Du willst laufen, aber es gibt etwas, das dich daran hindert – und es ist weder ein Zeitmangel, noch der fehlende Laufpartner oder das falsche Schuhwerk?
Dann könntest du ein Kopf-Problem haben. Herzlich Willkommen im Club – du bist nicht alleine.
Eine unvorteilhaft dunkelrote Gesichtsfarbe, ein dummer Spruch eines nicht-laufenden Mitbürgers oder ein Hund mit ausgiebigem Spieltrieb – all das kann zum Lauf-Hindernis werden und dir den Spaß am schönsten Sport der Welt verderben.
Auch wenn ich es mir heute nicht mehr vorstellen kann – noch vor wenigen Jahren blieb ich statt zu Laufen immer wieder einmal zu Hause, weil ich fürchtete, in eine unangenehme oder peinliche Situation geraten zu können.
Inzwischen weiß ich, dass hinter vielen dieser mentalen Laufblockaden vor allem mangelndes Selbstvertrauen steckt. Die meisten konnte ich inzwischen überwinden – mit ein paar ganz einfachen Tricks.
Lass dich von diesen 5 Laufblockaden nicht mehr ausbremsen
#1 Du denkst, dass du zu langsam bist.
Zu langsam? Wirklich? Was heißt denn zu langsam? Schau dich einmal um, in deiner Familie, im Freundes- und Kollegenkreis. Dort wirst du zahlreiche Menschen finden, die sich nicht vorstellen können, auch nur einen einzigen Kilometer schneller als im Gehschritt unterwegs zu sein.
Leider haben viele von uns die natürlichste und früher überlebensnotwendige Fortbewegungsmöglichkeit verlernt: das Laufen. Laufend bist du schneller unterwegs – egal wie langsam dir dein Tempo vorkommt – als all die Personen, die gar keinen Sport machen.
Denk bei deinem nächsten Lauf einfach daran, dass viele Menschen nicht einmal gehend die Strecke zurücklegen könnten, die du gerade laufend meisterst. Jeder hat mal klein angefangen. Bleib dran, lauf regelmäßig, dann kommt das Tempo von ganz alleine.
#2 Auf deiner Laufstrecke wirst du von vielen “Nicht-Läufern” gesehen.
Das Problem kenne ich nur zu gut. Ich hatte das Glück, meine Laufanfänge in einem Wald machen zu können, wo es vor Läufern nur so gewimmelt hat. Die Straße als Laufterrain – und damit die Beobachtung durch Fußgänger – war mir viele Jahre komplett unbekannt. Die wenigsten von uns wohnen so perfekt am Wald- oder Feldrand oder in der Nähe eines Flusses, dass sie überhaupt nicht über Straßen laufen müssen.
Als ich irgendwann durch einen Umzug gezwungen war, erst einmal ein ganzes Stück durch die Stadt zu laufen bis ich in den Stadtwald kam, war mir das nicht nur unangenehm, sondern sogar peinlich. Wenn ein Auto in meine Nähe oder mir ein Fußgänger entgegen kam habe ich manchmal sogar aufgehört zu laufen und bin nur noch gegangen. Ich weiß wie sich das anhören muss, aber es war so.
Was kann dir in dieser Situation helfen? Für mich war es einfacher, nicht alleine, sondern mit einer Freundin oder einem Freund zu laufen. So war ich abgelenkt, habe mich unterhalten und war gleichzeitig nicht die einzige Person, die zwischen normalen Fußgängern Sport macht.
Und nach einigen Wochen war es mir schließlich egal: ich bin einfach auf der Straße gelaufen, ungeachtet der Menschen, die mir entgegen kamen. Auch kann es förderlich sein, den Weg zur Laufstrecke mit dem Fahrrad zurückzulegen. Aber Achtung: Erkältungsgefahr im Anschluss!
#3 Du bekommst immer schon nach wenigen Metern einen roten Kopf.
Es gibt Menschen, die werden beim Sport schnell rot im Gesicht. Andere haben einen absolut unveränderlichen Teint. Und die dritte Sorte hat das Glück, einfach nur braun zu werden. Das liegt zum großen Teil an deiner Hautfarbe und ist zusätzlich Veranlagung.
Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn du schnell rot im Gesicht wirst. Immerhin bist du dann sportlich aktiv, dein Kreislauf kommt in Schwung, dein Herz pumpt um ein Vielfaches mehr – das sieht man dir natürlich an. Das darf man dir auch ansehen!
Ich garantiere dir, spöttische Blicke erntest du nur von den Personen, die unsportlich sind, die sich nicht zum regelmäßigen Training aufraffen können, die nicht wissen was es heißt, körperlich aktiv zu sein.
#4 Dir ist es unangenehm, wenn ein Auto neben dir hupt oder dir jemand einen wenig intelligenten Spruch hinterherruft.
Als ich für meinen ersten Marathon trainierte konnte ich damit überhaupt nicht umgehen. Blöde Kommentare von auf Bänken sitzenden Männern, hupende Autofahrer, pfeifende Bauarbeiter oder die “hopp-hopp”- und “schneller” bis hin zu den “Wo läufst du denn hin?” oder “Darf ich mitlaufen?”-Rufen. Damals entwickelte ich den größten Ehrgeiz, auf die blödesten Sprüche verbal zu reagieren, etwas Kluges zu erwidern, um mich irgendwie zu retten.
Es hat einige Jahre gedauert bis mir klar wurde, dass die Sprücheklopfer keinen Sinn für Sportlichkeit haben können. Kein Sportler würde auch nur im Ansatz auf die Idee kommen, einer laufenden Person hinterherzupfeifen, ihr einen Kommentar zuzurufen oder sie zu einem schnelleren Schritt zu animieren. Als mir das bewusst war, konnte ich innerlich über die Möchtegern-Wichtigtuer nur noch lachen.
Seitdem habe ich für eventuelle Kommentare einen inneren “Aus”-Knopf entwickelt: ich nehme die Person gar nicht mehr wahr. Alles andere würde auch zu viel Energie kosten. Energie, die ich zum Laufen benötige. Vielmehr tun mir die Verursacher leid, die nicht wissen was es bedeutet, mit der Kraft des eigenen Körpers voranzukommen. Solltest du ähnliche Erfahrungen gemacht haben, dann probier es doch auch einmal mit meiner “rechts rein-links raus”-Methode. Aber: es dauert, auch diese Fähigkeit muss man trainieren.
#5 Du hast Angst vor freilaufenden Hunden.
Tja, und das ist mein persönliches großes Problem, das auch ich noch immer mit mir herumtrage. Seit ich denken kann habe ich Angst vor Hunden.
