Ich stolpere immer wieder mal über ein Buch, das etwas in mir anstößt. Gerade erst ist mir das wieder passiert, und zwar mit „Glücklich ohne Geld“ von Raphael Fellmer.
Raphael beschreibt darin, wie er zu einem Leben ohne Geld gefunden hat. Aber das ist nur die vordergründige Story – im Kern geht es in dem Buch um die Frage, wie wir unser Leben wirklich nachhaltig gestalten können.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind Themen, über die ich häufig nachdenke, seit ich mich in 2010 für ein veganes Leben entschieden habe. Ich komme dabei immer mehr zu dem Schluss, dass wir unter diesen Schlagworten zum größten Teil Augenwischerei betreiben, um unser Gewissen zu beruhigen.
Das sogenannte Pareto-Prinzip (auch als 80/20-Regel bekannt) besagt, dass meist nur ein paar wenige Faktoren für den größten Teil eines Ergebnisses verantwortlich sind. Zum Beispiel werde ich ein paar Stunden lang an diesem Text sitzen, aber insgesamt nur eine knappe Stunde davon wirklich tippen – der Rest der Zeit wird für Abstecher auf Facebook, zu diversen Webseiten und in mein E-Mail-Postfach draufgehen.
Nachhaltigkeit und das Pareto-Prinzip
Das Pareto-Prinzip gilt auch beim Thema Nachhaltigkeit. Mit ein paar wenigen Veränderungen in unserem Verhalten können wir unseren ökologischen Fußabdruck drastisch reduzieren. Aber es sind genau diese wirksamen Veränderungen, die am meisten weh tun.
Nochmal an meinem Beispiel: Das Surfen auf Facebook ist leicht, bringt mich aber in meinem Text keinen Absatz voran. Das Schreiben ist harte Arbeit.
Und weil wir Menschen nun mal so sind, gehen wir der harten Arbeit gerne aus dem Weg und stürzen uns auf die kleinen Veränderungen, die nicht weh tun, aber eben auch kaum etwas bewirken: Wir kaufen Energiesparlampen, drehen die Heizung ab wenn wir lüften und besuchen Messen für „nachhaltigen Konsum“, um uns dort mit Zahnbürsten aus nachwachsenden Rohstoffen einzudecken.
Das alles fühlt sich gut an, aber es reicht nicht einmal ansatzweise aus.
Nachhaltigkeit – was du tun kannst
Ich kann mir vorstellen, dass du als Leser:in unseres Blogs genauso an einem möglichst nachhaltigen Leben interessiert bist wie wir. Vielleicht hat dich dieses Thema dazu gebracht, dich mit deiner Ernährung auseinanderzusetzen. Oder du spürst als Läufer:in, dass die Natur dein „Spielplatz“ ist – und es liegt dir deshalb ganz besonders daran, sie zu erhalten.
Was kannst du also als Läufer für die Umwelt tun? Die Antwort: Dasselbe, was auch jeder Nicht-Läufer für die Umwelt tun kann.
Es geht nicht darum, dass du keine leeren Gel-Päckchen am Wegesrand entsorgst – das würdest du sowieso nicht machen. Es geht um die Handvoll Veränderungen, die wirklich etwas bewirken, und die gerade am Anfang schmerzen können, weil Veränderungen das nun mal so an sich haben.
Im Folgenden will ich dir fünf Maßnahmen vorstellen, die meines Wissens den größten Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck haben, den du hinterlässt. Ich kann nicht behaupten, dass ich alle diese Maßnahmen perfekt befolge (in einigen Punkten bin ich noch weit davon entfernt) – aber ich versuche, mich nach und nach immer besser an ihnen zu orientieren.
1. Weniger konsumieren
Der Mobilfunkanbieter Congstar wirbt seit einigen Jahren mit einer Handytauschoption: Für 1 Euro pro Monat kann man jedes Jahr sein altes Handy gegen ein neues tauschen. Das ist sinnbildlich für unsere Konsumgesellschaft, und das Gegenteil von Nachhaltigkeit.
Je weniger du konsumierst, desto besser: Weniger Kleidung, weniger Kosmetik, weniger Verpackungsmaterial, weniger Elektrogeräte usw. Dein alter Pulli ist immer besser als ein nachhaltig produzierter neuer Pulli. Das gilt auch für dein Smartphone.
Ein minimalistisches Leben mag auf den ersten Blick ziemlich trist erscheinen, aber es kann sehr erfüllend und befreiend sein. Unser Freund Christof hat für uns eine tolle Einführung in den Minimalismus geschrieben – und auf seinem Blog einfachbewusst findest du noch viele weitere Tipps und Inspirationen für ein minimalistisches Leben.
2. Verschenken, tauschen und teilen
Ich habe mich schon immer gefragt, warum jeder von uns eine eigene Schlagbohrmaschine besitzen muss, die wir dann alle fünf Jahre einmal benutzen. Wir sollten wieder lernen, Dinge zu verschenken, zu tauschen und miteinander zu teilen.
In vielen Städten gibt es inzwischen offene Bücherschränke, in die man gelesene Bücher hineinstellen und sich selbst mit neuem Lesestoff versorgen kann.
Auf Facebook kann man in Free-Your-Stuff-Gruppen nicht mehr gebrauchte Dinge verschenken, und die Seite Foodsharing.de hilft bei der Vermittlung von Lebensmitteln, die ansonsten in die Tonne wandern würden.
3. Weniger Fernreisen mit dem Flugzeug
Einige Fluglinien werben inzwischen damit, dass bei Langstreckenflügen pro Fluggast nur noch rund 4 Liter Kerosin pro 100 Kilometer verbraucht werden. Wow, könnte man jetzt meinen, das ist ja nachhaltiger als Autofahren!
Aber diese Rechnung geht natürlich nicht auf, denn bei einem New-York-Roundtrip ab Frankfurt kommen etwa 15.000 Flugkilometer zusammen. Mit dem verbrauchten Treibstoff könnte man ein halbes Jahr lang täglich 100 Kilometer Auto fahren (was du nach Möglichkeit ebenfalls vermeiden solltest – siehe nächster Punkt).
Natürlich haben Fernreisen einen ganz besonderen Reiz. Oft vergessen wir aber völlig, dass es auch vor der eigenen Haustür noch vieles zu entdecken gibt. Gerade erst sind wir von einer mehrtägigen Wanderung auf dem Rheinsteig zurückgekehrt, und dieses minimalistische Reisen kann genauso erlebnisreich sein wie ein Urlaub am anderen Ende der Welt.
4. Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß
Ich wollte nie zu diesen bemitleidenswerten Menschen gehören, die nach Feierabend noch stundenlang im Stop-and-Go über die Autobahn rollen müssen. Und dann hat es mich doch erwischt: Zweieinhalb Jahre lang bin ich täglich mit dem Auto von Frankfurt nach Mainz gependelt. Es ist eine Erfahrung, die ich nicht noch einmal machen möchte.
Inzwischen sind wir in der glücklichen Lage, von zu Hause aus arbeiten zu können. Unsere Einkäufe erledigen wir zu Fuß und für größere Entfernungen benutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel oder (sehr selten) ein Carsharing-Auto.
Ich weiß, dass wir in dieser Hinsicht in einer sehr privilegierten Situation sind, und dass es für dich vielleicht schwierig bis unmöglich wäre, von heute auf morgen zu einem Leben ohne Auto zu wechseln.
