Kaum ein Gemüse hat in den letzten Jahren einen so großen Sprung in meiner persönlichen Gemüse-Hitliste gemacht wie Rosenkohl. Aus „überhaupt nicht lecker und riecht komisch“ ist inzwischen ein „wow, total lecker, warum essen wir nur so selten Rosenkohl?“ geworden.
Wenn du bisher noch kein Gefallen an Rosenkohl gefunden hast, dann heißt das also nicht, dass das so bleiben muss!
Bei mir war das nämlich so: Mit dem Start in unsere vegane Entdeckungsreise hat bei Daniel und mir auch die Experimentierfreudigkeit in der Küche Einzug gehalten.
Eher zufällig sind wir damals auf ein Rosenkohl-Rezept gestoßen, das ich unbedingt mal probieren wollte: Der Rosenkohl wurde dafür einige Stunden in einer Mischung aus Senf, Rapsöl, Agavendicksaft, Essig, Salz und Pfeffer mariniert und anschließend für 20-30 Minuten in einer Auflaufform im Ofen gebacken.
Durch die Marinade bekam der Rosenkohl einen köstlichen, süßlich-senfigen Geschmack, der herzlich wenig mit dem Rosenkohl gemein hatte, den ich von früher kannte (totgekocht und in Soße ertränkt).
Rosenkohl scharf und knackig
In den letzten Wochen haben wir Rosenkohl häufig mit wechselnden Zutaten in der Pfanne angebraten – und zwar nur gerade so lange, dass der Rosenkohl gar ist, aber schön knackig bleibt. So schmeckt er unserer Meinung nach nicht nur besser, sondern bekommt auch eine leuchtend grüne Farbe und sieht dadurch noch viel appetitlicher aus.
So, genug gelobt – jetzt möchte ich dich mit einem leckeren Rezept für den Rosenkohl begeistern! Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich mal an Rosenkohl heranwagst, besonders wenn du bisher noch nicht so viel damit anfangen konntest.
Wir bereiten den Rosenkohl mit einer feurig-scharfen Mischung aus Knoblauch, Chili und Ingwer zu, und servieren ihn zusammen mit Sobanudeln und schwarzen Bohnen für eine Extra-Portion Eiweiß.
Zutaten für 2 Portionen
- 2 EL Öl zum Anbraten (z.B. Kokosöl)
- 350 g Rosenkohl
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 Stück Ingwer (daumengroß)
- 1 getrocknete Chilischote
- 200 g Sobanudeln
- ½ Dose schwarze Bohnen (ca. 130 g Abtropfgewicht)
- 2 EL Sojasoße
Zubereitung
- Den Rosenkohl waschen, den Strunk abschneiden und die Röschen halbieren.
- Knoblauchzehen abziehen und fein hacken. Ingwer schälen und fein reiben. Chilischote ggf. entkernen (je nach gewünschter Schärfe) und in feine Ringe schneiden.
- Öl in einer Pfanne erhitzen. Rosenkohl dazugeben und für insgesamt ca. 5-7 Minuten anbraten. Ständig mit einem Kochlöffel aus Holz wenden damit nichts anbrennt. Der Rosenkohl darf an einigen Stellen etwas dunkel werden – das bringt einen karamelligen Röstgeschmack und ist absolut erwünscht!
- In der Zwischenzeit die Sobanudeln in sprudelndem Salzwasser garen. Das geht meist sehr schnell und dauert je nach Sorte nur 4-8 Minuten.
- Wenn der Rosenkohl gut angebraten ist Knoblauch, Ingwer und Chili hinzufügen und weiter mit dem Kochlöffel umrühren, damit der Knoblauch nicht anbrennt. Die Temperatur etwas runterdrehen. Der Rosenkohl sollte jetzt kräftig grün sein. Nach etwa 2 Minuten die schwarzen Bohnen hinzugeben und in der Pfanne mit erwärmen.
- Anschließend mit Sojasoße ablöschen und die Temperatur abdrehen.
