Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von sage und schreibe 162 Litern pro Jahr ist Bohnenkaffee das statistische Lieblingsgetränk der Deutschen – noch vor Mineralwasser (150 Liter), Softdrinks (120 Liter) und Bier (100 Liter).
Dabei gibt es wohl kaum ein anderes Getränk, an dem sich die Geister so sehr scheiden: Die einen lieben ihren Kaffee und können sich gar nicht mehr vorstellen, ohne ihre Tasse Americano, Cappucchino oder Latte in den Tag zu starten. Die anderen können der bitteren schwarzen Brühe hingegen nicht wirklich etwas abgewinnen.
Aber nicht nur über den Geschmack, sondern auch über das im Kaffee enthaltene Koffein wird heiß diskutiert. Koffein hat eine anregende und in höherer Dosierung auch bewusstseinsverändernde Wirkung, es kann zu einer Abhängigkeit führen (Coffeinismus) und nach dem Absetzen Entzugserscheinungen hervorrufen.
Ist Kaffee ungesund?
Ist Kaffee also ein Nervengift? Eine gefährliche Droge, die unsere Gesundheit gefährdet, und um die jeder, dem seine Gesundheit am Herzen liegt, am besten einen großen Bogen machen sollte?
Über diese Fragen sprechen wir in Folge 176 des beVegt-Podcast. Wir erzählen dir unsere persönlichen „Kaffee-Geschichten“ und schauen uns die Fakten rund um die gesundheitlichen Auswirkungen des Kaffeetrinkens an.
Außerdem erfährst du, warum wir zwar sehr (sehr!) gerne Kaffee trinken, aber trotzdem immer mal wieder eine „Kaffeepause“ einlegen und auch gerne mal zu Alternativen wie z.B. Lupinenkaffee greifen.
Und schließlich verraten wir dir noch unsere besten Tipps, mit denen du es schaffst, weniger Kaffee zu trinken (wenn du das denn möchtest).
Wir wünschen dir viel Spaß beim Zuhören und freuen uns, wenn du uns in einem Kommentar ein Feedback zu dieser Folge gibst oder deine eigene Meinung zu diesem Thema mit uns teilst!
Links und Infos zur Show
- Post: 5 Techniken, mit denen ich meinen Kaffeekonsum über Nacht um 83,3 Prozent verringert habe
- Post: Wie wir über Nacht vom Kaffee losgekommen sind (und warum es uns leicht gefallen ist)
- Podcast: Die besten Ernährungstipps aus „How Not to Die“
- Buchtipp: How Not to Die* von Dr. Michael Greger
- Peter Greif: Koffein bringt Kohlenhydrate schneller in die Muskeln
- Post: Der beVegt-Sportkopfhörer-Ratgeber
- Post: Der beVegt-Laufuhren-Ratgeber
- Unser Lupinenkaffee*
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Hêlîn
Vielen Dank für diese super spannende Folge! Ich haette noch eine Frage und zwar faste Ich manchmal und trinke morgens nur einen schwarzen Kaffee. Wenn Ich dann 4 bis 5h spæter esse beintraechtigt der Kaffee dann noch meine Eisenaufnahme? Weil ihr meintet ja ihr esst erst und trinkt den Kaffee danach…
Daniel
Hallo Hêlîn, da musst du dir keine Gedanken machen – nach 4-5 Stunden dürfte der Kaffee sich nicht mehr merklich auf die Eisenaufnahme auswirken. Meist liest man als Empfehlung, einen zeitlichen Abstand von ca. 2 Stunden einzuhalten.
Ulla Lommen
Huhu ihr Beiden 💚
Was wäre eigentlich mit entkoffeiniertem Kaffe um das Ritual mit „echtem“ Kaffee weiterzuführen? Sind da auch diese schädlichen Fette drin und verhindert er ebenfalls u.A. die Eisenaufnahme? Das Koffein ist dann ja nicht mehr vorhanden…?
Daaaaanke u herzliche Grüße aus Düsseldorf 💚🙋🏼♀️
Daniel
Hallo Ulla, das Cafestol und Kahweol sind auch in entkoffeiniertem Kaffee enthalten – allerdings solltest du dir da keine allzu großen Sorgen machen. Wenn du Filterkaffee trinkst gelangen diese Stoffe sowieso nicht in nennenswerten Mengen ins Getränk, und auch so entfalten sie wohl erst in einer höheren Dosierung von mehreren Tassen pro Tag einen Effekt auf den Cholesterinspiegel.
