Wenn man eine Umfrage zu den Lieblingsgerichten der Deutschen durchführen würde, dann dürfte Spaghetti Bolognese mit ziemlicher Sicherheit auf einem der vorderen Plätze landen. Meine Stimme hätte sie jedenfalls: Kohlenhydrate? Protein? Schnell und einfach zubereitet? Megalecker? Immer her damit!
Für uns vegan lebende Menschen hat die Sache natürlich einen Haken, denn die Hauptzutat einer Bolognese ist bekanntlich Hackfleisch. Heißt das also, dass wir uns zwischen unseren ethischen Prinzipien und dem Bolognese-Genuss entscheiden müssen?
Nein, das heißt es nicht. Denn wie die allermeisten Gerichte lässt sich auch eine Bolognese problemlos veganisieren. Und du kannst vegane Bolognese sogar auf viele verschiedene Arten zubereiten. Zum Beispiel mit Linsen so wie in diesem Rezept, mit Sojagranulat* – oder ganz klassisch mit Naturtofu, wie ich es dir heute vorstellen möchte.
Du siehst: total langweilig und eintönig diese vegane Ernährung …
Tofu als pflanzlicher Alleskönner
Der ungewürzte Naturtofu erweist sich bei den ersten Zubereitungsversuchen oft als echte Herausforderung: Wie bekommt man da bloß Geschmack rein? Und bleibt das immer so labberig?
Wenn man aber erstmal den Dreh raus hat, erweist sich der Tofu als unglaublich vielfältig einsetzbare Alternative zu Fleisch. Für dieses Gericht zerbröseln wir ihn zum Beispiel vor der Zubereitung, und verleihen ihm damit die passende Bolognese-Konsistenz. (Mit dieser Methode kannst du dir übrigens auch leckeren Rührtofu zubereiten).
Schmeckt die vegane Tofubolognese genau so wie das Original? Nein, aber das muss sie ja auch gar nicht. Die Hauptsache ist doch, dass sie DIR schmeckt, und das gleiche wohlige Gefühl im Bauch hervorruft – und das tut sie bei Katrin und mir definitiv!
Wir wünschen dir viel Spaß beim Nachkochen, und schreib uns gerne in die Kommentare, wie es dir geschmeckt hat und was du vielleicht noch verändert hast!
Rezept für eine vegane Tofubolognese
Zutaten für 4 Portionen
- 500 g Vollkorn-Spaghetti
- 2 Zwiebeln
- 1 Zehe Knoblauch
- 5 getrocknete Tomaten (ohne Öl)
- 2 Karotten
- 250 g Naturtofu
- 1 EL Öl zum Anbraten (z.B. Olivenöl)
- 400 g stückige Tomaten mit Saft (Dose)
- 1 EL Tomatenmark
- 250 ml Wasser
- 100 ml Rotwein (optional)
- ½ TL Salz
- ½ TL Pfeffer
- 1 TL Oregano (getrocknet)
Zum Garnieren
- Basilikum (frisch)
- 1 EL Pinienkerne
Zubereitung
- Die Zwiebeln würfeln und den Knoblauch fein hacken. Getrocknete Tomaten in Streifen schneiden und die Karotten in dünne Scheibchen oder kleine Würfel schneiden.
- Den Naturtofu längs halbieren und mit Küchenpapier oder einem Geschirrtuch auspressen, bis keine Flüssigkeit mehr austritt. Anschließend mit einer Gabel fein zerbröseln.
- Das Öl in einer Pfanne erhitzen und zuerst die Zwiebeln, dann auch den Knoblauch anbraten. Die Tomatenstreifen, die Tofubrösel und die Karottenwürfel hinzugeben und ebenfalls ein paar Minuten lang anbraten.
- Nun die stückigen Tomaten, das Tomatenmark, Wasser, Rotwein und die Gewürze dazugeben und alles gut verrühren. Temperatur reduzieren und mit geschlossenem Deckel leicht köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit die Spaghetti in gesalzenem Wasser al dente kochen.
- Sobald die Spaghetti gar sind die Tofubolognese noch einmal abschmecken und anschließend auf tiefen Tellern anrichten. Nach Belieben noch mit frischem Basilikum, gerösteten Pinienkernen und veganem Parmesan garnieren und genießen!
Zubereitungstipps für die Tofubolognese
- Wenn du keinen Rotwein verwenden möchtest, dann nimm stattdessen die entsprechende Menge Wasser und füge noch etwas mehr Tomatenmark (und ggf. Gewürze) hinzu.
- Einen veganen „Parmesan“ kannst du dir auch selbst zubereiten: Einfach im Mixer eine Handvoll Cashewkerne, Würzhefeflocken und eine Prise Salz zermahlen.
Kerstin
Habe es gestern nachgekocht und es war super lecker. War perfekt vorzubereiten, sodass ich abends nur noch Nudeln dazukochen musste. Danke für dieses unkomplizierte aber besondere Rezept.
Daniel Roth
Klasse Kerstin, das freut uns sehr!
Rebecca
Ich habe die Bolognese heute mit einer Packung Sonnenblumen-Hack gekocht. War sehr lecker.
Kommentar von meinem 6-jährigen Sohn: „Mama, seit wann kocht Du wieder mit Fleisch?!“ 😀
Es gab definitiv auch von ihm ein Daumen hoch.
Daniel Roth
Haha, das freut uns sehr – die „Kinderkompatibilität“ unserer Rezepte können wir selbst ja nicht testen, deshalb ist es schön zu hören, dass es deinem Sohn geschmeckt hat!