Tempo und Geschwindigkeit sind entscheidende Faktoren, nicht nur beim Laufen, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen. Kein Wunder, dass gerade Laufanfänger:innen die Frage nach dem richtigen Lauftempo enorm beschäftigt:
- Wie schnell muss ich als Laufanfänger:in laufen?
- Ich laufe schon seit einigen Wochen oder sogar Monaten, und ich werde einfach nicht schneller. Was mache ich falsch?
- Ich komme beim Laufen schnell aus der Puste. Warum nur?
- Vor einigen Wochen bin ich schon schneller gelaufen. Und jetzt werde ich wieder langsamer. Ist das normal?
Aber ist denn schneller auch immer besser? Solltest du um jede Sekunde auf der Uhr kämpfen? Ist die Geschwindigkeit wirklich das Wichtigste beim Laufen? In diesem Beitrag will ich dir zu mehr Lockerheit im Umgang mit deinem Lauftempo verhelfen, und dir ein paar Tipps geben, wie du das „richtige“ Lauftempo für dich findest.
Lauftempo: Höher, schneller, weiter?
Wenn ich andere Läufer:innen beobachte (und ich nehme mich selbst da nicht aus), gewinne ich manchmal den Eindruck, dass wir uns häufig vor allem über unser Tempo und die monatlich gelaufenen Kilometer definieren. Der Spaß kann da schon mal zur Nebensache werden:
- Wir laufen erst los, wenn die GPS-Uhr das Signal gefunden hat.
- Wir ärgern uns, wenn wir an der Ampel die Uhr gestoppt und beim Loslaufen nicht wieder gestartet haben.
- Und wenn die Batterie während des Laufs plötzlich schwächelt, ist das für uns eine mittelgroße Katastrophe.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto absurder finde ich das. Schnüren wir nicht die Laufschuhe, weil wir Spaß am Laufen haben wollen? Weil wir uns die Bewegung abends nach dem alltäglichen Sitzmarathon verdient haben? Weil uns die frische Luft gut tut? Und weil das wohlige Gefühl nach dem Laufen unbezahlbar ist?
Muss es immer die Uhr sein, die uns sagt, wie gut das Training war?
So findest du dein ideales Lauftempo
Mit dem Lauftempo ist es ähnlich wie mit der Ernährung: Am besten ist es, wenn du lernst, auf deinen Körper zu hören! Ein gutes Körpergefühl hilft dir beim Laufen mehr als die beste Sportuhr und die teuerste Leistungsdiagnostik. Mit den folgenden Tipps kannst du dein Körpergefühl fürs richtige Tempo nach und nach entwickeln.
#1 Ignoriere deine Laufuhr
Die radikalste Methode ist, die Laufuhr einfach zu Hause zu lassen. Wenn du gar nicht auf deine Trainingsdaten verzichten willst (was wir verstehen können), dann drehe die Uhr an deinem Handgelenk so um, dass du während des Trainings nicht permanent auf das Display schauen kannst, oder klebe das Display ab. Auf diese Weise sorgst du dafür, dass du beim Laufen nicht unterbewusst durch die angezeigte Pace beeinflusst wirst.
#2 Hör in dich rein
Laufe los, ohne dir ein bestimmtest Tempo vorzunehmen. Schau einfach, wie du dich fühlst, und lass dich darauf ein. Wenn die Beine leicht sind und dein Körper nach einem höheren Lauftempo ruft, dann lass es rollen und gib Gas! Und wenn sich deine Beine schwer anfühlen, dann gönn dir und deinem Körper zur Abwechslung mal Erholung und dreh nur eine ganz lockere Runde!
#3 Setze auf Langsamkeit
Laufe an einigen Tagen ganz bewusst langsam, und erinnere dich während des Trainings immer mal wieder daran, einen Gang runterzuschalten. Ich bin nach so einem Lauf immer überrascht, wie viel langsamer ich laufen kann als ich denke. Der positive Nebeneffekt: Für den nächsten Lauf bist du oft fitter und hast mehr Energie. Dann hast du zur Abwechslung mal einen richtigen Regenerationslauf absolviert!