- Sobanudeln abgießen und zusammen mit der Rosenkohlpfanne auf Tellern anrichten.
A Grain, a Green and a Bean
Der scharf angebratene Rosenkohl mit Sobanudeln und schwarzen Bohnen besteht wie die meisten unserer Rezepte aus einer Getreidesorte, einem (grünen) Gemüse und einer Hülsenfrucht. Im Englischen gibt es einen Begriff für diese Art von Gerichten: A Grain, A Green and a Bean.
Wir beide sind große Fans dieser einfachen Formel, weil sie eigentlich immer zu einem leckeren, unkomplizierten und gesunden Gericht führt und dabei trotzdem viel Raum für Kreativität lässt. Nach „A Grain, a Green and a Bean“ zu kochen wird nie langweilig!
Sonja
Hallo Ihr Beiden!
Ich freue mich schon sehr auf das Kochbuch, da ich selbst schon sehr lange genau so koche! Und neue Inspirationen und Ideen sind immer super! bin also sehr gespannt…
Dieses Rezept klingt auch toll und wird mit Sicherheit mal nachgekocht! Danke dafür! ???
LG, Sonja
Katrin Schäfer
Hallo Sonja,
das freut uns wiederum 🙂 Und probier das Rezept auf jeden Fall aus, der Rosenkohl schmeckt so ganz anders als man ihn oft kennt.
Viele Grüße
Katrin
Martin
Das ist ja wieder mal was total nach meinem Geschmack. Danke für das Rezept.
Was sind denn das für rote „Fädchen“?
LG Martin
Katrin Schäfer
Hallo Martin,
freut mich – ich wünsche dir einen guten Appetit! Das rote sind Chili-Fäden. Ich finde nicht, dass sie besonders scharf schmecken, sie haben für das Foto nur für mehr Farbe gesorgt – und anscheinend für Aufmerksamkeit 😉
Viele Grüße
Katrin
Jutta
Hallo ihr beiden. Ich bin schon sehr auf Euer Kochbuch gespannt. Habe schon einige vegane Kochbücher, aber auf dieses freue ich mich besonders.,weil ich auch einige Rezepte von Euch gekocht und für sehr gut befunden habe. LG und weiter so.
Katrin Schäfer
Danke dir Jutta, das freut uns! Lange wird es nicht mehr dauern 😉
Viele Grüße
Katrin
Wiebke
Die „roten Fädchen“ sind sicher Chilifäden, gibt es getrocknet im Glas….
Das Rezept hört sich super an, werde ich auf jeden Fall testen. Ich mag die einfachen Rezepte sehr.
Katrin Schäfer
Hallo Wiebke,
freut mich, dann lass es dir schmecken!
Viele Grüße
Katrin
Steffi
Als Kind habe ich Rosenkohl gehasst. Meistens war er auch noch total verkocht und matschig (sorry Mama). Zwischenzeitlich bin ich auch auf den Geschmack gekommen. Eine Idee von mir, die allerdings etwas Arbeit macht. Die einzelnen Blätter abzupfen und in der Pfanne zusammen mit Zwiebeln kurz anschwitzen. Dann dazu was auch immer, Nudeln, Bratkartoffeln, einfach was Euch einfällt….
Katrin Schäfer
Hallo Steffi,
das hört sich interessant an, habe ich so noch nie gehört oder probiert und muss ich mir unbedingt merken!
Viele Grüße
Katrin
Doro
Hallo ihr beiden,
Danke für das tolle Rezept!
Es kommt wie gerufen: In meiner Gemüsekiste ist diesmal Rosenkohl dabei und ich hatte keine Idee,was ich mit dem anstellen soll. Im Laden habe ich nie einen gekauft. Bin echt gespannt,wie es schmeckt. Freue mich auch schon sehr auf euer Kochbuch!!
Liebe Grüße
Doro
Katrin Schäfer
Hallo Doro, freut mich, und ich wünsche dir guten Appetit!
Wir lieben Rosenkohl, richtig zubereitet richtig lecker 🙂
Viele Grüße
Katrin
Laufspatz
Hallo ihr beide!
