Kaufrausch, Black Friday, Cyber Monday. Sweatshops, Ausbeutung, moderne Sklaverei. Billigmode, Ein-Euro-Shops, Wegwerfartikel. Elektroschrott, Plastikmüll, Umweltzerstörung.
Unser Konsum hat in den letzten Jahrzehnten immer groteskere Formen angenommen, mit folgenschweren Konsequenzen für unseren Planeten und für Millionen von Menschen in den sogenannten Niedriglohnländern.
Menschen wurden geschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Dass Dinge geliebt und Menschen benutzt werden, ist der Grund dafür, dass sich die Welt im Chaos befindet.
Dieses Zitat, das mal dem Dalai Lama, mal dem Schriftsteller John Green zugeschrieben wird, bringt das Dilemma auf den Punkt: Die Dinge, die wir kaufen, sind uns schon lange viel näher als die Menschen, die sie herstellen. Und die ökologischen Folgen unseres Überkonsums werden zukünftige Generationen schon irgendwie ausbaden.
Warum wir konsumieren, und wie wir den Konsumrausch überwinden können
In Folge 280 des beVegt-Podcast sprechen wir deshalb über den Konsum – unseren eigenen, und den der anderen. Zur Vorbereitung haben wir beide das sehr empfehlenswerte Buch Konsum – Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen* von Carl Tillessen gelesen, auf das wir während unseres Gesprächs immer wieder zurückkommen.
Du erfährst in dieser Folge unter anderem:
- Welche Auswirkungen unser maßloser Konsum hat, und warum wir nicht einfach so weitermachen können wie bisher.
- Welche zwei Entwicklungen in den letzten drei Jahrzehnten dazu beigetragen haben, dass wir heute viel mehr und viel einfacher konsumieren können als früher.
- Was ein Kaufrausch mit einem Drogenrausch gemeinsam hat.
- Wie unser Ego, die sozialen Netzwerke und die Hersteller selbst dafür sorgen, dass sich das Konsumkarussell immer weiter und immer schneller dreht.
- Warum Ausmisten allein keine Lösung ist – und was jede*r von uns stattdessen tun kann, um nachhaltiger zu leben.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Zuhören, und freuen uns wie immer, wenn du deine Rückmeldungen, Anmerkungen oder Fragen zu dieser Folge in die Kommentare schreibst 🙂
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Links und Infos zur Show
- Buchempfehlung: Konsum – Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen* von Carl Tillessen
Erwähnte und weiterführende Podcast-Folgen
- beVegt-Podcast #278: Alles muss raus! Minimalismus und unsere neue Lust aufs Ausmisten …
- beVegt-Podcast #077: Warum es sich lohnt, minimalistischer zu leben (und wie du damit starten kannst)
- beVegt-Podcast #155: Frühjahrsputz 2.0: So trennst du dich von altem Ballast
- beVegt-Podcast #106: Stefan Schriddes Kampf gegen den Murks
- beVegt-Podcast #259: Daniel Anthes ist Nachhaltigkeitsexperte und Lebensmittelretter
- beVegt-Podcast #273: Jenny Fuhrmann ist Zero-Waste-Aktivistin und Mitgründerin eines Unverpackt-Ladens
- beVegt-Podcast #176: Kaffee: Mythen und Fakten zum „schwarzen Gold“
Erwähnte und weiterführende Beiträge
- Der wahre Preis der Dinge
- Kreativität ist besser als Konsum
- Nachhaltiger leben: 5 Dinge, die WIRKLICH etwas bewirken
- Warum wir unser Bett verkauft haben – und jetzt auf einem Futon schlafen
- Less Waste: Mit diesen 10 Tipps sparst du Müll (und bares Geld)
- 10 Dinge, die wir in 10 Jahren als Laufblogger und -coaches gelernt haben
- Wie wir über Nacht vom Kaffee losgekommen sind (und warum es uns leicht gefallen ist)
- 5 Techniken, mit denen ich meinen Kaffeekonsum über Nacht um 83,3 Prozent verringert habe
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Thomas
Wieder toller Podcast mit vielen Denkanstößen! Zum Lieferkettengesetz gibt es eine aktuelle Sendung von der „Anstalt“ (ZDF Politsatire mit Max Uthoff und Claus von Wagner) sehr sehr! sehenswert mit erhellenden Zusammenhängen zum Lieferkettengesetz.
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-22-juni-2021-100.html
Katrin Schäfer
Hallo Thomas,
vielen Dank für den Link. Schaue ich mir die Tage an. Ich hab auf dem Gebiet noch Wissensnachholbedarf.
Viele Grüße
Katrin
Pia
Hallo Daniel und Katrin!