Groß, klein, bellend, knurrend, oder ganz brav und erzogen – ich fürchte mich vor allen, die nicht an der Leine sind. Kommt mir ein unangeleinter Pudel mit Herrchen entgegen – ich wechsle sofort die Straßenseite. Leider habe ich den Eindruck gewonnen, dass gerade nackte, rennende Läuferwaden den Jagd- und Spielinstinkt eines Hundes wecken, der noch verstärkt wird von meiner Angst, die ich nicht verstecken kann.
Wie kannst du trotzdem laufen, ohne in der permanenten Angst zu leben, gleich von einem Hund gebissen zu werden?
Ich laufe niemals alleine durch den Wald.
Auch meide ich bewachsene Wege am Main, bei denen ich nur wenig Sicht in die Ferne habe.
Oft habe ich von Weitem den Besitzer schon gebeten, doch bitte den Hund kurz festzuhalten. Ich habe bereits die Bekanntschaft mit sehr einsichtigen, zuvorkommenden, verständnisvollen Besitzern gemacht. Leider war auch das Gegenteil der Fall: unverschämte Kommentare, Verständnislosigkeit – und ganz schlimm: Besitzer, die ihren Hund gerne festhalten würden, ihn aber nicht unter Kontrolle haben.
Viele Hundebesitzer und -kenner geben Tipps: die Arme unten lassen, einmal laut rufen, einem kampflustigen Hund nicht in die Augen schauen. Das hilft bei mir leider nicht viel, da ich in solchen Momenten absolut panisch reagiere und nicht kontrollieren kann, wie ich mich verhalte – und damit sicherlich eine völlig unangebrachte Körpersprache an den Tag lege.
So meide ich Wald und einsame Felder (zumindest alleine), freue mich über Läufe im Regen (da sind meist weniger Spaziergänger mit Hunden unterwegs) und setze weiterhin auf den Dialog mit den Besitzern.
Vielen Dank für den tollen Artikel . Ich kämpfe zur Zeit mit einem Motivationsloch bezuglich Lust . Aber denke das wird wieder 🙂
Hallo Dirk, vielen Dank für Deinen Kommentar. Und ja, ganz bestimmt. Manchmal will einem der Körper damit auch etwas sagen. Und irgendwann kommt die Lust wieder von ganz alleine. Ich kenne diese Motivationslöcher auch. Aber irgendwann sind sie vorbei. Viele Grüße, Katrin
Liebe Katrin,
das ist ein toller Artikel!
Das Männerproblem habe ich auch. Ich werde so häufig einfach angehupt, angelabert oder sowas von frech ausgiebig von oben bis unten gemustert (gerne auch, indem der Autofahrer abbremst und neben langsam neben mir fährt). Mir vergeht da wirklich die Lust am Laufen und mehrmals bin ich schon richtig aggressiv vom Laufen wiedergekommen. Was denken diese Typen eigentlich? Dass ich nur Laufen gehe, damit die was zu gucken haben??
Dir Tipps für Hunde zu geben, ich kanns mal versuchen. Das Problem ist, Hunde merken wirklich sofort, wenn du nervös bist oder Angst hast. Wenn du wirklich fixiert wirst und ein Hund direkt auf dich zukommt, dann dreh dich um und halte im deine Hände hin. Die wenigsten Hunde beißen wirklich. Das wird dir jetzt nicht helfen, aber sie haben halt in der Tat den Jagdtrieb und möchten dann einfach spielen. Halte dir einfach vor Augen: Der Hund ist kein bösartiges Tier. Außerdem sollten Hundehalter ihre Hunde jederzeit unter Kontrolle haben.
Momentan habe ich eine phsyische Laufblockade (seit 2 Wochen Schmerzen in der linken Hüfte). Heute ist der erste Tag, an dem ich sie nicht mehr spüre, yay! Ich warte noch bis morgen und dann gehe ich wieder laufen. Die ersten zwei Wochen waren richtig hart, ich war unausgeglichen ohne Sport und es ging mir schlecht. Leider gewöhnt sich mein Körper gerade daran und ich denke mit Schrecken an morgen. Wird meine Leistung weg sein? Was ist, wenn ich wieder von vorne anfangen muss? Und so weiter…
Generell kenne ich weniger die Laufblockaden die du schilderst, sondern eher die, dass ich Angst vorm Versagen habe. Mir ist egal, was andere denken, aber ich will, dass ich gefälligst die Leistung bringe, die ich mir vorgenommen habe.
Liebe Grüße!
Lisa
Hallo Lisa, dein letzter Satz hat mich richtig motiviert, mich gleich auf den Weg zu machen – vielen Dank! Das hört sich sehr gut und entschlossen an.
Ich weiß aber genau was du meinst, mich hat das früher auch sehr geärgert, wenn ich etwas hinterhergerufen bekommen habe. Heute gar nicht mehr, vielleicht kommt das mit dem Alter?!? Wie oben beschrieben – heute tun mir die Leute leid.
Leider gibt es Besitzer, die ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben. Leider schon mehrfach erlebt, auch wenn mir persönlich bisher noch nie etwas wirklich Schlimmes passiert ist. Als ich gerade den Kommentar von Homeveganer gelesen habe ist mir wirklich anders geworden. Im Moment fahre ich so ganz gut, auch wenn es mich manchmal ärgert, auf einsamere Strecken oder auf das Laufen alleine im Wald verzichten zu müssen.
Und dir wünsche ich morgen ganz viel Spaß (und ein wenig Geduld) bei deinem ersten Lauf und hoffe, dass du keine Schmerzen mehr hast. Daniel ist übrigens im Januar die Kniescheibe bei einer blöden Bewegung rausgerutscht. Da war drei Wochen Laufpause angesagt, und davor war er erkältet, so dass es insgesamt vier Wochen waren. 10 Wochen nach seinem ersten Laufschritt Mitte Februar ist er übrigens einen Marathon in 3:00:47 gelaufen, nur knapp eine Minute langsamer als seine persönliche Bestzeit und seinen zweitschnellsten Marathon überhaupt. Von daher: greif dein Ziel an 🙂 Viele Grüße, Katrin
Hi Lisa, so ganz von vorne anfangen muss man eigentlich nie, wenn man schonmal eine gute Form hatte… der Körper merkt sich das und man ist oft schneller wieder auf dem alten Niveau als man für möglich gehalten hätte (siehe Katrins Kommentar zu meiner Verletzung). Ich drücke dir die Daumen dass die Hüfte keine Probleme mehr macht!
Leider musste ich nach 3 Schritten sofort abbrechen. Ich bin frustriert und hab gleich nochmal einen Termin beim Orthopäden ausgemacht. So ein Mist 🙁
Das kann ich gut verstehen. Ich drücke dir die Daumen, dass du bald Gewissheit hast – und es natürlich nichts Schlimmes ist.
Es ist eine dancer’s hip, ich habe zu viel und zu doll trainiert. Marathon muss wohl warten. Ich hab meinem Körper zu viel abverlangt und jetzt streikt er. O-Ton Physiotherapeut: „Der Körper ist eine Diva.“
Die Therapie ist übrigens sehr schmerzhaft! Aber ich bin froh, zu wissen, was es ist.
