Ich ernähre mich seit September 2010 vegan. Diese Entscheidung habe ich damals aus ethischen Gründen getroffen – und nicht, weil mir Fleisch auf einmal nicht mehr geschmeckt hätte …
Und so ist es ganz normal, dass es nach wie vor Gerichte aus der vor-veganen Zeit gibt, die mir positiv in Erinnerung geblieben sind. Zum Beispiel, weil ich sie mit einer gemütlichen Atmosphäre in Verbindung bringe (Käse-Raclette an Weihnachten), weil sie mich in Urlaubsstimmung versetzen (Baguette mit Käse und Rotwein in Frankreich) – oder eben einfach himmlisch gut geschmeckt haben!
In diese letzte Kategorie fallen die „Spaghetti mit Salami, Fenchel und Tomaten“ aus einem der frühen Kochbücher von Jamie Oliver. Die Kombination aus würziger Salami und dem frischen Fenchel-Aroma war wirklich unglaublich lecker, aber unsere Salami-Zeiten sind natürlich lange vorbei.
Veganisieren heißt das Zauberwort
Glücklicherweise sind mit den Jahren aber auch unsere Fähigkeiten im „Veganisieren“ liebgewonnener Gerichte gestiegen, so dass wir uns irgendwann an einer rein pflanzlichen Variante der Jamie-Oliver-Pasta versucht haben. Als Alternative zur Salami haben wir uns für Tempeh entschieden, weil er die richtige Konsistenz dafür hat und geschmacklich toll zum Fenchel passt.
Tempeh besteht aus gekochten Sojabohnen, die mit Hilfe von Schimmelpilzen fermentiert werden. Das Ergebnis ist ein schnittfester Block, der sich vielfältig weiterverarbeiten und würzen lässt. Der Eigengeschmack von Tempeh ist mild und leicht nussig, und dabei doch irgendwie ganz anders als alles, was man sonst so kennt.
Mit bis zu 20 g Eiweiß pro 100 g gehört Tempeh außerdem zu den besten pflanzlichen Proteinquellen.
Der zweite essenzielle Bestandteil dieses leckeren Gerichts ist Fenchel – und zwar kommen sowohl die frische Knolle als auch die getrockneten Fenchelsamen zum Einsatz. Beide tragen zum besonderen Aroma bei, und deshalb solltest du nicht einfach das eine gegen das andere austauschen!
Und auch wenn du Fenchel bislang nur vom Tee kennst (und er in dieser Form keine Glücksgefühle bei dir auslöst) solltest du diesem Gericht unbedingt eine Chance geben. Es schmeckt wirklich fantastisch!
Zutaten für 2 Portionen
- 200 g Pasta (z.B. Spirelli oder Penne)
- 1 EL Olivenöl (zum Anbraten)
- 100 g Tempeh* (in Würfel geschnitten)
- 2 Knoblauchzehen (in feine Scheiben geschnitten)
- 1 Chilischote (in feine Ringe geschnitten)
- 2 TL Fenchelsamen (im Mörser zerrieben)
- 1 Fenchel (in Würfel geschnitten)
- 1 Dose geschälte Tomaten
- 2 frische Tomaten (in Würfel geschnitten)
- Salz
- Pfeffer
- Rosmarin
Zum Garnieren
- Hefeflocken*
- ½ Bund Petersilie (fein gehackt)
Zubereitung
- Erhitze das Öl in einer Pfanne und brate den Tempeh von allen Seiten an, bis er eine schöne, goldbraune Färbung bekommen hat.
- Gib nun den Knoblauch und die Chili, und nach weiteren 1-2 Minuten auch die zerstoßenen Fenchelsamen und den frischen Fenchel hinzu. Alles gut verrühren und mit geschlossenem Deckel für 5 Minuten weiterbraten lassen.
- Nun noch die frischen und geschälten Tomaten dazugeben, mit Salz, Pfeffer und Rosmarin würzen und bei mittlerer Temperatur köcheln lassen, bis die Soße etwas eingedickt ist.