#4 Mach dich locker
Vergiss den Gedanken, dass ein langsames Training dir deinen Jahres- oder Monatsschnitt kaputt macht. Wer (außer dir selbst) interessiert sich wirklich dafür, wie schnell oder langsam du pro Kilometer unterwegs warst? Ein bisschen mehr Flexibilität und Nachsicht mit uns selbst können uns noch mehr Spaß am Laufen bringen – und machen uns ganz nebenbei sogar oft zu besseren Läufer:innen!
#5 Achte auf deine Körperhaltung
Achte beim Laufen ganz bewusst auf eine gute Körperhaltung und deinen Laufstil: Laufe mit aufrechtem Oberkörper und der richtigen Armhaltung. Mach eher kürzere Schritte mit einer hohen Schrittfrequenz. Wenn du diese Punkte berücksichtigst, fällst du oft ganz automatisch in dein richtiges Lauftempo.
Christian
Ich muss zugeben, dass ich auch sehr an der Uhr hänge. Mein Trainingsplan ist eher flexibel angelegt (ich schreib ihn immer erst für die nächste Woche und auch da sind die Tage noch halbwegs variierbar), aber wenn ich dann ein Training absolviere hab ich auch immer das Gefühl möglichst schnell sein zu müssen, aber gleichzeitig einen möglichst niedrigen Durchschnittspuls erreichen will. Das ist erstens paradox und zweitens auch manchmal deprimierend. Ich denk wenn ich gleich laufen gehe werd ich die Uhr erstmal in Rückentasche stecken und nächste Woche vielleicht auch mal ganz ohne trainieren. Danke für die Anregung und macht bitte weiter so, ich lese jeden Artikel bis zum Ende und hab Spaß dabei.
Katrin Schäfer
Hi Christian,
schön, dass ich dir eine Anregung liefern konnte – genau so soll es sein!
Und keine Sorge – wir machen weiter 🙂 Dass du jeden unserer Artikel liest freut uns zusätzlich, danke für deine Rückmeldung!
Sportliche Grüße, Katrin
Rinaldo
Salve Katrin,
erstmal ein Dankeschön an Dich und Daniel für eure Arbeit und die prima Artikel – euren blog lese ich sehr gerne.
Angeregt durch euch habe ich mir „No meat athlete“ zugelegt (es ist tatsächlich nochmal etwas anders als die Bücher von Brendan Brazier, den ich sehr schätze – aber darum gehts mir im Moment nicht).
Vielmehr beschäftigt mit ein Hinweis von euch und auch von Matt Frazier, beim Laufen die Schrittlänge zu kürzen und die Frequenz zu erhöhen. Das habe ich heute morgen erstmalig versucht – war nicht easy. Ich laufe in der Woche 40 km (8km Strecke), 30 km MTB und 12 km NordicW. Meine Schrittfrequenz über die letzten 100 Läufe liegt bei 155 S/min. Heute morgen habe ich es auf 170 S/min gebracht – es ist aber eher zum verzweifeln, denn ich komme mir vor wie ne Nähmaschine, bin langsamer und der Puls liegt mind. 5 Schläge höher als sonst. Ich habe keine Idee, wie ich mich nochmals um 10 S/min steigern könnte. Mit welcher Frequenz (Kadenz?) lauft ihr und habt ihr vielleicht ein paar Ideen für mich, wie ich das langsam steigern könnte ohne auf die Nase zu fallen.
Herzlichen Dank für eure Infos und liebe Grüße
Rinaldo
Katrin Schäfer
Hallo Rinaldo,
vielen Dank für dein Lob, das freut uns wirklich!
Ich weiß nicht, ob es daran liegt dass ich eher klein bin (1,62 m), aber ich musste mich nie wirklich umstellen und laufe wirklich mit 180 Schritten pro Minute. Ich hab das auch erst vor einem Jahr festgestellt, weil meine Uhr das anzeigen kann. Mach dir keinen Stress damit, denn die Erhöhung der Schrittfrequenz ist eine deutliche Veränderung am Laufstil, die nicht von heute auf morgen geht. Versuche, dich ab sofort regelmäßig dazu „zu zwingen“, dann geht es irgendwann von ganz alleine. Auch eine interessante Übung: schau mal, wie sich deine Schrittfrequenz in verschiedenen Tempobereichen verändert, oder in welchem Tempobereich es dir einfacher fällt.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Erhöhung deiner Schrittfrequenz!
