beVegt-Leserin Simone hat ein Problem:
Da rennt man seit Jahren fröhlich vor sich hin, und seit ein paar Wochen stehe ich auf, freue mich aufs Laufen, und nach dem ersten Kilometer hat mein Kopf keine Lust mehr. Natürlich renne ich trotzdem weiter, aber die sonst so befriedigende Leichtigkeit und die damit verbundene Vorfreude aufs nächste Mal fehlt. Obwohl ich nichts anders mache als sonst.
Keine Lust, keine Leichtigkeit, keine Freude. Das ist nicht gerade das, was wir uns von einem Hobby wünschen, oder?
Wahrscheinlich hast du auch schon mal eine ähnliche Erfahrung gemacht, und hast plötzlich die Lust an etwas verloren, was du vorher immer sehr gerne getan hast.
Das ist ganz normal: Wenn wir für etwas brennen, dann kommt irgendwann unweigerlich der Moment, an dem wir eine Pause brauchen, um nicht „auszubrennen.“
Das Auf und Ab des Lebens
Ein gewisses Auf und Ab gehört für uns Menschen einfach zum Leben dazu:
- Wir brauchen den Wechsel zwischen Schlafen und Wachsein, um am Leben zu bleiben (der sogenannte circadiane Rhythmus).
- Unsere Leistungsfähigkeit schwankt im Tagesverlauf: Am Vormittag und Nachmittag gibt es zwei Leistungsgipfel – dazwischen fallen wir in das bekannte „Mittagsloch“.
- Und auch unser emotionales Leben gleicht einer Berg- und Talfahrt: Kein Glücksgefühl währt ewig – und glücklicherweise gilt das Gleiche selbst für die tiefste Depression.
Simone hat den wichtigsten Schritt in dieser Situation schon getan: Sie hat erkannt, dass etwas nicht stimmt, und sich auf die Suche nach einer Lösung gemacht. Sie fragt uns: „Was macht ihr in solchen Phasen (falls ihr das überhaupt kennt)?“
Ja, wir kennen das.
Katrin und ich haben zusammen mehr als 30 Laufjahre auf dem Buckel. Da gab es natürlich schon Zeiten, in denen der Kopf und das Herz nicht zu 100 Prozent beim Laufen waren.
Dauert dieser Zustand mehr als zwei bis drei Wochen an, dann kann man ihn als Läufer-Burnout bezeichnen. Wenn du ein Läufer-Burnout bei dir erkannt hast (oder auch nur vermutest), dann solltest du zuerst nach der Ursache forschen. Die üblichen Verdächtigen sind dabei:
- Ziellosigkeit,
- Langeweile bzw. Eintönigkeit
- und Überforderung.
Strategien gegen die 3 häufigsten Ursachen für Läufer-Burnout
Burnout-Ursache 1: Du hast kein Ziel
Es ist in letzter Zeit ein bisschen in Verruf geraten, wenn man sich als Freizeitsportler Ziele steckt. Die Argumentation geht in etwa so: Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, und wenn wir schon am Arbeitsplatz ständig unter Strom stehen, sollten wir uns nicht auch noch mit unseren Hobbies unter Druck setzen.
Das klingt erstmal sehr vernünftig, hat aber einen Haken: Auf ein Ziel hinzuarbeiten bedeutet gar nicht, dass du dich dabei unter Druck setzen musst. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Wenn du dir vornimmst, für einen (Halb-)marathon zu trainieren, hast du ein Ziel – aber noch keinen Druck. Der kann höchstens von außen kommen (wenn du z.B. Profisportler bist und den Wettkampf gewinnen musst, um Geld zu verdienen), oder aus dir selbst heraus (wenn du unbedingt eine bestimmte Zeit unterbieten willst).
Wenn du aber ohne ein klares Ziel vor Augen läufst, dann hat dein Kopf nichts, worauf er sich fokussieren kann. So funktionieren wir eben: Wenn wir unsere Komfortzone verlassen, dann will der Kopf wissen, warum wir das tun. Findet er keinen Grund, dann sorgt er auf seine Weise dafür, dass wir wieder in den Energiesparmodus wechseln – zum Beispiel, indem er auf „lustlos“ schaltet.