Und ja, auch der koffeinfreie Kaffee hemmt die Eisenaufnahme, da diese Wirkung nicht vom Koffein, sondern von den Gerbstoffen im Kaffee (und schwarzen/grünen Tee) kommt.
Die insgesamt gesundheitsförderliche Wirkung des Kaffees gilt übrigens auch für den entkoffeinierten Kaffee. Lass ihn dir also auf keinen Fall madig machen, egal ob mit oder ohne Koffein 🙂
Mara
Wieder mal eine tolle und spannende Folge! Ich würde gerne noch etwas ergänzen zum Thema Kaffee und Schlaf. Kürzlich habe ich das super inspirierende Buch „Why we sleep“ von Dr. Matthew Walker gelesen, das ich wirklich jedem zutiefst ans Herz legen kann. Es lässt einen ganz anders über die Bedeutung guten Schlafes nachdenken. In dem Buch erklärt Dr. Walker, dass Koffein wesentlich länger im Blut verbleibt, als die meisten Menschen vermuten und dass es auch bei Menschen, denen es leicht fällt nach einem 21h Kaffee einzuschlafen, die Schlafqualität massiv beeinträchtigen kann. Dr Walker empfiehlt daher keinen Kaffee nach 12 Uhr zu trinken. Kann das Buch wirklich jedem sehr ans Herz legen. Gibt darüber auch ein Podcast Interview im Deliciously Ella Podcast. Vielleicht wollt ihr ja auch mal eine Folge zum Thema Schlaf machen… Nochmal vielen Dank für die tolle Folge. Ich freue mich wie immer schon auf die nächste! 🙂
Daniel
Vielen Dank für den Tipp Mara, das Buch steht auch schon einige Zeit auf meiner Leseliste 🙂 Und ich habe auch einen Beitrag zum Thema Schlaf geplant, allerdings eher mittelfristig.
Claudius
Wieder eine tolle Folge: vielen Dank dafür 😊✌️. Möchte auch noch etwas loswerden zum Thema: dachte früher auch immer das es allein der Kaffee ist der die Darm Tätigkeit anregt.
Wenn ihr aber mal keinen Kaffee trinken wollt oder nicht so viel Zeit habt…..
Dann nehmt einfach warmes Leitungswasser….nicht heiss….aber schön warm….2 Gläser getrunken…..hat die gleiche „Wirkung“ 😉. Gerne Rückmeldung ob ihr das bestätigen könnt 🤪.
Ansonsten trinke ich gern 3-4 Tassen am Tag Kaffee….ob ich süchtig danach bin….Bestimmt🤪.
Vielen Dank nochmal für die Folge. Viele Grüße Claudius ✌️
Sabine
Ich kann das mit dem warmen Wasser bestätigen 🙂
Und trinke dann anschließend gerne meinen Morgenkaffee. Frisch gemahlen und in der French Press zubereitet. Mit selbstgemachter Nussmilch.
Es ist für mich fast schon ein Ritual, das ich ganz bewusst und in Ruhe zelebriere. Und vor allem ohne Unterbrechung durch den Gang zur Toilette 😉
Daniel
Ich könnte mir vorstellen, dass das Kaffeetrinken noch gesünder ist, wenn man es als Ritual zelebriert. Eine kurze Pause im geschäftigen Alltag. Das hat man ja eher nicht, wenn man ihn „to go“ trinkt. So, jetzt hast du mich so weit … ich schmeiß dann mal den Wasserkocher an 😉
Daniel
„Wenn ihr aber mal keinen Kaffee trinken wollt“ … das kommt wenigstens bei mir eher nicht so oft vor 🤪 Aber danke für den Tipp, das ist auf jeden Fall gut zu wissen!
Renate Lorey-Girschke
Ich muss gerade lachen, weil du sagst, es gab nie eine Sekunde (wenn du bei deinen Großeltern warst) dass nicht die Kaffeemaschine gelaufen ist….
Ich hoffe deine anderen Aussagen in diesem Podcast sind realistischer.
Daniel
Hallo Renate, da bin ich aber froh, dass du diesen arglistigen Täuschungsversuch meinerseits durchschaut hast 😉
Barbara
Hallo ihr beiden.
Ihr erwähnt dass ihr Kaffee mit aufgeschäumter Hafermilch trinkt. Ich bin auf der Suche nach einem Rezept, um Hafermilch selbst zu machen, die sich aufschäumen lässt. Bislang sind alle Versuche fehlgeschlagen (Zugabe von Öl, von Lecithin und Nutzung verschiedener Aufschäumer). Hat jemand einen Tipp?
