrascht. Meine Freundin fährt manchmal auf einen Bio-Bauernhof zum Einkaufen und die haben dort extra Kisten für krümmes oder unförmiges Gemüse, da sie dies nicht an die Bio-Supermärkte liefern können bzw dürfen. Das Gemüse wird dort wirklich zu Spottpreisen verkauft, da es sonst vernichtet werden müsste. Also definitiv ein guter Tip, mal die lokalen Bio-Bauern abzuklappern!
Hallo Chris,
ja, du hast recht, wir lieben auch die einfachen Gerichte. Gourmetküche brauche ich nicht, da ist mir so eine Reste-Gemüsepfanne mit Reis, Hirse oder Quinoa immer noch viel lieber.
Und klasse dass euer Biomarkt das Gemüse dann noch günstiger verkauft, umso besser 🙂
Viele Grüße
Katrin
Ihr Lieben,
wir frieren alles ein, was wir momentan nicht verbrauchen können. Weil meine Mutter ja aus Brasilien stammt und ich dementsprechend nicht nur unsere Wohlstandsgesellschaft aus erster Hand kenne, weiß ich, wie wertvoll unsere Versorgung mit Nahrung (& Wasser!) ist. Ich bringe es daher auch nicht übers Herz einfach so mal was wegzuwerfen.
Ganz toller Artikel!
Liebe Grüße
Jan
Hallo Jan,
einfrieren ist ein super Tipp, das machen wir bei Bananen, aber bisher noch nicht bei anderen Lebensmitteln, muss ich mir unbedingt merken!
Viele Grüße
Katrin
Erstmal danke für die Tipps! Endlich mal praktikable Vorschläge 🙂
Ich friere auch einiges ein, besonders Brot & Brötchen. Brot einfach in Scheiben schneiden, „über kreuz“ (über Eck) locker stapeln und einfrieren. So kann man immer beliebeig viele Schnitten abknacken und entweder nur auftrauen, kurz toasten oder im warmen Ofen (vom Auflauf- oder Brotbacken) aufbacken.
Ausserdem haben wir einen Kühlschrank mit 3 großen 0°C-Fächern. Da bleibt auch ein ganzer Wocheneinkauf frisches Gemüse, Sojajohurt und -quark etc. topfit. Allerdings gehöre ich zu den „Banausen“, die auch Tomaten, Gurken, Zitronen, Kartoffeln und Co im Kühli lagern. Habe noch keinerlei negative Folgen festgestellt.
Hallo Anne,
dann ist doch alles gut. Und weißt du was – wir lagern Kartoffeln auch oft im Kühlschrank. Gerade bei den Temperaturen jenseits der 30°C in einer Dachgeschosswohnung hat man gar keine andere Möglichkeit. Gerade Kartoffeln kaufen wir immer nur kleine Mengen, die eine Woche reichen, und dann denke ich ist das auch okay.
Viele Grüße
Katrin
Brot frieren wir auch so ein – genau wie viele Speisereste (Suppe, Hefeklöße, Pfannkuchen, Pizza). Mich ärgert also nur, dass mein Tiefkühlfach in der neuen Wohnung sooo mini ist 🙁
Liebe Grüße
Immer mit einkaufszettel in die laeden oder auf den markt gehen und nie hungrig. Eigene beutel verwenden. Haendler nach nicht mehr so schoener ware explizit fragen… bon apetit
Hallo Oliver,
der letzte Tipp ist gut – aber das geht auch eher in kleinen Läden oder in Bioläden, oder? Finde ich super, muss ich mir merken!
Viele Grüße, Katrin
Alles ist denkbar. Wohl aber eher die kleinen laeden. Etepetete hatten wir auch ’ne zeit lang. An sich eine gute sache, die kisten waren aber leider immer recht aehnlich gepackt, sprich wenig abwechslung.
Einfrieren ist natuerlich auch eine gute idee…
Super Tipp Etepetete zu nutzen! Kannte ich gar nicht und habe mich gleich mal angemeldet. Bin gespannt ob ich es schaffe, alles vor dem Verderb aufzuessen… VG Yasmin
PS: Tolle Seite, bin schon seit langem “stille Mitleserin“ und finde Eure Themen und Tipps echt super. Weiter so! 🙂
Hallo Yasmin,
freut mich sehr dass dir unsere Seite gefällt! Und wenn du magst, dann berichte doch mal von deinen Etepetete-Erfahrungen. Ich hab die Aktion auch eher zufällig auf Facebook gesehen und es würde mich interessieren, wie deine Erfahrungen sind!
