Im Januar habe ich beschlossen, dass 2014 mein Jahr der Selbstexperimente werden soll. Seitdem habe ich in jedem Monat eine Gewohnheit auf den Prüfstand gestellt, um zu sehen, welche Gewohnheiten mir gut tun und welche ich besser hinter mir lassen sollte – und ganz allgemein, um mir meiner Gewohnheiten überhaupt erstmal bewusst zu werden.
Tatsächlich sind wir Menschen nämlich echte Gewohnheitstiere. Das meiste, was wir Tag für Tag tun, tun wir unbewusst. Wir werden also zum großen Teil von unseren Gewohnheiten gesteuert.
Das ist nicht grundsätzlich etwas Schlechtes. Gewohnheiten sind sogar sehr nützlich, weil sie uns helfen können, Dinge zu tun, die wichtig und gut für uns sind, ohne dass wir uns jedesmal wieder bewusst dazu motivieren müssen: Zähneputzen, die Treppe statt den Fahrstuhl benutzen, Nüsse und Trockenobst statt Süßigkeiten snacken – um nur einige Beispiele zu nennen.
Mit Selbstexperimenten aus der Gewohnheitsfalle ausbrechen
Der Mechanismus, der eine Handlung zur Gewohnheit werden lässt, unterscheidet aber leider nicht zwischen Gewohnheiten, die uns nützen und Gewohnheiten, die uns schaden. Und so schleichen sich oft Gewohnheiten bei uns ein, die uns zwar kurzfristige Befriedigung verschaffen, uns aber mittel- und langfristig nicht gut tun: Wir surfen ziellos im Internet, wir trinken zu viel Kaffee, wir essen fettiges und salziges Junkfood, wir verbringen unsere Freizeit vor dem Fernseher statt uns an der frischen Luft und in der Natur zu bewegen.
Selbstexperimente sind ein Wundermittel, um aus dieser Gewohnheitsfalle auszubrechen. Das Geniale an Selbstexperimenten ist, dass sie uns nicht überfordern und damit die Chancen für eine erfolgreiche Änderung unserer Gewohnheiten maximieren: Jeder kann sich vorstellen, einmal einen Monat lang nur eine einzige Sache anders zu machen als sonst. Kein abschreckendes “Nie wieder …” oder “Ab jetzt alles anders!”
Und trotzdem sind 30 Tage lang genug, damit das geänderte Verhalten zu einer neuen Gewohnheit werden kann. Das muss aber gar nicht unbedingt das Ziel sein. Wie gesagt geht es darum, dass du dir deine unbewussten Gewohnheiten bewusst machst und dabei lernst, ob sie dir gut tun oder ob sie dir eher schaden und du sie deshalb besser loswerden solltest.
Zwischenbilanz: 6 Monate – 6 Selbstexperimente
Das war jedenfalls mein Ziel, und so sieht meine Zwischenbilanz nach einem halben Jahr der Selbstexperimente aus:
Januar: Kein Alkohol
Im Januar haben Katrin und ich keinen Alkohol getrunken. Keine große Herausforderung, aber ein Experiment, das sich trotzdem immer wieder lohnt. Auch wenn wir nicht besonders viel trinken: Es ist uns wichtig, hin und wieder zu erleben, dass wir die absolute Kontrolle über diese Gewohnheit haben.
Februar: Kein Smartphone
Im Februar habe ich mein Smartphone gegen ein vorsintflutliches “Dumbphone” eingetauscht, mit dem man – das muss man sich mal vorstellen – einfach nur telefonieren und SMS schreiben kann. Ein tolles Experiment, das mich stolz gemacht hat, weil es viel besser lief als ich befürchtet hatte. Und weil es mich zum Nachdenken darüber angeregt hat, wie wir mit unserer freien Zeit umgehen. Meine Gedanken dazu kannst du hier nachlesen: “Wie du Zeit für alles findest (was dir WIRKLICH wichtig ist)”
März: Nichts kaufen außer Lebensmittel
Im März habe ich Konsumverzicht betrieben und nichts gekauft, was ich nicht unbedingt zum Leben brauchte, also keine Kleidung, keine Bücher, keine Musik, keine Kino- oder Theaterkarten usw. Dieses Experiment war viel zu leicht und ich suche nach Ideen, wie eine verschärfte Version aussehen könnte – Anregungen dazu sind herzlich willkommen!