Klingt super! Ich mag Rosenkohl auch sehr. Muss euer Rezept unbedingt mal versuchen. Auch so schön ohne übermäßig viele Zutaten. 🙂
Ich bereite Rosenkohl meist als Rosenkohl-Kartoffel-Auflauf zu.
Aber mit Nudeln steht ab jetzt ganz oben auf der „Zu-Probieren“-Liste.
Macht euch ein schönes Wochenende!
Katrin Schäfer
Dann lass es dir schmecken! Und ja, ich liebe Rezepte ohne viel Zutaten, die dann trotzdem nach etwas schmecken. Als Auflauf will ich Rosenkohl schon ganz lange zubereiten, das kann ich mir auch gut vorstellen.
Und dir auch ein schönes Wochenende!
Katrin
Mareen
Ein sehr leckeres und mit wenigen Zutaten zubereitetes Rezept. Wir haben es gestern ausprobiert und fanden es sehr schmackhaft. 🙂 Als Kind mochte ich Rosenkohl auch schon, aber manchmal hat er durch das viele Kochen etwas bitter geschmeckt, dass ist hier zum Glück anders. 🙂 Zudem finde ich das Rosenkohl viel zu wenig Anwendung in Rezepten findet, dabei fasziniert mich gerade die Tatsache, dass er eben aussieht wie ein ganz kleiner Kohl. Eben ein niedlicher Minikohl. <3
Katrin Schäfer
Hallo Mareen,
freut mich sehr, dass dir das Rezept geschmeckt hat! Rosenkohl ist halt nicht so „sexy“ wie andere Gemüsesorten, und das Image des Kohlgeruchs hängt ihm wohl noch nach. Ich hab ja die Hoffnung, dass es irgendwann mal einen Rosenkohlhype gibt, und zwar so, wie ihn der Grünkohl gerade erfährt.
Viele Grüße
Katrin
Mareen
Liebe Katrin,
ich finde Rosenkohl sehr wohl sexy. 😀 Der sieht doch einfach toll aus mit seiner kleinen Kohlform. Ich liebe ja Kohl, ob roh, gekocht oder fermentiert. Ich liebe ja z.B. auch Sauerkraut (am besten nicht pasteurisiert, da hat man mehr von) oder Rotkohl. Ich finde das der Kohl im Allgemeinen mal einen Trend nach oben verdient hat, schließlich ist es einheimisches Gemüse und damit auch auf unsere Bedürfnisse der hier lebenden Menschen abgestimmt. Allerdings komme ich an Grünkohl nicht so gut ran, da ich ihn nicht wirklich mag. 😛
Regina
Ein wirklich wieder sehr leckeres Rezept. Erst war ich skeptisch aufgrund der Zusammensetzung der Zutaten (ich habe auch noch nie schwarze Bohnen gegessen), da ich aber sehr gerne Rosenkohl esse, musste ich es einfach ausprobieren.
Die Geschmacksvielfalt bei diesem Gericht ist wirklich gelungen – perfekt aufeinander abgestimmt. Es schmeckt anders als erwartet – sehr gehr gelungen.
Viele Grüße
Regina
Katrin Schäfer
Hallo Regine,
das freut mich – und ich freue mich umso mehr, dass ich dir so schwarze Bohnen näher gebracht habe, die mag ich nämlich sehr gerne!
Viele Grüße
Katrin
Anne
Hallo ihr,
ein sehr schönes Rezept, vielen Dank dafür. Vor allem die Nudeln sind mal was anderes. Mein Rosenkohl war mir persönlich ein wenig zu roh, aber das ist ja Geschmacksache. Ich hätte ihn wohl etwas länger brutzeln lassen sollen…die Bohnen passen sehr gut dazu. Liebe Grüße, Anne
PS: Was gibts bei euch denn am Tag vor einem langen Lauf? Ich laufe am 27.11. rund um den Ratzeburger See (Schleswig-Holstein), das sind schlappe 26 Kilometer…
Katrin Schäfer
Hallo Anne,
ja, das ist wirklich Geschmackssache. Wahrscheinlich bin ich so vorgeprägt, dass der Rosenkohl bei uns früher immer zu weich und verkocht war, dass ich ihn jetzt besonders gerne sehr knackig mag.