Viele Grüße
Katrin
Praktisch ist auch (unter der Voraussetzung, daß man einen Froster mit Platz hat) von manchen (Basis)-Gerichten gleich mehr zuzubereiten und dann portionsweise einzufrieren, ich denke da z.B. an Nudelsaucen, Gemüsesuppe oder -brühe u.ä.
Da ich mir meine Mandelmilch ja selbst zubereite, fällt natürlich auch immer wieder „Mandeltrester“ an, der viel zu schade zum wegwerfen ist., den trockne ich und verwende ihn in Müsli, Pudding, Smoothies, meinem selbst gebackenen Brot und auch im Energiegel 😉
Toller Beitrag. Leider landen immer noch viel zu viele Lebensmittel in der Tonne.
Ich hoffe das ändert sich wieder!
Liebe Grüße
Lisa
Mittlerweile gibt es auch einige Unternehmen, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen. Dörrwerk stellt Snacks aus überreifem Obst her, SirPlus und einige Online-Shops verkaufen abgelaufene Lebensmittel und Georg Thalhammer stellt Kürbisketchup aus unverkäuflichen Kürbissen her. Und beim Bäcker gibt’s das Brot vom Vortag!
Übriges Gemüse schneide ich klein und trockne es. Danach mixe ich es und wenn genug beisammen ist, habe ich meine eigene Gemüsebrühe.
Unbedingt zu erwähnen ist die App „too good to go“! Damit kann man zu verschiedenen Tageszeiten aus Bäckereien (abends), Restaurants (oft nachmittags und abends) und Hotels (nach dem Frühstück) leckere Dinge abstauben, die sonst entsorgt werden.
Hallo Katrin,
danke für den Tipp, muss ich mir mal anschauen!
Viele Grüße
Katrin
Noch ein Tipp für die „Lagerverwaltung“ im Kühlschrank. Ich hefte einen Zettel an den Kühlschrank und schreibe laufend auf, was ich dort reinstecke. Auch mit MHD. Wenn ich eine Packung öffne und halb verbrauche (ich bin single), dann schreib ich das Öffnungsdatum daneben. Wenn ich sehe, etwas muss schnell verbraucht werden, kommt ein Ausrufezeichen dazu. Aufgegessenes wird durchgestrichen.
So kann ich dann schon anhand des Zettels planen, was ich wann essen sollte. Oder was ich noch zusätzlich brauche.
Also mein größter Fehler ist immer wieder, hungrig einkaufen zu gehen. Denn genau dann verstoße ich gegen meine eigenen Regeln und kaufe viel zu viel ein, ohne das ich es merke. Das betrifft einerseits Portionsgrößen aber auch die Anzahl an Lebensmitteln und Gerichten. Das hungrige Hirn will dann immer „das noch“ und „das ist auch lecker“ und schon hat man mehr Hauptgerichte als Wochentage im Einkaufswagen. Daher wenn möglich nicht ausgehungert einkaufen gehen.
Oh ja, das ist ein sehr guter Tipp – ich spreche aus Erfahrung 😉
Welkes Gemüse, wie z.B. Salat oder schrumpelig gewordene Radieschen, werden wieder knackig, wenn man sie einfach ein Paar Stunden in kaltes Wasser legt. Eingetrocknete Stellen möglichst vorher abschneiden. Und entgegen der weit verbreiteten Meinung, lege ich meine perfekt reifen Bananen in den Kühlschrank, dort wird der Reifeprozess verlangsamt. Außen werden sie zwar braun, aber innen reifen sie kaum weiter. Probiert es aus. Eine Paar Wochen lassen sie sich sogar einfrieren, um dann einen Kuchen daraus zu backen.
Vielen Dank für die Ergänzungen Steffi! Und das mit dem Bananen einfrieren haben wir doch glatt vergessen, obwohl wir wirklich IMMER eingefrorene Bananen im Tiefkühlschrank haben 🙂 Unserer Erfahrung nach halten sie sich sogar viele Monate lang, und wir machen uns am liebsten Bananeneis daraus 🙂
Aus nicht mehr so ganz frischem Gemüse bzw. Gemüseresten mache ich mir meine Suppenwürze – einfach Gemüse im Verhältnis 4:1 mit Salz pürieren-fertig! Hält sich verschlossen im Kühlschrank einige Wochen.Die fertigen Suppenwürfel oder Suppenpulver enthalten sowieso oft Zucker und sonstige unnötige Zusätze.