Genau genommen geht es gar nicht darum, sich ein Ziel zu stecken. Das Ziel ist eigentlich immer da – du musst es dir nur bewusst machen.
Selbst wenn du glaubst, dass du völlig ohne Ziel und nur „für den Spaß“ läufst, liegst du falsch. Spaß zu haben, Glück zu spüren, dich gut zu fühlen – das ist dann dein Ziel! Führe es dir vor Augen und werde dir deiner Motivation bewusst: Warum gehst du laufen? Warum bist du ein Läufer? Wenn du diese Fragen eindeutig beantworten kannst, dann wird sich auch dein Kopf wieder eher auf das Laufen einlassen.
Hier ein paar Anregungen für läuferische Ziele: Abnehmen, deine Fitness verbessern, besser aussehen, dich vitaler fühlen, einen Halbmarathon oder Marathon laufen, vom Alltag abschalten, dich mit der Natur verbunden fühlen, die Natur erleben, meditieren, Gemeinschaft erleben, neue Freundschaften knüpfen, ohne schlechtes Gewissen mehr essen können …
Burnout-Ursache 2: Langeweile und Eintönigkeit
Lustlosigkeit beim Laufen ist häufig die Folge von zu viel Eintönigkeit. Wir brauchen ein gewisses Maß an Abwechslung und neuen Reizen, um dauerhaft Spaß an einer Sache zu haben.
Gerade wenn du zu den Läufern gehörst, die „einfach nur zum Spaß“ und „ohne Ziel“ laufen (siehe oben), kannst du leicht in die Eintönigkeits-Falle geraten: Du hast wahrscheinlich eine oder zwei Standardstrecken, die du immer zur gleichen Tageszeit im immer gleichen Tempo läufst.
Diese Art des Trainings wird als „Dauermethode“ bezeichnet – und sie ist nur eine von vielen Trainingsformen, die du als Läufer nutzen kannst! Auch wenn es dir nicht darum geht, schneller zu werden, solltest du ruhig auch mal die folgenden Methoden ausprobieren:
- Wiederholungsläufe bringen Abwechslung in die Laufroutine und setzen ungewohnte Trainingsreize.
- Ein Fahrtspiel ist der ideale Einstieg ins Tempotraining und macht dabei sogar richtig Spaß!
Weitere Ideen, um neuen Schwung in dein Training zu bringen und die Lust am Laufen wieder zu entfachen: Nimm „einfach mal so“ an einem offiziellen Lauf über 5 oder 10 Kilometer teil (hier erfährst du, ob du körperlich bereit dazu bist), probiere Trailrunning aus, oder lies Katrins Artikel „5 einfache Tipps für mehr Abwechslung im Lauftraining„.
Burnout-Ursache 3: Überforderung
Auch wenn du dein Training abwechslungsreich gestaltest und ein Ziel vor Augen hast, bist du nicht immun gegen Läufer-Burnout. Wenn du dich ausgebrannt fühlst und keine Lust mehr aufs Laufen hast, dann könntest du dich in den letzten Wochen und Monaten überfordert haben.
Wie viele Kilometer bist du im Durchschnitt in den letzten Wochen gelaufen? Wie schnell warst du unterwegs? Wie oft hast du die Laufschuhe geschnürt? Hast du privat oder beruflich mehr Stress gehabt als sonst? Wurdest du von Verletzungen oder Krankheiten geplagt?
Es gibt 1.000 Dinge, die an deinen Energiereserven zehren können, und wenn zu viele gleichzeitig zusammenkommen, dann bleibt manchmal einfach keine Kraft mehr, um das Laufen zu genießen. Versuche, diesen Krafträubern auf die Spur zu kommen und sie abzustellen. Gehe früher ins Bett und gönn dir eine halbe Stunde mehr Schlaf pro Nacht.
Wenn dir das Laufen wie eine Pflicht vorkommt, die du erfüllen musst, um „im Plan“ zu bleiben, dann ist das ein eindeutiges Warnsignal für eine Überlastung. Das Laufen sollte dir immer eine Befriedigung geben – auch wenn du dich dabei forderst und an deine Grenze gehst. Deine Freizeit ist zu schade, um sie mit „Pflichtprogramm“ zu füllen.
