Bist du auf Instagram oder liest du regelmäßig amerikanische Food-Blogs? Dann ist dir bestimmt aufgefallen, dass sogenannte „Bowls“ gerade total angesagt sind.
Wenn du bisher noch nicht über Bowls gestolpert bist, dann erkläre ich dir kurz, was es damit auf sich hat: Bowls sind Gerichte, bei denen verschiedene Komponenten zusammen in einer Schüssel („Bowl“) angerichtet werden. Häufig handelt es sich um „gesunde“ Gerichte, aber theoretisch kann man eine Bowl auch mit weniger gesunden Komponenten zubereiten. Und ich bin mir gar nicht sicher, ob es eine offizielle Definition für „Bowls“ gibt.
Daniel und ich sind zum ersten Mal im Rahmen unseres USA-Urlaubs zur Teilnahme am Boston-Marathon 2013 über Bowls gestolpert, und zwar im Restaurant „Live alive“.
Solltest du mal in Boston sein und Zeit für einen Restaurantbesuch haben, dann kann ich dir das Live alive wärmstens empfehlen. Der Flyer des Restaurants mit den verschiedenen Gerichten hing danach mehr als zwei Jahre lang an unserem Kühlschrank, weil wir uns zu Hause davon inspirieren lassen wollten, aber so richtig hat das nie geklappt. Bis wir vor einigen Wochen in Berlin das neue Restaurant „The Bowl“ aufgesucht haben. Danach waren wir wieder total angesteckt – und siehe da, es schmeckt und klappt richtig gut (und macht weniger Arbeit als du vielleicht denkst)!
In den letzten Wochen haben wir diverse Bowls ausprobiert, und freuen uns jedes Mal über neue Kreationen, zu denen wir oft per Zufall gelangen.
Was brauchst du alles für eine leckere Bowl?
Eigentlich nicht viel. Ein wenig Kreativität und ein paar Zutaten in deinem Kühl- und Vorratsschrank. Eine breite Schale oder Schüssel zum Anrichten der Zutaten – und dann kann es auch schon losgehen!
In eine optisch ansprechende Bowl gehören für mich mindestens vier verschiedene Komponenten. Am besten mindestens jeweils eine kohlenhydratreiche Komponente, eine gute Eiweißquelle und (grünes) Gemüse. Bei der Vielzahl an verfügbaren Lebensmitteln sind die Kombinationsmöglichkeiten unzählig:
- Kohlenhydratreiche Komponenten, z.B. Reis (Wildreis, Vollkornreis, Basmatireis), Quinoa (heller oder farbiger, ich mische gerne hellen mit rotem Quinoa), Hirse, Amaranth, Couscous, Pasta (am besten eine kleine Sorte)
- gute Eiweißquellen: z.b. angebratene Tempehscheiben, Kichererbsen in Curry eingelegt, Falafelbällchen, angebratener Tofu, Linsensalat
- Gemüse: gedämpfter Brokkoli, geraspelte Möhren, Radieschen oder Kohlrabi, gewürfelte Tomaten
- Soßen und Dips: Tahinidressing, klassisches Hummus, Black Olive Hummus, Cashewkäse, Bärlauch-Pesto, Frankfurter Grüne Soße, Guacamole, klassische Essig-Öl-Salz-Pfeffer-Soßen
Natürlich kannst du auch unterschiedliche Zutaten mixen. Ein Brokkoli-Kichererbsen-Salat macht sich super in einer Bowl, genau wie geraspelte Möhren mit einem süßen Tahinidressing oder ein Tomaten-Oliven-Salat. Du siehst – langweilig wird dir beim Zubereiten und Genießen deiner Bowls bestimmt nicht!
Drei Beispielrezepte für kunterbunte Bowls
Quinoa-Tempeh-Rucola-Karotten-Avocado-Brokkoli-Hummus
Eigentlich ist mit der Überschrift schon alles gesagt. Im Detail sieht das so aus:
- Quinoa kochen (zu gleichen Teilen hellen und roten Quinoa)
- Tempeh in ca. 0,5 cm breite Scheiben schneiden und in der Pfanne von beiden Seiten kross anbraten
- Rucola-Salat waschen und in mundgerechte Stücke zerteilen, mit Salz, Pfeffer und evtl. dunklem Balsamico-Essig würzen
- Karotten raspeln
- Avocado in Scheiben schneiden
- Brokkoli dämpfen, auf dem Teller mit Sesamsamen bestreuen
- Hummus zubereiten
- Alles in der Bowl anrichten, loslöffeln und sich über ein leckeres Essen freuen!
Quinoa-Radieschen-Karotten-Chinakohl-Basilikum-Tofu
Auch diese Bowl ist sehr lecker!
- Quinoa kochen
- Basilikum-Tofu würfeln und in einer Pfanne anbraten
- Zwiebeln anbraten, danach Chinakohl (mundgerechte Stücke) und Karotten (gewürfelt) dazugeben, weiterbraten und mit Curry würzen
- Radieschen reiben, mit Essig, Salz und Pfeffer würzen
- Fertig!