Super Idee Irene, vielen Dank für den Tipp! So eine Suppenwürze bzw. Gemüsepaste haben wir sogar selbst schon hier auf beVegt vorgestellt: https://www.bevegt.de/gemuesebruehe-selbstgemacht/
Seit ich einen Essensplan für die Woche erstelle und mich konsequent daran halte, werfen wir nur ganz selten noch Lebensmittel weg. Der Essensplan wird für 5 Tage erstellt, die anderen 2 Tage sind immer „Reste“ vorhanden,die verarbeitet werden können. Auch schaue ich was die Vorräte so hergeben und passe den Essensplan danach an. LG Doris
Vielen Dank für die Rückmeldung und den Tipp Doris, das mit dem Essensplan kann man auf jeden Fall mal versuchen, wenn man Probleme damit hat, „richtig“ einzukaufen und immer alles aufzubrauchen.
Seit ich fast nur noch im Bio Markt einkaufen gehe, kaufe ich viel weniger unnützes Zeug.
Die Ware ist ja schon deutlich teurer, wenn man seinen ganzen Einkauf dort erledigt. Daher kaufe ich dann tatsächlich nur das, was ich wirklich brauche und verbrauche.
Seitdem hat sich mein Müll sehr reduziert.
Ich wollte außerdem noch erwähnen, dass ich meine Gemüse von eine SoLaWi bekomme. Solidarische Landwirtschaft. Ich finanziere quasi einen Bauernhof mit und bekomme dafür fast jede Woche Bio Gemüse. Unverpackt und frisch vom Feld.
Im Sommer ist es manchmal so viel, dass man dann entweder an andere verteilt oder einkochen und einfrieren muss.
LG Eva
Guter Hinweis mit dem Biomarkt, Eva! Und wir haben uns jetzt auch für eine Solawi angemeldet und sind schon gespannt … vielleicht werden wir auch mal darüber berichten 🙂
Hallo Katrin,
meine Strategien sehen ganz ähnlich aus und es ist die absolute Ausnahme, wenn ich dann doch mal was wegschmeißen muss – alles eine Frage der Gewohnheit. Wenn ich verreise, koche ich oft mit den Resten im Kühlschrank ein Essen und friere es ein. Wenn ich z.B. Sonntag abends zurückkomme, habe ich so direkt was fürs Mittagessen Montags im Büro parat.
Ich möchte noch auf zwei Online Shops für gerettete Lebensmittel hinweisen: Sir Plus (teilweise Bio-Produkte, hat auch Ladengeschäfte in Berlin) und Veggie Specials (alles Bio).
Die zweite Quelle habe ich über die vegane Köchin Sophia Hoffmann kennengelernt, die sich sehr für Zero Waste einsetzt und darüber auch ein tolles Kochbuch geschrieben: Zero Waste Küche. Sie teilt auch immer wieder nützliche Tipps gegen Lebensmittelverschwendung auf ihrem Blog und auf Instagram.
Viele Grüße
Kristin
Vielen Dank für die tollen Ergänzungen und Tipps Kristin!
Gemüseschalen, Endstücke ect. friere Ich ein. Wenn sich 1-2 Gefriertüten angesammelt haben, koch ich Gemüsebrühe daraus.
Aus übrig gebliebenen Beilagen wie Reis, Quinoa, Buchweizen ect. mach ich mir morgens eine Art Porridge. Bißchen veganes Proteinpulver, Leinsamen und soviel warmes Wasser, dass es sich cremig verrühren lässt. Süße nach Geschmack. Frisches Obst, paar Nüsse drauf. Fertisch😊
Super Ideen Dani, vielen Dank fürs Kommentieren!
Ich habe es mir auch angewöhnt, achtsamer zu sein und nix im Kühlschrank verderben zu lassen. Sehr selten aber doch muss ich manchmal Vollkornbrot wegwerfen, wenn es schimmelig wird, da man das bei Brot nie vorhersagen kann und es manchmal sogar ein paar Tage vor Ablaufdatum schimmlig wird. Aber selbst da schneide ich meist nur den Schimmel weg und esse den Rest, da in trockenen Lebensmitteln wie Vollkornbrot sich das Schimmelmyzel praktisch nicht ausbreiten kann.
Und natürlich ist es auch so, dass manchmal z.B. Zitronen oder eine Ananas irrsinnig schnell im Kühlschrank schlecht werden, manchmal auch Brokkoli, ist aber schwer vorhersehbar…
Hallo Bernd,
wir tun alle unser Bestes – und allein schon die Achtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln ist ein wichtiger Schritt wie ich finde.
Viele Grüße
Katrin