Ich höre fast immer euren Podcast, ich bin zwar keine Läuferin aber seit vielen Jahren vegan. In der heutigen Folge ging es auch um Instagram und Werbung. Ich war von der vielen Werbung die mir vorgeschlagen wurde ziemlich genervt und überlegte mit von Instagram zu verabschieden. Ich nutze eine Mac und habe ein Android-Handy. Auf beiden Geräten nutze ich seit ca. einem Jahr als Browser Brave und finde es genial. Keine Werbung mehr. Am Handy nutze ich nicht die App sondern rufe Instagram normal auf. Es wird mir zwar jedesmal vorgeschlagen ich sollte doch die App benutzen, aber seither sehe ich nur mehr Beiträge die ich sehen will. Vielleicht ist das ja auch was für euch!
Liebe Grüße aus Österreich
Katrin Schäfer
Hallo Pia,
vielen Dank – die Funktion kennen wir tatsächlich, nur da wir eben einen eigenen Instagram-Kanal haben und diesen auch für beVegt nutzen scheidet das leider für uns aus 🙁
Viele Grüße
Katrin
Thomas
Wieder eine interessante Folge zu einem spannenden (wenn auch eher deprimierenden) Thema! 2 Dinge würde ich gerne anmerken:
Das letzte Mal, dass ich etwas konsumiert habe, dass ich nicht unbedingt brauchte, war der Kauf eures Laufshirts.😉Ich wollte es total gerne haben, obwohl ich eigentlich schon genug Laufshirts habe. Ich bin auch total happy damit, aber streng genommen ist es überflüssiger Konsum.
Das zweite, was ich gerne anmerken möchte, ist, dass ich eigentlich auch versuche, minimalistisch zu leben. Ich finde das aber sehr schwierig, wenn man Kinder hat.
Z. B. mag ich es eigentlich nicht, wenn das Schenken an Weihnachten in eine Art Materialschlacht ausartet. Gleichzeitig will ich auch nicht als nerdiger Vater dastehen, der seinen Kindern weniger schenkt als die Eltern ihrer Freunde – sie vergleichen sich halt immer mit anderen.
Das ist ein Dilemma, dass ich nicht lösen kann.
Katrin Schäfer
Hallo Thomas,
vielen Dank, freut uns, dass dir die Folge gefallen hat. Und wir wollten keinesfalls deprimieren, sondern eher Wissen vermitteln.
Zu deinen Punkten: Uns ist das klar, und wir haben in der Folge auch klar gesagt, dass wir uns in einem Dilemma befinden. Aber am Ende gäbe es dann beVegt nicht mehr wenn nicht auch wir etwas „verkaufen“ würden.
Und zu den Kindern: Wir können uns vorstellen, dass das ein schwieriges Thema ist. Und da wir selbst aus Erfahrung nicht mitreden können klammern wir dieses Thema ganz bewusst in unseren Texten und Podcast-Folgen aus.
Viele Grüße
Katrin
Evamaria
Hallo Katrin, Hallo Daniel,
vielen Dank für diese tolle informative und wichtige Folge.
Ich arbeite im Einzelhandel und hadere gerade sehr mit meiner Tätigkeit. Wieviel Sch…. da zum Teil über die Ladentheke geht ist für mich, minimalistisch lebend, nur noch schwer zu ertragen. Und so sehr ich es mir wünschen würde, ich glaube nicht daran, dass sich daran so schnell etwas ändert.
Umso wichtiger sind dann Beiträge wie der Eure. Aufklärend, informierend, ehrlich, selbstreflektiert und mit der passenden Prise Humor. Wenn das niemandem anspricht, dann weiß ich auch nicht. Mir hat es auf jeden Fall sehr gut getan Euch zuzuhören und diese virtuelle Verbundenheit zu spüren.
Vielen Dank, ihr Beiden seid toll!
Alles Liebe, Evamaria
P.s. Mit jedem anderen EReader als dem Kindle, kann man auch wunderbar ebooks über die Bücherei ausleihen. Wisst ihr vermutlich schon?
Katrin Schäfer
Liebe Evamaria,
vielen Dank für dein Lob – dann freuen wir uns umso mehr, wenn du diese Folge weiterempfiehlst 🙂
Und zu deinem PS: Nein, das wussten wir tatsächlich nicht, das ist uns neu und damit müssen wir uns beschäftigen. Danke für deinen Input!
Viele Grüße
Katrin
Evamaria
Meldet euch gerne, wenn ich bei dem Thema helfen kann, bin gelernte Buchhändlerin. 🙏🏻
Thomas
Hallo ihr zwei,
eine sehr gute Folge zu einem schwierigen Thema! Selbst wenn wir minimalistisch leben, können wir unseren Lebensstandard nur behalten, wenn andere das nicht tun. Hinter der Grenze des Wachstums liegt weniger von allem für alle. Das wäre sicher gut für uns und unseren Planeten, ist aber kaum mehrheitsfähig.
Liebe Grüße, Thomas
Katrin Schäfer
Hallo Thomas,
vielen Dank – so ist es. Ein Dilemma, dem wir mit wohl dennoch begegnen müssen. Wir versuchen, unseren Anteil daran zu leisten.
Viele Grüße
Katrin
Markus
Hallo ihr zwei!