Viele Grüße Barbara
Katrin
Hallo Barbara,
wir verwenden von Oatly die Barrista-Version. Die ist wirklich zum Aufschäumen gemacht, und es ist seit über einem Jahr noch kein einziger Versuch fehlgeschlagen. Die können wir dir wärmstens ans Herz legen.
Viele Grüße
Katrin
Mareike
Liebe Katrin und lieber Daniel,
bitte verzeiht wenn ich das mit dem Kaffee anders sehe, aber bei allem was im Körper an Suchtzentren andockt und wo man bei Verzicht mit Entzugserscheinungen rechnen kann (wenn auch nicht bei jedem) würde ich meine Hände von lassen. Auch ist mir nicht bekannt was im Kaffee stecken soll was wirklich nur in Kaffee steckt und gesund sein soll. Ich würde wenn etwas gute und schlechte Eigenschaften hat, mir überlegen ob die Positiven Dinge auch anders zu bekommen sind. Genau wie ich keinen Wein trinken würde sondern eher Trauben essen oder Traubensaft trinken würde wegen der Polyphenole. Antioxidantien sind auch in Beeren oder anderen Früchten enthalten und auch in Grünen Tee. Ich bin ein Grüner Tee Trinker und halte ihn für tausend mal gesünder als Kaffee. Wenn es also um das Thema Gesundheit geht würde ich Guarana (man kann auch Getreidekaffee mit Guarana trinken), Grüner Tee oder Mate Tee vorziehen, wenn man aber Kaffee mag weil er einen schmeckt (wobei etwas auch schmecken sollte wenn man nicht Pflanzenmilch und süße rein machen muss) dann muss natürlich jeder es so machen wie er will, jeder ist für sich und sein Leben verantwortlich. Nur dann bitte zu Fairtrade Kaffee greifen, die Ausbeutung der Arbeiter dort ist wirklich enorm. Auch das Koffein ist aus Grünen Tee viel besser wirksam und fällt nicht so abrupt ab und führt dann dazu das man den nächsten Kaffee braucht. Wobei ich nur Koffein empfehle wenn man danach auch Bewegung hat, da sonst sich Stresshormone bilden, im Körper eine Kampf oder Fluchtreaktion entsteht und wenn man nicht durch Bewegung diese Stresshormone wieder abbaut, dann muss der Körper das tun und das ist nicht empfehlenswert und führt dann dazu das man noch müder und schlapper ist als davor – dies wurde aber nur bei Kaffeekonsum festgestellt und nicht beim Teekonsum. Auf der Seite https://www.greif.de/nl-koffein-bringt-kohlenhydrate-schneller-in-die-muskeln.html las ich auch darüber aber auch hier wurde mehr zu Guarana geraten als zu Kaffee.
Ist nur meine Meinung und mein Wissenstand dazu. Will euch nicht euren Kaffee vermiesen, nur zum Nachdenken anregen
Dennoch Danke für eure Mühe und Arbeit und das ihr immer Vor- und Nachteile sagt und nicht nur Studien zitiert, die das sagen was man hören will. 🙂
Inga
Hallo liebe Kathrin und lieber Daniel,
ich verfolge euren Podcast nun seit einiger Zeit und finde ihn sehr informativ und spannend. Auch ist es schön zu sehen, wie groß die vegane Laufszene in und um Frankfurt, aber vor allem in ganz Deutschland ist.
Zu eurer Folge zum Thema Kaffee, die ich mir etwas verspätet angehört habe: Da ich selbst eigentlich gerne auf Kaffee verzichten würde, mir dies aber (aufgrund von enormer Abhängigkeit) nicht gut gelingt, habe ich mich sehr über dieses Thema gefreut. Ihr beleuchtet ja vor allem die gesundheitlichen Aspekte des Kaffekonsums; was mir allerdings ein wenig gefehlt hat, denn das spielt ja auch mit in die Frage, ob Kaffee gut ist (plakativ ausgedrückt), ist die hohe CO2-Bilanz, die Kaffe aufweist, da er immer in sehr weit entfernten Ländern angebaut wird. Auch die Bedingungen für die Kaffeebauern sind meist sehr schlecht. Ich denke, dass dies bei Bio-Kaffee auch nur minimal besser ist. Ein paar Recherchen dazu hätten euren Podcast perfekt gemacht, aber ich weiß, dass dies nicht direkt vegane Ernährung und die eigene Gesundheit betrifft. Dies soll auch keine Kritik, sondern lediglich eine Idee meinerseits sein, was noch alles zum „komplexen Kaffegetränk“ gehört ; )
Liebe Grüße und macht so weiter,
Inga
Daniel
Hallo Inga, das ist ein guter Hinweis mit der Ökobilanz und den Herstellungsbedingungen. Und du hast natürlich Recht, dass diese Aspekte auf jeden Fall dazugehören, wenn man den Kaffee beurteilen möchte. Wir kaufen immer den (teuersten) Bio-Fair-Trade-Kaffee, den unser Supermarkt zu bieten hat. Dass die Frage, wie aussagekräftig solche Siegel sind, nochmal ein ganz anderes Thema sind, das steht außer Frage.