Mensch Lisa das ist schade – ich wünsch dir eine gute Besserung und aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Den Marathon wirst du irgendwann laufen!
Schöner Artikel. Bei Punkt 5 kann ich mitfühlen, ich habe nämlich das gleiche Problem wie du 🙁
Ich habe als Kind so ziemlich alles mit Hunden angestellt, was man sich vorstellen kann, bis mich mal einer auf einer Treppe von oben angesprungen hat, erzählen meine Eltern. Seit dem habe ich immer einen Bogen um alle Hunde gemacht. In den letzten Jahren habe ich diese Angst richtig gut abgebaut und fast komplett verloren … ja …. ja bis ich angefangen habe zu joggen ….
Ich habe dieses Jahr jemanden überholt, der seinen Hund festgehalten hat. Im vorbeilaufen habe ich mich freundlich bedankt, wie immer. Danach habe ich meine Musik wieder lauter gemacht und bin wieder schneller geworden. Nach ca. 30 Metern, aus heiterem Himmel, springt mich dieser Hund von hinten an und schnappt nach mir. Mir ist fast das Herz stehen geblieben. Auf mein rufen, er möchte den doch bitte an die Leine nehmen, habe ich die Antwort bekommen, ich bin doch selbst dran Schuld, weil ich so mit den Armen gewedelt habe. Unglaublich! Während unserer dann lauter werdenden Diskussion hat der Hund wieder Anlauf genommen und ist ein zweites mal auf mich los. Ich erspare euch weitere Details. Nur so viel …
Ich habe mich trotz allem danach wieder einigermaßen beruhigt, bis ich diesem Hundebesitzer 2 Wochen später wieder begegnet bin und der Hund ein drittes mal auf mich los ging. Kurzversion: Pfefferspray, Androhung von Gewalt, Anzeige bei der Polizei, Wochen später ein Brief vom Ordnungsamt. Bla, bla … konnten den Besitzer nicht ausfindig machen.
Ergebnis: Ist jogge seit dem „am liebsten“ neben stinkenden Autos in der Stadt und ich finde das gar nicht so übel, um mal wieder die Kurve zu dem Thema Motivation zu kriegen.
Vorteile:
# 99% aller Hunde sind an der Leine 🙂
# Ich kann sofort an der Haustür starten und habe keinen Zeitverlust.
# Ich habe ein riesiges Streckennetz mit viel Abwechslung.
# Ich kann die Strecke bequem meiner Tagesform anpassen.
# Ich KÖNNTE jederzeit abbrechen und in den Bus einsteigen und nach Hause fahren.
# Auf Fußwegen kann man sicherer und entspannter laufen, als auf Feld- oder Waldwegen mit Löchern und Steinen.
# Es gibt viele „Verpflegungsstationen“ unterwegs, falls benötigt.
# Wenn andere mich beobachten fühle ich mich eher motiviert.
Eigentlich beobachte ich eher die Anderen 😉 Dann sehe ich 15:30 Uhr schon die ersten mit dem Bier an der Bude stehen, völlig gestresste Autofahrer, die zum nächsten Termin hetzen, Übergewichtige, die McDonalds ansteuern …. und dann denke ich mir, Mensch, heute wieder alles richtig gemacht!
So, jetzt habe ich es mir aber richtig schöngeredet 🙂
Mir ist wirklich anders geworden bei deinen Schilderungen. Mir ist nie etwas Schlimmes passiert, aber das hat mich gerade wirklich umgehauen. Da kann ich verstehen, dass du am liebsten an Straßen läufst. Nach deinen Worten werden ich noch achtsamer sein. Hast du denn immer ein Pfefferspray dabei? Das habe ich mir noch nicht zugelegt, da ich immer denke, das könnte einen Hund noch agressiver machen. Viele Grüße & danke für deine Schilderung! Katrin
Ich wollte dir und auch keinem anderen Angst machen! Die meisten Hunde und Besitzer sind vernünftig. Nur die wenigen Ausnahmen verderben einem dann die Lust, schade. Ich hoffe ja noch, dass ich hier ein paar gute Tipps bekomme.
Pfefferspray habe ich seit meiner MTB Zeit dabei, als mir mal ein Kampfhund die verschwitzte Wade abgeleckt hat. Ich war am ganzen Körper so steif wie mein MTB Rahmen 🙂 Nach minutenlanger Leichenstarre rief dann endlich jemand aus dem Wald: „Ach einfach ignorieren, die kriegt zu Hause nur zu wenig Liebe“. Sollte wohl witzig sein?
Seit dem habe ich das Spray dabei und ich weiß es wirkt! Mir tat der Hund dabei richtig leid denn eigentlich hätte der Besitzer die Ladung verdient gehabt 🙁
Ja das ist das Schlimme – dass die verständnislosen Besitzer ihren Hund eigentlich erst in die Situation versetzen, in der er sich u.U. eine Ladung Pfefferspray oder einen Tritt abholt. Ich würde es hassen einem Hund so etwas in die Augen sprühen zu müssen… habe schon oft überlegt ob es vielleicht Kurse o.Ä. gibt bei denen man seine Angst vor Hunden ablegen kann, aber ich glaube so ganz würde ich das nie aus dem Hinterkopf bekommen.
Moin,
schöne Tipps. Ich habe mir angewöhnt, Sprücheklopfer entweder zu ignorieren oder sie zum Mitlaufen aufzufordern. Das sorgt für Ruhe. Zum Glück bin ich für Anmachsprüche zu alt und zu taub.
Ein paar Teenanger habe ich auch einfach mal am Arm genommen und mitgezogen. Die haben nie wieder was gesagt :-).
Erstaunlichwerweise habe ich durch das Laufen die Angst vor Hunden verloren, die meisten sind harmlos. Und inzwischen kenne ich auch fast jeder Hund und jedes Herrchen auf meiner Stammstrecke. Wenn ich woanders bin, bin ich aber auch vorsichtig.
Und ganz ehrlich, speziell wir Frauen sollten mal weniger darüber Nachdenken, wie wir für andere aussehen, ob die Klamotte gut sitzt, die Haare schön sind, ein paar Pfund zu viel und der Kopf rot…. wir laufen doch wohl aus Spass und für die Gesundheit und vor allem FÜR UNS. Lasst sie doch alle denken, was sie wollen! Gilt natürlich auch für Männer, aber die haben meist mehr Selbstbewußtsein abbekommen.
Und zum Abschluß noch einen Satz meines Bruders, einem 5:19 bis 6:00 Marathonläufers: Die meisten laufen gar nicht los, also egal, wann ich im Ziel bin.
Hey Christine, den Satz deines Bruders muss ich mir merken, der ist super!
