Hast du schon mal einen Chai-Tee getrunken? Chai-Tee ist das indische Nationalgetränk: ein würziger und aromatischer Schwarztee, der oft (aber nicht immer) heiß, mit Milch und mit Zucker getrunken wird.
Seit Jahren ist Chai-Tee als Alternative zu Kaffee mein Favorit, wenn ich unterwegs bin. Bislang haben wir ihn entweder „To Go“ oder als fertige Teemischung gekauft – bis wir vor einigen Wochen bei einem Kochkurs in der Nähe von Pai in Nord-Thailand gelernt haben, wie man sich dieses herrlich würzige Getränk ganz einfach selbst zubereiten kann.
Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn des Kochkurses noch skeptisch war: Das Thermometer zeigt eine Temperatur jenseits von 30 Grad, und wir bereiten uns erstmal einen heißen Tee zu? Aber ich habe es nicht bereut, denn der selbstgemachte Chai-Tee schmeckte einfach großartig!
Chai-Tee: lecker bei jeder Temperatur
Nachträglich habe ich mich schlau gemacht: Bei winterlichen Temperaturen wärmt uns der heiße Tee, und bei Hitze sorgt er für eine zusätzliche Schweißproduktion – und damit für eine wohltuende Kühlung.
Seit unserer Rückkehr nach Deutschland bereiten wir uns nun regelmäßig selbst unseren Chai-Tee zu. Es ist schon etwas ganz anderes, ob man einfach eine fertig gekaufte Würzmischung ins heiße Wasser hängt, oder die Gewürze selbst zusammenstellt und im Mörser zu einem feinen Pulver verarbeitet. Die Zubereitung steigert die Vorfreude auf den Teegenuss enorm. Aber keine Angst – es dauert nur wenige Minuten, und du kannst dir auch gleich eine größere Menge der Gewürzmischung als Vorrat anlegen!
Ich liebe diese Mischung aus würzig, leicht scharf und süßlich und bin in den letzten Wochen ein noch größerer Fan von Chai-Tee geworden. Heute wollen wir das Rezept mit dir teilen.
Zutaten für 4 große Tassen
- 1 Stange Zimt
- 3 Sternanis
- 3 Nelken
- 3 Kardamom-Kapseln
- 5 schwarze Pfefferkörner
- 1 kleines Stückchen frischer Ingwer
- 500 ml Wasser
- 1 TL schwarzer Tee
- 300 – 400 ml Soja- oder Hafermilch (oder eine andere pflanzliche Milchalternative)
- Zucker (oder eine Zuckeralternative, optional)
Zubereitung
- Den Ingwer schälen und grob zerkleinern. Alle Gewürze – Zimtstange, Sternanis, Nelken, Kardamom-Kapseln, Pfefferkörner und den Ingwer – in einen Mörser geben (wir haben uns diesen hier* geleistet) und mit dem Stößel zu einem Gewürzbrei verarbeiten. Das dauert einige Minuten und dir wird richtig warm dabei – ein positiver Nebeneffekt im Winter. Wenn du keinen Mörser besitzt, dann funktioniert es auch mit einem kleinen Mixer*.
- Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Die Gewürzmischung hinzugeben und 5 – 10 Minuten köcheln lassen. Anschließend den schwarzen Tee hinzufügen.
- Nach zwei weiteren Minuten die Pflanzenmilch mit in den Topf geben und alles noch einmal aufkochen lassen.
- Den Chai-Tee über ein feines Sieb in eine Kanne oder direkt in Teetassen gießen und heiß genießen.
- Je nach persönlichem Geschmack und Empfinden kannst du deinen Chai-Tee jetzt noch süßen. Wenn du eine gesüßte Pflanzenmilch verwendest ist dein aber Tee vielleicht sogar schon süß genug.
Zeitspar-Tipps
- Du kannst dir natürlich direkt eine größere Menge der Chai-Gewürzmischung im Mörser herstellen, die du anschließend portionsweise verwendest. In diesem Fall lass zunächst einfach den frischen Ingwer weg und gib ihn jeweils erst bei der Zubereitung ganz fein geschnitten mit in den Topf.
- Auch eine Portion „gekochten und abgeseihten Tee“ ohne Milch kannst du problemlos 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Erhitze dann den fertigen Tee mit Sojamilch frisch im Topf.
Ich wünsche dir noch eine schöne Vorweihnachtszeit, geruhsame Feiertage – und vielleicht setzt du dich in den nächsten Wochen mal mit einem leckeren, selbstgemachten Chai-Tee auf die Couch und lässt ihn dir schmecken! Wir werden das auf jeden Fall tun 🙂
PS: Die Teemischung eignet sich auch perfekt als selbstgemachtes minimalistisches Geschenk zu Weihnachten oder zu einer anderen Gelegenheit.
Judith
Danke liebe Katrin, ich glaube das gönne ich mir mal. Ich bin seit einem Jahr absolut süchtig nach Chaitees, vor allem die Schoko- Variante von dm/Alnatura befriedigt total die Süßigkeitenlust auf kalorienfreie Weise und täglich 1-2 Liter gab es auch im Sommer nach dem Freibad ohne Pause, mein tägliches Ritual 🙂 Meistens ohne Pflanzenmilch.
Togo gabs das leider schon lange nicht mehr, da oft nur ein Sirup mit Honig verwendet wird in den Tee, fällt vegan einfach raus.
Liebe Grüße und ein schönes Weihnachtsfest!
Katrin Schäfer
Liebe Judith,
mach das, wir haben ihn gestern auch wieder getrunken!
Viele Grüße, Katrin
Jenni
Boah lecker, danke! Nachdem ich Sternanis im Alnatura nicht gefunden habe, dachte es wird nix mehr, aber dann tada Rewe hat sowas juhu. Mega lecker. Bestimmt schmeckt das auch mit etwas Kakao..ähem.
😉
Katrin Schäfer
Joah, können wir uns auch vorstellen! Probier es doch aus und berichte uns davon!
Dilara
Wenn die Gewürze vorher vorsichtig angeröstet werden (und dann mit dem heißen Wasser abgelöscht), schmecken sie noch intensiver.
Und der Indian Gold von alnatura schmeckt wunderbar dazu, sehr weich und mild
Bettina
Ich kenne den Chai aus (Süd) Indien OHNE PFEFFER und habe den Eindruck, dass die Hersteller von div. orientalischen, „Yogi“- und „Chai“-Tees schwarzen Pfeffer benutzen, damit der Tee die Intensität/Schärfe bekommt, die mit den selbst gemahlenen Zutaten und dem frischen Ingwer in Eigenproduktion erzielt wird.
Recht befremdlich, dass fast alle diese Tees schwarzen Pfeffer enthalten …
Zusätzlich oder statt des Sternanis nimmt man 1-2 gemahlene Nelken.
@Dilara: derTipp mit dem Anrösten liest sich gut; ich probiere es aus.
Katrin Schäfer
Hallo Bettina,
dazu kann ich nichts sagen – wir haben den Tee so in Thailand kennen gelernt, und mir schmeckt er so sehr gut! Aber ich muss auch zugeben – ich bin ein großer Pfeffer-Fan 😉
Bettina
Zusatz:
wer kein Teein zu sich nehmen möchte: der Tee geht auch mal mit Roibos.
Katrin Schäfer
Das ist ein sehr guter Tipp für uns, da es im Februar keinen schwarzen Tee, grünen Tee oder Kaffee gibt – danke dir!