April: Meditieren
Für den April hatte ich mir vorgenommen, täglich zu meditieren. Und was soll ich sagen: Ich bin kläglich gescheitert. Meditation ist absolutes Neuland für mich, vielleicht habe ich mich deshalb sehr schwer damit getan.
Der Hauptgrund warum es nicht geklappt hat war aber sicherlich, dass ich nicht wirklich “committed” war. Der April war turbulent und ich habe der Meditation keine hohe Priorität eingeräumt. Außerdem hätte ich das Ziel konkreter formulieren müssen, also zum Beispiel: Jeden Morgen vor dem Frühstück 5 Minuten lang meditieren, das heißt still sitzen, die Augen schließen und die Aufmerksamkeit aufs Ein- und Ausatmen lenken. Ich habe das Thema Meditation aber noch nicht abgehakt und will auf jeden Fall bald wieder einen Versuch starten.
Mai: Kein Koffein
Im Mai haben Katrin und ich keinerlei Koffein zu uns genommen, also weder Kaffee noch grünen oder schwarzen Tee getrunken. In den ersten Tagen ist es mir doch etwas schwer gefallen, die Espressomaschine im Büro zu ignorieren. Aber ich habe wieder einmal die Erfahrung gemacht, dass solche Gelüste schon nach kurzer Zeit nachlassen und schließlich ganz verschwinden.
Für unseren liebgewonnenen Frühstückskaffee am Wochenende haben wir zwei Alternativen ausprobiert: Lupinenkaffee, den man ganz normal mit einem Kaffeefilter zubereiten kann, und entkoffeinierten Kaffee. Beides hat wunderbar funktioniert und uns gezeigt, dass es vor allem das Ritual der Zubereitung, der Geruch und Geschmack ist, was wir am Kaffeetrinken genießen – das Koffein spielt überhaupt keine Rolle!
Wie du deinen Kaffee-Konsum reduzieren kannst erfährst du in diesem Artikel.
Juni: Morgens laufen gehen
Für den Juni hatten wir uns vorgenommen, wann immer möglich morgens statt abends laufen zu gehen. Wir haben eine Art Hassliebe zu Morgenläufen: Eigentlich lieben wir das Gefühl, den Tag in unseren Laufschuhen zu begrüßen – aber unter der Woche müssen wir dafür den Wecker auf 5:45 Uhr stellen, was sowohl Überwindung als auch wertvolle Schlafzeit kostet. An manchen Tagen brauchten wir einfach die knappe Stunde mehr Schlaf, weshalb wir schließlich nur etwa die Hälfte unserer Läufe im Juni morgens absolviert haben.
Für mich war dieses Experiment trotzdem ein Erfolg, weil ich einige Male den inneren Schweinehund überwunden habe und dafür immer mit einem tollen Lauf mit Katrin belohnt worden bin 🙂
Das war die Halbzeitbilanz zu meinem Jahr der Selbstexperimente, und ich kann jetzt schon ganz sicher sagen, dass dieses Jahr der Startschuss zu einem „Leben der Selbstexperimente“ ist. Ich sammle schon Ideen und freue mich, wenn du einen Kommentar schreibst und mir ein paar Anregungen gibst! Und wenn du in diesem Jahr auch schon Selbstexperimente hinter dir hast, dann verrate uns, wie es bei dir gelaufen ist!
Günter
Solche Experimente sind schon nicht schlecht, um mal zu sehen , ob man aus den ganzen Mühlen, die schon fast zum Leben dazugehören, einfach für eine bestimmte Zeit mal auszusteigen.
Vor 21 Jahren hatte ich mich entschieden keinen Alkohol mehr zu trinken. 4 Jahre lang hatte ich meine Probleme nicht aus und angesprochen, sondern im Alkohol ertränkt. Von heute auf morgen habe ich dann auf Alkohol verzichtet und meine Probleme ausgesprochen.