Wenn du glaubst, dass eine akute oder chronische Überforderung der Grund für dein Läufer-Burnout ist, dann wird es dir gut tun, mal wieder einen Gang zurückzuschalten und die Freude am Laufen „um des Laufens willen“ wiederzuentdecken. Wie du das anstellen kannst erfährst du in diesem Artikel.
Wenn alles nichts hilft: Stell dir diese Frage
Wenn sich das Laufen für dich schon immer eher nach einer lästigen Pflicht anfühlt und sich daran auch durch die genannten Tipps nichts ändert, dann solltest du dir auch mal eine ganz grundsätzliche Frage stellen: Ist Laufen überhaupt „dein“ Sport?
Vielleicht gibt es einen anderen Sport – Klettern, Rudern, Radfahren, Kraftsport – der dir viel mehr Spaß machen würde. Wenn du daran zweifelst, dass du jemals ein wirklich glücklicher Läufer sein wirst, dann verliere keine Zeit und experimentiere doch mal mit anderen Sportarten.
Einen Sport zu treiben, der dir keinen Spaß bringt, ist auf Dauer genauso ungesund, wie jeden Tag einen Job zu machen, den du hasst. Das solltest du dir nicht antun!
PS: Hattest du schon mal eine Phase, in der dein Kopf sich gegen das Laufen gesträubt hat? Was hast du getan, um den Spaß am Laufen wiederzufinden? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar!
Sandra
Genau diesen Artikel habe ich jetzt gebraucht. Ich muss Wettkampf- und Laufplandruck rausnehmen und mal auf „Laufen zum Spass“ umschalten. Danke!
Daniel Roth
Sehr gerne Sandra, gönn dir die Auszeit vom leistungsorientierten Laufen. Es lohnt sich und du wirst danach stärker sein als zuvor! LG
Betti
Ich finde sowieso, dass der Spass am Laufen das Allerwichtigste ist. Denn wie kann man sonst etwas regelmässig tun, ohne es als Zwang oder Unpässlichkeit zu empfinden, wenn nicht das Herz auch dabei ist? Sonst gibt es sicher viele andere Sportarten oder andere Hobbys, die man wirklich gerne macht. Ich glaube, nur das, was man selber gerne tut, auch ohne Leistungsgedanken im Hintergrund, bringt schlussendlich für einen selber etwas. Und das ist doch wohl sicher das Wichtigste!
Daniel Roth
Hi Betti, ich stimme dir absolut zu! Ich würde aber sagen, auch wenn man etwas gerade wegen der Herausforderung, des Leistungsgedankens etc. „gerne“ tut, ist das in Ordnung. Was zählt, ist das „gerne tun“. Liebe Grüße
Betti
Hi Daniel
Das habe ich genauso auch gemeint. Mit Leistungsgedanken oder auch ohne Leistungsgedanken, mehrere Marathon pro Jahr oder nur „ein schönes Naturerlebnis“. Hauptsache, das gewählte Ziel passt für einen, das ist das alleinig Wichtige. „Leistung“ bedeutet für mich vielleicht die Anzahl Kilometer pro Woche, die ich mir vorgenommen habe und die Anzahl Stunden, an denen ich mich endlich mal frei in der Natur bewegen kann/darf. Das schreibe ich im Lauftagebuch so auf. Und, das tönt vielleicht speziell, ist das Naturerlebnis für mich sehr wichtig: am liebsten gerade bei Tagesanbruch im Wald, wenn knapp die ersten Sonnenstrahlen die Baumwipfel berühren (da trifft man dann tatsächlich auch immer wieder die gleichen Läufer um .5.30 Uhr), oder auch sehr gerne bei strömendem Regen, wobei trotz „richtiger Kleidung“ mit der Zeit trotzdem alles durch und durch nass wird und wo man die Regentropfen alle einzeln von oben bis unten spürt. Für mich steht absolut das Geniessen beim Laufen im Vordergrund und auch der Gesundheitsgedanke. Uebrigens: ein Paar neue Laufschuhe oder ein neues Lauf- Outfit wirken oft auch Wunder als Motivator, oder regelmässig an der gleichen Kuhherde vorbeizurennen, um sie zu begrüssen.
Liebe Grüsse
Diana
Kopfschmerzen = Burnout??