Aber das sollte dich nicht davon abhalten, darauf hinzuarbeiten, dass du diesen Schritt irgendwann einmal machen kannst – und dich bis dahin möglichst oft mit Bus und Bahn, dem Fahrrad oder zu Fuß fortzubewegen.
5. Weniger tierische Lebensmittel essen
Die Nutztierhaltung verursacht nach Angaben der Welternährungsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen mehr Treibhausemissionen als das gesamte weltweite Transportwesen.
Fleisch, Eier, Milch und Käse sind „veredelte“ Lebensmittel – wir müssen Unmengen an pflanzlichen Kalorien an die Tiere verfüttern, um einen Bruchteil an tierischen Kalorien „herzustellen“. Diese Verschwendung können wir uns nicht länger leisten.
Weniger tierische Lebensmittel zu essen (oder sie ganz von deinem Speiseplan zu streichen) ist wahrscheinlich die effizienteste Maßnahme, um deinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Tipps für den Umstieg findest du in diesem Beitrag von Katrin.
Ich bin gespannt: Wie denkst du über das Thema Nachhaltigkeit? Und gibt es Maßnahmen, die aus deiner Sicht in meiner Liste noch fehlen?
Tanja
Seit ich vegan lebe beschäftigen mich solche Themen wie Nachhaltigkeit sehr. Ich habe mich eine Weile mit unserer Nahrung beschäftigt und habe herausgefunden, dass es ganz wichtig für uns Menschen ist, von diesen „Supermarktprodukten“ weg zu kommen. Deshalb habe ich mir jetzt einen Gemüsegarten angelegt und werde versuchen alte Kulturen anzubauen, denn ich möchte nicht Opfer der Wirtschaftsunternehmen und der Politik werden und abhängig sein von ihren Produkten und Preisen. Ich denke man braucht auch nicht unbedingt einen grossen Garten haben, ein kleiner Topf auf dem Balkon tut es auch um zum Beispiel eine alte Tomatensorte zu kultivieren.
Liebe Grüsse, Tanja
Daniel Roth
Hallo Tanja, das mit dem Gemüsegarten ist eine tolle Sache! Wir wohnen ja aktuell in der Frankfurter Innenstadt, da ist das eher schwierig – aber im Sommer haben wir immer Basilikum, Dill etc. auf dem Balkon, und Katrin versucht sich gerade wieder an Sprossen 🙂
Viele Grüße, Daniel
Maike
Hi Daniel,
als ich das Angebot von Congstar gesehen habe, war ich auch alles andere als begeistert. Die Werbung will uns um jeden Preis weis machen, dass wir nur mit grenzenlosem Konsum glücklich sein können. Naja, das ist ja deren Job, aber schlimm finde ich es trotzdem. Denn es geht ja auch anders.
Die Liste finde ich gut. Einen Punkt würde ich aber noch hinzufügen: Saisonal essen und einkaufen bzw. selbst anbauen. Wenn ich sehe, dass jetzt schon wieder Spargel und Erdbeeren aus Peru oder Südamerika in den Regalen liegen, bin ich (wie jedes Jahr) entsetzt.
Viele Grüße
Maike
Daniel Roth
Hallo Maike, den Punkt mit dem regionalen und saisonalen Einkaufen hatte ich auch zuerst auf der Liste. Ich habe ihn dann nur wieder gestrichen, weil ich mich auf 5 Punkte beschränken wollte. Aber es ist natürlich absolut richtig – und in diesem Punkt sind wir gerade mit unserem Bananenkonsum auch noch weit vom Optimum entfernt.
Viele Grüße
Daniel
Janina
Ja, daran dachte ich auch beim Lesen des Artikels. Ich finde ihn klasse und bin auch ein großer Fan eurer Seite, da ihr die Dinge immer schön auf den Punkt bringt, es einfach haltet und mir mit vielen Dingen aus dem Herzen sprecht bzw. mich motiviert. Allerdings ist mir längst aufgefallen, dass von euren Rezepten meist nur eine oder zwei Zutaten blieben – manchmal keine – wenn ihr euch auf regionale und womöglich auch auf saisonale Zutaten beschränken würdet (von euren Lieblings-Chia-Puddings bliebe z.B. nichts, außer vielleicht die Blaubeeren). Ich finde das einen ganz wichtigen Aspekt, und versuche derzeit zumindest herauszufinden, welche „exotisch“ Zutaten ich durch regionale ersetzen kann. Ich lege mir dieses Jahr auch ein kleines Balkon-Beet an, aber das kann nicht jede/r und es wird unseren Bedarf natürlich bei Weitem nicht decken. Aber bei der Rezeptzusammenstellung könnte man tatsächlich versuchen mal darauf zu achten, nicht nur Zutaten aus fernen Inseln und Ländern zu benutzen. Brauchen wir wirklich Chia-Samen oder gibt es gute Alternativen aus der Region? Welche Nüsse kommen vom anderen Ende der Welt und welche Süßungsmittel können wir nehmen, wenn wir uns nicht nur auf Bananen und Datteln beschränken wollen?
Ich habe mir gerade ein Buch gekauft: „vegan – regional – saisonal“, da finden sich sehr schöne Anregungen. Wie wäre es, wenn ihr mal einen Beitrag dazu schreibt, wie man den Konsum von weit hertransportierten und nicht saisonalen Lebensmitteln reduzieren kann. Das fände ich klasse.
Geri
Hallo Janina,
so weit wie ich das verstanden habe, werden Chia-Samen ja in der Regel in einem Atemzuge mit Omega3-Fettsäuren genannt. Für viele ist das, glaube ich, der Hauptgrund. Unter dem Aspekt kann man sie auch super durch Leinsamen ersetzen.
Janina
Danke dir für den Hinweis, Geri! Genau solche Überlegungen finde ich ganz wichtig. Viele regionale Produkte und Kräuterchen bis zu „Unkraut“ vor unserer Haustür werden vergessen und man greift so schnell auf „exotische“ Zutaten zurück, die man möglicher Weise gar nicht bräuchte. Natürlich ist es in wirtschaftlicher Hinsicht vielleicht nicht das Ziel, vom Rest der Welt autark zu leben und jegliche importierte Ware zu verweigern (auch wenn das für manche eine Option ist und gut funktioniert). Aber viele Lebensmittel riechen sehr nach „Mode-Erscheinung“ und haben viele Flugkilometer und ggf. sehr schlechte Arbeits- und Anbaubedingungen „im Rucksack“, was durch die Nutzung regionaler Zutaten verringert werden könnte (da hat man auf jeden Fall weniger Transport und bessere Nachvollziehbarkeit). Kakao haben wir hier nicht, da leben auch ganze Nationen von dem Anbau und Export, also geht das für mich persönlich ganz gut durch. Aber anderes, wie gesagt, kann man gut mit regionalen (und saisonalen) Produkten abdecken. Aber da bin ich eben auch noch ganz am Anfang. Würde mich aber mal über solch einen Artikel freuen, der schaut, wo kann man welches Lebensmittel aus Übersee durch solche aus der Region ersetzen… 😉
Lotta
Ich finde deine Idee „exotische“ Produkte durch regionale Produkte zuersetzen ziemlich gut!
Hast du da vielleicht eine Auflistung für ?
Robert
Hallo Daniel,
ein sehr schöner Beitrag, der mit aus dem Herzen spricht.
Was ich in letzter Zeit auch vermehrt mache ist second hand zu kaufen.
Wenn man schon neue kleidung, Laufkleidung, Technik braucht, (und irgendwann ist es nunmal soweit – die Congstar-Aktion hat mich allerdings auch schockiert) dann sollte man doch prüfen ob man nicht etwas Gebrauchtes nutzen kann. Das lohnt sich ja auch finanziell.
