Hier ist eine Frage, die wir ziemlich häufig hören: „Verwendet ihr eigentlich Nahrungsergänzungsmittel? Und wenn ja, welche genau?“
In diesem Beitrag werden wir diese Frage ausführlich beantworten und dir dabei auch unsere persönliche Einstellung zu diesem Thema erklären, die sich im Laufe der Zeit etwas gewandelt hat.
Wenn du vor allem an den „harten Fakten“ interessiert bist, kommt hier der schnelle Überblick über unsere aktuelle Supplementation – die Details gibt’s dann weiter unten:
- nach dem Frühstück: Multipräparat zur Basisversorgung, Omega-3 (DHA und EPA) & Vitamin D3/K2
- nach dem Mittagessen: Magnesium & 1x pro Woche B12 hochdosiert
- nach dem Abendessen: Multipräparat zur Basisversorgung & Omega-3 (DHA und EPA)
Vegane Supplementation – unser persönlicher Weg
Wir sind im Spätsommer und Herbst 2010 durch ein Selbstexperiment erst zur vegetarischen und dann zu einer rein pflanzlichen Ernährungsweise gekommen. Im Zuge dieser Umstellung haben wir natürlich angefangen, uns über die vegane Nährstoffversorgung zu informieren, und sind dabei schnell auf die Empfehlung gestoßen, Vitamin B12 zu supplementieren.
Die Fachmeinung ist hier sehr eindeutig: Wenn du keine tierischen Lebensmittel isst, nimmst du nach aktuellem Wissensstand über die Nahrung keine vom Körper verwertbare Form dieses Vitamins zu dir, so dass es mit der Zeit zu einer Entleerung des B12-Speichers kommen kann und ein hohes Risiko für bleibende neurologische Schäden besteht.
Aus diesem Grund haben wir bereits kurz nach unserer Ernährungsumstellung begonnen, Vitamin B12 zu supplementieren – und für einige Jahre war das auch das einzige Supplement, das wir verwendet haben.
Ein skeptischer Blick auf Supplemente
Ganz allgemein gesprochen waren wir in der Anfangszeit unseres veganen Lebens dem Thema Nahrungsergänzung und Supplementation gegenüber eher skeptisch eingestellt.
Mit dem Umstieg auf die pflanzliche Ernährung hatten sich unsere Ernährungsgewohnheiten deutlich zum Positiven verändert: Wir kochten jeden Tag selbst mit frischen Zutaten, aßen viel mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, stiegen von Weißmehl- zu Vollkornprodukten um, und auch unser Süßigkeitenkonsum ging (aus Mangel an leckeren Optionen) deutlich zurück.
Wir ernährten uns also besser als je zuvor, und wir sahen keine Notwendigkeit, neben Vitamin B12 noch weitere Nährstoffe zu supplementieren, was wir in unserer vor-veganen Zeit ja auch nie getan hatten.
Überraschung bei der Blutuntersuchung
2013 ließen wir dann im Rahmen einer Blutuntersuchung zum ersten Mal unseren Vitamin-D-Status überprüfen. Wir waren damals ziemlich überrascht, dass unsere Werte deutlich unterhalb des optimalen Bereichs lagen – denn wir hatten geglaubt, durch das Laufen und unsere Outdoor-Aktivitäten genügend Sonnenlicht abzubekommen.
Aber offensichtlich reichte das nicht aus, um unsere Versorgung zu sichern, sodass wir uns damals dazu entschieden haben, auch Vitamin D zu supplementieren. In den ersten Jahren haben wir das nur in der dunklen Jahreshälfte von Anfang Oktober bis Ende März getan, aber inzwischen supplementieren wir das ganze Jahr über, weil wir herausgefunden haben, dass wir unsere Spiegel nur auf diese Weise dauerhaft im grünen Bereich halten können.
Neben Vitamin B12 und Vitamin D haben wir anschließend mehrere Jahre lang keine weiteren Supplemente verwendet.
Umstieg auf eine umfangreichere Supplementation
Das änderte sich erst im Jahr 2020, als der von Niko Rittenau mitentwickelte vegane Multinährstoff von Vivo Life auf den Markt kam. Wir haben Nikos Arbeit damals schon sehr aufmerksam verfolgt und hatten in 2019 auch an einem seiner mehrtägigen Seminare in Berlin teilgenommen.