Sportliche Grüße
Katrin
Alice
Wenn es an der Größe liegt müsste ich dann reichlich Schritte haben 🙂 Hab zwar keine Ahnung wie ich das feststellen soll aber ich bin nur 1,54 m.
Katrin Schäfer
Hi Alice,
es gibt Laufuhren mit Beschleunigungssensor, die dir das anzeigen. Alternativ müsstest du zählen, wie viele Schritte du pro Minute machst.
Viele Grüße
Katrin
Oli
Hehe, kenne ich gut.
Die Uhr vergessen zu laden…oh jeh…dann kann ich wohl haut gar nicht trainieren gehen. Total bekloppt. Daher lasse ichj die Uhr in letzter Zeit immer öfter zu Hause. Denn nicht das was virtuell auf der Uhr steht, entscheidet über meinen Fortschritt, sondern das, was ich real gelaufen bin.
Katrin Schäfer
Genau so ist es, Oli!
Djuri
Hallo Katrin,
Du wirst es nicht glauben, aber ich bin die letzten zwei Läufe ohne Uhr gelaufen und es hat sich fantastisch angefühlt. Ich habe mich frei gefühlt und konnte mich total auf meinen Körper konzentrieren. Ich habe mich danach so gut gefühlt, dass ich spontan einen Nachhause-Sprint eingelegt habe und das obwohl ich vor kurzem kaum noch die Treppe raufkam wegen akuten Eisenmangels. Also passt dieser Artikel gerade wie die Faust aufs Auge in meiner Situation. Vielen Dank dafür. Sehr schön geschrieben.
Liebe Grüsse
Djuri
Katrin Schäfer
Perfekt – alles richtig gemacht 🙂
Alex
Katrin, dem kann ich nur zustimmen.
Die Zeit sollte viel weniger Bedeutung haben, als sie es so oft schon hat. Wenn ich kein wichtiges Training habe, ist meine Uhr nie dabei. Nur mein Handy zeichnet in der Tasche alles mit. Heute ist Hannover-Marathon. Da werde ich dann doch mal auf die Uhr schauen, auch wenn es heute mehr Spaß als Bestzeit werden soll 🙂
Einen schönen Sonntag!
Alex
Katrin Schäfer
Hi Alex,
ich hoffe, es ist etwas mit der neuen Bestzeit geworden?
Und wenn nicht, ist das erste Ziel ja sowieso immer, gesund ins Ziel zu kommen und Spaß gehabt zu haben!
Gute Erholung und genieß das Post-Marathon-Feeling – ich freue mich schon auf meinen nächsten Marathon, in Hamburg nächsten Sonntag 🙂
Sportliche Grüße
Katrin
Alex
Es ist eine Besteit für mich geworden 🙂 Zum Ende hin war es aber leider dann doch unerwartet sehr mühsam und ich habe viele Minuten auf der Strecke gelassen…
Es war trotzdem toll!
Ich wünsch dir viel Erfolg jetzt am Sonntag in Hamburg.
Alex
Katrin Schäfer
Dann ich ja noch Luft nach oben fürs nächste Mal!
Danke dir!
Ute
Stimmt. Ich taste mich gerade wieder an den HM ran und ertappe mich in den letzten Wochen häufiger dabei, wie ich zwischendurch auf die Pace schiele, wenn ich mit Garmin laufe. Normalerweise laufe ich immer mit einer GPS-losen Uhr nach Gefühl bzw. Atem (GA1 = 4 Schritte ein-, 4-5 Schritte ausatmen, schaffe ich das nicht, bin ich zu schnell).