Als ich (etwas intensiver) mit dem Laufen begonnen habe, wollte ich eine GPS-Uhr kaufen und statt 150€ für eine Neue, hab ich 40€ für eine Gebrauchte ausgegeben, die ungleich mehr Funktionen hat.
Gruß
Robert
Daniel Roth
Hallo Robert, freut mich dass dir der Beitrag zusagt! Über Second Hand hatte ich mich kürzlich erst mit Katrin unterhalten, und sie hat sich daran erinnert, wie „hip“ es früher unter Jugendlichen war, Second Hand Kleidung zu tragen. Fast schon ein Statussymbol 🙂 So ändern sich die Zeiten.
Viele Grüße
Daniel
Klaus
Hey, da hab ich ja 5 von 5 Punkte 😉
Was mich nur ganz extrem stört: die Gemeinde der Vegetarier und Veganer in Deutschland wird immer größer. Stört das die Fleischindustrie? Nö – kein Bisschen. Die haben letztes Jahr einen Umsatzrekord gemacht und so viel Tiere geschlachtet wie noch nie. Mit extremen Billiglöhnen und staatlichen Subventionen – so wie billigste (wirtschaftlichste) Tierhaltung stopfen sich da einige die Taschen dermaßen voll – ohne Rücksicht auf Verluste. Der derzeitigen ReGIERung scheint das Thema Nachhaltigkeit sonst wo vorbei zu gehen. Wachstum und Arbeitsplätze ist alles was zählt. Ich finde das nachhaltig zum Kotzen!
Daniel Roth
Hallo Klaus, da stimme ich dir natürlich vollkommen zu. Soweit ich weiß ist die Ursache für den Umsatzrekord ja vor allem der immer weiter steigende Export. Es ist ein ziemlicher Kampf gegen Windmühlen … aber wir lassen die Köpfe nicht hängen.
Desiree Tietz
Hallo
Aber auch das was weggeschmissen wird im Handel darf man nicht vergessen. Produziert wurde es von Handel war es bezahlt und landete trotzdem in der Tonne.
Gruß
Desiree
Christof
Bin 100 % Deiner Meinung, Klaus. Ein Umdenken in Politik und Wirtschaft ist nicht zu erkennen. Im Gegenteil! Wenn man hinter die Fassade blickt, sieht man, dass immer gnadenloser agiert wird, ja agiert werden muss, denn die Wirtschaft muss wachsen …
Zum Artikel: Sehr gelungen und wichtig! Danke, Daniel, natürlich auch für den Link auf meinen Blog 😉
Ich versuche nach den obigen fünf Punkten zu leben und bekomme das mittlerweile recht gut hin. Was für außenstehende wie ein Verlust klingt, ist für mich Gewinn und Genuss.
Als Ergänzung schlage ich noch vor, wieder mehr regionale und saisonales Obst und Gemüse zu kaufen oder gar selbst welches anzubauen. Wer insgesamt etwas bescheidener und mit weniger Konsum und Besitz lebt, kann überlegen, in eine kleiner Wohnung oder in ein Häuschen zu ziehen (das vielleicht sogar noch energetisch besser ausgebaut ist). Muss ja nicht gleich ein Tiny House von 15 Quadratmetern sein 😉
Viele Grüße aus Franken
Christof
Ilona
„Ich weiß, dass wir in dieser Hinsicht in einer sehr privilegierten Situation sind, und dass es für dich vielleicht schwierig bis unmöglich wäre, von heute auf morgen zu einem Leben ohne Auto zu wechseln. Aber das sollte dich nicht davon abhalten, darauf hinzuarbeiten, dass du diesen Schritt irgendwann einmal machen kannst.“
Man muss in keiner privilegierten Situation leben, um aufs Auto zu verzichten. Es wäre ja schon ein Anfang, wenn Leute ihr Auto nur dann benutzen würden, wenn es WIRKLICH sein muss. Aber kaum ist ein Auto da, fahren die Leute überall damit hin. „Ich will nur schnell bei XY vorbei… “ – und schon sitzt man im Auto, obwohl das mit dem Rad genauso gut ginge oder mit den Öffis.
Ich habe seit sechs Jahren kein Auto mehr. Damals bin ich in die Großstadt gezogen – dort brauchte man das wahrlich nicht. Die paar Mal haben mir Freunde ausgeholfen- das war eigentlich immer wegen Umzügen. Jetzt lebe ich seit einem dreiviertel Jahr in einer „Kleinstadt“ (offiziell eine STadt, aber doch eher am Land). Ein Zug fährt einmal in der Stunde – und hier vermisse ich ein Auto schon. Es wäre praktisch, denn so ist man ganz schön auf die Züge angewiesen, die aber leider nicht lange abends fahren. Kino? Theater? Ohne Auto nicht machbar. Ich werde mir dennoch keines kaufen, denn mein Ziel ist es, zukünftig so zu leben, dass ich kein Auto dringend benötige. Übrigens erledigen viele Leute hier am Land auch die Erledigungne mit dem Auto, die ich ganz locker und ohne Einschränkungen zu Fuß oder mit dem Rad schaffe. Als sei ein Einkauf ohne Auto nicht möglich – auch wenn der Supermarkt 10min entfernt ist. In der Stadt fahren sowieso viele Leute, ohne, dass das wirklich sein müsste. Habe in der Großstadt kein Auto vermisst.
Also kurz gesagt: Ein Auto parat zu haben macht bequem. Ich bestreite nicht, dass es häufig praktisch, in vielen Fällen auch unumgänglich ist. Aber es wird doch so oft benutzt, ohne, dass es nötig wäre.
Daniel Roth
Hallo Ilona, du hast Recht – wahrscheinlich habe ich diesen Satz vor allem deshalb geschrieben, um mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen zu müssen. Ich denke auch, dass bis auf wenige Ausnahmen ein autofreies Leben durchaus möglich wäre. Aber es ist halt vielen einfach zu bequem.
Liebe Grüße
Daniel
Simone
Hallo Daniel,
ich finde es super, dass du auf beVegt einen Beitrag zur Nachhaltigkeit geschrieben hast!
Da ich beruflich im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung tätig bin, liegt mir die Verbreitung von Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen besonders am Herzen. Klimaschutz ist auf jeden Fall der Bereich, der zur Zeit am akutesten ist und unseres Handelns bedarf. Mit der Reduktion tierlicher Lebensmittel oder (am besten) einer veganen Ernährung kann jeder Einzelne hier einen wichtigen Beitrag leisten! Allerdings darf man das Dreieck der Nachhaltigkeit, das neben der Ökologie auch die Ökonomie und das Soziale beinhaltet, nicht aus den Augen verlieren. Gerade im Hinblick auf die weltweiten Krisenherde, die bei genauerer Betrachtung oft auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen sind, und der sich verstärkenden Flüchtlingsströme, darf man das Soziale, sprich die gesellschaftliche Stabilität und gerechte Verteilung des Wohlstandes und der Lebenschancen, nicht vernachlässigen. Durch den Einkauf von FairTrade-Produkten, die Unterstützung entsprechender Initiativen, die Kontoführung durch eine Nachhaltigkeitsbank etc. kann auch hier jeder etwas tun.
Ich will jetzt hier keinen Monolog halten, finde es aber wirklich klasse, dass du unter den beVegt-Lesern eine Diskussion angestoßen hast. Vielen Dank!