Niko vertritt eine recht pragmatische Sicht auf das oft emotional diskutierte Thema der veganen Nährstoffversorgung, und hat in den letzten Jahren einige weitere Nährstoffe in den Mittelpunkt gerückt, die er neben Vitamin B12, Vitamin D und den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA als „potenziell kritisch“ bei einer rein pflanzlichen Ernährung erachtet – zum Beispiel Jod, Zink, Selen, Vitamin A und Cholin, sowie in letzter Zeit auch Kollagen, Taurin, Kreatin und Carnitin.
Wir haben uns schließlich dazu entschieden, dass wir den veganen Multinährstoff verwenden möchten, und etwa zeitgleich auch mit der Supplementation von DHA und EPA begonnen. Und nach drei Jahren, in denen wir die Produkte von Vivo Life verwendet und empfohlen haben, führen wir diese „Mikronährstoff-Strategie“ jetzt mit den Präparaten unseres neuen Partners FormMed HealthCare fort.
Fazit: Unsere Einstellung zum Thema Supplementation
Heißt das also, dass wir eine umfangreiche Supplementation aller „potenziell kritischen“ Nährstoffe bei veganer Ernährung für zwingend notwendig halten?
Nein, das heißt es nicht. Ein breiter Konsens herrscht bislang lediglich in Bezug auf das Vitamin B12, und wenn du dich längerfristig vegan ernährst, würden wir dir hier eine Supplementation dringend empfehlen.
Bei den meisten anderen Nährstoffen ist die Frage „Supplementieren ja oder nein?“ unserer Meinung nach in erster Linie eine persönliche Entscheidung. Die Datenlage ist in vielen Bereichen noch ziemlich dünn, und darüber hinaus kann der Bedarf individuell sehr unterschiedlich ausfallen und hängt natürlich auch von der jeweiligen Ernährung ab.
Wir kennen aus unserem Umfeld viele langjährige Veganer:innen, die beispielsweise nur Vitamin B12 supplementieren, und denen es sehr gut damit geht.
Du solltest dich deshalb nicht verrückt machen lassen, dich informieren (zum Beispiel indem du unsere ausführlichen Nährstoff-Beiträge liest), und auf dieser Grundlage deine eigene Enscheidung treffen.
Unsere aktuelle Supplementation im Detail
Wir selbst haben uns wie gesagt für eine etwas umfangreichere Supplementation entschieden, die wir dir jetzt im Detail vorstellen möchten.
Hinweis: Seit Anfang 2024 verwenden und empfehlen wir die Präparate unseres Partners FormMed. Mit dem Gutscheincode bevegt5 erhältst du 5€ Rabatt auf deine erste Bestellung, und wir erhalten eine Provision, ohne dass sich für dich etwas am Preis ändert.
Basisversorgung
Zur Basisversorgung verwenden wir aktuell das Multi-in-form® vegan multi+ von FormMed. Dieses enthält unter anderem:
- 400 µg Vitamin A
- 4,2 mg Vitamin B2
- 25 µg Vitamin B12
- 25 µg Vitamin D3
- 75 µg Vitamin K (davon 15 µg Vitamin K2)
- 10,5 mg Eisen
- 100 µg Jod
- 55 µg Selen
- 10 µg Zink
- 280 mg Calcium
Darüber hinaus sind noch eine Reihe weiterer Vitamine, Mineralstoffe und sonstiger Inhaltsstoffe enthalten. Diese fallen nicht unbedingt in die Kategorie der häufig als „potenziell kritisch“ bezeichneten Nährstoffe bei pflanzlicher Ernährung, weshalb wir sie hier nicht näher aufführen.
Das Multi-in-form® vegan multi+ nehmen wir zweimal täglich nach dem Frühstück und Abendessen zu uns. Aufgrund der insgesamt hohen Wirkstoffdosierung sollte die Einnahme zur besseren Verträglichkeit nicht auf nüchternen Magen erfolgen.
Vitamin B12 hochdosiert
Wenn du unseren Beitrag zur Vitamin B12-Versorgung gelesen hast, dann ist dir vielleicht aufgefallen, dass die in der Basisversorgung enthaltene Dosierung von 25 µg bei zweimal täglicher Einnahme unter ungünstigen Umständen nicht ganz ausreicht, um den Bedarf sicher zu decken.