Unterwegs nicht auf die Uhr zu glotzen kann man aber auch lernen, wie so vieles andere. Ich arbeite dran. Am besten schalte ich bei der FR305 mal gleich die Pace-Anzeige aus. 😉
Katrin Schäfer
Oder so! Auf meinen „Hausstrecken“ würde mir das im Zweifel nur gar nichts bringen, weil ich schon genau weiß, wo die Uhr piepen würde 😉
Ute
Als Genussläuferin ohne Intervalle im Trainingsplan habe ich meiner Uhr das Piepen gar nicht erst beigebracht (*hüstel*), dieses Problem habe ich also nicht.
Viel Spaß in Hamburg!
Stephan
Hi Katrin,
verdammt, erwischt! 🙂
Es ist bei mir zwar nicht mehr so schlimm, wie am Anfang, aber ich schaue immer noch häufig auf die Uhr. Gut, es gibt Einheiten, wie z.B. TDL oder Intervalle bei denen es notwendig ist, aber jeder dürfte in seinem Plan auch Trainings haben, in denen er einfach nur 40, 50 oder 60 Minuten laufen soll. In letzter Zeit habe ich sogar schon versucht, einfach „frei nach Schnauze“ zu laufen, aber ertappe mich doch selbst immer wieder dabei, dass ich an Steigungen oder an der Ampel wartend auf die Uhr schaue: Oh, welche Pace laufe ich eigentlich gerade und mir dann denke, gut so oder aber da würde noch ein bisschen mehr gehen, obwohl es mich nicht weiterbringt.
Mal schauen, wie ich dieses aus meinem Kopf kriege, aber einfach ist das nicht! 🙂
Liebe Grüße,
Stephan
P.S. Hamburg is calling! See you on NDR! 😉
Katrin Schäfer
Hi Stephan,
das ist wie alles ein Prozess. Und es macht ja auch mal Spaß, richtiges Tempo zu laufen.
Mir ging es auch ums Prinzip, dass die Uhr nicht alles vordiktieren muss, sondern der Körper auch ruhig seine Arbeit erledigen darf 😉
Ja, und Hamburg: jetzt muss es aufwärts gehen, hab leider die letzten 1,5 Tage mein Couchlager aufgeschlagen. Bewegung? Fehlanzeige 🙁
Maya
Ich bin nun doch sehr überrascht, weil ich noch gar nie mit Uhr gelaufen bin. Einfach nur Schuhe an und los. Mir ging es noch nie um schneller, weiter, etc. sondern ich laufe wegen des Laufens oder der Natur. Kopf frei bekommen, sich danach richtig toll fühlen. Ich laufe seit Jahren so, dass ich mich dabei wohl fühle, gut atmen kann, nicht allzu aus der Puste bin. Und bisher hatte ich nicht das Gefühl, dass das Falsch ist. Nun mache ich mir aber Gedanken, brauch ich wirklich eine Uhr?
Ute
Nö, „brauchen“ tut man sie nicht. Aber sie bieten wirklich sehr nette und lustige Spielereien, die eben leicht zur digitalen Fußfessel werden können.
Wenn du keinen Herzfehler und keine körperlichen Probleme hast, gibt es überhaupt keinen Grund, irgend etwas zu ändern.
Julia
Als ich dieses Jahr wieder mit dem Laufen angefangen habe, habe ich meine GPS-Uhr gegen die „normale“ Puls-Uhr getauscht, denn mein Trainingspuls ist immer ein gutes Indiz dafür, wie ich körperlich drauf bin. Geht der Puls schneller hoch als sonst, mache ich ein bisschen langsamer.
Ich war sonst auch immer total verrückt nach den Trainingsdaten meiner GPS-Uhr, was mich unter anderem auch dazu verleitet hat, die geplant langsamen Läufe doch zu schnell zu laufen und in Summe nicht mehr richtig auf meinen Körper zu hören.
Auch wenn die GPS-Uhr bestimmt bald wieder zum Einsatz kommt, werde ich versuchen, mir die Leichtigkeit, die ich zur Zeit beim Laufen spüre, zu bewahren.
Gabi
Hallo Katrin!
Wieder mal ein sehr guter Artikel, eure Einstellung zum Laufen gefällt mir ganz besonders. „Der Körper ist der beste Indikator“, das bringt es auf den Punkt.