LG, Daniel
Wie immer gut geschriebener Artikel! Ich wurde vor wenigen Wochen von einem frei laufendem Hund gebissen, deswegen kann ich den Punkt mit den Hunden gut nachvollziehen. Ich habe schon jetzt Angst wie das werden wird wenn ich wieder joggen gehen kann. Es haben ja leider viele Hundehalter keine Kontrolle über ihr Tier.
Wow, was man scheinbar so alles beim Laufen erleben kann! Ich bin froh, dass ich die von euch beschriebene Erfahrungen noch nicht machen musste. Wenn ich beim Laufen abgesprochen werde, dann sind das eigentlich immer motivierende, anfeuernde Sprüche. Ich treffe z.B. regelmäßig einen älteren Herrn, der mit seinem Hund Gassi geht. Die sind beide total lieb und ich halte gerne Mal einen kurzen Schwatzbmit ihm. Freue mich sogar immer, wenn ich die beiden schon von weitem sehe. 🙂
Meine Laufblockaden sind eher Motivationsprobleme.
Motivationsprobleme kenne ich eigentlich nur im Winter, wenn es schon nachmittags dunkel ist. Aber in diesem Winter werde ich mir eine Winterlaufserie suchen – und hoffe, dass das hilft!
Gibt es bei dir einen bestimmten Grund für die fehlende Motivation?
Komisch, ich freue mich schon drauf dieses Jahr wenn es wieder früher dunkel wird. Ich habe im Mai angefangen zu laufen – bin jetzt wohl „Läuferin“ wenn man zum Arzttermin will und ganz in Gedanken plötzlich feststellt dass man die Laufschuhe statt der Baumwollsneaker in der Hand hat und auf dem Weg zur Bushaltestelle in Laufschritt fällt obwohl man genug Zeit hat, weil es ganz normal geworden ist.
Jedenfalls vor kurzem bin ich das erste Mal abends gelaufen, und seitdem lege ich mein Training fast immer in die Abendstunden ab 7 – Zeit ist nicht mein Problem. Der Ringpark hat sowas geheimnisvolles, an der Mainpromenade langlaufen, über mir die beleuchtete Burg und die Lichter die sich im Wasser spiegeln, traumhaft. Ich will mich diese Woche mit angemessener Kleidung eindecken, schließlich will ich nicht mein mühsam erarbeitete Kondition verlieren. Mehr Sorgen macht mir Dauerregen, Glätte…. Vorschläge?
Außerdem ist laufen die einzige Zeit wo ich mich in meinem Körper wohlfühle – ich habe unter anderem akute Magersucht, aber selbst im Fettstoffwechsel und einem Puls von 40-50 laufe ich 10 km und teilw. Paces unter 6 Minuten – für mich schnell, im Mai waren es noch 7 km in 62 Minuten also fast eine Pace von 9 Minuten an Tag 7. Ein paar Läufe waren tricky und es ist sicher nicht gesund, aber wir sind nicht nur „Born to Run“, in unseren Genen sind keine vollen Kühlschränke. Einfach unter den Baum legen gibt es nicht, die nächste Nahrungsquelle muss erreicht werden.
Hi Alice, schön dass du dir das Laufen zur Gewohnheit gemacht hast!
Gegen Glätte hilft nicht viel, da solltest du besser nicht laufen. Aber schau dir mal den Post zur Kleidung im Herbst und Winter an, der wird bald wieder aktuell:
https://www.bevegt.de/laufbekleidung-herbst-winter/
Sportliche Grüße
Katrin
Hi Katrin.
Den Kleidungspost habe ich mir schon durchgelesen, trotzdem danke fürs nochmal verlinken. Hab mich gestern mit Funktionskleidung vom Top über T-Shirt und Longsleeve bis zur Thermojacke und Hose eingedeckt, wenn es etwas wärmer ist so wie gestern fand ich die Baumwollleggins ganz gut. Über 100 Euro ist für mich viel Geld und neue Schuhe sind auch bald fällig. Mütze, Handschuhe, Laufsocken…. waren auch noch dabei.
Als ich im Januar meine ersten Laufversuche gemacht hab, bin ich mit Leggins, Home-Schlabberhose, T-Shirt und Fleecejacke gelaufen. Für die 20-30 Minuten bis meine Power zu Ende war, wars okay, aber da ich diesen Winter 1 Stunde plus unterwegs sein werde ist die Funktionskleidung schon besser. Ich hatte mein T-Shirt gleich an gestern und hab festgestellt dass es wirklich nicht so kalt ist wie das nasse verschwitzte Baumwollzeug.
Zuhause bleiben werde ich definitiv nicht vor der Heizung, ich habe beschlossen dass nächsten Oktober mind. der München HM gefinished werden soll, Marathon will ich auch gerne mal laufen, muss halt schauen wie meine Fortschritte sich entwickeln, aber 21 km sollten machbar sein. Zeit ist mir egal. Laufen ist vor allem die einzige Zeit wo ich mich in meinem Körper wohlfühle, wo ich nicht in der Essstörung gefangen bin, über Essen und Gewicht nachdenke… irgendwie zieht es mich schon wieder trotz Dauer-Nieselregen raus und ich möchte wieder eine große Runde laufen, obwohl mein Kreislauf im Keller ist.
Grüße aus Würzburg
Alice
Ich denke mir immer, so schlecht und langsam ich auch laufe und so beknackt das vielleicht aussehen mag, ich bin und bleibe immer zumindest der Erste von denen, die es NICHT tun.
Genau so sieht es aus – und diese Einstellung hat mir früher dann auch geholfen, dran zu bleiben! Viele Grüße, Katrin
Ich hänge mich mal mit ein bisschen Verspätung an diesen Thread an. 😉
Das Problem, dass ich mich immer frage, was andere von mir denken, kenne ich auch. Inzwischen laufe ich dreimal die Woche und habe das Gefühl überwunden. Ich laufe, weil es mir Spaß macht, ich laufe so langsam ich will und ich mache Gehpausen, wenn mir danach ist. Wer es komisch findet, soll fragen – so geschehen vor Jahren, als ich noch direkt an einem kleinen Fluss wohnte und zwei Wanderer älteren Semesters sehr höflich fragten, welchen Hintergrund es habe, dass ich kaum schneller jogge als sie wanderten. Ich hab ihnen dann erklärt, dass ich in der Aufbauphase bin und darauf achte, meinen Puls bei ca 130 Schlägen zu halten, Geschwindigkeitstrining komme dann später.
Das war ein sehr nettes Gespräch, das mir geholfen hat, zu verstehen, dass viele einfach nur neugierig und unwissend sind und gar nicht doof rüberkommen wollen. 😉
Hunde … Ich hatte als Kind immer einen gehörigen Respekt vor Hunden. Nicht witzig, wenn man fünf Jahre alt ist und alle sich darüber amüsieren, weil man mit angezogenen Beinen auf dem Stuhl hockt, um dem Bassett der Familie, bei der man gerade zu Besucht ist, keine Gelegenheit zu geben, die Füße abzulecken … Auch meine Aussage „ich will dem Hund Platz machen“, wenn ich auf dem Fußweg zur Seite gegangen bin, hat meine Familie (vor allem meine Tanten) immer sehr amüsiert.