Grüße
Simone
Ritalina
Hi,
ich finde, wieder mal, euren Artikel große Klasse 🙂
Meinen Kleiderschrank habe ich letzte Woche noch ausgemistet und mir vom Rest eine eigene „Boutique“ in Kisten eingerichtet. Falls der aktuelle Kram dann wirklich irgendwann nicht mehr geht, tausche ich mit mir selbst 😉
Die ganze Aktion hat mir wieder so viel zu denken gegeben. Dazu habe ich mir einen „resist fashion!“ Button an meine Jacke gepinnt, einfach als Erinnerung, wenn ich das nächste Mal an Schaufenstern vorbei gehe.
Ich muss sagen, das hat gewirkt. So richtig. Ich habe seitdem die besten Konsummanieren bewiesen 🙂
Was ich noch hinzufügen wollte, in Bezug auf vegane Ernährung und Nachhaltigkeit:
mal davon abgesehen, dass die Mineralienaufnahme viel besser ohne funktioniert, hier an dieser Stelle nochmal:
der CO2-Abdruck von Kaffee und Tee ist wirklich beschämend, da können diese Konsummittel noch so fair, pflanzlich oder bio sein.
Seit ich den Vegetarier-Beitrag von Quarks&Co gesehen habe, hat mich das von jeglicher Kaffee- und Teelust kuriert. Die Ökobilanz ist eine ausgewachsene Katastrophe, anders lässt es sich leider nicht beschreiben.
Seitdem gibt es das bei uns nur noch, wenn Besuch von weither anreist, dazu mit superleckerem, maximal ungesundem, veganem, glutenfreiem selbstgerockten Gebäck (Torte, Blini mit Schlagfix, was auch immer).
Ansonsten bin ich komplett auf Kräutertee umgestiegen. Mein Mann ist zwar Vegetarier, hat aber seither auch keine Milch mehr im Kühlschrank, weil die bei unserem seltenen Kaffeekonsum ohnehin nur schlecht werde, wie er sagt…
Somit konnte ich gleich drei Dinge auf einmal erledigen: gute Blutwerte, bessere Klimabilanz und allerbeste Kühlschrankfreude – also für mich zumindest 😉
Liebe Grüße aus Süddeutschland!
Ritalina
Pfirsicheis
Hallo,
das mit dem Auto geht nicht nur in FFM. Ich habe jahrelang in WI gewohnt, jeden Tag nach Frankfurt mit dem Auto. Jetzt wohne ich in einer sehr ländlichen Gegend – und habe kein Auto mehr. Es ging viel einfacher als ich dachte. Habe mir natürlich einen Job suchen müssen, der mit dem Rad und Bus erreichbar ist. Alles andere ist eher Organisation. Ich kann nur anregen, es zu versuchen und neue Wege und Möglichkeiten zu entdecken.
Daniel Roth
Hallo Pfirsicheis, da können wir uns wohl gegenseitig dazu gratulieren, dass wir uns ein autofreies Leben möglich gemacht haben 🙂 Und oft ist es ja sogar so, dass wir uns im Auto durch den Berufsverkehr zu einem Job quälen, den wir überhaupt nicht gerne machen. Das ist irgendwie doppelt sinnlos …
Viele Grüße
Andrea
Hallo!
Danke für den tollen Beitrag! Das Buch „Glücklich ohne Geld“ ist mir zufällig in unserer Bücherei in die Hände gefallen. Zuvor war ich nicht so sehr auf dem „Weltverbesserungstrip“. Aber dieses Buch hat dann auch bei mir ein wundersames Umdenken bewirkt (wenn ich auch nicht alles 1:1 übernehmen möchte). Seither kommt in meine Küche kein Fleisch/Wurst. Seitdem ich den Konsumzwang durch reine Willenskraft besiegt habe, habe ich plötzlich viel mehr Freizeit 🙂 Diese nütze ich jetzt mit frisch kochen (früher Fertigprodukte und Fastfood) und bepflanzen meines Mini-Balkongartens. Außerdem mixe ich meine Haarkur jetzt immer frisch aus natürlichen Zutaten (simpler Essig-Brennesseltee). Sobald das Wetter dann mitspielt werden wir auch – nachdem wir schon 3 Jahre in unserem Dorf wohnen und zumeist mit dem Auto unterwegs waren – endlich mal die nähere Umgebung erwandern.
Wenn ich hier noch einen Buchtipp abgeben darf, dann wäre das: „Food Revolution“ von John Robbins! Sehr empfehlenswert wie ich finde!
Liebe Grüße
Andrea
PS: Ich freue mich schon auf weitere interessante Beiträge!
Daniel Roth
Hallo Andrea, vielen Dank für deinen Kommentar! Deinen Buchtipp kann ich nur unterstreichen – „Food Revolution“ war eines der ersten Bücher, das ich in meiner veganen „Anfangszeit“ gelesen habe, und es hat mich damals in meiner Entscheidung bestärkt.
Liebe Grüße
Daniel
Matthias
Hallo ihr 2,
danke für diesen interessanten Beitrag. Ich mache mir von Zeit zu Zeit Gedanken wie ich nachhaltiger leben kann und dieser Beitrag gab mal wieder einen Anstoß zum Nachdenken. Ich erachte es als wichtig, dass jeder Einzelne seine Lebensweise reflektiert und sich weder von Industrie noch von Politik noch von Gesellschaft zu etwas diktieren lässt. Leider ist das heutzutage nur allzu oft der Fall – es ist ja auch bequem, dieses „Nicht-Nachdenken“… Da wird lieber das Neueste und Coolste gekauft, das in der Werbung die absolute Glückseligkeit prophezeiht – und dann wird es eine Woche intensiv benutzt und verschwindet danach mit dem anderen Krempel in der Ecke. Und die Industrie befeuert die Erneuerungsmaschinerie geradezu… wo vor wenigen Jahren Kleidung und Elektronik noch viele Jahre hielten, werden sie heutzutage so entwickelt und produziert, dass sie möglichst schnell wieder ersetzt werden müssen. Hauptsache die Gewinne sprudeln und die Aktienkurse steigen… ich will jetzt nicht sagen, dass der Kapitalismus daran Schuld ist (eher ein Teil der Weltanschauung des „modernen“ westlichen Menschen), aber das System wie es derzeit gelebt wird, lässt doch „Raum für Verbesserungen“.
Insgesamt hoffe ich, dass ein globaleres Umdenken stattfinden wird, auch wenn ich es nicht erkennen kann. Wenn man nicht gezwungen wird, warum sollte man da etwas an seinem geliebten süßen und bequemen Leben verändern? Der Mensch ist ein Egomane. Ich, ich, ich… was interessieren mich die anderen, Hauptsache ich habe jetzt das Neueste und Beste, was mir mein Leben versüßt. Nachdenken, reflektieren? Neeee… ich habe einen anstrengenden Arbeitstag, lieber dröhne ich mich abends mit Schwachsinns-TV ala Dschungelcamp, DSDS oder Bachelor zu. Und ich habe schon genug Sorgen, da muss ich mich nicht noch um die Verbesserung der Welt kümmern…
Ein Umdenken ist meiner Meinung nach nur generationsweise möglich. Die nächste Generation könnte etwas bewirken, wenn sie die richtigen Impulse bekommt – was Aufgabe der jetzigen Generation ist. Von daher ist es auch die Verantwortung jedes Einzelnen, der nächsten Generation als gutes Vorbild voranzugehen. Ein wesentlicher Punkt dabei ist zu sagen: GENUG! Ich habe genug, WIR haben genug! Genug Geld, genug zu essen, genug Arbeit, genug Konsum, genug vom Fremd-Gesteuertsein, genug von den Lügen aus Politik, Wirtschaft und Medien. Dabei geht es gar nicht darum, dass man sich aus der Gesellschaft zurückzieht und ausklinkt, sondern um einen bewussten Umgang mit jeglicher Art Interaktion und Konsum. Sehr interessant empfand ich persönlich das Buch „Genug: Wie Sie der Welt des Überflusses entkommen“ von John Naish, das ich an dieser Stelle empfehlen möchte. Wie auch euer Beitrag hat es mich an vielen Stellen zum intensiven Nachdenken angeregt.