Ich laufe jetzt sehr oft ohne Uhr, ganz nach Gefühl. Und dieses Gefühl soll Freude am Laufen sein!
Ich bin zwar eine langsame Läuferin, aber in der letzten Zeit beginne ich zunehmend, dankbar für die Langsamkeit zu sein. Auf mir lastet kein Druck, ich kann das Laufen aus vollem Herzen genießen. Und manchmal geht es sogar viel flotter als erwartet, einfach so.
Gesund ins Ziel kommen, und dann ins nächste Ziel und ins übernächste….
Alles Liebe
Gabi
Katrin Schäfer
„Gesund ins Ziel kommen“ sollte sowieso IMMER das oberste Ziel lauten!
Schön, dass dir der Post gefällt, Gabi, das freut mich!
Viele Grüße, Katrin
Daniela
vielen Dank für den Artikel. Ich bin eine sehr langsame Läuferin was mich absolut nicht stört aber ich habe mir eine laufapp runtergeladen und auch wenn ich trotzdem auch immer auf mein Vergnügen achte – so bin ich trotzdem schon etwas verbohrt wenn ich darauf warte wann meine 2 km erledigt sind. Ich werde es wieder einmal ohne alles machen 🙂
Katrin Schäfer
Hi Daniela,
Hauptsache, es macht dir Spaß – und wer weiß, vielleicht läufst du nach ein paar Mal ohne App sogar länger als sonst 🙂
Viele Grüße, Katrin
Daniela
Ich hab es bereits ausprobiert und jaaaaaaaa 🙂 Ich hatte so viel mehr Spaß 🙂 Manchmal hopse ich herum – manchmla laufe ich schneller, dann wieder langsamer und das alles ohne darauf zu warten dass man mir sagt das ich wieder 1 km gelaufen bin. Heute bin ich viel leichter gelaufen … Ach danke nochmal – das war so ein einfacher Tipp und so wertvoll 🙂
Janine Fliess
Ich laufe auch viel lieber ohne Uhr/Handy, das mir zwischendurch sagt, wie schnell ich bin. Am Anfang dachte ich noch, dass das sein muss, aber mein Puls verwirrt mich sowieso nur, da er immer zu hoch ist und eine Geschwindigkeitsanzeige stresst mich. Also laufe ich höchstens noch mit Stoppuhr und siehe da: Ich laufe die angepeilte Zeit auch so!
Ich laufe aber sowieso nur für mich selbst. Ich bin zwar letzt einen kleinen Volkslauf (5km) mitgelaufen und laufe in 5 Wochen einen Halbmarathon, aber ich habe mir keine Zielzeit gesetzt. Das ist nur um mal was neues, aufregendes zu erleben. 🙂
Katrin Schäfer
Toll Janine – hast dir mit dem Halbmarathon ein schönes Ziel gesetzt!
Ich bin meinen ersten auch „nur“ mit Stoppuhr gelaufen, und ganz nach meinem Gefühl total konstant. Dein Körper sagt dir schon, wie du laufen sollst!
Viel Erfolg & vor allem Spaß dabei!
Katrin
Sandra
Hallo!
Ich habe nun schon öfter Laufversuche gestartet, wegen mangelnder Motivation aber wieder aufgehört. Drei Dinge haben mich nun dazu bewegt letzte Woche anzufangen.
1. Das ich kein sportliches Hobby habe und nicht in einen Verein will (Einzelsport)
2. Ich habe Musik beim Laufen entdeckt
und 3. Eure Website!
Eure Tips und auch die Erfahrungsberichte von euren lieben Kommentatoren, die ich oftmals alle gelesen habe, haben mich sehr motiviert.
Nun habe ich mich in meiner Ausdauer ziemlich unterschätzt. Ich bin zwar jung, aber habe vor drei Jahren mit dem Turnen aufgehört. Trotzdem habe ich gleich 5km in 50min geschafft, das habe ich noch nie! Leider plagen mich danach (beim Laufen schmerzfrei und wunderschön:)) Knieschmerzen und rechts in der Hüfte. Nun lese ich das 3km für den Anfang durchzuhalten schon nicht schlecht sind und habe Bedenken dass ich mich überschätze, obwohl ich mich beim Laufen puddelwohl fühle, nur danach eben nicht.
