Pilze tauchen in zahlreichen Fleischersatz-für-Veggies-Listen auf. Sogar als das „Fleisch des Vegetariers“ werden sie hin und wieder bezeichnet.
Aber warum eigentlich?
Am Eiweißgehalt kann es jedenfalls nicht liegen: Champignons liefern zum Beispiel 3,1 g, Steinpilze 5,6 g, Austernpilze 3,5 g, Pfifferlinge 1,6 g und Portobello-Pilze 2,1 g Eiweiß pro 100 Gramm – und damit deutlich weniger als andere pflanzliche Lebensmittel.
Beim „Fleischersatz“ scheint es also um mehr zu gehen als nur ums Eiweiß. Und das macht auch Sinn, denn man würde umgekehrt wohl nicht auf die Idee kommen, ein Stück Fleisch allein auf die darin enthaltenen Aminosäuren zu reduzieren.
Auch der Geschmack und die Konsistenz (man könnte auch von „Kaugefühl“ sprechen) spielen hier eine Rolle!
Und in dieser Hinsicht sind Pilze tatsächlich ein toller Fleischersatz, denn je nach Sorte und Zubereitung können sie dem „Original“ erstaunlich nahe kommen. Spontan fallen uns zum Beispiel mit Portobello-Pilzen belegte Burger ein.
Pilze: Es müssen nicht immer Champignons sein
Die meisten Menschen denken bei Pilzen wohl zuerst an Champignons. Und so verwundert es nicht, dass Champignons etwa 95% der in Deutschland angebauten Speisepilze ausmachen.
Und auch wir essen sie regelmäßig auf Pizza, in asiatischen Suppen, sahnigen Nudelsoßen, im herzhaften Zwiebelkuchen oder in deftigen Pfannengerichten …
Dabei gibt es noch so viele weitere leckere Pilze, denen wir in unserer Ernährung viel zu wenig Aufmerksamkeit schenken: Austernpilze (auch Austern-Seitlinge genannt), Pfifferlinge, Steinpilze, Shiitake, Enoki und viele mehr – die Natur hat für Abwechslung gesorgt, und wir sollten sie nutzen!
Getreu dem Motto „mehr Abwechslung auf dem Teller“ haben wir deshalb vor einigen Tagen statt zu Champignons zu Austernpilzen gegriffen. Angebraten mit Knoblauch sind sie ein Gedicht und passen perfekt als Topping zu einem Rucolasalat!
Sie schmecken so aromatisch, dass weitere Gewürze überflüssig sind. Das solltest du definitiv auch mal ausprobieren!
Zutaten für 2 Portionen
- 1 EL Öl zum Anbraten (z.B. Rapsöl)
- 4-5 Knoblauchzehen
- 250 g Austernpilze
- 125 g Rucolasalat
- 1 mittelgroße Möhre
- 260 g Kidneybohnen (entspricht 130 g Trockenware oder einer Dose)
Für die Salatsoße
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL heller Balsamicoessig
- 1 Spritzer Zitronensaft
- 1 EL Agavendicksaft
- 1 TL Senf
- 1 EL Sojasoße
- Pfeffer
Zum Garnieren
- 2 EL Haselnüsse
Zubereitung
- Die Haselnüsse grob mit einem Messer hacken und in einer kleinen Pfanne ohne Öl anrösten. Zum Abkühlen beiseite stellen.
- Knoblauchzehen schälen, mit dem Messer plattdrücken und anschließend grob hacken. Austernpilze putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Rucolsalat waschen, putzen und eventuell klein schneiden. Möhre raspeln und Kidneybohnen abspülen. Rucola, Möhren und Kidneybohnen vorsichtig miteinander vermengen.
- Alle Zutaten für die Soße gut vermischen. Wir verwenden dafür ein kleines Gläschen (z.B. von einem Aufstrich), geben alle Zutaten in das Gläschen, schrauben es zu und schütteln kräftig.
- Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Austernpilzen für 2 Minuten anbraten. Anschließend den Knoblauch hinzufügen und mitbraten und das leckere Knoblaucharoma genießen.
- Zuletzt den Rucolasalat auf zwei Tellern verteilen und mit den angebratenen Austernpilzen toppen. Die Salatsoße darüber verteilen und mit den angerösteten Haselnüssen garnieren.
Lisa
Veganer plädieren für mehr Mitleid mit den armen Randgruppenpilzen 😉 Find ich gut!
Bei mir landen regelmäßig Champignons und Austernpilze auf dem Teller. Gegrillt entwickeln Champignons auch durchaus dieses mit Fleisch assoziierte Aroma, was ich persönlich ziemlich lecker finde.
Pfifferlinge mache ich quasi nie, die sind mir zu aufwendig beim Putzen… aber eigentlich sollte ich mich definitiv mal wieder erbarmen. Wir wollen ja keine Pilze diskriminieren, nur weil sie klein sind.
Daniel
Hey Lisa, ich würde auch keinen Pilz diskriminieren wollen, nur weil er schmutzig ist 😉 Wir sind da mittlerweile ziemlich hartgesotten und lassen nur ein bisschen Wasser drüberlaufen. Dreck wird mitgegessen, so wie früher als Kind… bisher ist alles gutgegangen 😉
Geronymo
was das Reinigen von Pilzen angeht, bevorzuge ich die Trockenreinigung: einfach mit einem Pinsel z.B. Kuchenpinsel. Ansonsten ist euer Rezept genial!
Melanie
Klingt sehr lecker!
Man kann auch Pilze selber züchten, einfach mal recherchieren, möchte hier keine Werbung machen. Es gibt Pilzzuchtsets.
Grüße
Melanie
Michael
Jetzt möchte ich aber bitte auch ein Bild von dem Gericht^^
Denn bekanntlich isst das Auge ja mit
LG
Michael
Daniel
Na Michael, kein Problem: einfach selbst zubereiten, mit dem IPhone draufhalten und fertig ist das Foto 😉 Nein ernsthaft, wir haben den Salat bei schlechter Beleuchtung fotografiert und entsprechend sieht das Bild aus… deshalb gabs nur die Collage – den Rest überlassen wir deiner Vorstellungskraft 🙂
Katrin
Michael, wenn du auf Twitter oder Instagramm bei uns suchst, findest du es sogar. Aber es hatte wirklich nicht die Qualität, dass wir es hier auf dem Blog veröffentlichen wollten 🙂
Ane
Hab neulich im Restaurant einen Salat mit gebratenen Austernpilzen gegessen und das hat seehr lecker geschmeckt, … der Geschmack kam mir bekannt vor… und irgendwann hab ich festgestellt, dass es wie Kotelett schmeckt – das hab ich fast nie gegessen, zum letzen Mal als Kind, vor über 10 Jahren!!! v.a. die Konsistenz auch… aber richtig gut!
Corinna
Wir lieben Pilze auch über alles!!! Besonders Austernpilze oder Kräuterseitlinge. Haben sie bisher allerdings noch nie mit Agavendicksaft angebraten – müssen wir unbedingt mal testen.
Sofern ich welche finde, esse ich auch liebend gerne Parasolpilze. Die kann man wie ein Schnitzel panieren. Ich brate sie mir allerdings einfach nur an und würze sie lecker.
Beim Sammeln treffen wir aber meistens auf Steinpilze, das sind zwar nicht unsere Favoriten, aber lassen sich in vielen Gerichten verwerten. Und selbst gesammeltes Essen macht ja eh immer was her 🙂