Ich würde mich über weitere Beiträge zu diesem Thema sehr freuen.
Viele Grüße aus Frankfurt,
Matthias (@ironmatze)
Simone
Hallo Matthias!
Das sehe ich ganz genau so wie du! Leider machen viele ihr Lebensglück immer noch vom Besitz des neuesten Smartphones abhängig. Auffällig und positiv ist aber, dass gerade unter den jungen Erwachsenen ein Umdenken stattfindet, sie beispielsweise das Auto nicht mehr als Statussymbol sehen, sich vegan ernähren etc. Das macht Hoffnung!
Zu diesem Thema habe ich auch noch zwei Buchempfehlungen, und zwar Selbst denken von Harald Welzer und Befreiung vom Überfluss von Niko Paech.
Liebe Grüße
Simone
Frau Mohr
Danke für diesen erneuten Schubs in die richtige Richtung – gerade „weniger konsumieren“ und „mehr tauschen/teilen“ steht bei mir zumindest theoretisch schon ganz groß im Kurs. An der Umsetzung hapert’s noch…aber das kriegt ihr auch noch hin bei mir 😉
Fröhliche Grüsse, Daniela
Isa
Hallo ihr beiden,
ein sehr schöner Artikel, der mich mal wieder zum Nachdenken über das, was man eigentlich wirklich braucht, gebracht hat.
Kleidung? Man braucht weniger als man denkt.
Kosmetik? Meist kommt man schon ewig hin, wenn man nur das aufbraucht, was man hat.
Lebensmittel? Erst einmal das, was da ist aufarbeiten und die eigene Phantasie spielen lassen
( Das hab ich von euch… Danke 🙂 )
Für mich ist ein Verzicht auf ein Auto beruflich nicht möglich. Allerdings versuche ich diesbezüglich schon, im Ort so wenig wie möglich damit zu fahren.
Wenn ich Beispiele sehe, wo jeder in der Familie ein eigenes Auto hat, obwohl alle Familienteile problemlos den Weg zur Arbeit in 10 Minuten zu Fuß erledigen könnten, frage ich mich schon nach dem Sinn. Natürlich ist ein völliger Verzicht darauf im ländlichen Raum wirklich nur schwer zu bewerkstelligen, ich bewundere Ilona da wirklich, dass sie das hin bekommt.
Im übrigen ist es beruhigend, dass nicht nur ich total geschockt von der Congstar Werbung war. Bei mir wird ein Handy dann ersetzt, wenn es nicht mehr geht. Sonst sehe ich da echt keinen Grund dafür.
Liebe Grüße
Isa
Daniel Roth
Hey Isa, da sind wir ja jetzt schon einige, die die Congstar-Werbung fassungslos gemacht hat. Hätte ich gar nicht gedacht, dass das noch anderen so aufgefallen ist. Ich nehme aber mal an, dass wir trotzdem in der Minderheit sind und die meisten das überhaupt nicht negativ wahrnehmen …
Liebe Grüße!
Ede
Hallo Daniel,
ich habe auch das Buch “Glücklich ohne Geld” von Raphael Fellmer und etliche Vorträge/Filme von ihm auf Youtube gesehen. Mir ist immer noch nicht ganz klar, ob er ein genialer Blender, Edelschnorrer oder religiöser Visionär und Idealist ist. Lebt er nur gekonnt auf Kosten der Allgemeinheit?
Die Frage wird wohl erst beantwortet werden, wenn seine Kinder schulpflichtig sind. Schließlich haben Raphael Eltern unser Schulwesen über Steuern mitfinanziert und somit auch deine und meine Schulbildung/Ausbildung. Das sehe ich schon als Generationenaufgabe. Bei der Finanzierung der Schulbildung meiner/deiner/unser Kinder hilft Raphael uns leider nicht…
Und..tja…ist Leistungsverweigerung nachhaltig?
Wenn er in Richtung Selbstversorger gehen würde, hätte ich volles Verständnis, aber so?
Nix für ungut.
Viele Grüße
Daniel Roth
Hallo Ede, ich habe diese Kritikpunkte gegenüber Raphael Fellmer jetzt schon mehrmals gelesen, und ehrlich gesagt glaube ich, dass ihr da einfach etwas missversteht.
Deine Kritik geht davon aus, dass Raphael und seine „Anhänger“ sich ein lockeres Leben machen wollen und andere für sich arbeiten lassen. Das ist Unsinn. Raphaels „Ideal“ ist vielmehr eine Welt, in der jeder das zur Gesellschaft beiträgt, was er beitragen kann, OHNE dafür Geld zu bekommen. Umgekehrt würde man in dieser Gesellschaft von dem profitieren, was die anderen beitragen, OHNE dafür Geld zahlen zu müssen. Ein Geben und Nehmen also.
Das ist das genaue Gegenteil von „Selbstversorgertum“ – was ja streng genommen erstmal eine rein egoistische Angelegenheit ist.
Um das auf dein Beispiel zu übertragen: Die Schule wäre in dieser utopischen Gesellschaft wie alles andere auch kostenlos. Menschen, die Häuser bauen können, würden sie kostenlos bauen. Menschen, die Möbel zimmern können, würden sie kostenlos einrichten. Menschen, die gut zusammenfassen und schreiben können, würden kostenlos die Lehrbücher verfassen. Menschen, die Wissen vermitteln können, würden kostenlos als Lehrer arbeiten. So würde es in allen Bereichen des Lebens funktionieren – Nahrung, Kleidung, Bildung, Technologie usw.
Dass du Raphael sozusagen als „Schmarotzer“ betrachtest zeigt in meinen Augen nur, wie sehr das Geldsystem unser gesamtes Denken durchdrungen hat.
Demnach wäre es legitim, wenn er mit seinem Buch Geld verdienen und sich für seine Vorträge bezahlen lassen würde – um dann dieses Geld gegen Wohnung, Kleidung, Nahrung etc. einzutauschen. Wenn er aber stattdessen seine Texte und Gedanken an die Gesellschaft verschenkt und darum bittet, im Gegenzug dafür Wohnung, Kleidung und Nahrung von der Gesellschaft zu bekommen (also ohne den Umweg über das Tauschmedium „Geld“), dann ist er ein „Schnorrer“.
Viele Grüße
Daniel
Nanne
Ich habe mir diese Gedanken, um Raphael ebenfalls mal gemacht.
Wer es genau betrachtet, sieht doch relativ schnell, wie viel er selbst gibt – Vorträge, Buch kostenlos zur Verfügung stellen und die ganze Arbeit für foodsharing, Lebensmittelretten & Co. Irgendwo hat er selbst mal geschrieben, dass er eine 60 – 80 Stunden Woche so hat und wieder mehr Zeit mit seiner Familie verbringen will.