Aus diesem Grund haben wir bis vor Kurzem zusätzlich 1-2x pro Woche das hochdosierte B12-form® 500+ verwendet (auch als praktisches B12-form® Mundspray erhältlich). Bei unserer letzten Blutuntersuchung lag unser B12-Spiegel (Holo-TC) aber sogar oberhalb des Normbereichs, weshalb wir die zusätzliche B12-Supplementation wieder abgesetzt haben.
Vitamin D+K2
Das Multi-in-form® vegan multi+ enthält 25 µg bzw. 1.000 Internationalen Einheiten (IE) Vitamin D3, was leicht über der von der DGE empfohlenen Tageszufuhr von 20 µg bzw. 800 IE liegt.
Aus Erfahrung wissen wir aber, dass diese Dosierung bei uns nicht ausreicht, um während des Winterhalbjahrs ein Absinken des Vitamin D-Spiegels in den unteren Normbereich oder sogar darunter zu verhindern.
Aus diesem Grund (und weil eine höhere Vitamin D Supplementation inzwischen von immer mehr Expert:innen als sinnvoll erachtet wird), ergänzen wir die Grundversorgung im Winterhalbjahr mit dem D-form® 2.000 K2+ vegan von FormMed, das wir morgens nach dem Frühstück einnehmen.
So kommen wir von Oktober bis März insgesamt auf eine tägliche Zufuhr von 75 µg bzw. 3.000 IE Vitamin D3 sowie 53 µg Vitamin K2.
Calcium
Das Multi-in-form® vegan multi+ deckt mit 280 mg Calcium etwa ein Drittel unseres Tagesbedarfs. Da wir vor allem Leitungswasser trinken (und nicht z.B. ein calciumreiches Mineralwasser) reichern wir außerdem bereits seit Jahren unser morgendliches Porridge mit Kalziumalgenpulver an (wir verwenden aktuell dieses hier*). Gelegentlich geben wir das Pulver auch in eine zweite Mahlzeit wie z.B. einen Smoothie oder Proteinshake, um unsere Versorgung weiter aufzustocken.
Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA)
Eine Supplementation der semi-essenziellen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA wird von vielen Expert:innen bei veganer Ernährung „sicherheitshalber“ empfohlen, und auch wir verwenden seit einigen Jahren ein veganes Omega-3 Präparat auf Algenbasis.
Aktuell nehmen wir morgens und abends je eine Kapsel des Omegaform® 230 DHA Konzentrat vegan von FormMed, was uns mit insgesamt 375 mg DHA und EPA im optimalen 2:1 Verhältnis versorgt. Damit erreichen wir eine Dosierung, die im Bereich der offiziellen EFSA-Empfehlung von 250-500 mg pro Tag liegt.
Magnesium
Magnesium ist grundsätzlich kein kritischer Nährstoff wenn du dich pflanzlich ernährst. Wir haben aber häufiger mit Muskelzucken (Daniel) bzw. verhärteter Wadenmuskulatur (Katrin) zu tun gehabt, und festgestellt, dass diese Probleme verschwinden, wenn wir etwas zusätzliches Magnesium zu uns nehmen.
Das Multi-in-form® vegan multi+ von FormMed enthält bereits 75 mg Magnesium. Zusammen mit dem Magnesioform® 150 compact, das wir einmal täglich zum Mittagessen nehmen, erreichen wir rund zwei Drittel der Zufuhrempfehlung der DGE.
Fragen und Antworten
Warum supplementiert ihr nicht auch Nährstoff xy?
In den letzten Monaten haben uns einige Nachrichten von Leser:innen bezüglich der neueren Empfehlungen von Niko Rittenau zu Nährstoffen wie Taurin, Carnitin oder Kreatin erreicht. Wir wurden auch gefragt, ob wir Cholin anderweitig supplementieren, weil es im Multi-in-form® vegan multi+ von FormMed nicht enthalten ist.
Wir beobachten die Arbeit von Niko weiterhin aufmerksam und interessiert. Aktuell sehen wir für uns aber keine Notwendigkeit, die genannten Nährstoffe zu supplementieren. Falls sich daran in Zukunft etwas ändern sollte (was nicht ausgeschlossen ist), dann werden wir diesen Beitrag entsprechend aktualisieren und dich auch in unserem kostenlosen Newsletter darüber informieren.
Warum empfehlt ihr die Produkte von FormMed?