Als ich sieben war sind wir umgezogen und hatten direkt um die Ecke einen Tierarzt, der fünf Rottweiler hatte. Nicht die Spur erzogen und – weil sie das Gelände bewachen sollten – zumindest teilweise aggressiv. Macht Spaß, als Dreikäsehoch da vorbeigehen zu müssen, wenn fünf freilaufende Hunde auf einen zu rennen, die fast so groß sind wie man selber!
Trotzdem habe ich keine Angst (mehr) vor Hunden. Es gibt wenige Ausnahmesituationen, wo ich den Besitzer anspreche und bitte, seinen Hund zurückzurufen, meistens bei kleinen Kläffenden „Wadenbeißern“. Alles, was Kniehöhe und mehr Stockmaß hat, ist meistens total friedlich und entspannt, die bekommen dann eher eine Streicheleinheit und wir gehen beide zufrieden unseres Weges. 😉
Was hilft: Sag Dir selber, dass der Hund Dir nichts Böses will. Wenn Dir mulmig ist, geh anstatt zu laufen, dann wird der Jagdtrieb nicht angesprochen. Sprich die Halter an und frag sie, ob Du den Hund anfassen darfst. Halte ihm eine Hand hin, lass ihn dran schnuppern und kraul ihn dann hinter den Ohren – mir ist noch kein Hund begegnet, der das nicht mochte! 😉 Respektiere, wenn der Halter nicht möchte, dass sein Hund angefasst wird.
Ich habe selber keinen Hund, aber eine Freundin von mir. Der ist klein und niedlich und alle Menschen kommen ständig ungefragt an, um den Hund zu streicheln. Das hilft nicht unbedingt, wenn Mensch möchte, dass sein Hund ihm gehorcht, daher achte ich darauf, nichts zu tun, was der Halter nicht will.
Bisher hatte ich nur eine dämliche Begegnung: Kleiner Kläffer rennt auf mich zu und tanzt um mich herum. Ich bitte den Halter, seinen Hund zurückzurufen, Antwort: „Der will nur spielen, der tut nichts!“ – Danke, aber ich will gerade nicht spielen! Auf meine Frage, ob der Hund das auch wisse, dass er nur spielen will, kam nur noch ein unverständiges Schnauben seitens des Herrn, zurückgerufen wurde der Hund nicht.
Ich glaube, über Jogger und Hundehalter kann man auch ganze Bücher schreiben – vielleicht mache ich das eines Tages! 😀
Mit Hunden ists ein schwieriges Thema.
Ich seh das aus verschiedenen Perspektiven:
Einerseits hat mich beim Laufen auch schonmal ein Hund von hinten erwischt und mir ein Stück aus dem Shirt herausgebissen. Am Rücken selbst hats zum Glück nur ein bisschen gezwickt. Wahrscheinlich war ich aber alt genug und habe keine Phobie oder ähnliches entwickelt 😉
Andererseits hatte ich in den ersten 18 Jahren meines Lebens innerhalb der Familie auch Haustiere. Unter anderem war auch ein Hund dabei, ein wirklich energiegeladener Kerl mit wahnsinnigem Bewegungsdrang.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass es einem fast schon körperlich wehtut, den Hund an die Leine nehmen zu müssen. Wenn er frei laufen konnte, ist er mit soviel Freude und Elan über Wege und Felder getollt..
Ein wirklich schwieriges Thema… U.a. wegen solcher Dilemmata (ha! hätte nie gedacht, dass ich wirklich jemals die korrekte Mehrzahl von Dilemma benutze 😀 ) werde ich es mir in Zukunft wirklich gut überlegen, ob ich ein Lebewesen langfristig als Gefährte in mein Heim einlade. Besonders dann, wenn ich nicht weit draußen und ländlich wohne.
Grüße!
PS: Toller Blog! Bin seit einer Woche krank und arbeite mich chronologisch durch alle Beiträge 😉
Hallo Androgyrnik, es freut uns sehr, dass du unseren Blog gefunden hast! Erst einmal gute Besserung! Hunde und noch mehr Hunde und Läufer sind wirklich ein schwieriges Thema – ich an deiner Stelle hätte wahrscheinlich eine Phobie entwickelt – egal wie alt ich gewesen wäre. Aber wenn du mit einem Hund zu Hause aufgewachsen bist ist es sicherlich etwas anderes. Ich drücke uns allen die Daumen, dass uns (weiterhin) nichts passiert!
Ich habe das Problem Bekannte treffen zu können sodass sie einen auslachen
Ich bin heute auf diese Seite gestoßen und vollkommen begeistert! Ich ernähre mich pflanzlich und will dieses Jahr zwei Halbmarathon laufen, kommt also genau richtig! Nur was ich echt nicht gutheißen kann, ist das Hetzen gegen Hunde. Pfefferspray ist ja wohl nicht euer Ernst?! Ich kann eure Angst verstehen, wenn ein Hund an gerannt kommt und heiße es keinesfalls gut, dass viele ihren Hund nicht richtig erziehen, aber dann so zu reagieren halte ich für nicht richtig, gerade im „veganen Umfeld“ sich so zu äußern… das finde ich sehr schade! Vielleicht sollte ihr mal mit Hundebesitzern sprechen, wie ihr euch verhalten könnt und Vorurteile abbauen. Denn im Wald sollte von allen Seiten ein Miteinander herrschen, da müssen alle Rücksicht nehmen, sicher die Hundebesitzer mit ihren ungestümen Tieren, aber ebenso die Fahrradfahrer, die nicht rasen sollten auf den Wegen und vielleicht auch die Läufer, die ihre Zeit nicht zu wichtig nehmen sollten. Ich bin selbst Hundebesitzerin (wurde als Kind auch schon gebissen) und gehe auch mit meiner Hündin laufen, sie stellt hier anscheinend die Ausnahme dar und hält sich von anderen Leuten fern. Aber sollte sie dennoch mal Opfer eines Pfeffersprayers werden, kann er hoffentlich schneller laufen als ich!
Liebe Susanne, schön dass du hier gelandet bist. Ich hoffe, wir können dir viele Tipps für deine Halbmarathons liefern.
Ich möchte betonen, dass es niemals mein Ziel war, „gegen Hunde zu hetzen“, und dies auch nicht passiert ist. In dem Post schildere ich lediglich meine Ängste – und wie man sie überwinden kann.
