Daniel und ich sind seit Anfang des Monats Mitglieder in einer Solawi (Solidarischen Landwirtschaft) und dürfen uns ab sofort einmal pro Woche eine Portion regionales und saisonales Biogemüse bei unserer Abholstelle abholen.
Auch wenn wir bereits seit 2016 eine regionale Gemüsekiste im Abo hatten, war es für uns ein bisschen aufregend, als wir letzte Woche zum ersten Mal bepackt mit Taschen und Beuteln unsere Abholstelle aufgesucht haben.
Bestandteil unserer Portion war unter anderem ein schöner großer Kohlrabi. Kohlrabi wird bei uns klassischerweise pur gesnackt, aber bei dem Schmuddelwetter letzte Woche musste etwas Warmes auf den Tisch. Herausgekommen ist ein Rahmgemüse, das uns prima gewärmt hat und mal etwas anderes war als die Cremesuppen, die wir in den letzten Monaten häufig gegessen haben. Ich habe mich für Kartoffeln, Karotten und Kohlrabi entschieden, aber das Gericht funktioniert mit praktisch jedem Gemüse. Unter dem Rezept habe ich noch ein paar Ideen für Variationen zusammengestellt.
Das Beste an diesem Rezept: Nachdem du das Gemüse in mundgerechte Stücke geschnitten hast musst du so gut wie nichts mehr machen – außer Herd anschalten, zwischendurch runterdrehen, und natürlich lecker essen. Los geht’s!
Zutaten für 4 Portionen
- 550 g Kartoffeln (festkochend oder vorwiegend festkochend)
- 3 Karotten
- 1 großer Kohlrabi (oder zwei kleine)
- 600 ml Gemüsebrühe*
- 250 g Kichererbsen (gekocht)
- 2 TL Speisestärke
- 2 TL Senf
- 100 g pflanzlicher Kräuterfrischkäse
- 1 EL Zitronensaft
- Salz
- Pfeffer
- Muskatnuss
Zum Garnieren
- ½ Bund Frühlingszwiebeln
Zubereitung
- Zuerst wird geschnippelt: Kartoffeln, Karotten und Kohlrabi in feine Würfel schneiden und die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden.
- Kartoffel-, Karotten- und Kohlrabiwürfel in einen großen Topf geben. Gemüsebrühe hinzufügen (es darf noch etwas Gemüse aus dem Wasser schauen) und zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht die Temperatur so weit runterdrehen, dass es mit geschlossenem Deckel noch leicht köchelt, und noch einmal umrühren.
- Sobald die Kartoffeln fast gar sind die Kichererbsen unterheben. Je nach Größe deiner Gemüsewürfel dauert das ca. 10-20 Minuten.
- Jetzt Speisestärke in ein Glas geben und mit etwas Wasser oder Gemüsebrühe aus dem Topf verrühren, so dass keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Zusammen mit dem Senf zum Gemüse geben, noch einmal aufkochen und die Temperatur anschließend abdrehen. Veganen Kräuterfrischkäse unterheben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
- Auf Tellern verteilen und mit ein paar Frühlingszwiebelringen garnieren.
Tipps und Ideen für das Rahmgemüse
- Du kannst fast jedes Gemüse verwenden das dir schmeckt und du noch zu Hause hast: Spargel, Erbsen, Mais, Pastinaken, Wurzelpetersilie … das Rahmgemüse ist ein perfektes Resteverwertungsgericht!
- Die Auswahl an veganen Frischkäsealternativen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Es gibt Sorten auf Basis von Mandel, Soja oder Hafer – du wirst also ganz sicher eine Sorte nach deinem Geschmack finden. Alternativ kannst du mit etwas Sahnealternative, Kräutern und Gewürzen deinem Rahmgemüse eine eigene Note verleihen.
- Die Kohlrabiblätter haben wir noch für zwei Tage mit den Stielen in ein Glas mit Wasser gestellt und sie anschließend in einem grünen Smoothie verarbeitet.
- Auch in dieses Rezept passt unsere selbstgemachte Gemüsebrühe hervorragend. Für diese Portion habe ich zwei gehäufte Teelöffel dazugegeben.
Weitere One-Pot-Rezeptideen auf beVegt
- Vegane One-Pot-Ofenpasta all’arrabiata
- Veganes Risotto mit Tomaten, weißen Bohnen und cremigem Cashewkäse
- Herzhafte Sauerkrautsuppe mit Kartoffeln und Sojahack
- Vegane One Pot Pasta mit Spinat, Knoblauch, getrockneten Tomaten und Chili
- Chili con Buchweizen aus unserem Kochbuch „A Grain, a Green and a Bean“
Bibi
Ihr Lieben,
heute endlich auch mal von mir eine Botschaft. Ich teile Eure Begeisterung für Solawi! Was für ein besonderes, sinnliches Erlebnis, das knackig frische Gemüse abzuwiegen und „einzusacken“! Ich hab noch einen kleinen Weißkohl übrig und bitte Euch um Anregungen für seine Verwertung.
Danke für Euren unermüdlichen Einsatz!
Bibi
Katrin Schäfer
Hallo Bibi,
ja, wir sind erst ganz neu dabei, deswegen sind wir gespannt auf das erste Erntejahr.
Zum Weißkohl: Wir packen den gerne fein geschnitten in asiatisch angehauchten Pfannengerichten und Suppen. Beispiele ist unsere Tom Yam-Suppe, Tom Kha Gai-Suppe oder auch im Pad Thai.
Viele Grüße
Katrin
Mimi
Liebe Bibi, als ich neulich mit einem Weißkohl und Fragezeichen im Gesicht da stand, habe ich bei Lea Green (veggies.de) – ich hoffe, ich darf das hier schreiben? – ein wie ich finde ganz tolles, einfaches Rezept zum Überbacken von Weißkohl gefunden. Sonst schmeckt er auch einfach klein geschnitten und nach Belieben mariniert im Ofen gebacken sehr lecker. VG, Mimi
Oli
Gut, noch mal ne Alternative zu indisch/asiatisch/mexikanisch zu haben für so Restekram 🙂 Zum Andicken/sämig machen nehm ich auch gern Kartoffelpü, weil ich sonderlich faul bin 😉
Katrin Schäfer
Hallo Oli,
danke dir – aber dann fertiges Kartoffelpü-Pulver?
Viele Grüße
Katrin
Tina
Rahmgemüse geht echt immer :)) und diese Kombi hier ist unschlagbar lecker! Lässt sich geschmacklich noch etwas upgraden: Dazu einfach das Gemüse vorher in wenig Olivenöl (ein paar Tropfen reichen da wirklich aus) andünsten. Der Franzose nennt das „faire revenir“. Dadurch wird der im Gemüse enthaltene Zucker leicht karamelisiert und gibt dem ganzen ein unvergleichliches Aroma. Sobald es lecker duftet mit Punkt 2, zweiter Satz im Rezept weitermachen.
Vielen Dank für die tollen Rezepte!
Katrin Schäfer
Hallo Tina,
danke dir für den Tipp – das probiere ich demnächst mal aus!
Viele Grüße
Katrin