Nahrungsergänzungsmittel fallen gesetzlich unter das Lebensmittelrecht, und es gibt im Gegensatz zu Arzneimitteln zum Beispiel keine behördenseitige Zulassung oder Prüfung auf Schadstoffe. Da wir jeden Tag Supplemente einnehmen und uns auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit verlassen müssen, ist es deshalb eine gute Idee, bei der Auswahl etwas genauer hinzuschauen.
FormMed erfüllt in dieser Hinsicht höchste Ansprüche. Das Unternehmen entwickelt seit über 25 Jahren medizinische Mikronährstoffe „Made in Germany“, verwendet hochwertigste Rohstoffe und genießt das Vertrauen von mehr als 5.000 empfehlenden Ärzt:innen und Therapeut:innen in Deutschland.
Nahezu alle FormMed-Präparate sind frei von Gluten, Laktose, Fruktose, Farb-, Aroma-, Fließ- oder sonstigen Hilfsstoffen. Ausnahmen gibt es nur, wenn es lebensmitteltechnisch unvermeidbar ist. Außerdem wird jede Charge von einem unabhängigen Labor auf Schwermetalle und Mikroorganismen sowie Präparate mit pflanzlichen Inhaltsstoffen zusätzlich auf Pestizide geprüft.
Damit geht FormMed deutlich über die aktuell geltenden gesetzlichen Vorgaben hinaus, weshalb wir die Präparate guten Gewissens selbst verwenden und empfehlen.
Empfehlungen und weiterführende Links:
- Lesetipp: 10 goldene Regeln für eine gesunde vegane Ernährung
- Lesetipp: Blutwerte bei veganer Ernährung: Diese Werte solltest du testen lassen
- Nährstoffwissen auf beVegt: Vitamin D | Vitamin B12 | Calcium | Eisen | Eiweiß | Jod | Magnesium | Omega-3-Fettsäuren | Zink
Andreas
Darf ich fragen warum Ihr das Produkt von VivoLife nicht mehr empfehlt?
Dies verunsichert mich jetzt etwas.
Vielen Dank für eine Antwort.
Daniel Roth
Hallo Andreas, natürlich darfst du das fragen 🙂 Wir haben unsere Zusammenarbeit mit Vivo Life zum Ende des letzten Jahres beendet. Wir hatten unsere Gründe dafür, die aber eher „interner Natur“ waren. Wir haben nach wie vor keinerlei Bedenken was die Qualität der Vivo Life Produkte betrifft und verwenden einige davon selbst noch immer (z.B. die Sportgetränke und Proteinpulver). Wenn du z.B. den Multinährstoff von Vivo Life nutzt und damit zufrieden bist spricht aus unserer Sicht also nichts dagegen, das weiterhin zu tun!
Andreas
Herzlichen Dank für Deine Antwort.
Adrian
Danke für die gute Zusammenfassung. Habe mich schon ein paarmal gefragt ob sich bei Euch diesbezüglich was geändert hat.
Ich persönlich supplementiere zusätzlich noch Kreatin, L-Carnitin, Taurin, Beta-Alanin, Glycin, Hyaluronsäure, Coenzym Q10, Bor und Vitamin C.
Daniel Roth
Hallo Adrian, danke für deine Rückmeldung!
L-Carnitin, Q10 und Vitamin C sind unter den „sonstigen Inhaltsstoffen“ enthalten, die ich beim Multi von FormMed nicht aufgelistet habe. Supplementierst du diese Sachen separat oder hast du ein Kombipräparat, in dem sie drin sind? Das Mebico von Watson Nutrition?
Das tolle an unserer neuen Partnerschaft mit FormMed ist, dass wir jetzt einen sehr engen Draht auch zur Produktentwicklung haben und auch die Wünsche aus unserer Community dorthin weitergeben können. Deinen Input haben wir uns notiert!
Liebe Grüße
Daniel
Adrian Imhof
Hi Daniel
Ja, für Kreatin, Carnitin und Taurin habe ich das Mebico. Die anderen Stoffe nehme ich als Einzelpräparate. Denke zwingend notwendig sind die nicht alle, aber wenn es einen wissenschaftlich belegten Nutzen gibt, warum dann nicht weiter optimieren?Hoffe aber, dass es bei allen Marken in Zukunft mehr auf pflanzliche Ernährung abgestimmte Kombipräparate gibt, um das ganze Pillenhandling etwas zu vereinfachen;-)
Grüsse
Adrian
Volker
Lasst ihr alle Blutwerte der Nähstoffe die ihr supplementiert, regelmäßig testen oder besteht keine Sorge vor einer „Überdosierung“?