- In der Zwischenzeit die Pasta in gesalzenem Wasser al dente kochen und anschließend abgießen.
- Die Pasta mit der Soße auf tiefen Tellern verteilen und mit frischer Petersilie, Würzhefeflocken und schwarzem Pfeffer garnieren.
Imke Freitag
hi, klingt lecker! habe aber eine frage: kleine oder große dose geschälte tomaten und wieviel g (ungefähr) sind eine handvoll frische tomaten? danke!
Katrin Schäfer
Hallo Imke, wir haben eine kleine Dose Tomaten verwendet. Und an frischen Tomaten waren es vielleicht 150 g. Diese Angaben habe ich bewusst nicht ins Rezept geschrieben, denn: Für das Ergebnis ist es unerheblich ob du 100 oder 200 g frische Tomaten verwendest. Wichtig ist es, dass es dir schmeckt und du durch zu starre und komplizierte Angaben die Zubereitung nicht zu aufwändig gestaltest. 🙂 Ich wünsche dir guten Appetit und viel Spaß bei der Zubereitung!
Heike
Ich habe Tempeh vor ein paar Wochen für mich entdeckt und freue mich daher immer über neue Rezepte. Dieses werde ich auf jeden Fall in den nächsten Tagen ausprobieren.
LG Heike
Katrin Schäfer
Tempeh ist echt eine Entdeckung – und glücklicherweise so vielseitig! Ich wünsche dir einen guten Appetit!
Din
Eine schöne Idee. Ich liebe richtig kräftige Tomatensauce und werde das sicher auch mal ausprobieren. Danke für den Tipp.
Katrin Schäfer
Sehr gerne – lass es dir schmecken. Das Gericht ist genau das richtige nach langen Läufen oder Radtouren bei diesem Wetter!
Günter Herbst
Vielen Dank für diese Rezeptidee. Werde ich baldmöglichst nachkochen. Tempeh kenne ich noch nicht. Allen hier ein schönes Weihnachtsfest. Mein erstes ohne Fleisch.
Katrin Schäfer
Dann viel Spaß beim Ausprobieren – Tempeh ist wirklich eine tolle Entdeckung!
Genieß die fleischfreien Feiertage!
Lena
Dank eurem Posting auf Instagram entdeckt, das wird das heutige Abendessen, da ich zufällig alle Zutaten zu Hause hab :). Tempeh mag ich auch gerne glasiert nach einem Rezept von Sebastian Copien. Tempeh in etwas Öl anbraten, dann mit einer Mischung aus Fruchtsaft (z.B. Orange oder Maracuja), Sojasoße und Ahornsirup ablöschen und die Flüssigkeit etwas reduzieren lassen. Geht schnell und schmeckt sehr lecker!
LG
Lena
Katrin Schäfer
Hallo Lena,
vielen Dank, das hört sich auch sehr lecker an, werden wir demnächst mal probieren!
Viele Grüße
Katrin
Ute
Hallo,
Wo kauft Ihr Tempeh?
VG
Ute
Katrin Schäfer
Hallo Ute,
Tempeh kaufen wir im Biomarkt, aber du bekommst ihn auch in vielen Asiamärkten!
Viele Grüße
Katrin
Carina
Ich habe heute grob euer Rezept nachgekocht und fand es sehr lecker 🙂
Bei uns war der Black Forrest Tofu im Angebot, damit habe ich den Tempeh ersetzt. Außerdem habe ich anstatt frischer Tomaten (ist einfach nicht die Zeit dafür) Karotte und etwas Paprika klein geschnibbelt.
Einzige Änderung zu der Tomatensoße ist noch ein TL Agavensirup rein-für mich muss Tomatensoße immer ganz leicht gesüßt sein 🙂
Katrin Schäfer
Hallo Carina,
das freut mich sehr 🙂
Viele Grüße
Katrin