Nicci@free-falling.de
Ein großes Danke an alle, die auch kopfschüttelnd vor der Congstar-Werbung gesessen haben. Ich habe schon fast wieder ein Stück Glauben in die Menschheit verloren. Dass es alle paar Jahre ein neues Smartphone sein muss – und jedes Jahr pünktlich ein neues iPhone den Markt erobert, okay – an den Gedanken habe ich mich irgendwie gewöhnt.
Aber dass es nun gesellschaftsfähig und chic wird, jedes verdammte Jahr ein neues Handy zu bekommen, ist krass! Wenn man davon ausgeht, dass nahezu jeder Deutsche – selbst Kinder schon – mindestens ein Handy hat, kann man sich ja ausmalen, was da an Technikmüll zusammenkommt. Da wird einem ganz schwindelig!
An Fellmer finde ich auch beeindruckend, dass er auf die weggeschmissenen Lebensmittel in Deutschland aufmerksam macht. Ganze 50% aller Waren sollen es sein. Wie schrecklich ist das denn? Wir wissen nicht, wohin mit unseren Abfällen und in anderen Teilen der Welt müsse noch immer Kinder sterben…
Als Schmarotzer sehe ich ihn nicht. Er verschenkt nicht nur seine Gedanken, sondern auch sonst seine Arbeitskraft. Das sagte er zumindest in einem Stern TV Beitrag den ich mal gesehen habe – er hilft z.B. bei einem Umzug und bekommt dafür eine alte Waschmaschine geschenkt. Er steht ja lediglich für den Tausch von Waren und Dienstleistungen, ohne dafür ein Tasuchmittel – sprich Geld – zu netzen.
Geld an sich ist an sich komplett wertlos. Man kann es nicht essen und nicht mal zum Popo abwischen ist es sonderlich komfortabel 😉 Es sind die Dinge, die wir damit erwerben können, die dem Geld einen imaginären Wert andenken. Sind Menschen aber nicht mehr bereit, Leistungen für Geld anzubieten, sondern stellen hier andere Werte in den Vorderung – Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gegenseitigkeit – fällt dieses Tauschmittel weg, ohne dass sich – mit der richtigen Einstellung – sonst viel verändern muss. Niemand soll schmarotzen, nur jeder soll (natürlich seinen individuellen Voraussetzungen angepasst) auch geben, was er nimmt.
Beim Thema Nachhaltigkeit finde ich es generell schon mal gut, wenn man Müll trennt oder eben auf Messen geht, um dort nachhaltige Zahnbüsten zu erwerben 😛
Klar schmerzen diese Entscheidungen nicht allzu sehr und bewegen vergleichsweise wenig, aber wichtig ist ja erstmal das Bewusstsein an sich. Darauf kann man dann schrittweise aufbauen.
Außerdem – nicht jedem tut gleich viel weh. Ich beispielsweise habe kein Auto, da ich mir noch nie eines leisten konnte, und habe Flugangst. Ich bin da also ganz fortschrittllich, ohne, dass ich mir bewusst etwas verkneife.
Andere sind aber auf ihre Autos angewiesen – und das ist auch okay. Das heißt ja nicht, dass sie ihr Bewusstsein für Nachhaltigkeit nicht dennoch konsequent auf andere Bereiche ausweiten können. Jeder tut, was er kann. Es ist schade, dass dennoch gerade die Menschen, die lieber „ein wenig“ statt gar nichts tun, von Idealisten ob ihrer radikalen (wenngleich auch gutgemeinten) Denkweisen, die einfach nicht für alle alltagstauglich ist, angegriffen werden.
Maike
Hallo Nicole.
Das Letzte was du ansprichst, finde ich auch sehr schade. Viele (nicht nur Idealisten) leben offenbar in einer Welt, in der es nur schwarz und weiß gibt, ganz oder gar nicht. Dabei ist doch ein bisschen immer noch besser als gar nicht. Neulich wurde meiner Schwester (von einer Fleischesserin) angefahren, dass die vegetarische Lebensweise doch totaler Schwachsinn sei. Entweder vegan oder eben nicht, aber nicht so ein Zwischending. Sie stand genauso baff da wie ich, als sie mir das erzählte.
Hinzu kommt ja auch noch, dass jeder unterschiedlich schnell ein Bewusstsein für solche Dinge entwickelt. Wichtig ist, sich damit überhaupt auseinander zu setzen und bewusst zu handeln. Wie du sagst, auf dem Bewusstsein, das man einmal erworben hat, kann man aufbauen. Schließlich ist das ein (innerer) Prozess und geht nicht über Nacht. Und jeder muss für sich sehen, wie das mit dem eigenen Leben und Gewissen vereinbar ist.
Viele Grüße
Maike
Tina
Hi Ihr,
mich beschäftigen 2Dinge dabei, die ich sehr gern ändern würde aber nicht kann. Zum einen die Wegwerfmentalität, dass Dinge scheinbar eine Soll-Defekt-Zeit haben und kaputt gehen, wenn sie eigentlich noch lange funktionieren müßten und Ersatzteile gibts nicht, sind nicht vorgesehen, oder sind nicht tauschbar, sondern nur im Block wegzuwerfen. Leider passiert das auch zu oft bei Markenherstellern und nicht nur beim Billigheimer. Das andere ist der Kauf von gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln. Bei mir in Berlin hab ich keinen „Bauer des Vertrauens“ um die Ecke. Mir bleiben kommerzielle BioSupermärkte die vorwiegend in unseren Szenebezirken mit Latte-Macchiato-Mütter-Publikum angesiedelt sind, Wochenmärkte, die zu Zeiten öffnen, zu denen ich arbeiten gehe, klassische Supermärkte oder die nicht nachhaltige Fahrt ins Umland. Ich bin ein einfacher Mensch, ich brauch kein extra importiertes Alternativessen, kein HighEnd-Bio, normale HausmannsLebensmittel, die ohne Chemie, Hormone, Quälerei und lange Transportwege entstanden sind, reichen mir.
Z.B.Gemüse ausm eigenen Garten, gezogen nur mit Kompost aus Gartenabfällen. Geht nicht mangels Garten.
Tina
Ich wollte meinen Kommentar präzisieren. Die Berliner BioSupermärkte,von denen ich schrieb, sind mittlerweile genauso auf Hochglanz ausgerichtet wie herkömmliche Supermärkte. Ich möchte mal wissen, wie nachhaltig die sind. Schonmal die ganzen edlen schicken Verpackungen. Wie ist der ökologische Fußabdruck dieser Geschäfte und der verkauften Produkte? Das ist mir auch wichtig. Ich hab mal gelesen, daß eigentlich die normale Oma, die zu Fuß+ Bus ihre drei Lebensmittel einkauft, keine Flugreisen macht und ihre Nutzgegenstände bis zum bitteren Ende benutzt, nachhaltiger lebt, als Leute, die umfangreich konsumieren, aber dies alles 100%ig ökölogisch.
Nanne
Ich finde es total gut, dass ihr auf eurem Blog auch dieses Thema immer wieder aufgreift. Gerade Minimalismus und weniger konsumieren haben schon so viele positive Auswirkungen. Natürlich werden viele Sachen trotzdem produziert, aber ich hoffe, dass es einfach langfristig ein Umdenken gibt. Oder es irgendwann so weit ist, dass wir wirklich aus der Not heraus umdenken müssen.
Ich schreibe übrigens in regelmäßigen Abständen über Minimalismus und Nachhaltigkeit auf einfachsoleben.blogspot.de – vielleicht mögt ihr mal vorbei schauen. Vegane Ernährung habe ich vergangenes Jahr ausprobiert, aber meinen Weg damit nicht gefunden.