Klaus
Hallo ihr beiden, ich bin heute bei einem langen Lauf bei eurem Podcast zum Thema „Kaffee“ ausgekommen. Sehr interessant. Ich kann mich euren Darstellungen und Meinungen nur anschließen. Vielleicht noch eine kleine Ergänzung von mir, aus meiner eigenen Kaffeehistorie und Erfahrung: Obwohl ich schon recht früh (ebenfalls durch meine Großeltern) zu einem Kaffeetrinker(Genießer) erzogen wurde (Schon im zarten Alter von sechs Jahren), beschränkt sich mein Kaffeekonsum heute auf in der Regel ein bis zwei Tassen (klein) am Tag. Ich habe Anfang 2019 von meiner Frau zu meinem Geburtstag einen Barista Kurs geschenkt bekommen. Eigentlich dachte ich, wir stehen den ganzen Tag an Gastronomie-Siebrägermaschinen und lernen den perfekten Espresso, Crema, Milchschaum, Cappuccino… zuzubereiten. Weit gefehlt, die ersten 3, von insgesamt 6 Stunden, ging es um die Grundlagen des Rohstoffs Kaffee, Röstverfahren, Mahlverfahren und einer intensiven Kaffeeverkostung. Wie langweilig dachte ich zuerst, aber weit gefehlt. Hier wurde nichts mit einer Maschine zubereitet, sondern gemäß den Regeln der Kaffee auf frisch gemahlenen Pulver in Gläsern aufgegossen und nacheinander verkostet. Diese Erfahrung war für mich ein Augenöffner. Hier habe ich gelernt das klassischer Kaffee nichts mit den ganzen Kaffeespezialitäten zu tun hat, die man mittlerweile an jeder Tankstelle und Bäckertheke in sehr guter Qualität bekommen kann. Seit dem Tag hat sich das von euch erwähnte und mehrfach beschriebene Ritual bei mir ein neues Level erreicht. Zum ersten Mal kommt seit jenem Tag bei mir jetzt täglich die seit 15 Jahren im Schrank verstaubende, handbetriebene Kaffeemühle zum Einsatz. Bohnen kaufe ich nur noch ungemahlen, in kleinen Portionen (250 g) von lokalen Kaffeerösterreien die fair einkaufen und langsam und schonend rösten. Auch das gibt es ja mittlerweile in jedem Supermarkt, der auch lokale Lebensmittel mit vertreibt. Seither trinke ich meinen Kaffee aus der French Press ohne Zucker oder Milch. Einfach nur den puren Kaffee Geschmack und vor allen Dingen das Aroma während der Zubereitung genießen. Unglaublich wie viele unterschiedlichen und interessanten Geschmacksvariationen Kaffee hervorbringen kann.
Ich hoffe ich habe euch mit meiner kleinen Geschichte nicht gelangweilt, aber das passte so gut zu euren Podcast Beitrag.
Viele liebe Grüße, Klaus
Daniel
Hallo Klaus, vielen Dank für die tollen Ergänzungen! Mich hast du damit überhaupt nicht gelangweilt – im Gegenteil, ich hab richtig Lust bekommen, auch mal an einem solchen Kurs teilzunehmen 🙂 Wir schleichen auch schon seit Jahren um das Thema Kaffeemühle herum, aber konnten uns ganz im Sinne des Minimalismus bislang noch nicht dazu durchringen (bzw. wir konnten uns bislang noch zurückhalten, haha).
Lass dir deinen Kaffee weiterhin schmecken, ich hol jetzt auch gleich mal den Porzellanfilter aus dem Schrank 🙂