Vor einigen Tagen hat es uns gepackt: Daniel und ich haben unsere Fahrräder aus dem Keller geholt und sind in den Frankfurter Stadtwald geradelt. Unser Ziel: Wir wollten schauen, ob es schon Bärlauch gibt. Und wir hatten Glück! In der Nähe eines kleinen Sees sind wir fündig geworden und haben dem Veganer-Klischee „wir pflücken unser Essen selbst“ alle Ehre gemacht.
In den letzten Jahren haben wir schon zwei Mal eine Wildkräuterwanderung mitgemacht, und waren jedes Mal ganz begeistert, wie viel Essbares uns die Natur zu bieten hat.
Seitdem versuchen wir, unser Wildkräuterwissen Schritt für Schritt zu erweitern – können bislang aber erst ein paar wenige Pflanzen sicher bestimmen. Der Bärlauch gehört aber aufgrund seines unverwechselbaren Aromas zu den Pflanzen, die man als Anfänger sehr gut erkennen kann.
Bärlauch richtig aufbewahren
Bei unserem Sammelausflug ist eine ein halber Stoffbeutel Bärlauch zusammengekommen, und so hat sich uns die Frage gestellt, wie wir die Blätter am besten aufbewahren können. Alles auf einmal zu verarbeiten oder zu verspeisen wäre natürlich zu viel gewesen.
Bei meiner Recherche im Internet bin ich auf einen guten Tipp gestoßen: Bärlauch waschen und trocknen, in einen Plastik- oder Gefrierbeutel füllen, ein paar Tropfen Wasser dazu, Luft reinpusten und mit einem Gummiband verschließen. So soll der Bärlauch bis zu zwei Wochen im Kühlschrank frisch bleiben.
Den größten Teil unserer Bärlauch-Ausbeute haben wir aber wie schon im letzten Jahr zu einer großen Portion Bärlauch-Pesto verarbeitet. Das ist schnell gemacht und ergibt zusammen mit Nudeln oder Reis eine perfekte Sportlermahlzeit.
Wenn du noch etwas mehr Eiweiß in deinem Gericht haben möchtest, dann kannst du einfach noch ein paar Kidneybohnen, Kichererbsen oder auch Tempeh ergänzen.
Grundrezept für Bärlauch-Pesto
Zutaten für 2 große Portionen
- 2 Handvoll Bärlauch
- Saft einer halben Zitrone
- 1-2 EL Olivenöl
- 1 EL Pinienkerne
- 1 EL Walnüsse
- 1 EL Kürbiskerne
- Salz
- Pfeffer
- Hefeflocken* (optional)
Zubereitung
- Die Bärlauchblätter gut abbrausen und trocknen. Wir verwenden dafür eine Salatschleuder*.
- Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl anrösten und gut aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden oder sogar verbrennen.
- Bärlauch, Zitronensaft, Pinienkerne und Olivenöl in einem Gefäß mit einem Stabmixer* gut pürieren. Du wirst sehen, dass du auf einmal viel weniger Masse in deinem Gefäß hast, denn der Bärlauch verliert durch das Pürieren einen Großteil seines Volumens.
- Anschließend Walnüsse, Kürbiskerne, Salz und Pfeffer hinzufügen und erneut pürieren, bis keine Stückchen mehr zu sehen sind.
Fertig ist ein leckeres, würziges Bärlauch-Pesto, das durch die Kombination von Kürbiskernen und Zitronensaft noch eine Extra-Portion gut verfügbares Eisen enthält.
Außer klassisch zu Pasta eignet sich Pesto auch prima als Dip, zum Beispiel für Süßkartoffel-Pommes oder Gemüsesticks, als Zugabe zu einer Salatsoße oder als Würze für Pfannengerichte.
Unser Tipp: Wenn du genügend Bärlauch gesammelt hast, dann mach eine riesige Portion Bärlauch-Pesto und friere das Pesto portionsweise ein. So haben wir uns letztes Jahr bis in den Spätsommer hinein immer mal wieder ein wenig Frühlingsduft in unsere Küche zaubern können.
Kreative Rezeptideen mit Bärlauch
Auf unserer Facebook-Seite hatten wir nach den Lieblings-Bärlauch-Rezepten der beVegt-Leser gefragt. Einige tolle und sehr kreative Rezepte möchten wir hier noch verlinken und wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren:
Endlich! Es gibt Bärlauch, Baby!
Ja, finde ich auch, wir haben lange darauf gewartet!
danke für das tolle rezept………
Sehr gerne Dagmar! Viel Spaß beim Ausprobieren!
Danke fürs verlinken! Ich fühl mich wahnsinnig geehrt 🙂
Hi Jess, sehr gerne – ist ja ein schönes Rezept!
Ich habe gerade Bärlauch in einer Gemüsepfanne auf dem Teller – endlich wieder ! 🙂
Lässt sich Bärlauch auch unverarbeitet einfrieren? Ich habe das mal ausprobiert und hatte den Eindruck, er würde nach dem Auftauen merkwürdig riechen.
Wie portioniert ihr das Bärlauchpesto zum einfrieren?
Hallo Anne,
ja, das geht schon. Wir haben ihn dafür gewaschen, getrocknet und portionsweise in Gerierbeutel eingefroren. Natürlich leidet ein wenig die Qualität, aber einen merkwürdigen Geruch konnte ich dabei nicht bemerken.
Viele Grüße
Katrin
Ist das Bärlauchpesto nicht durch das Öl schon haltbar? Immer schauen das es mit Öl bedeckt ist, müsste doch funktionieren.
Gruß Micha
Hallo Micha, danke für die Ergänzung! Soweit wir wissen funktioniert das mit dem Öl nur dann, wenn man das Pesto komplett damit bedeckt. Dann soll es sich für 2-3 Wochen halten.
Vielen Dank für das Rezept!
In unserer Bio Kiste war letzte Woche Bärlauch, den ich zu leckerem Pesto verarbeitet habe. Da wir nicht den ganzen Bärlauch verbrauchen konnten, hält er sich als als Pesto im Kühlschrank. 👍🏻
VG
Adrian
Dann lasst es euch mal schmecken 🙂