Ich liebe es zu Laufen – bin immer 10km pro Strecke gelaufen und kam auf 100km im Monat. Als Ausgleichsprogramm habe ich mir Yoga ausgesucht und es funktionierte eine Zeit wunderbar; bis zum Tag X. Seit einem Jahr bekomme ich starke Kopfschmerzen nach 2,5km und kein Arzt kennt die Ursache (bis auf meine Nackenverspannungen bin ich kerngesund). Seitdem bekomme ich schon leichte „Panik“, wenn ich es immer wieder aufs neue versuche… Leider gehen die Kopfschmerzen nicht weg und meine Verzweiflung wächst weiter und weiter. Viele sagen: „Gib das Joggen auf und such dir etwas anderes“. Aber Joggen ist genau MEIN Sport und ich möchte ihn nicht aufgeben….
Nun habe ich mir eure Streching-Übungen ausgedruckt und mache zudem ein Kräftigungs-Programm. Drückt mir die Daumen, dass es „nur“ an meinem sehr verspannten Nacken liegt.
Viele Grüße,
Diana
Gut
Ja so vieles kommt mir bekannt vor, ich Jogge seid langem, immer mal wieder mit Unterbrechung aber diesmal ist es lange. Letztes Jahr habe ich seid 20 Jahren wieder einen Halbmarathon gemacht. Mein Ziel ihn diesmal zu geniessen, das hab ich geschafft ohne Stress, aber die Vorbereitung war hart. Immer noch schnell zwischen Arbeit und Kinder holen laufen gehen. Damit ich wenigstens 3x die Woche ein paar Kilometer schaffe, die Angst das der Lauf zu hart wirs und ich ihn nicht geniessen kann ect. Dann war er vorbei und ich fix und fertig. Obwohl der Lauf an sich super war. Danach kam im Herbst ein Burn out. Ich hab nix mehr geschafft, leider bis heute, wieder angefangen zu rauchen, es fehlt mir schon aber ich kann mich nicht mehr aufraffen. Eure Potcast höre ich immer und auf einer Seite bin ich sehr traurig. Aber ich komme aus dem Läufer loch einfach nicht raus….
Daniel Roth
Hey Gut, das tut mir sehr leid, dass du grade in so einem Motivationsloch steckst. Vielleicht nimmt es dir etwas den Druck wenn ich dir sage, dass wir auch manchmal solche Phasen haben, in denen uns der Kopf, die Lust und die Zeit zum Laufen zu fehlen scheint.
Kannst du vielleicht damit anfangen, dass du dir 2x pro Woche ein bis zwei Stunden für dich selbst „reservierst“, in denen du eine feste Verabredung zum Sport hast? Also zum Beispiel einen Kurs im Fitnessstudio oder einen Lauftreff? Und denk dran, dass auch kleine Schritte viel besser sind als nichts …
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du bald wieder aus dem Loch rauskommst!
Supermario72
Guten Morgen,
oh ja – das durfte ich vor noch nicht all zu langer Zeit auch kennen lernen. Habe dazu auch in meinem letzten Blogpost etwas geschrieben. Schuld daran waren bei mir die von Euch zitierten Gründe 1 und 2. Aber ich blieb dran und konnte quasi dem Ganzen „davon laufen“. 😉
Grüße aus Köln!
Mario
Daniel Roth
Hi Mario – deinen Post hatte ich vor einiger Zeit sogar gelesen! Ich glaube, wenn einem das Laufen mal so richtig Spaß gemacht und zufriedengestellt hat, dann kann man diesen Zustand immer wieder erreichen, auch wenn man mal in einer Burnout-Phase steckt und sich das gar nicht vorstellen kann. Man muss dann halt den Gründen auf die Spur kommen, und meistens ist es ziemlich offensichtlich, was die Lauf-Unlust verursacht hat.
Für mich persönlich funktioniert eine Leistungs-Auszeit nach dem Herbstmarathon sehr gut, in der ich ein paar Wochen lang in sportlicher Hinsicht einfach nur das mache, worauf ich Lust habe. Und für den Hamburg-Marathon vor ein paar Wochen habe ich mal was ganz neues ausprobiert und mich ohne einen festen Trainingsplan vorbereitet – ich bin einfach meinem Gefühl und dem gesunden Trainingsverstand gefolgt, und das hat super funktioniert: zweitbester Marathon bisher, nur um 10 Sekunden an der Bestzeit vorbeigeschrammt.
