Als ich 2005 zum ersten Mal in Thailand war, habe ich mich direkt verliebt. Und zwar in die Tom Kha Gai-Suppe, eine der vielen Spezialitäten des Landes.
Meiner Meinung nach sind asiatische Suppen großartig: aromatische Gewürze wie Zitronengras, Kaffirlimettenblätter, frisches Gemüse, ein bisschen Chilischärfe, cremige Kokosmilch – das ist genau mein Ding.
Diese Suppen, die in Thailand bei schwül-warmen 30°C gegessen werden, passen perfekt in den schmuddeligen deutschen Winter. Und im Sommer? Augen zu, schlürfen – und schon sitzt man gedanklich unter Palmen!
A Grain, a Green and a Bean in Suppenform
Ergänzt mit einer Portion Reis steht schnell ein leckerer Teller nach dem „A Grain, a Green and a Bean„-Konzept auf dem Tisch. Schon damals habe ich mir zu einer Suppe immer eine Portion Reis bestellt, weil mir die Suppe alleine als Mahlzeit nicht gereicht hat. Und daran hat sich bis heute nichts geändert 😉
Manchmal gönnen wir uns anstelle von Vollkornreis den weißen Jasminreis. In puncto Nährstoffe kann er zwar nicht mit der vollwertigen Variante mithalten, aber der herrlich duftende Jasminreis gehört zu unseren „guilty pleasures“, die wir uns ganz im Sinne der 80/20-Regel ab und zu mal gönnen.
Aber zurück zu dem Gericht, für das ich dich heute begeistern möchte!
Tom Kha Gai heißt wörtlich übersetzt in etwa „Suppe mit Galgant und Huhn“ – was uns natürlich nicht davon abhält, uns an einer tierfreien Variante zu versuchen (siehe zum Beispiel auch unser veganes „Rührei“ oder unsere beliebte Da-freuen-sich-die-Hühner-Suppe).
Vielleicht kennst du bereits unsere vegane Tom Yam-Suppe? Dann kannst du mit der Tom Kha Gai-Suppe noch mehr Abwechslung in dein Suppenrepertoire bringen. Aber vielleicht sollten wir sie lieber Tom Kha Tofu-Suppe taufen?
Rezept für die vegane Tom Kha Gai-Suppe
Wenn du den Reis aus dem Rezept streichst, reichen die Mengenangaben eher für eine Vorspeise für 4 Portionen – oder als Hauptgericht für 2 große Teller Suppe.
Reste der Suppe kannst du am nächsten Tag aufwärmen, oder mit frischem Gemüse, Hülsenfrüchten oder Reis in einer Pfanne zu einem neuen Gericht aufwerten.
Galgant, Zitronengras, Chili und Kaffirlimettenblätter werden nicht mitgegessen. Du kannst versuchen, diese Zutaten vor dem Servieren rauszufischen (mache ich nie!) – oder du lässt sie drin und stellst ein kleines Schälchen auf dem Tisch bereit.
Beißt du nun doch auf ein Stück Zitronengras oder Galgant, entfaltet sich in deinem Mund eine Extra-Portion Aroma! Genieß es!
Zutaten für 4 Portionen
- 120 g Jasminreis
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Stück Galgant
- 2-3 Stängel Zitronengras
- 3 kleine rote Chilischoten
- 200 g Naturtofu
- 150 g Zuckerschoten
- 150 g Champignons (oder andere Pilze)
- 3 Karotten
- 100 g Minimaiskölbchen
- 400 ml Kokosmilch*
- 500 ml Gemüsebrühe*
- 5-6 Kaffir-Limettenblätter*
- 1 EL rote Thai-Currypaste*
- 1 Limette oder Zitrone (Saft)
- Sojasoße
- 1 TL Zucker
Zum Garnieren
- frischer Koriander oder Frühlingszwiebeln
Zubereitung
- Den Reis gut wässern (z.B. in einem Sieb) und anschließend mit Wasser und einer Prise Salz nach Packungsanleitung zubereiten – entweder in einem Reiskocher (wir sind mit diesem Modell* sehr zufrieden) oder einem Kochtopf.
- Am Anfang steht ein bisschen Schnippelei an: Die Zwiebeln würfeln, den Knoblauch in feine Scheibchen schneiden. Galgant schälen und in Scheiben schneiden, das Zitronengras in 2 cm lange Stücke schneiden und mit einer Gabel leicht andrücken. Von den Chilischoten nur das grüne Ende abschneiden.
- Anschließend den Tofu würfeln, die Zuckerschoten in ca. 2 cm lange Streifen schneiden, die Champignons je nach Größe halbieren, vierteln oder achteln. Die Karotten in Scheibchen oder Stifte schneiden und die Minimaiskölbchen dritteln.
- Jetzt in einem entsprechend großen Topf die Gemüsebrühe und etwa die Hälfte der Kokosmilch erhitzen. Sobald die Flüssigkeit heiß ist und anfängt zu kochen die Temperatur etwas runterdrehen und Zwiebeln, Knoblauch, Galgant, Zitronengras, Kaffirlimettenblätter und die ganzen Chilischoten dazugeben und mitköcheln lassen. Außerdem die Thai-Curry-Paste unterrühren und wieder mit dem Deckel verschließen.
- Nach 5 Minuten die Karotten hinzufügen und nach weiteren 3 Minuten Tofu, Champignons, Zuckerschoten und Minimaiskölbchen in den Topf geben.
- Nach weiteren 2-3 Minuten die restliche Kokosmilch zugeben und mit Zitronensaft, Sojasoße und Zucker abschmecken.
- Den Reis auf die Suppenschälchen verteilen und mit der Suppe übergießen. Noch heiß genießen!
Anmerkungen zum Rezept
- Die Gemüseangaben sind variabel. Verwende am besten das Gemüse, das du frisch bekommst. Im Sommer machen sich zum Beispiel Tomaten auch ganz herrlich in der Suppe. Oder du tauschst die Champignons gegen die kleinen Enoki-Pilze aus, die du im Asiamarkt kaufen kannst.
- Zitronengras findet du in jedem gut sortierten Supermarkt.
- Galgant und Kaffirlimettenblätter* (letztere getrocknet oder tiefgefroren, halten sich ewig) gibt es meist nur im Asiamarkt. Im Notfall ersetzt du den Galgant mit Ingwer. Der Geschmack ist etwas anders, passt aber trotzdem ganz hervorragend!
Lisa
Darauf habe ich direkt Appetit und gerade aktuell generell eine große Thailand-Sehnsucht. Danke fürs Rezept, Katrin!
Katrin Schäfer
Hallo Lisa,
vielen Dank, das freut mich 🙂 Und ich weiß was du meinst – auch wenn der Winter bisher nicht sonderlich kalt war könnte ich ebenfalls eine Portion Thailand vertragen 🙂
Viele Grüße
Katrin