Danke!
Daniel Roth
Hallo Volker, wir lassen im Rahmen der normalen Vorsorgeuntersuchungen etwa alle 2-3 Jahre auch unsere Blutwerte für Vitamin B12 bzw. Holo-TC, Vitamin D und Eisen/Ferritin bestimmen. Die Supplemente die wir verwenden sind so dosiert, dass eine Überdosierung sehr unwahrscheinlich sind – insbesondere da es sich ja um Nährstoffe handelt, die in pflanzlichen Lebensmitteln nur in begrenztem Maße enthalten sind, bei denen also per se eher eine Unter- als eine Überversorgung besteht.
Barbara
Bei den Multinährstoff-Präparaten gibt es ja hier und da Tücken… Z.B. haben zweiwertig positiv geladene Ionen den gleichen Aufnahmemechanismus – das betrifft also in diesem Präparat Zink und Eisen.
Zudem sind sowohl fettlösliche Vitamine (A, D3, K) enthalten, die gerne mit Nahrung aufgenommen werden wollen, und gleichzeitig Zink und Eisen, die am besten einzeln und nüchtern aufgenommen werden. Selen sollte sogar nüchtern eine Stunde vor dem Essen aufgenommen werden, weil die Aufnahme von vielen Stoffen (inklusive Zink und Eisen und vor allem Vitamin C) gehemmt wird.
Gibt es Daten dazu, wie hoch die Aufnahme aus einem solchen Multi-Präparat wirklich ist? Aufgrund der ganzen Wechselwirkungen nehmen wir bisher alle Stoffe, die wir supplementieren (B12, Vit D3/K2, Jod, Zink, Eisen, Selen, Omega3), einzeln ein. Ganz konkret für die kritischen Nähstoffe bei der Resorption: an einem Tag Zink + Vit C vor dem Frühstück, am nächsten Tag Eisen + Vit C vor dem Frühstück, am darauffolgenden Tag Selen (ohne Vit C!) vor dem Frühstück.
Lena
Liebe Barbara,
Du greifst genau meine Bedenken auf zur „Konkurrenz“ / Wechselwirkung der einzelnen Nährstoffe sowie unterschiedliche Bedingungen (nüchtern, mit Fett etc) … Nahrungsergänzungsmitteltiming ist wahrlich eine Wissenschaft für sich.
Danke für deine Empfehlungen. Zink (Curazink) packe ich leider nicht auf leeren Magen. Hast du ein Zink+C / Eisen+C Kombipräparat oder nimmst du die Nährstoffe je mit zB Orangensaft o.ä. ein?
Daniel Roth
Hallo Barbara, das ist alles richtig – wenn man ein Kombipräparat mit einer breiten Palette an Inhaltsstoffen verwendet geht man natürlich immer auch einen Kompromiss zugunsten der Bequemlichkeit ein. Natürlich kann man die Supplementation, wenn man das möchte, auf die Spitze treiben und wie Lena schreibt eine Wissenschaft daraus machen – für uns persönlich ist das aber aktuell keine Option.
Was deine zweite Frage betrifft: Niko Rittenau macht für Watson Nutrition aktuell genau so eine Studie: https://watsonnutrition.de/forschung/
Die „Feldphase“ wurde schon im Februar 2023 abgeschlossen, seitdem gab es bislang kein Update mehr. Wir sind auch sehr gespannt auf die Ergebnisse!
Jan
Ach toll, dass Ihr diese Informationen teilt! Es ist ja überhaupt nicht einfach, sich die „richtige“ Supplementierung zusammenzustellen. Ich schätze die Empfehlungen von Niko sehr, aber bei der Vielzahl der empfohlenen Supplemente (Stichwort „Carninutrients“) und der aktuellen Datenlage ist es schwierig zu beurteilen (auch für mich als Arzt!), was ich wirklich brauche und was evtl. sinnvoll wäre.
Ich nehme aktuell das Multi „Proveg Essentials Plus“, das „Proveg Omega 3“, dann 300mg Mg-Glycinat, 400mg Phytocalcium (beides Sunday Natural) und Cholin von Watson Nutrition. Aber das wird in Zukunft sicher immer mal wieder angepasst, wenn es neue Daten gibt!