Was haltet ihr von einer Konsumsteuer? Ist wohl noch in der Erforschung.
https://www.diepresse.com/5484784/bedingungsloses-grundeinkommen-hilft-der-umwelt
Viele Grüße
Markus
Katrin Schäfer
Hallo Markus,
ohne zu tief ins Thema eingestiegen zu sein ist das sicherlich ein sinnvoller Ansatz. Oder bzw. und natürlich so wenig wie möglich zu konsumieren.
Viele Grüße
Katrin
Kerstin
Hallo ihr beiden,
Vielen Dank für diesen wieder sehr unterhaltsamen und anregenden Podcast zu einem wichtigen Thema. Ich habe drei Anmerkungen:
– Daniel sagt, durch den Konsum profitieren die Hersteller und der Handel, wodurch Arbeitsplätze erhalten werden. Es gibt aber auf der anderen Seite Untersuchungen, dass man nur noch 4 Stunden am Tag arbeiten müsste, um genug zum Leben zu haben, wenn man nicht immer so viel unnützes Zeug kaufen würde. Es würden eben auch nur halb so viele Arbeitsplätze gebraucht.
Überlegt mal, wie viele Stunden Arbeit ihr euch spart, alleine dadurch, dass ihr kein Auto habt!
– wie weiter oben schon geschrieben wurde , kann man mit jedem anderen eBook Reader wie dem Kindle Bibliotheksbücher ausleihen. Amazon will immer, dass sie gekauft werden. Papierbücher kann man in Bibliotheken auch ausleihen (mag manchem neu sein…). In meiner Stadtbibliothek kann man Bücher vorbestellen und sich sogar Neuanschaffungen wünschen, die bei mir immer angeschafft wurden, wenn ich etwas vorgeschlagen habe.
– Überhaupt Amazon… Ich finde, spätestens nach Herrn Bezos‘ Aktion mit Cowboyhut im Weltall darf man diese Firma nicht mehr unterstützen. Es gibt genug andere Onlinehändler, die oft genug auch nicht teurer sind (auch da gibt es Untersuchungen). Eure Partnerlinks zu Produkten führen fast immer zu Amazon. Sehr schade, dass ihr keine anderen Onlineshops unterstützt (oder sie euch).
Viele liebe Grüße,
Kerstin
Daniel Roth
Hallo Kerstin, vielen Dank für deine Anmerkungen!
Zu deinem ersten Punkt: Ich weiß leider nicht mehr genau, was ich im Podcast gesagt habe, aber das klingt irgendwie so gar nicht nach mir 🙂 Ich würde dir jedenfalls völlig zustimmen, dass eine Gesellschaft mit viel mehr Freizeit jedenfalls theoretisch möglich sein sollte … insbesondere vor dem Hintergrund, dass es heute so viele de facto sinnlose „Bullshit-Jobs“ gibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs
Bezüglich der E-Books: Da wir einige Kontakte in die Autor*innen- und Verlagszene haben (und demnächst ja auch selbst zu den Buchautoren gehören), wissen wir, dass man mit dem Bücherschreiben in den allermeisten Fällen nicht gerade reich wird (um es mal vorsichtig auszudrücken). Ich habe deshalb kein Problem damit, Bücher zu kaufen statt sie auszuleihen, um die Autor*innen zu unterstützen. Und ob man leiht oder kauft macht ja bei E-Books hinsichtlich der Nachhaltigkeit keinen Unterschied.
Und dann noch das Amazon-Thema: Wir haben tatsächlich gerade erst einen Versuch mit Empfehlungslinks zu anderen Händlern gestartet (Thalia für Bücher, vantastic foods und pureraw für diverse Lebensmittel). Und was sollen wir sagen? Es funktioniert überhaupt nicht. Wir sehen damit unsere Vermutung bestätigt, dass viele Menschen die verlinkten Produkte trotzdem bei Amazon bestellen, mit dem Ergebnis, dass uns die Provision flöten geht (mit der wir z.B. teilweise die laufenden Kosten für unseren Blog, Newsletter und Podcast decken).
Liebe Grüße
Daniel
Bernd
Sehr guter Podcast.
Persönlich muss ich sagen, dass ich auch gerne ein bisserl im Internet schmöckere, was es denn so neues gibt und dann schlag ich einfach mal zu (aber eher im kleinen Rahmen). Und ich finde, dass das nicht schlimm ist, das gehört zum Leben dazu, und wenn es jemandem Freude bereitet, dann ist da nix Verkehrtes dran. Natürlich soll man auch immer hinterfragen, ob man das Produkt wirklich benutzen wird, was ich eigentlich immer oder zumindest fast immer tue.
Katrin Schäfer
Hallo Bernd,
du hast deine Aussage am Ende selbst noch relativiert – wenn man das Produkt wirklich benutzt ist das nichts gegen zu sagen. Und überhaupt maßen wir uns nicht an, andere Menschen für ihren Konsum zu kritisieren. Aber wir finden es eben wichtig, dass man sich regelmäßig hinterfragt. Das machen wir natürlich auch!
Viele Grüße
Katrin