Viele Grüße aus Frankfurt!
Betti
Tja, wir sind umgezogen. Hier gibt es leider keine tollen Wege. Entweder um 04.00 Uhr morgens über die vielen Brücken, wo noch kein Verkehr ist um diese Zeit, um 7.00 Uhr fahren die Dieselbusse und man kommt pro Stunde an 2000 Autos vorbei. Nicht sehr inspirierend, und es stinkt. In der Wohnung habe ich da bessere Luft. Und der andere Weg führt in die Natur, wo ich jedesmal an der Kehrichtverbrennungsanlage vorbei muss, wo ich meinen von einem bösen Menschen umgebrachten geliebten jungen Kater in einem Abkühlbecken ertränkt und erschlagen vor zwei Monaten tot auf gefunden habe. Was ist besser? Benzingestank, Becken, wo mein geliebter Kater misshandelt und tot aufgefunden wurde oder gar nicht mehr rennen? Oder jeden Tag den Schlafrhythmus stören und um 4.00 Uhr in der Früh aufstehen, um mangelsTages- Licht mit der Stirnlampe zu rennen? Oder vielleicht umziehen? Fazit: es ist ganz wichtig, dass man an einem Ort wohnt, wo es geeignete, gute Wege durch die Natur gibt. Sonst ist die Unlust fürs Running berechtigt.
Daniel Roth
Hi Betti, das tut mir alles sehr leid zu hören – wirklich eine blöde Situation. Ich gebe dir zu 100% Recht, der Laufspaß hängt auch zu einem guten Stück vom Wohnort ab. Wir träumen auch ab und zu von einer Wohnung direkt am Waldrand … ich hoffe du findest bald eine Lösung!
Betti
Hi Daniel, das ist sehr lieb von Dir. Ja, wir suchen genau seit zwei Monaten – seit dem schrecklichen Ereignis – eine Wohnung, wo man wieder laufen gehen kann und die in der Natur ist. Du hast Recht, die Umgebung sollte zum Laufen animieren, das ist ein sehr wichtiger Punkt, um dran zu bleiben, und die Laufroute sollte am besten von der Wohnung ausgehen, damit auch das „spirituelle Erlebnis“ beim Laufen vorhanden ist. Zuerst mit dem Auto zum nächsten Wald fahren früh am Morgen, ist nicht das Gleiche wie von der Türe aus die Natur geniessen. Wir werden so lange suchen, bis wir die ideale Wohnung für Sport, Erholung und auch die verbleibenden beiden Katzen-Geschwisterchen gefunden haben. So lange erlaube ich mir auch die wohl berechtigte Lauf-Pause. Ich wünsche auch Dir ganz viele schöne Läufe in diesem Sommer und noch viel Spass beim Rennen! Liebe Grüsse Betti
Gabi
Hallo Daniel!
Ich hatte gleich mehrere Jahre ein Tief! Von 42 auf fast Null, nur ab und zu mal winzig kleine Runden getrabt, ohne ein Ziel. Gesundheitsjoggen, mehr nicht.
Und dann zu Neujahr 2011 plötzlich eine neue Initialzündung. Ich sah im Internet ein Bild vom Gardaseemarathon und eine innere Stimme sagte mir: Lauf wieder Marathon!
Ich hatte ein Ziel (bei dem mir einerseits angst and bange wurde, aber das mich andererseits auch gewaltig anspornte) und plötzlich lief es wieder. Seitdem ist die Liebe zum Laufen noch stärker als in der Anfangszeit. Ich bin aber auch vorsichtiger geworden und höre in meinen Körper hinein, denn ich habe gelernt: Auch Schnecken können sich überfordern 🙂
Und ich froh und dankbar über jedes Ziel (auch im symbolischen Sinn), das ich erreiche!
Liebe Grüße
Gabi
Daniel Roth
Hallo Gabi, das klingt nach einer Erfolgsgeschichte 🙂 Dass es bei dir mit einem großen, riskanten Ziel funktioniert hat wundert mich nicht – ich habe zu diesem Thema sogar mal einen Artikel geschrieben: https://www.bevegt.de/ziele-erreichen/
Liebe Grüße und immer viel Freude am Laufen!