Zwar habe ich selbst schon negative Erlebnisse mit vor allem Hundebesitzern (!) gemacht, aber schreibe das niemals dem Hund zu. Und der in den Kommentaren beschriebene Einsatz von Pfefferspray war wohl auch mehr aus Notwehr.
Jetzt kannst du sagen dass der Hund keine Bedrohung dargestellt hat, aber das sehe ich anders, denn Bedrohung ist sehr subjektiv. Und wenn mir jemand zu nahe kommt (näher als es mir lieb ist, und das ist nun mal subjektiv!), muss ich mich verteidigen. Ob es nun ein Hund ist, oder ein Mann, der mir näher kommt als ich es will.
Glücklicherweise stellst du und dein Hund nicht die Ausnahme dar, und es gibt viele Hundebesitzer, die ihren Hund erzogen haben, und deren Hund hört. Nur leider gibt es auch andere Fälle, und das sind keine Vorurteile. Und bei denen ist man mit Reden leider an der falschen Stelle – ich habe meine Erfahrungen mehrfach gemacht.
So, und jetzt drücke ich dir für dein Training schon mal die Daumen!
Viele Grüße, Katrin
Danke für die tollen Tipps! Nun werde ich wieder – nach den kalten Monaten – durchstarten. Tolle Website!
Grüßle
Mephi
Sehr guter Artikel. Auf mich treffen fast alle Punkte zu – man macht sich manchmal einfach zuviel Sorgen um seine Umwelt (die sich aber gar nicht um einen kümmert!) Ich bin auch in einem Motivationstief und ärger mich dass ich mir heute nicht meine Schuhe geschnappt habe. Morgen aber dann ohne Ausrede…
Weiter so mit eurer Homepage – ich mag die unkomplizierte Art & den Humor.
Hi Caroline,
ach, solche Tage darf es auch mal geben. Aber heute warst du laufen? 🙂
Hallo,
ich kenne das Problem mit der Angst vor Hunden. Ich wurde beim joggen von einem Kampfhund angefallen und seitdem bekomme ich echt Panik, wenn mir ein Hund unangeleint entgegen kommt. Ich laufe nie alleine und meistens am deich, weil da Hunde angeleint sein müssen. Auch habe ich zur Sicherheit immer Pfefferspray dabei ( hat mir der Polizist geraten, bei dem ich damals die Anzeige gemacht habe bezüglich des Kampfhundes). Ich fühle mich sicherer mit dem Spray, brauchte es jedoch noch nicht, worüber ich sehr froh bin. Ich bin auch erleichtert, dass ich mit dem Problem nicht alleine dastehe.
LG Beatrix
Hi Beatrix, tut mir leid, dass du wirklich schon schlimme Erfahrungen gemacht hast. Ich kann einige Besitzer leider nicht verstehen. Ich drücke die Daumen, dass du das Pfefferspray weiterhin nur zur Sicherheit mitführst. Viele Grüße, Katrin
Hallo, bin neu hier, aber muss direkt schon mal einen Kommentar loslassen:
Thema: Laufen und Hunde
ich selbst hatte/habe Hunde – immer sehr große – derzeit eine 11 1/2 jährige Deutsche Dogge. Sie ist jetzt schon so uralt, dass wir nicht mehr Gassigehen, aber als sie noch fit war, waren wir natürlich sehr viel unterwegs. Auf unseren Ausflügen sind wir Joggern, Walkern, Radfahrern, Erwachsenen mit Kinder und/oder Kinderwagen oder auch andere angeleinten, oder nicht angeleinten Hunden begegnet. Ich habe meinen Hund stets an meine Seite gerufen und sie zur Sicherheit oben am Geschirr gepackt (Dank der Größe einer Dogge war das ja kein Problem) Ich habe sie nicht extra angeleint, aber ich habe immer dafür gesorgt, dass sie an meiner Seite bleibt, bis die Begegnung vorüber war. So haben die Menschen schon von weitem gesehen, dass ich meinen Hund unter Kontrolle habe. Das erwarte ich aber auch von anderen Hundebesitzern – nur leider ist das nicht alltäglich. Jetzt, da ich nicht mehr Gassigehen kann, habe ich im April das Laufen begonnen. Auf meinen Touren begegne ich natürlich auch Hundebesitzern. Viele reagieren so wie ich, damals: sie rufen ihren Hund, leinen ihn an oder lassen ihn absitzen. Ich bedanke mich dann immer recht freundlich. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, die muss es wohl über all geben. Dann laufe ich stets einen Bogen, denn Hunde nehmen das direkte „Auf sie zulaufen“ als Bedrohung war.
Nur einmal war ich gezwungen meinen Lauf zu unterbrechen und zu gehen. Da sind mir 3 nicht angeleinte große Hunde entgegengekommen und die Besitzer achteten weder auf die Hunde noch auf mich. Das war mir zu gefährlich, denn Hunde können im Rudel anders reagieren, als sie es alleine tun würden. Es muss nur einer einen Jagdtrieb haben, schon kommen sie alle angelaufen und da die Besitzer sich nicht darum kümmerten, was ihre Vierbeiner taten, war mir das zu heiß.
Natürlich kann ich verstehen, wenn jemand generell Angst vor Hunden hat, aber trotzdem würde ich raten, sich mit der Körpersprache von Hunden auseinanderzusetzten. Dann kann man besser einschätzen, wie der Hund so drauf ist. Es gibt wohl kein Allheilmittel gegen Angst vor Hunden. Außerdem bleibt noch die große Unbekannte; der Hundehalter. Da gibt es auch solche und solche.
Übrigens habe ich zwar erst Ende April mit dem Laufen begonnen, aber am 11. Juli bereits am „Lauf 10“ teilgenommen. Da gab es zwar keine offizielle Zeit, aber die große Uhr am Ziel sagte mir 58 Minuten 16 Sekunden.
Dann kam das Motivationsloch, weil es mir auch zu heiß zum Laufen wurde. Nun habe ich das Fitnesscenter mit dem Laufband entdeckt und nutze das fast täglich. Gestern war dann mein erster Lauf nach 3 Wochen Pause, (aber mit Laufbandtraining) und ich konnte meine 13 km Hausstrecke in sagenhaften (für mich) 1 Stunde 20 Minuten absolvieren.
Jetzt bin ich natürlich wieder heiß und habe auch schon einen 10 km-Straßenlauf im Auge, an dem ich gerne Mitte September teilnehmen möchte. Mal sehen, ob die Motivation bis dahin ausreicht.
Hallo Karin,
vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrungen – ich sende dir ganz viel Motivation für deinen 10 km-Straßenlauf!
Viele Grüße, Katrin
Hallo Katrin,
so und hier meine letzte Hundebegegnung von gestern.
