Matt Frazier hat einfach den Dreh raus. Innerhalb von vier Jahren hat er rund um seinen Blog No Meat Athlete eine riesige Gemeinschaft laufbegeisterter Vegetarier und Veganer aufgebaut und die “Running Carrot” in alle Kontinente exportiert (falls du noch kein Shirt hast – hier gehts zum No Meat Athlete Shop).
Etwa 300.000 Leser schauen jeden Monat auf seiner Website vorbei, was ziemlich beeindruckend ist, wenn man sich einmal die Zielgruppe vor Augen führt: fitnessbegeisterte Menschen, die noch dazu an einer fleischlosen Ernährung interessiert sind. Trotz des anhaltenden Vegan-Trends muss man da schon von einer Randgruppe sprechen.
Matts Erfolg hat sicher viel mit der Art und Weise zu tun, wie er über sein Thema schreibt: ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Engstirnigkeit, ohne Arroganz. Er kommt rüber wie der nette Typ von nebenan, der einem einfach nur erzählen will, wie toll es ihm mit seiner neuen Lebensweise geht. Als ich vor ein paar Jahren völlig zufällig auf No Meat Athlete stieß konnte ich einfach nicht anders, als mich anschließend tagelang durch Matts Blog zu lesen.
Der Motor der vegetarisch/veganen Laufbewegung
Ich glaube man kann ohne Übertreibung sagen, dass Matt die vegetarisch/vegane Laufbewegung erst so richtig in Schwung gebracht hat. Er ist der No Meat Athlete Nummer eins. Natürlich gab es einen Scott Jurek und einen Brendan Brazier schon vor dem Aufstieg von No Meat Athlete. Aber mal ganz ehrlich: wer außer ein paar Insidern hat damals schon von ihnen Notiz genommen?
Und jetzt verrate ich noch ein Geheimnis, das wahrscheinlich nicht wirklich eins ist: ohne Matt und No Meat Athlete gäbe es heute auch beVegt nicht. Und ich meine das nicht im Sinne von “wahrscheinlich nicht”, sondern im Sinne von “definitiv nicht.” Katrin und ich sind No Meat Athlete-Fans der ersten Stunde: wir lesen immer noch fleißig Matts Artikel, haben uns für beVegt vieles von ihm abgeschaut – und stellen die „Running Carrot“ selbst im Training und Wettkampf zur Schau (siehe das topaktuelle Foto von meinem gestrigen Lauf).
Matt hat bereits ein Tarahumara-Rezeptbuch und Trainingsprogramme zur Vorbereitung auf den ersten Halbmarathon, Marathon und Triathlon als E-Books veröffentlicht (ganz nebenbei bemerkt: ein E-Book gibt es jetzt auch von beVegt).
Jetzt ist mit No Meat Athlete – Mit veganer Ernährung zur persönlichen Bestform* das erste Buch aus echtem Papier dazugekommen. Kann es halten was es mit dem Titel verspricht?
No Meat Athlete – Das Buch
Matt sagt über sein Buch, es enthalte die besten Tricks, die er auf dem Weg zu seinem gesunden und erfüllenden Lebensstil entdeckt und genutzt hat. Die Fahrtrichtung ist also klar: „No Meat Athlete“ ist in erster Linie ein Buch für Noch-Nicht-No-Meat-Athletes. Matt schreibt für drei Zielgruppen:
- für Sportler, die an einer pflanzlichen Ernährung interessiert sind
- für Vegetarier und Veganer, die mit dem Laufen anfangen möchten (oder mit einer beliebigen anderen Ausdauersportart)
- für omnivore Couch-Potatos, die ihr Leben von Grund auf umkrempeln wollen
„No Meat Athlete“ besteht aus zwei Teilen, die man auch unabhängig voneinander lesen kann: In Teil 1 („Plant Based Nutrition for Athletes“) geht es um die Grundlagen einer veganen Ernährung für aktive Menschen. In Teil 2 („Running on Plants“) beschreibt Matt zuerst, wie man das Laufen lieben lernt und zur Gewohnheit macht, und geht dann näher auf Lauftechnik, Trainingsformen und die Vorbereitung auf den ersten Wettkampf ein.
Matts motivierende Art kommt auch in „No Meat Athlete“ auf jeder Seite rüber, so dass man schon beim Lesen riesige Lust aufs Loslegen bekommt. Damit dem nichts im Wege steht gibt es sowohl ein Kapitel mit etwa 50 unkomplizierten Rezepten (darunter auch Matts beliebte Formeln für Smoothies und Energy-Riegel), als auch Trainingspläne für 5 und 10 Kilometer-Läufe oder einen Halbmarathon.