Obwohl ich „nur“ zweieinhalb Jahre jeweils eine halbe Stunde hin und zurück zur Arbeit gefahren bin (einem Sitzjob), möchte ich das möglichst nie wieder tun. Es ist Wahnsinn, was Sitzen für negative Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden hat (dazu gab es gerade im Stern (?) einen sehr guten Artikel).
Liebe Grüße
Nanne
P.S.
Daniel Roth
H Nanne,
vielen Dank für deinen Kommentar! Jetzt würde mich natürlich interessieren, welche Schwierigkeiten dir die vegane Ernährung bereitet hat 🙂
Und über die negativen Effekte des Sitzens habe ich auch schon gelesen. Besonders faszinierend (und beängstigend) finde ich, dass man diese Effekte selbst mit intensivem Sport nicht umkehren kann. Da muss ich noch dran arbeiten, denn ich bin trotz Selbständigkeit ein „Schreibtischtäter“. Wir wollen uns demnächst Sitz-Steh-Schreibtische besorgen und damit unsere tägliche Sitzzeit reduzieren. Das wäre ein Anfang …
Liebe Grüße
Daniel
Priscilla
Hallo ihr lieben
Danke für diesen tollen Blog. Ich muss gestehen ich bin nur Teilzeit Vegetarier/Veganer! Ich habe jedoch meinen Fleischkonsum drastisch reduziert und versuche mich immer mehr im veganen und vegetarischen kochen. Ich persönlich versuche immer mehr auf Plastik zu verzichten. Ich trinke nur noch Tee und Leitungswasser. Auch wenn ich pet Getränke gratis angeboten bekomme, lehne ich diese ab. Ich versuche so oft wie möglich an den Wochenmarkt zu gehen, da mich das in Plastik eingeschweisste Gemüse im Supermarkt tierisch nervt. Auch habe ich auf hochwertige Öle die in glasgefässen sind für meine gesichtspflege umgestellt und bin damit sehr zufrieden. Umstellungen sind anfangs nicht leicht aber es ist auch ein gutes Gefühl zu wissen etwas gutes dabei zu tun.
Danke für eure Arbeit, macht weiter so.
Liebe Grüsse
Daniel Roth
Hallo Priscilla, es muss dir hier nicht unangenehm sein, dass du „nur“ Teilzeit-Veggie bist. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Wir sind auch nicht perfekt und haben bei vielen Punkten noch Luft nach oben – wichtig ist, dass man sich überhaupt darauf einlässt und das tut, was einem selbst gerade möglich ist.
Liebe Grüße
Daniel
lydia Gündert
BIOMÜLLTÜTE AUS ZEITUNG!!! und für alle die nicht gern selbst basteln, mache ich das gerne!!!
ebay: Bio Müllbeutel Tischabfall Biotonne kompostierbar Papier 10 Stück
Daniel Roth
Klasse Idee Lydia!
Iris Hopp
Klasse Beitrag. Ich voluntiere hier in Southampton fuer eine Transitiongruppe. Ich glaube, so etwas gibt es auch in Deutschland. Wir versuchen den Leuten genau das beizubringen, was du aufgezaehlt hast.
Der einzige Punkt, den ich nicht erfuelle, ist, das Flugzeug benutzen, wenn ich nach Deutschland zu meiner Familie fliege. Meistens ist es nur ein oder zweimal im Jahr. Ansonsten kein Auto mehr seit ueber 12 Jahren. Man gewoehnt sich wirklich daran. Die Idee mit der Biomuelltuete aus Zeitung finde ich gut. Das erinnert mich daran, dass wir frueher immer eine Zeitung in den Muelleimer als Grundlage gelegt haben. Keine Ahnung, wann es anfing Tueten in den Muelleimer zu tun.Hier in Southampton gibt es auch einige Leute, die in den Muelleimern nach weggeworfenen Nahrungsmitteln oder anderen Sachen suchen. Eine Gruppe bereitet davon Essen (vegan) her, was sie dann umsonst an Leute ausgeben.Es ist schon manchmal sehr erschreckend zu sehen, was so im Muelleimer landet.
Daniel Roth
Hallo Iris, das ist ja cool mit der Transitiongruppe – wusste gar nicht, dass es so etwas gibt.
Ich denke, dass bei diesem Thema jeder seine persönliche „Schmerzgrenze“ ausloten und wenn möglich mit der Zeit weiter verschieben sollte. Wir fliegen auch 1-2x im Jahr und möchten darauf derzeit nicht verzichten. Ich denke da immer an das 80/20 Prinzip: Wenn wirklich jeder ein paar große Veränderungen in Richtung mehr Nachhaltigkeit machen würde, dann wäre das Problem fast gelöst. Niemand muss dafür 100% erreichen.
Liebe Grüße
Daniel
Johanna J.
Toller Beitrag!
Mir fehlt nur wie meinen Vorrednern der Punkt „regional und saisonal“.
Warum den Mexikanern und Brasilianern ihr Essen und Trinken abkaufen? Avocado, Quinoa, Amaranth Chiasamen, Mango und auch die Bananen im Winter aus Afrika… Wenn man sich nur ein bischen damit beschäftigt, wird klar, dass das Hühnerei von den Nachbarn dann vieleicht doch lange nicht so wasserverschwendend, menschenunfreundlich und pestizidbelastet ist, wie die Herstellung und der Transport einer einzelnen Avocado…
Ich verstehe gar nicht wieso es so einen großen Hype, um solche veganen Superfoods gibt. Ich find sie einfach nur teuer und für den Nährstoffbedarf greife ich doch lieber auf Omas Gemüsebeet zurück. Grünkohl, Blaubeeren, Möhren, (Leinsamen), Erbsen, grüne Bohnen und Kohl. Natürlich stehen Hafer und Vollkornweizen auch ganz oben auf der Liste einheimischer Powerfoods! Schonmal Hagebutten probiert? Bestimmt kennen mehr Deutsche den Geschmack von Gogibeeren und Pakchoi als von Hagebutte und Löwenzahn 😉
Und zum Punkt Fahrrad: Abstrich muss ich machen, wenn ich beruflich unterwegs bin. Ansonsten könnte ich nicht mehr ohne meine Räder. Mein geliebtes Stadtrad mit Korb, der schonmal 15kg Gemüse tragen muss und mein Rennrad, wenn ich einen Besuch bei Oma plane. Ich weiß sogar wie man einen Reifen wechselt 😀 Früher war das Alltag… Genauso wie es in Afrika Alltag ist 20km bis zur Schule zu gehen. Warum eigentlich nicht mal den Arbeitsweg zur Feierabendlaufstrecke und Morgenrunde machen?
Daniel Roth
Hallo Johanna,
vielen Dank für deinen Kommentar – ich stimme dir völlig zu. Wobei ich zum Beispiel auf meinen Kaffee und auch auf Bananen nicht verzichten würde, da muss wohl jeder seine eigene persönliche „Schmerzgrenze“ festlegen. Und ich denke ein kleines bisschen „Luxus“ für jeden wäre auch okay und für die Umwelt zu verkraften, aber eben nicht in dem Maß, wie wir es uns heute herausnehmen.
Viele Grüße
Daniel
Steffi
Hallo Daniel!
Ich finde es super, dass du dieses Thema ansprichst. Ich selber lebe nur auch seit 3,5 Jahren (überwiegend) vegan und man bekommt immer mehr das Gefühl, dass man noch mehr tun könnte oder besser gesagt: auf jeden Fall müsste!