Großes Lob an Euch, Katrin und Daniel – Ihr seid so engagiert und vor allem vertrauenswürdig! Ich habe in all den Jahren, die ich Euch mitverfolge, immer das Gefühl gehabt, dass Ihr hinter allem was Ihr sagt und schreibt, zu 100% steht. Ihr seid eine echte Bereicherung für die vegane Community. DANKE!
Daniel Roth
Danke für deine Rückmeldung und das Lob Jan! Wie ich es im Beitrag schon geschrieben habe: Ich denke man darf sich bei diesem Thema nicht zu sehr verrückt machen lassen. Ich habe 10 Jahre lang vegan gelebt und ausschließlich B12/Vitamin D supplementiert, und ich lebe noch und kann davon erzählen 😉
Manuela Mai
Vielen Dank für die Empfehlung und ausführliche Darstellung, was ihr nehmt. Ich war gerade auf der Suche nach ergänzenden Supplementen und habe mich direkt angesprochen gefühlt.
Deshalb habe ich auch gerade bestellt.
Liebe Grüße
Manuela
Daniel Roth
Liebe Manuela, das freut uns, dass unser Beitrag für dich zur richtigen Zeit gekommen ist 🙂
Jakob
Es wäre bei der Bestellung total praktisch, wenn sich eure externen Links in neuen Browserfenstern öffnen würden (kann man meines Wissens so einstellen), dann würde man euren Blog nicht jedesmal verlassen, wenn man einen Link klickt.
mo
Es gibt auch die Möglichkeit, statt nur auf den Link zu klicken, mit einem Rechtsklick bzw. mit der rechten Maustaste auf den Link zu gehen. Dann auswählen „Link in neuem Tab öffnen“ und schon hat man beides.
Daniel Roth
Hallo Jakob, ob sich Links im selben oder einem neuen Fenster öffnen sollen ist eine ewige Diskussion im Bereich des Webdesigns 🙂 Wie Mo schreibt kannst du per Rechtsklick oder am Smartphone per langem Klick auf einen Link ein Kontextmenü öffnen, und dann „Link in neuem Fenster öffnen“ auswählen. Ich habe es jetzt aber mal umgestellt, so dass sich unsere externen Links in einem neuen Fenster öffnen, und werde das mal testweise so laufen lassen.
Daniel
Ich verfolge euch schon seit vielen Jahren und ebenso Niko Rittenau (hab ihn auch schon persönlich getroffen).
Wenn ich mir das hier so durchlese zweifle ich als seit 7 Jahren vegan lebende Person an dieser Ernährungsform (aber nicht an der Lebensweise).
Kann es wirklich sein, dass man sich mehrmals am Tag vor und nach dem Essen Pillen und Tabletten reinhauen muss? In meinem Bekanntenkreis gibt es fast ausschließlich omnivore Leute, die allermeisten scheinen gesund zu sein und brauchen keinerlei Tabletten. Ich will nicht wahrhaben dass mein damaliger Arzt meinte es sei eine Mangelernährung.
Mit B12 komme ich noch klar, 2-3mal in der Woche so eine Lutschpastille von Jarrow und diesen Winter zum ersten Mal Vitamin D3 – Tropfen, weil ich das gratis wo dazu bekommen hab.
Aber das ganze andere Zeug auch?
Mit einer ausgewogenen Ernährung sollte das doch klappen, vielleicht noch ein Algenöl. Müssen die Blutwerte übers ganze Jahr verteilt immer 100% im Optimalbereich sein oder wäre es nicht akzeptabel, wenn Vitamin D im Blut im Winter mal etwas tiefer liegt?
Vielleicht fühlt man sich besser und ist leistungsfähiger, aber mir kommt es etwas befremdlich vor aus Mitgefühl den Tieren gegenüber anfangen die ganzen Pillen einzuwerfen.
Daniel Roth
Hallo Daniel, ich kann deine Gedanken nachvollziehen – aber verweise nochmal auf unser Fazit oben zum Thema Supplementation: Wir denken eben NICHT, dass es unbedingt nötig ist, so umfassend zu supplementieren wie wir es aktuell tun.
Es geht bei diesem Thema ja immer um Wahrscheinlichkeiten und große Studienpopulationen, nach dem Motto „eine Unterversorgung mit x korreliert mit einem geringfügig höheren Risiko für y.“ Das heißt weder, dass DU mit x unterversorgt bist, wenn du dich vegan ernährst, noch dass DIR daraus zwangsläufig ein gesundheitlicher Nachteil entsteht. So funktionieren diese Zusammenhänge und die Statistik dahinter nicht.