Trotzdem Danke an euch, für die tolle Website und ich werde nicht aufgeben!
Liebe Grüße
Sandra
PS: Ich würde total gerne mal einen 10km-Lauf laufen, und gebe nicht auf!
Oli
Hey Sandra,
schön, dass Du Dich gegen all Deine eigenen Widerstände hast durchsetzen können 😉
Schmerzen, egal ob während oder nach dem Lauf, sind meistens ein Zeichen von Überlastung. Ausnahme ist leichter Muskelkater (genaugenommen ist der auch Zeichen von Überlastung, ist aber nicht schlimm). Wenn Du das ignorierst, wirst Du früher oder später auch während des Laufens Probleme haben und hast dann am Ende keine Lust mehr.
5km zum Anfang durchzuhalten ist schon ne Hausnummer und zeigt, dass Deine Ausdauer ganz gut ist, vermutlich auch durch Deine vormalige sportliche Betätigung. Was aber neu beim Laufen hinzukommt, ist die Belastung von Sehnen, Knochen, Bändern, bestimmten Muskeln…diese brauchen wesentlich länger, um sich auf neue/neuartige Belastungen einzustellen.
Daher der Tipp: lass erstmal all Deine am Laufen beteiligten Systeme auf einen Stand kommen, dann kannst Du ne Schippe drauflegen und den nächsten „Zyklus der Anpassung“ fahren. Teile Deine Läufe in mehrere kleine auf bzw. laufe am Anfang nicht so weit. Aus der Ferne kann ich Dir da nichts konkretes raten, außer, dass Du auf Deinen Körper hören musst. Lerne das von Anfang an. Bei Schmerzen Pause machen und Pensum zurückdrehen, bis Du merkst, dass es zu Dir passt.
Du kannst damit rechnen, dass es bis zu 4 Wochen (manchmal auch mehr) dauert, bis Du Deinen Umfang erhöhen kannst, also Geduld! Raube Dir nicht selber den Spaß, den das Laufen bereiten kann. 🙂 Aber ich will Dir nicht Bange machen, grad zu Beginn stellen sich Fortschritte relativ schnell ein.
Alles Gute!
Oli
Sandra
Danke!
Ich werde ab jetzt etwas kürzer laufen und schauen ob mein Körper das besser verträgt.
Denn den Spaß am Laufen will ich wirklich nicht verlieren.
Viele Grüße
Sandra
Robert
Hallo Sandra,
Prima, der erste Schritt ist getan. Es tut keinen Abbruch deine Läufe in Intervalle zu unterteilen, um Trainingsfortschritte zu erzielen. Du ermüdest weniger. Z.B. also 3*2km mit 5 Minuten Gehpause dazwischen. Der Trainingseffekte ist faktisch derselbe wie 6km am Stück laufen.
MfG
Robert
Alice
Seit ich mein Smartphone habe und Runtastic mitprotokolliert finde ich das zusätzliche Motivation. Davor habe ich versucht mir die Strecke zu merken und aus gpsies.com nachzuzeichnen. Start und Zielzeit gemerkt, die Minuten und Durchschnittspace irgendwie berechnet. Ich habe das Handy nur in der Jackentasche etc und nicht am Arm in so ner Hülle, aber ich hole es auch nicht an der Ampel raus. Es ist mir auch völlig egal ob ich mal 8,2 oder 10,7 Kilometer laufe, aber es ist einfach schön zu sehen wie die Kilometer wachsen und dass ich schneller werde, auch wenn ich meine Leistung nicht jedesmal unterbieten muss. Zu sehen dass das Training sich bezahlt macht. So irgendwie.
Leon Fuxfell
Ich will am 01.01.2016 ein Marathon laufen. Die machen aber nach 5 Stunden zu. Demnach bin ich mit meinen 8:irgendwas tatsächlich zu langsam oder?
Andererseits bin ich ja froh das ich mich überhaupt aufgemacht habe und fühle mich bereits deutlich fitter.