Da du schon so nett gefragt hast, habe ich auch noch einen wichtigen Punkt hierzu, und zwar Verpackungsmüll vermeiden, vor allem Plastik-Müll. Das ist wirklich ein Thema bei dem jeder (auch ich) noch Verbesserungspotential hat. Es fängt ja schon an beim Obst- und Gemüsekauf, natürlich ist das verpackte Produkt praktischer, aber wenn man sich angewöhnt immer Stoffbeutel mitzunehmen, ist es nur eine Gewohnheitsänderung. Und es hat den Vorteil, dass man nicht ungewollt zu viel kauft. Mülltüten sind eigentlich auch nicht nötig, gebrauchte Bäckertüten tun es ganz genauso. Oder im Bad, seit ein paar Tagen verwende ich Olivenseife zum Duschen, funktioniert super. Und Bodylotion habe ich durch Körperöl aus der Glasflasche ersetzt. Peeling lässt sich auch ganz einfach durch Zucker und etwas von dem Körperöl herstellen – und ist zudem auch noch günstiger.
Ich hoffe ich konnte schon ein paar gute Anregungen geben! 🙂
Daniel Roth
Hallo Steffi,
vielen Dank für die guten Anregungen! Dass ein fast plastikfreies Leben möglich ist machen ja schon einige vor, aber es ist schon herausfordernd. Wir bekommen den größten Teil unseres Gemüses in einer Gemüsekiste, das hilft schonmal. Für den Biomüll verwenden wir oft die Papiertüten, in denen wir Kartoffeln und Co. bekommen, Hülsenfrüchte kochen wir inzwischen selbst ein und Katrin experimentiert fleißig mit selbstgemachter Kosmetik 🙂
Trotzdem sind wir noch ein ganzes Stück davon entfernt, plastikfrei zu leben – aber es geht ja in erster Linie um den Weg.
Liebe Grüße
Daniel
Christiane
Hallo zusammen,
eure Anregungen hier sind immer eine Überlegung Wert und aus den Kommentaren entnehme ich, dass von „Aller Anfang ist schwer“ bis hin zum „Vollprofi“ alles unter den Lesern vertreten ist.
Wie bereits geschrieben zählt es, sich auf den Weg zu machen, sein Bewusstsein zu erweitern und zu schärfen. Während die einen sich noch bei den ersten Schritten befinden und die vielen Stolperfallen ihnen die Sicht versperren, können die anderen schon tolle Lese- und Alltags-Tipps liefern.
Deshalb möchte ich allen, die meinen, dass sie etwas ausprobiert haben, dann aber bei der Umsetzung „überfordert“ waren und es somit wieder gelassen haben, sagen, dass es die Idee ist, die zählt – nicht das Tempo oder der Perfektionismus, indem ihr etwas umsetzt.
Beginnt mit etwas, das euch leicht fällt umzusetzen – nur, dass ihr eben daran denken müsst, wenn ihr wieder in die entsprechende Situation kommt. Habt ihr das ein paar Wochen gemacht, gelingt es euch auch ohne aktives Darandenken. Und dann könnt ihr euch dem nächsten Aspekt widmen… usw.
All die hier beschriebenen Ideen sind doch freiwillig !! Und somit auch das Maß der Umsetzung !!
Und damit sind wir auch wieder bei Daniels 80/20 Prinzip. Wenn jeder nur das tut, was ihm möglich ist, ist die Summe aller doch schon ansehnlich.
Ich selbst habe hier schon manchen Tipp aufgegriffen und mich dann intensiver in die Thematik eingelesen. In diesem Zusammenhang noch einmal ein dickes
DANKE !!
für den Link zu Christofs Seite. Von dort aus ging es weiter und weiter und am Ende stand für mich eine Arbeitszeitverkürzung im Sinne eines nachhaltigen Simple Livings. – Auch das natürlich in einem freiwillig gewählten Maß 🙂 Für mich war das die beste Veränderung der letzten Jahre.
In diesem Sinne
LG aus HH
Christiane
Lisa
Guter Artikel.
Nachhaltig leben muss gar nicht schwer sein. Ich versuche Plastik weitgehend aus meinem Alltag zu verbannen. Immer klappt das leider nicht. Dann habe ich doch mal vergessen den Plastikstrohhalm im Restaurant vorher abzubestellen oder oder oder. Doch wenn jeder bereits kleine Punkte in seinen Alltag übertragen würde wäre der Planet schon mega dankbar 🙂
Kerstin
Hi ihr beiden,
ein sehr schöner Text, auf den ich hier gestoßen bin – Danke an euch!
Ja, das ist wahr, wie ihr in der Einleitung schreibt: Viel Energie verpufft, indem man an Kleinigkeiten „herumdoktert“. Die Veränderungen, die unseren ökologischen Rucksack bedeutend verkleinern, können zwar schwierig sein. Aber dafür sind die positiven Auswirkungen um so größer.
Alles Gute,
Kerstin
Cicero
Hallo!
Vor zwei Jahren fing ich für meine Tochter einen gesünderen Lebensstil an, entdeckte meine Leidenschaft fürs Laufen und beschäftigte mich mehr mit Ernährung und entsprechend der Nahrung, ihrem Ursprung und den Weg in die Geschäfte.
Inzwischen lebe ich vegan, meine Familie isst zu 70% mit und wenn sie Fleisch essen, achten sie darauf, wo es her kommt. Wir halten es immer mehr wie unsere Großeltern. Fleisch, wenn man es sich leisten kann, auch wenn es nur zu Feiertagen ist, Obst und Gemüse soweit wie möglich aus dem eigenen Anbau, ansonsten regional und saisonal. Uns geht es damit soviel besser, auch wenn wir im Umfeld oft auf Unverständnis und Gegenwind stoßen, aber dann genau solche tollen Artikel wie eure, zeigen uns einmal mehr, dass wir uns für einen guten Weg entschieden haben.
Katrin Schäfer
Das hört sich gut an, Cicero! Wir wünschen euch noch viel Spaß und Erfolg auf eurem Weg!
Viele Grüße
Katrin
Sascha
Liebe Katrin, lieber Daniel, wir sind mit Euch und Eurem Blog jetzt 3 Monate lang unser „veganes Experiment“ gegangen. Zeit, Euch zu danken, für die vielen Anregungen, tollen Rezepte und echten Inputs zum Sportlerleben. Manches wird in unserem Alltag bleiben, nur vegan leben, werden wir nicht, sondern zu unserem regional-saisonal Prinzip mit hohem Selbstversorgeranteil zurückkehren. Die Menge an Verpackungsmüll, vor allem Plastik, hat sich in dem Vierteljahr verzehnfacht. Wir haben das doppelte Haushaltsgeld für Lebensmittel ausgegeben und unsere 4 „Fridays for future“-Kids fragten hartnäckig nach den Anbaubedingungen für Soja, Quinoa & Co., den Lebensverhältnissen der Bauern, dem ökologischen Fußabdruck der weitgereisten Lebensmittel und dem Überleben unserer (Agrar)Kultur. Besonders traurig wären sie, wenn das Hamburger Huhn endgültig ausstürbe, oder das Angler Sattelschwein. Weiterhin viel Erfolg für Euch.
Katrin
Dankeschön Sascha – das wünschen wir euch auch!
Ich kann nur von uns sprechen – unser Verpackungsmüll hat sich in den letzten Jahren deutlich reduziert, aber das ist bei jedem natürlich individuell.
Viele Grüße
Katrin