Wir sehen die Supplementation in erster Linie als ein Sicherheitspolster, das und im besten Fall nützt und ansonsten keine Nachteile hat (außer natürlich dass es Geld kostet).
Daniel
Hi Daniel,
unterschätzt nicht eure Reichweite. Eure Ansichten und Einstellungen teile ich sehr und über die Jahre baut sich auch wenn man sich nicht persönlich kennt eine gewisse Sympathie auf. Wenn ihr nun anfangt umfangreicher zu supplementieren, dann frage ich mich schon, ob ich das nicht auch machen sollte? Natürlich muss ich das nicht und vielleicht sind meine Blutwerte ganz i.O. (die letzten waren es eher weniger), aber man kommt eben ins Grübeln.
Mir geht es hier um das Bild eines älteren Mannes (oder Frau), der morgens seine Tablettenbox aufmacht und nacheinander, auch zu späteren Tageszeiten, alles mögliche einzunehmen hat und das bis ans Ende des Lebens. Ja, „Präparat“ oder „Supplement“ oder „Multi-Mikronährstoff“ hört sich toll an, aber optisch sind es Pillen oder Tabletten. Und ich bekomme so ne Tablette nicht runter, da müsste ich Literweise Wasser dazutrinken.
Daher, ist es wirklich soweit, dass alle vegan-ernährenden Menschen das besser auch machen sollten?
Ich hoffe, dass es eher so kommt wie Niko Rittenau seit Jahren predigt: Die Lebensmittel sollten automatisch angereichert sein. Leider scheint das, bei den Herstellern noch nicht anzukommen, verursacht ja nur unnötig Kosten. Und leider sehen es gerade Bio-Hersteller sehr kritisch. Warum darf in einem Joghurt nicht B12, D3, Calcium etc. mit drin sein?
Ich sehe das so schnell nicht kommen.
Mir graut es schon davor, wenn ich mit Omnivoren meine Tage verbringe (z.B. im Urlaub, bei Besuchen,…), die ganz normal ihre Sachen essen und ich dann anfange mir „Multinährstoffpräparate“ einzuwerfen? Reicht es nicht, wenn ich mich vor den anderen (leider gibt es keinen Veganer bei mir im Umfeld 🙁 ) schon so für meine Ernährungsweise (dies nicht und das nicht und alles mögliche ist nicht so gut…) rechtfertigen muss, sondern jetzt auch noch das mit den Tabletten erklären muss? Da gehen mir langsam die Diskussionsargumente für „Mangelernährung“ aus.
Sabrina
Danke für euren ausführlichen Bericht. Ich frage mich trotzdem, warum es dann überhaupt noch nötig ist, auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung zu achten, wenn dann doch so viel supplementiert werden „muss“. Oder liegt es daran, dass ihr so viel Sport macht und daher einen erhöhten Bedarf habt? Ich bin da gerade sehr bei Daniel, der hier heute morgen kommentiert hat.
Stella
Guten Tag,
vielen Dank für euren Beitrag. Ich habe nur eine Verständigungsfrage: ihr schreibt folgendes: „Aktuell nehmen wir morgens und abends je eine Kapsel des Omegaform® 230 DHA Konzentrat vegan von FormMed, was uns mit insgesamt 350 mg DHA und EPA im optimalen 2:1 Verhältnis versorgt.“ Wie kommt ihr auf die Zahl 350 mg? Ich habe Schwierigkeiten rauszufinden, wieviel mg von DHA/EPA eine Kapsel von formmed hat. Ich würde denken, dass ich mit zwei Kapseln auf 460 mg kommen würdet…
Daniel Roth
Hallo Stella, wenn du auf der Produktseite zum Omegaform etwas nach unten scrollst gibt es einen Abschnitt „Inhaltsstoffe“. Den kannst du ausklappen und siehst dann die genaue Zusammensetzung. In 2 Kapseln sind insgesamt 460 mg Omega-3-Fettsäuren enthalten, davon sind 250 mg DHA und 125 mg EPA. Es gibt neben diesen beiden noch weitere Omega-3-Fettsäuren, die die Differenz ausmachen.