Gabi
Voll super, dein Artikel!
Es steckt oft mehr in uns drin, als wir glauben.
LG
Gabi
Daniel Roth
Danke Gabi, freut mich dass dir der Artikel gefällt! Und ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass eigentlich IMMER mehr in uns drin steckt, als wir glauben 🙂
Julia
Ein super Beitrag!
Toll, dass ihr dieses doch schwierige Thema angesprochen habt.
Mir ging es vor 2 Jahren genauso: Zu meinem „generellen“ Burnout kam auch der Lauf-Burnout dazu. Es hat bis dieses Jahr gedauert, bis die alten Leidenschaft fürs Laufen zurückgekehrt ist. Jetzt habe ich mir ganz fest vorgenommen, Leichtigkeit und Spaß zum obersten Ziel fürs Laufen zu machen. Ich bin gespannt, wie mir das bei der Vorbereitung auf meinen ersten Marathon gelingt.
Alle Liebe
Julia
Daniel Roth
Danke Julia, das freut mich sehr! Du machst es richtig: Spaß und Leichtigkeit sind die Grundlage für dauerhaften Laufgenuss. Ich würde außerdem Befriedigung dazuzählen. Manchmal macht mir das Laufen keinen „Spaß“ im klassischen Sinne, und fühlt sich auch nicht „leicht“ an – aber solange ich danach ein Gefühl der Befriedigung spüre, weiß ich, dass alles ok ist.
Für die Vorbereitung aufs Marathondebüt wünsche ich dir weiterhin alles Gute – ich werde das natürlich verfolgen 😉
Sylvana Honka
Das Problem habe ich leider auch gerade….Ich habe letztes Jahr für Köln trainiert.Bin in der Woche bis zu 50km gelaufen und es war nicht immer Lust die mich angetrieben hat.Köln bin ich gelaufen aber ab da nur noch selten bis garnicht.Ich denke es war einfach zu viel. So langsam kommt die Lust zurück. …Ich habe mir andere sportliche Aktivitäten gesucht merke aber das mir das Laufen sehr fehlt.
Daniel Roth
Hi Sylvana, das ist ein gutes Zeichen, dass du das Gefühl hast, dass dir das Laufen fehlt. Lass es auf jeden Fall langsam angehen, okay? Viel Spaß und Gesundheit dabei!
Liebe Grüße
Karin
Danke für die guten Trainingstipps bzgl. Fahrtenlauf und HIIT. Ich habe leider mein Intervalltraining gleich zu intensiv begonnen – wollte bei einem Lauf kurzfristig mitmachen – habe dabei meine Achillessehne verletzt. Jetzt muss ich warten, bis der Schmerz weg ist und dann fange ich wieder langsam an.
Liebe Grüße
Simone
Hallo Daniel,
danke für den tollen Beitrag. Mir ging es ja genau so.
Und es stimmt: ich habe mich selbst viel zu stark selbst unter Druck gesetzt, sportliche Leistung war in unserer Familie schon immer wichtig. Die Erkenntnis, dass es MEIN Kopf bzw MEINE Psyche ist, der mich ausbremst und nicht die Kilometerzeit oder mein fitter Sparing Partner (der mich noch nie unter Druck gesetzt hat) ließ zwar eine Weile auf sich warten, aber: seit Mittwoch habe ich eine neue Strategie: keine GPS-Uhr, ganz gemütlich los laufen mit dem Gedanken: mal schauen, wie es läuft und wie lange ich Lust habe…und was soll ich sagen? Der Laden läuft wieder :))! Schneller und motivierter denn je. Jippi! Ich danke Dir!
Daniel Roth
Hi Simone, das freut mich zu hören – dann scheint diese Strategie ja genau die richtige für dich gewesen zu sein 🙂 Liebe Grüße und weiterhin tolle Läufe!
Daniel
Sandra
Hallo!