Gruß LEon
Robert
Lieber Leon,
laufe für dich selbst und habe Spaß daran!
Den Marathon „bestehen“ ist ohnehin der sportlich falsche Ansatz.
Es gibt zahlreiche, exzellente 10-km- Läufer, die nie einen Marathon bestritten haben
obwohl Sie selbigen auch unter 3 Stunden laufen könnten.-
Also was soll’s?
Sportliche Grüße,
Robert
Jana B.
Ich laufe seit Anfang des Jahres regelmäßig zweimal die Woche und einmal die Woche spiele ich 1,5 Fußball. Ich habe mit Intervalltraining begonnen und laufe inzwischen problemlos 5 – 7 km, Ziel 10 km. Und ich kenne da so einige ambitionierte Sportler, auch Marathonläufer, die mir einreden, ich müsse sonst was für Trainigseinheiten und Pläne verfolgen, wenn ich mal meine Leistung steigern wolle, sonst würde mein Körper mein Lauftempo wie eine Festplatte speichern und ich käme niemals aus diesem Schema heraus. Aber verdammt nochmal, ich will laufen für meine Gesundheit, für die Freude, ich genieße die Natur auch wenn Schnee liegt im Wald, ich nehme meine Hündin mit und freue mich über ihre Lebensfreude und nichts anderes möchte ich. Ich muss doch niemandem etwas beweisen und deshalb danke für eure Beiträge, es gibt also doch noch Läufer, die es tun um Freude zu haben. Ihr sprecht mir so aus der Seele…lest mal den Artikel aus dem letzten Focus vom 04.04.2015 „Lauf doch einfach“…der passt voll zu diesem Blog. DANKE und weiter so!
Katrin Schäfer
Danke Jana, und genauso ist es. Nicht jeder läuft, um schneller zu werden. Das wichtigste Ziel ist Spaß und Freude – ohne dass bringen die schnellsten Zeiten nichts!
Doro
Und mal wieder ein guter Artikel zur richtigen Zeit, auch wenn er aus dem Archiv ist. Ich laufe 3 Mal die Woche zwischen 4 und 7 km und möchte mich natürlich „irgendwie steigern“. Entweder schneller werden oder auf 10 km kommen. Und da laufe ich brav mit der Uhr, freue mich über einen neuen „schnellsten Kilometer“ oder über 9 km am Stück, wenn auch langsam.
Aber: Ich habe auch gemerkt, dass ich mich von der Uhr böse abhängig mache. Das krasseste war neulich, als ich total gut unterwegs war, mich super fühlte, Atmung und Beine machten mit, ich hatte das Gefühl, ich könnte noch ewig so weitermachen. Zwischendurch guckte ich dann auf die Uhr und sah, dass ich mit „lausigen“ 7:20 min/km unterwegs war … und ab da ging nichts mehr. Ich fühlte mich auf einmal wie eine lahme Schnecke, kam aus dem Tritt, dann machte die Atmung nicht mehr mit, und statt noch locker ein paar Kilometer dranzuhängen, bin ich auf dem schnellsten Weg nach Hause und fühlte mich sch***
Seitdem mache ich die Uhr zwar noch um, stelle sie aber so ein, dass ich nur die Uhrzeit auf dem Display habe, keine Kilometer und keine Pace. Zuhause gucke ich dann nach, wie der Lauf so war, und manchmal bin ich auch viel schneller, als ich gedacht hätte 🙂
Trotzdem vergesse ich noch viel zu oft, dass der Lauf an sich ja das Schöne sein soll. Neulich wollte ich 8 km machen, aufgeteilt auf 2×4 mit kurzer Pause zum Trinken und Verschnaufen. Die erste Runde ging super, die zweite Runde war doof. Seitenstiche vom Trinken, müde Beine, zwischendurch habe ich eine Gehpause gemacht und kam sehr unzufrieden zuhause an. Bis meine Tochter dann sagte: „Aber du bist doch insgesamt 8 km gelaufen, oder? Das ist doch total viel, jetzt sei mal zufrieden!“
Äh … ja, stimmt. 🙂
Dann sind wir einfach mal zufrieden, oder? 😀
Oli
Manchmal haben Kinder eben einfach den besseren Durchblick und können die Tatsachen ganz unverfälscht betrachten 🙂
Katrin Schäfer
Und sie sind einfach ehrlich!