Ich biege nach rechts ab, laufe über eine Brücke und werde sogleich von 3 aufspringenden Hunde „überrollt“ Es waren allerdings nur 2 Chihuahuas und 1 Husky-Schäfer-Mix. Allerdings wäre ich beinahe über letzteren gestolpert und musste somit meinen Lauf abbrechen. Die dazugehörige Besitzerin, ein sehr junges Mädchen, das im Gras gesessen hatte, sprang ebenfalls auf und schrie nur ständig: „Die tun nix!“ (Ehrlich, das war wirklich so) Ich habe mich als erstes um den kläffenden Kleinsthund gekümmert, indem ich mit vorgebeugtem Oberkörper mit stampfenden Schritten auf ihn zu gegangen bin. (das wirkt für solche Alarmhunde bedrohlich) Und Frauchen hat sogleich den zweiten Chihuahua auf den Arm genommen. Ich drehte mich wieder um und wollte weiterlaufen, doch der Husky-Schäfer-Mix lief mir nach. Ich musste also wieder stehenbleiben. Ich drehte mich seitlich zu ihm, ließ meinen Arm hängen und hielt ihm meine Finger zum Schnüffeln hin. Ich erkannte an seiner Körpersprache (Ohren nach hinten gedreht, Schwanz hing nach unten und wedelte leicht hin und her und er schleckte leicht mit seiner Zunge ohne meine Finger zu berühren) dass es ein freundlicher Zeitgenosse war. Also fasste ich ohne Hektik nach seinem Halsband, was mir auch beim 3. Versuch gelang und drehte mich erneut zu der immer noch „Der tut nix“-schreienden Hundebesitzerin um und brachte ihr, ihren Hund. Ich sagte ihr dann lediglich, dass ich nun weiterlaufen werde, während sie noch irgendetwas schimpfte: Ja, geht’s noch? Sie können den doch nicht einfach so packen?
Ich denke, ich habe die Situation, für alle Beteiligten optimal gelöst, würde es aber wirklich niemanden empfehlen, der sich nicht gut mit der Körpersprache der Hunde auskennt.
Eines ist sicher; glaube niemals den Menschen, sondern schaue immer, was dir die Hunde zu sagen haben. Leider haben nur sehr wenig Hundebesitzer Ahnung von der Körpersprache ihrer Hunde, deshalb passieren leider auch immer wieder sehr unangenehme Zwischenfälle – nicht nur mit Joggern.
Als Tipp für dich Katrin, könnte ich vorschlagen mal zu schauen, ob es bei euch ein Seminar über die Körpersprache der Hunde gibt. Das würde dir bestimmt bei der nächsten Begegnung helfen, wenn du besser einschätzen kannst, wie der Hund so tickt.
Danke Karin! Und ich weiß, das wäre das Beste für mich. Aktuell drücke ich mich noch davor. Hab eine Freundin, die mich den Hunden äher bringen will. Vielleicht klappt ja das?
Hallo Katrin,
schön, dass sich jemand mal mit solchen „Blockade“-Themen auseinandersetzt.
Mit den Sprüchen hatte ich lange auch so meine probleme. Als ich mit dem Laufen anfing, wurde einem noch „Eins-Zwei, Eins-Zwei“ hinterhergebrüllt; heute ist es eher: „Lauf, Forrest, lauf!“ (Was ich schon wieder witzig finde …)
Laufen hat heute einen anderen Stellenwert als noch vor 20 Jahren; jeder weiß, dass es gut ist.
Bzgl. Hunden: in 28 Jahren habe ich zwar auch meine Erfahrungen mit „Der-tut-nix!“-Exemplaren gemacht, aber es sind die Autofahrer auf Landstraßen, vor denen ich richtig Schiß habe. Ich wurde mehr als einmal in den Straßengraben gedrängt – mit Absicht! Und ein Lininebus, der die rote Ampel übersah, hat mich auch unangenehm geküsst …
Die meisten Hundebesitzer sind sehr rücksichtsvoll, nehmen ihren Hund beiseite und lassen ihn in den Brennesseln absitzen. Bei uns herrscht eine angenehme „Leben-und-Leben-lassen“-Symbiose und man grüßt sich freundlich. Interessanterweise sind die großen Hunde,allesamt sehr gut erzogen, während diese kleinen Fußhupen an der Flexileine rumkrakeelen – und die Besitzerin mit ihrem Smartphone beschäftigt ist.
Hunde sind keine zwanghaften Jäger auf Deubel-komm-raus; die meisten sind froh, wenn sie ihre Ruhe haben. Nur die bedauernswerten Etagenviecher mit zuwenig Auslauf können Probleme bereiten – aber die trifft man i.d.R. auch nicht im Wald an. Ansonsten finde ich Hundebegegnungen eigentlich immer auch schön und nehme mir gern die Zeit für eine freundliche Begrüßung (Laufen ist ein Hobby, nicht mein Beruf und Weltrekord werde ich eh nie laufen).
Ansonsten kann ich jedem Läufer empfehlen, zu Unzeiten zu laufen – sehr, SEHR früh morgens, mittags oder wenn alle anderen Tatort gucken. Da hat man seine Ruhe und muss keine komischen Blicke fürchten.
Danke Suse, ich werde versuchen, demnächst auch mal öfter früh morgens zu laufen – ich freue mich schon drauf!
Laufen zählt auch zu meinem absoluten Lieblingssportarten. Leider lebe ich ganz normal in einer Stadt. Ich bin eine große schlanke Frau, die auch nicht rot wird. Höchstens rosa Wangen, aber das ist mir nicht peinlich. Trotzdem schäme ich mich vor den Blicken von anderen. Ich fand den Text sehr schön. Mal sehen ob er mir durch den Kopf geht beim nächsten Lauf. 🙂
Ich weiß nicht, ob ich da die einzige bin, aber ich war gerade vor 2 Wochen im Urlaub und jetzt hatte ich letzte Woche 8 Tage am Stück Kopfschmerzen (damit kämpfe ich leider schon mein Leben lang). Ich musste mich heute echt motivieren, um meine Sportklamotten mit zur Uni zu nehmen (heute ist Laufband dran), weil ich dachte, dass ich ja momentan eh in schlechter Form bin so nach zwei Wochen Pause. Ich weiß selber, dass das ein doofer Gedanke ist, denn es wird ja nur schlimmer, wenn ich nicht wieder anfange, aber trotzdem muss ich mir gerade echt gut zureden, da gleich runter ins Fitnesscenter zu gehen. Das Laufband benutze ich im übrigen für Itervall- und Tempotraining, weil ich damit große Schwierigkeiten habe, wenn ich draußen Laufe. Also keine Sorge, morgen Vormittag ist ein normaler Lauf draußen dran 😉
Janine, an eine Sportpause kann man sich gewöhnen, ich weiß wie das bei mir im Urlaub ist, wenn ich keinen Sport mache 😉
Die ersten 2-5 Tage sind komisch, und dann ist es irgendwann für den Körper okay, auch wenn er insgeheim nach Bewegung schreit. Und wenn er sie dann wieder kriegt bedankt er sich mit Muskelkater. Daniel und ich waren vor knapp zwei Jahren 2,5 Wochen in Vietnam, und da war für uns nix mit Laufen. Der Einstieg war verdammt hart, aber die Form kommt schneller wieder zurück als man glaubt.