Ich habe gerade auch so einen Durchhänger. Ich laufe ca. 5 km und will dann einfach nicht mehr. Mir tut nichts weh oder so, auch die Atmung ist in Ordnung , aber ich mag nicht mehr. Ich laufe seit Jahren immer wieder, aber wirklich regelmäßig und kontinuierlich seit 2013/14 und zwar normalerweise alle 2 Tage. Meist 10 km, waren aber auch schon lange Läufe bis 20 km dabei. Mich hat das Laufen immer total glücklich gemacht, und dieses Gefühl ist jetzt weg. Ich will das wiederhaben!!!! Was mach ich nur?
Nadja
Ich bin jemand, der das Laufen „für den Kopf“ braucht. Nach meiner Trennung und diversen anderen Zwisten im letzten Jahr war es genaus das Richtige für mich. Diesmal kam aber so geballter Stress, dass ich einfach nicht mehr motiviert war zum Laufen. So langsam wird wieder alles ruhiger und nun klappt auch das Laufen wieder. Langsamer und etwas kürzere Strecken, aber es wird 🙂
Katrin Schäfer
Hallo Nadja,
dann nimm dir die Zeit, ich kenne so etwas auch. Nicht stressen lassen, nicht noch mehr unter Druck setzen, dann läuft es irgendwann wieder von ganz alleine.
Dir alles Gute und viele Grüße
Katrin
Simon
Huhu ihr beiden,
ich gehöre zu den Leuten die am Laufen oft keinen Spaß haben. Trotzdem zwinge ich mich immer wieder dazu, seit einem halben Jahr leider mit eher miserablem Erfolg. Warum ich das mache? Weil ich generell keinen Bock auf Sport habe – und ich habe schon einiges ausprobiert. Ich bin einfach faul. Dennoch weiß ich das es mir gut tut und das es mir gerade nach dem Lauf am besten geht, weil ich das Gefühl habe etwas geschafft zu haben – Ich bin mir sicher das es einigen Läufern so geht.
Als ich noch Halbmarathondistanz laufen konnte – haben mir die kurzen Läufe (5km und low pace) viel Spaß gemacht, da sie nicht anstrengend waren. Allerdings hatte ich dann danach nicht das so starke Erfolgsgefühl das ich oben beschrieben habe.
Drückt mir die Daumen das ich nun wieder mehr Motivation finde 🙂
Grüß,
der Simon
Daniel Roth
Hey Simon, das klingt wirklich nicht gerade nach der großen Liebe zum Laufen. Mir fallen da spontan drei Dinge ein:
– Du könntest es damit versuchen, dass du dir mal wieder ein sportliches Ziel setzt (du scheinst ja z.B. schon mal einen Halbmarathon gelaufen zu sein),
– du suchst dir eine Gruppe von Mitstreitern, die dich motiviert (Lauftreff, Verein usw.),
– oder du versuchst, Sport und Bewegung anderweitig in deinen Alltag einzubauen – z.B. mit dem Rad oder zu Fuß statt mit Auto/Bus/Bahn zur Arbeit usw.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du einen Weg für dich findest, um am Ball zu bleiben!
Netti
Niemand ist einfach nur faul. Ich kenne das, und dachte es auch selbst von mir. Bei mir war es Überforderung. Allerdings kann ich nicht sagen, ob es „nur“ alles zu viel war oder ich nach dem Thema lebte „Wer nichts macht, macht nichts falsch“.
Es lohnt sich jedenfalls darüber nachzudenken – vielleicht bei einem Lauf.
Expedito
Hallo Daniel
Obwohl ich kein Läufer mehr bin, dein Artikel hat mir sehr gut gefallen; danke für das Teilen und gratuliere Dir für die große Mühe, deine Überlegungen zu dieser Angelegenheit in diesem Schreiben wiederzugeben, obwohl sicherlich hast Du genauso viel Freude am Schreiben vom Artikeln als beim Laufen.
Ich möchte nur hinzufügen, dass in meinem persönlichen Fall nach 61 Jahren und nachdem ich häufig Fußball, Volleyball, Basketball, Laufen und jetzt Squash als meine Lieblingssportarten getrieben habe, weiter laufe ich 2 bis 3 mal pro Woche Kurze strecken von 3 km, weil ich danach das Gefühl der Befriedigung spüre und mich vitaler fühle, auch weil sehr einfach ist, es allein zu machen; aber ich muss klarstellen, dass es befriedigender ist, mit jemand anderem zu laufen.