Katrin Schäfer
Auf jeden Fall, Doro! Und mit dem Tempo ist es doch wie mit dem Alter – es sind nur Zahlen 🙂
Janine
Ja, so geht es mir auch. Seitdem habe ich beschlossen, die Uhr öfter mal zu Hause zu lassen. So war ich vorgestern mit meiner Schwester laufen. Mein Bruder hat die Zeit von zu Hause aus gemessen. Die km hat dann eben nicht meine Uhr, sondern ein Onlinetool ausgespuckt.
Und da war es genau anders rum. Ich dachte die ganze Zeit: Man, sind wir langsam. Ich habe schon nach Ausreden gesucht. „Ist ja auch 27°C“ „Larissa ist noch nie so weit gelaufen“…
Als wir zurück waren kam die große Überraschung. Normal laufe ich auf die 7km zwischen 46 und 50 Minuten. Da waren es nur 44. Ganz ohne Leistungsdruck am Handgelenk.
Auch sonst habe ich gute Erfahrungen darin, die Uhr nicht mitzunehmen oder eben nur auf Uhrzeit zu stellen und zu Hause auszuwerten. Das macht mir beim Laufen dann auch viel mehr Spaß. 🙂
Katrin Schäfer
Hört sich gut an, Janine. Sowas kenne ich auch, da denkt man, man kennt seinen Körper – und dann das! Denk an solche Tage, wenn es dann auch mal anders herum ist.
Viele Grüße
Katrin
Charlotte
Ich laufe immer ohne Uhr, sogar ohne Armbanduhr. In letzter Zeit habe ich lediglich mein Handy in der Tasche und tracke meine Strecke, um mich ein bisschen für Wettkämpfe einschätzen zu können. Draufgucken tue ich aber während des Laufs nie.
Ich hatte vor einiger Zeit auch mal überlegt mir eine Pulsuhr zu kaufen, es dann (zum Glück) jedoch gelassen. Auf den eigenen Körper zu hören ist doch viiiel schöner als sich nach so einer blöden Uhr zu richten 🙂
Frieda
Ich war beim Lesen des Artikels auch ein wenig überrascht. Ich habe gar keine solche Uhr und wusste nicht mal von deren Existenz 😀 GPS-Geräte kenn ich nur vom Navi und vom Geocashen (und natürlich für Geometer, Archäologen etc.).
Ich hab mich schon mal gefragt, wie die Leute das eigentlich machen, dass sie genau ihr Tempo und ihre Strecke errechnen und aufs Komma genau angeben können, und ich habe auch mal bei Google Maps abgeschätzt, wie weit meine Strecke ist…
als ich es dann mit meiner Zeit auf mein Tempo umrechnen wollte, habe ich aber gemerkt, dass ich dann die Stretch-Zeit und die Gehpausen rausrechnen müsste, und das schien mir unnötig kompliziert – ich laufe schließlich für’s Gefühl und um fitter zu werden…
trotzdem, jetzt habe ich wieder einen Einblick mehr, wie es im Kopf anderer Läufer aussehen mag 😉 danke für den Artikel!
Katrin Schäfer
Hallo Frieda,
sehr gerne – freut mich dass du etwas Neues gelernt hast. Und ja, viele Läufer sind heute ausgestattet, als ob sie auf eine Expedition gehen können 🙂
Viele Grüße
Katrin
Beate Pfeifer
Laufen ohne Uhr, diesen Tipp habe ich noch nicht gehört. Ich habe immer meine Zeit gemessen, vor allem am Anfang meiner Laufkarriere. Einen Geometer hatte ich nie dabei aber ohne die Uhr fühle ich mich ja fast nackt. Den Tipp mit der Langsamkeit kann ich ebenfalls weiterempfehlen. Das hat mir sehr geholfen überhaupt mit dem Laufen zu beginnen.