Und zu deiner Frage: Am besten etwas, was du auch sonst vor dem Laufen gut verträgst. Zum Beispiel ein klassisches „Grain-Green-Bean“-Gericht, da hast du direkt alles drin. Einige haben Probleme mit Tofu oder Linsen, dann nimm weniger davon oder lass sie weg.
Ich esse vor so einem Lauf (im Übrigen auch vor einem wichtigen Marathon) genau so wie sonst auch. Evtl. achte ich darauf, dass ich kohlenhydratbetonter esse, also fällt die Bean-Portion kleiner aus oder ich würde auf Gemüse wie Paprika verzichten, da die nicht immer so leicht verdaulich ist, aber das ist ja sehr individuell. Und nicht zu viel Fett, denn Fett hat eine längere Verweildauer im Magen.
Der wichtigste Tipp ist aber: vorher ausprobieren, zum Beispiel vor einem längeren Lauf, denn jeder Läufer reagiert individuell auf Lebensmittel.
Viel Spaß wünsche ich dir!
Viele Grüße
Katrin
Gisela
Ich lese immer wieder, Rosen- oder anderer Kohl würde stinken. Das gilt nur dann, wenn er stark gedüngt wurde. Biokohl riecht wesentlich besser. Rosenkohl und Wirsing gehören zu meinen Favoriten, entweder aus dem Bioladen oder von bekannten Marktständen. Dein Rezept werde ich morgen ausprobieren. Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße
Gisela
Katrin Schäfer
Danke dir für den Tipp, Gisela! Ich hoffe, es hat dir geschmeckt!
Katja
Sauleggger! Danke für das Rezept! Ich hab allerdings andere Bohnen genommen, aber das ist ja alles flexibel…
Daniel Roth
Na klar, alles kann, nix muss 🙂 Schön dass es dir geschmeckt hat!
Sabrina
Hallo ihr Beiden,
Ich koche jetzt seit 3 Tagen verschiedene Rezepte von euch nach.
Mit dem Frühstück hat es angefangen. Ich bin absolut kein Frühstücksfan und esse normalerweise erst am Mittag meine erste Mahlzeit aber das Bircher Müsli hat es mir angetan. Sooo lecker!
Heute habe ich mir speziell ein Rezept auagesucht, dass ich eigentlich nicht kochen würde…Rosenkohl! Es hat so wahnsinnig gut geschmeckt. Meine Erinnerungen an verkochtes, stinkendes Gemüse habt ihr ausgelöscht. DANKE DAFÜR.
Morgen werde ich hoffentlich meine zweite Erinnerung an schlecht gekochtes Gemüse los. Ich teste das Rezept mit Wirsing!
Danke für die einfachen und leckeren Rezepte!
Liebe Grüße
Sabrina
Daniel Roth
Hallo Sabrina, das Bircher Müsli gab es bei uns heute morgen auch wieder – wir lieben es! Und schön, dass du deine Rosenkohl-Phobie überwinden konntest 😉 Wir wünschen dir auch viel Erfolg für dein Wirsing-Experiment!
Viele Grüße
Daniel
Desiree
Sowas von lecker!!! Hätte eigentlich die doppelte Menge Rosenkohl machen müssen! 🙂
Danke für dieses Rezept.
Katrin Schäfer
Hallo Desirée,
dankeschön – freut mich! Und dann zum nächsten Mal 🙂
Viele Grüße
Katrin
Céline
Tolles Rezept! Sehr schön fand ich es, Rosenkohl einmal in einer etwas anderen Art zu essen.
Katrin Schäfer
Das freut mich sehr Céline! Und es gibt für Rosenkohl noch so tolle weitere Verwendungsmöglichkeiten 🙂 Aus dem Ofen ist er auch sehr lecker!