Stella
Hallo Daniel, vielen Dank für deine Antwort. Sorry, ich verstehe die Mathe hier immer noch nicht :-). In zwei Kapseln rechne ich mit 375mg von DHA und EPA, sonst wie du auch schreibst sind es insgesamt 460mg omega-3-FS, also sind 85mg weitere Fettsäuren. Kann es sein, dass es einfach ein Tippfehler ist, wo ihr von 350mg DHA/EPA in zwei Kapseln im Text spricht? Oder verstehe ich etwas weiterhin falsch? LG
Daniel Roth
Ah jetzt sehe ich es auch – es war tatsächlich ein Tippfehler, den ich nun korrigiert habe! Danke für den Hinweis und sorry für die Verwirrung 🙂
Silke
Hallo zusammen,
mit Interesse lese ich die Kommentare hier und möchte dazu ein paar Gedanken loswerden:
1. Auch bei Omnivoren sind offensichtlich Versorgungsmängel, eine unausgewogene Ernährung vorausgesetzt, weit verbreitet, diese Gruppe lässt nur nicht regelmäßig ihre Blutwert checken. Ich denke wir sind weit davon entfernt, dass der klassische „Normalesser“ sich bedarfsgerecht ernährt, siehe Übergewicht, Zivilisationskrankheiten und ja, auch qualitative Mangelernährung.
2. Veganer sind oft sehr reflektiert in Bezug auf Ernährung, vor allem wenn man in in sportlicher Hinsicht an jeder Stellschraube drehen möchte.
Inzwischen Veganerin, bin ich beispielsweise dem Thema Supplemente gegenüber viel offener und supplementiere neben B12 auch Nährstoffe, die mir theoretisch schon in den über 25 Jahren als planlos vegetarische Sportlerin gefehlt haben müssten(?), wofür es jedoch nie Anhaltspunkte gab.
3. Ich bin froh über die offene Diskussion bezüglich eventueller Schwachpunkte der veganen Ernährung (die auch jede andere Ernährungsform hat), denn ich möchte nicht unreflektiert einer Ideologie folgen, sondern eine rationale und faktenbasierte Entscheidung treffen. Dies führt dann möglicherweise dazu, dass ich meine zur Zeit sehr überschaubare Supplementation noch ausweite.
Abschließend komme ich noch mal auf den Punkt 1 zurück und frage mich, für wen all diese Pillen, Supplements und Proteinshakes bei Rossman, DM oder inzwischen soger beim Discounter in den Regalen stehen. Sicher nicht für die 1-2 % an Veganern unter uns, die sich dann aber für jede B12-Pille rechtfertigen sollen?
Lächerlich!
Daniel Roth
Danke für den Beitrag Silke! Ich sehe vieles ähnlich wie du.
Man muss auch mit dieser weit verbreiteten, romantisierenden Vorstellung aufpassen, dass eine „natürliche“ und rein pflanzliche Ernährung das Nonplusultra für die Gesundheit wäre. Dazu kommt, dass wir die Qualität und Nährstoffdichte unserer Lebensmittel gar nicht genau einschätzen können. Unser Gemüse ist zwar zum größten Teil bio und regional angebaut, aber natürlich kaufen und verwenden wir auch viele „nullachtfünfzehn“ Lebensmittel aus dem Supermarkt und Discounter. Ich sehe die Supplementation daher auch als eine Art Absicherung für den Fall, dass unsere Ernährung trotz aller „Anstrengungen“ den Bedarf doch nicht immer ausreichend deckt.
Dagmar
Hallo Zusammen,
ich möchte in Zukunft auch Multi-in-form verwenden. Wie oft sollte ich dann das B12-form® Mundspray verwenden. 1 mal am Tag oder genügt das 1-2 mal die Woche?
Gruß
Dagmar
Daniel Roth
Hallo Dagmar, das Multi-in-form® vegan multi+ hat kurz nachdem wir den Beitrag geschrieben haben eine optimierte Rezeptur erhalten und wird nun 2x täglich eingenommen, was sich positiv auf die aufgenommene B12-Menge auswirkt. Es ist gut möglich, dass die Dosierung nun ausreicht, um den Bedarf zu decken. Wir verwenden nun nur noch 1-2x pro Woche sicherheitshalber einen Sprühstoß des B12-Sprays.
Volker
Hallo, in der neuen Rezeptur ist anscheinend kein L-Carnitin mehr enthalten. Wisst ihr, warum das so ist? Danke. Gruß, Volker
Katrin Schäfer
Hallo Volker,
wir haben bei Formmed nachgefragt und sobald wir eine Antwort dazu haben poste ich das hier noch mal als Kommentar.
Viele Grüße
Katrin