Ich hoffe, du hast dein Laufband-Training heute gut überstanden und freust dich auf deinen Lauf morgen!
Viele Grüße
Katrin
Ja, es lief ganz gut 🙂 Am Anfang habe ich auch noch die Läufer beneidet, die an mir vorbeiliefen, aber dann.. Na Hauptsache ich bin wieder dabei 🙂
Hallo,
da ich schon immer Hunde habe und seit meiner Kindheit Langläufe mache, möchte ich meine Erfahrungen schildern. Ich nehme meine beiden mittelgroßen Hunde immer an der Leine und einen Bauchgurt mit, wenn ich meine Trainingsläufe absolviere Bin auch schon Halbmarathon mit ihnen gelaufen usw. Natürlich nicht immer aber was meine Hunde in ihrem Leben schon an Joggingkm absolviert haben —– Der Wahnsinn. Wir wurden und werden natürlich noch intensiver von Hunden ohne Leine angegriffen, obwohl ich dann meistens „gehen“ mache, wenn wir einen ohne Leine neben uns haben. Scheut euch nicht Pfefferspray mitzunehmen. Ihr sollt es ja nicht in die Augen vom anderen Hund sprühen. Es reicht schon in die Richtung. Die hauen dann erfahrungsgemäß ab. Wenn ihr seht auf euch sprintet ein Hund los, Spray raus und in die Richtung des kommenden Hundes sprühen. Selber schuld, wenn der Hund nicht auf Besitzer hört. Pfefferspray ist nicht schädlich. Ich musste schon oft dieses einsetzen, sonst wären meine Hunde und evtl. auch ich gebissen worden. Sollen die anderen doch auch ihre Hunde an die Leine nehmen und dabei joggen gehen. Da haben die Besitzer und die Hunde genug Auslauf und Hund und Herrchen sind ausgeglichen.
Hallo ihr Lieben,
jetzt will ich mich auch mal zum Hundethema äußern. Ich habe eine Galga, eine spanische Greyhound Dame und sie geht mit mir laufen oder oft gehen wir einfach auch nur seeeehr lange durch die Felder spazieren. Da Galgos einen sehr starken Jagdtrieb haben, kann ich sie bei uns nicht frei laufen lassen, da es überall Hasen und Rehe gibt und ich a) nicht will, dass sie auf die nächste Landstrasse läuft (Greyhounds haben eine ständige Körpertemperatur von 39° und müssen sich nicht warmlaufen. Die haben sofort 65-70 km/h drauf), b) vom Jäger erschossen wird, c) ein Reh oder einen Hasen zu Tode hetzt (im Jagdmodus sind die wenigsten Greyhounds abrufbar, obwohl sie unheimlich gehorsam sind – das Hirn ist dann aus), habe ich sie grundsätzlich an der Leine. Wenn uns dann Leute mit abgeleinten Hunden entgegen kommen, rege ich mich auch auf, wenn ich merke, dass der Hund nicht hört und einfach auf uns zu kommt. Es ist ja so, dass Hunde ohne Leine die angeleinten mobben und hier und da auch mal anfallen. Ich hätte keine Hemmungen einem anderen Hund eine überzubraten, wenn er meinen angeleinten Hund attackieren sollte. Der schwarze Peter für Hundeverhalten ist IMMER beim Besitzer, egal welche Rasse. Pitbulls zum beispiel gehören zu den grüßten Schmusern im Hundekosmos, sehen natürlich furchteinflößend aus und das gefällt gewissen Menschen, die diese Hunde dann entsprechend abrichten.
Was ich eigentlich sagen wollte, für diejenigen die wirklich tiefe Ängste vor Hunden haben, würde ich empfehlen sich jemanden mit einem Greyhound oder Galgo zu suchen. Diese Hunde sind Menschen gegenüber völlig aggressionsfrei. Es gibt keinen dokumentierten Fall in dem ein Galgo jemals einen Menschen gebissen hat und diese Hunde werden in Spanien schwer misshandelt. Sie lassen sich wirklich alles gefallen und sind teilweise auch sehr ängstlich Fremden gegenüber. Ich könnte mir vorstellen, dass bei einigen das Zusammentreffen mit einem solchen Hund helfen könnte, die ein oder andere Hemmung etwas abzubauen. Nur eine Idee :))) Man könnte auch im Internet einen Windhundauslauf suchen und dort mal anfragen, ob man mal vorbeikommen kann. Windhundbesitzer freuen sich in der Regel über Interesse an ihren Hunden. Allen noch viel Spass beim Laufen und liebe Grüße an euch Zwei!
Hallöchen,
Ich hab auch schon immer Angst vor Hunden und diese hält mich oft vom laufen ab. Mit dummen Sprüchen und Geglotze kann ich gut umgehen (Musik im Ohr und tunnelblick helfen 😀 ), aber Hunde gehen gar nicht. Ich wohne in einem ländlichen Gebiet und hier meint jeder seinen Hund frei laufen lassen zu müssen … Traurig, dass der fehlende Respekt und Unachtsamkeit mancher Hundebesitzer einen so den Spaß rauben können. Es schockiert mich, denn hätte ich einen Hund wäre es mir höchst unangenehm, wenn jemand Angst davor haben müsste… Naja ^^
Hallo ihr Lieben,
zum Hundethema möchte ich auch gerne etwas ergänzen. Ich habe selbst einen mittelgroßen Hund (Dalmatiner), der auch gerne bei meinen Läufen dabei und frei ist. Glücklicherweise interessiert er sich für Jogger oder Radfahrer nicht die Bohne. Mag also weder an ihnen schnüffeln und sie schon garnicht jagen. Außerdem hört er in 99% der Fälle (Ausnahmen stellen lediglich Treffen auf andere Hunde dar, die stürmisch auf uns zugerannt kommen – hier bin ich auch immer sauer auf die anderen Besitzer).
Von einer Kollegin habe ich allerdings von einer „Hundeabwehrmethode“ gehört, die wirklich toll sein soll und niemandem weh tut. Meine Kollegin hat auch ziemlich Angst vor Hunden und führt deshalb ein Gerät beim Laufen mit sich, dass einen hochfrequenten Ton abgibt, den Hunde überhaupt nicht mögen. Kommt ihr ein stürmisches Tier entgegen, schaltet sie das wohl einfach nur ein und schon nimmt der Hund Abstand. Leider weiß ich nicht wie es heißt und woher man es bekommt. Vielleicht hilft google hier weiter. Sie scheint ziemlich begeistert davon zu sein. Und es kommt mir etwas humaner vor als Pfefferspray.