Die eigene Ernährung grundlegend zu verändern oder vom Sportmuffel zum Läufer zu werden sind keine leichten Vorhaben. In beiden Fällen müssen festgefahrene Verhaltensweisen verändert und neue Gewohnheiten gelernt werden. Matt weiß das aus eigener Erfahrung und weist deshalb immer wieder auf die grundlegenden Techniken des „Habit Change“ hin: kleine Ziele setzen, einen Schritt nach dem nächsten machen, Verbindlichkeit schaffen, sich für Fortschritte belohnen.
Aufgelockert wird das Buch durch viele eingeschobene Erfolgsstorys aus der No Meat Athlete Community und Expertentipps unter anderem von Zen Habits-Blogger Leo Babauta, dem Bodybuilder Robert Cheeke und dem NHL-Profi Mike Zigomanis.
Fazit: „No Meat Athlete“ ist eine tolle Lektüre für alle die ihr Leben verändern wollen – sei es im Hinblick auf Sport, auf ihre Ernährung oder beides. Erfahrene No Meat Athletes werden nicht allzu viel Neues in Matts Buch finden, aber es eignet sich natürlich auch hervorragend als Geschenk!
„No Meat Athlete“ von Matt Frazier ist bei Amazon als Taschenbuch* erhältlich.
Christopher Schwarz
Hi Daniel, ich gehe davon aus, dass Du Dich in Deinen Rezensionen stets auf die englische, bzw. Originalversion beziehst?
Daniel Roth
Hi Chris, immer auf die Version die ich gelesen habe 🙂 Das No Meat Athlete Buch gibt’s derzeit nur auf Englisch.
Einfach bewusst
Hi Daniel,
danke für den Buch-Tipp! Ehrlich gesagt kannte ich Matt Frazier bisher nicht. Allerdings bin ich, wie Ihr wisst, (noch) nicht so in der Läufer-Szene aktiv.
300.000 Leser im Monat sind eine Menge, selbst wenn man bedenkt, dass der Blog auf Englisch ist und es demnach potentiell viel mehr Leser gibt, als deutschsprachige Blogger erreichen können. Ich sollte mir überlegen, ob ich wirklich die vegane Ernährung als weiteren Schwerpunkt meines Blogs aufnehme (was ja nicht heißt, dass ich mich nicht mal endgültig vegan ernähre).
Jedenfalls werde ich jetzt mal auf Matt Fraziers Seite schauen. Falls Ihr nichts mehr von mir hört, lese ich mich auch „tagelang durch Matts Blog“ 😉
Viele Grüße aus Franken
Christof
Daniel Roth
Hey Christof, mach das – No Meat Athlete ist großartig! Vielleicht interessiert es dich: bei Copyblogger gab es im Mai eine Case Study über Matt: http://www.copyblogger.com/case-study-matt-frazier/
Viele Grüße, Daniel
Einfach bewusst
Interessante Case Study, da kann jeder Blogger noch etwas lernen! Bin dann aber doch lieber auf Eurem Blog hängengeblieben, da gabs ja auch Allerlei zu entdecken, etwa Die 16 besten Dinge, die eine Banane werden kann oder Euren Quinoa-Mandel-Proteinriegel, den ich mir mal für eine meiner nächsten Wanderungen machen werde 😉
Viele Grüße
Christof
Daniel Roth
Das freut uns natürlich sehr 🙂 Lass ihn dir schmecken!
Joerg
Hey Daniel,
sehr coole Rezension! Vor allem top Bild! Genau in dem Outfit bin ich vor zwei Wochen meinen ersten 50k Ultra gelaufen – Under Armour Compression Longsleeve und darüber No Meat Athlete Shirt, haha. Übrigens wird es demnächst bei http://www.vegan-news.de ein Interview mit Matt geben. Schau also gern immer mal wieder rein!
Beste Grüße, Joerg
Daniel Roth
Hi Joerg, das Under Armour ist mein absolut liebstes Laufkleidungsstück – ich hab gleich drei davon 🙂 Gratulation zu deinem ersten Ultra und sehr schön dass du mit dem NMA Shirt gelaufen bist! Ich bin schon sehr gespannt auf euer Interview mit Matt!