Quinoa-Kichererbsen-Brokkoli-Tomaten-Radieschen-Grünkohl-Linsenbolognese
- Quinoa – schon wieder! Alternativ passen aber auch Reis oder Hirse dazu. Wir sind gerade große Quinoa-Fans 🙂
- Brokkoli-Kichererbsen-Salat mit einer cremigen Agaven-Senf-Ingwer-Soße
- gewürfelte, gepfefferte Tomaten
- Radieschen-Scheibchen
- Grünkohl-Linsenbolognese (Soßenreste vom Vortag mit Grünkohl gemischt)
Ich hoffe ich konnte dir Lust und Appetit machen, selbst mal eine Bowl auszuprobieren! Und wenn du die Bowls auch schon für dich entdeckt hast, dann freue ich mich sehr über weitere Anregungen!
Ist „The Bowl“ nicht ein ganz normaler Teller voll mit Essen, wie es jeder „normale“ Deutsche auf einem flachen Teller kennt? Also ich und alle, die ich kennen essen immer eine Auswahl an mehreren Komponenten zu Abend und/oder Mittag. Also ist Spargel mit Kartoffeln, Soße und Tofu auch eine „Bowl“? Ich glaube, hier brauchte das Kind nur wieder einen Namen.
@Martina, ich glaube, es geht dabei haupsächlich um das nichts-zusammen-mischen, dann öfter wird es anders gemacht :).
@Katrin, wäre so toll, wenn ihr einen deutschen Namen dafür erfinden würdet 😉
Hallo Juli,
ich überlege mal 😉
Hallo Martina,
ich finde das Konzept eine tolle Anregung und dauerhafte Inspirationsquelle für abwechslungsreiche Mahlzeiten.
Nicht jeder kocht schon ewig und hat zig Rezepte zur Hand. Aber es zeigt, dass Kochen nicht kompliziert sein muss und man auch mit einfachen Bordmitteln weit kommt.
Und wenn ich nur eine Person inspirieren konnte, mal etwas auszuprobieren oder (mal wieder) zu kochen habe ich genau das erreicht was ich wollte.
Viele Grüße
Katrin
Hallo Katrin und Daniel 🙂
Ich liebe es, Bowls zuzubereiten und mir verschiedene Ideen von anderen anzusehen (wie z.B. auf Tumblr und Instagram). Ich denke auch, dass es eine super Sache für Neu-Kochende ist und mir macht es momentan viel Spaß, eine abwechslungsreiche Bowl zu essen. Früher waren es dann lange Zeit Gemüsepfannen in allen Variationen.
@Martina: So wie ich das sehe, KANN mensch Spargel, Kartoffeln, Tofu und Soße zu einer Bowl verarbeiten (auch wenn sie dann für mich wenig abwechslungsreich wäre), MUSS aber nicht.
Ich hab mich über den Beitrag jedenfalls gefreut 🙂
Liebste Grüße!
Inga
Liebe Inga,
vielen Dank für deinen Kommentar, hat mich sehr gefreut. Und ja, wir holen uns auf Instagram auch immer wieder Inspirationen, das ist so eine tolle Quelle für neue Ideen!
Liebe Grüße
Katrin
Ich glaube, die Kreativität bei der Zusammenstellung ist das Besondere bei Bowls, oft ja etwas weg von den klassischen Kombis. Dieses Ausprobieren, was (besonders gut) zusammen schmeckt, finde ich einen schönen Anreiz. Und in jedem Fall bin ich gerade durch den Beitrag über den „Kichererbsen-Brokkoli-Salat“ gestolpert – passt perfekt, deswegen wird es genau den heute Abend geben. 🙂
Freut mich, Ute, den gibt es bei uns im Sommer auch häufig, weil er so schnell geht und so lecker ist. Ich hoffe, er hat dir auch geschmeckt?
Viele Grüße
Katrin
Hallo ihr beiden,
sagt mal, was ist das Grüne, das auf „4-6 Uhr“ auf eurer Bowl liegt? Das sieht so interessant aus…
Hallo Bexy,
das ist Ruccola-Salat. Ich hatte ihn gewaschen und dann grob 2-3x mit einem Messer geschnitten, damit er leichter zu essen ist.
Viele Grüße
Katrin
Ich denke, der mix aus den unterschiedliche Geschmack und die Konsistenzen der Lebensmittel machts. Optik spielt eine grosse Rolle. Bei Gemüsepfannen schmeckt alles zusammen gleich. Beim separieren der Speisen kommt jede geschmacklich und optisch besser zur Geltung. So macht essen enfach mehr Spaß und Genuß.
Hallo Geli,
genau so ist es – erst gestern wieder gemerkt und unsere Bowl für extrem lecker befunden!
Liebe Grüße
Katrin