Nachdem ich dieses Jahr meinen 3. Rennsteiglauf SM geschafft hatte, dachte ich mir, es wäre ein schöner Anlass, mich dafür mit einem Bier zu belohnen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mir das erste Bier nach 21 Jahren wieder geschmeckt hat. Gruß von Günter aus Berlin
Daniel Roth
Hi Günter, das kann ich mir GUT vorstellen, wie dieses Bier geschmeckt haben muss 🙂
Liebe Grüße nach Berlin, Daniel
Claudia
Hallo Daniel!
Na das sind doch schon tolle Erfolge.
Mit dem Meditieren geht es mir ähnlich wie Dir- ich möchte es tun, aber manchmal ist es so weit weg, dass ich sogar vergesse, dass ich es tun will! Dabei wären es wirklich erstmal nur fünf oder zehn Minuten täglich. :o/
Was Deinen Konsumverzicht angeht hätte ich vielleicht eine Idee- zumindest bei mir (und für meinen Vorratsschrank wäre das ne prima Sache). Einen Monat wirklich nur die frischen Lebensmittel kaufen. Also Obst und Gemüse, Sojaghurt usw., und ansonsten mal aus allem etwas zaubern, was die Vorratsdosen- und Gläser so hergeben. Ich weiß nicht, wie Eure Vorratshaltung ist, aber ich denke bei mir würde das problemlos funktionieren. Und es hätte den Vorteil, dass endlich mal das Meiste wieder aufgebraucht wäre.
Liebe Grüße
Claudia
Daniel Roth
Hallo Claudia, das ist eine SUPER Idee mit dem leeren der Vorratsschränke! Katrin und ich hatten erst vor Kurzem darüber gesprochen, dass wir viel zu viele angebrochene Packungen lagern. Top, das wird gemacht!
Liebe Grüße, Daniel
Claudia
Freut mich, dass meine Idee so gut ankommt. Und weißt Du was? Ich schließe mich an und mache mit!
Liebe Grüße, Claudia
Sylvia
Hallo Daniel,
von Deinem Selbstexperimente-Thema war ich vor einem halben Jahr ja schon begesitert und hatte mir beim ersten Lesen schon Gedanken dazu gemacht, was diesbzgl. Themen für mich sein könnten. Das größtmögliche Plastikvermeiden hatte ich schon vor längerer Zeit in Angriff genommen und war bis zu meinem Vegan-Einstieg auch fasziniert, was da alles so geht an Vermeidung. Ich kam von Juni bis Mai mit einem gelben Kunststoffmüll-Sack aus und hatte mir regelrecht einen Sport daraus gemacht. Als dann aber vermehrt Hülsenfrüchte, Mandeln & Co sowie Sojaprodukte hinzukamen – Sojamilch gibt’s von einem Hersteller in Pfandflaschen! – stieg mein Kunststoff-Müllberg wieder ganz schön an. Aber da musste ich eben Prioritäten setzen – und auch das hat mich dazu gebracht, mir Gedanken machen zu MÜSSEN wie „lieber Kunststoff oder Leder“, „Verzicht bei meiner Nährstoffzufuhr oder der Umwelt zu Liebe an Müllvermeidung“ und bewussst zu handeln.
Irgendwann hatte ich auf einem Eurer eingestellten Bilder mal einen Berg an Bananen gesehen, der mich zunächjst schockiert hatte, bis mein Banenenkonsum ebenso im Laufe der Vegan-und Sport-Zeit enorm anegstiegen ist. Und gestern in der Gemüseabteilung, jetzt zu einer Saison, in der das Angebot der regionalen Produkte wieder ansteigt, wächst in mir der Gedanke, noch bewusster regional einzuklaufen [natürlich plastikfrei ;-)] und die sich gerade einschleichende Angewohnheit des Griffs zur Apfelsine wieder einzustellen.
Mit meinem Handy kann ich nur telephonieren und sms schreiben 🙂 …
Aber als ich einen Computerausfall über ein paar Wochen hatte, wurde mir zwangsläufig vor Augen geführt, wie viieeeel Zeit ich im Internet verbringe…
Auf Deinen „Jeden-Tag-am Blog-Schreiben-Monat“ bin ja jetzt schon gepannt.
Euch alles Gute
Sylvia
Daniel Roth
Hallo Sylvia, vielen Dank für deine Gedanken und Anregungen! Bitte erwarte dir erstmal nicht zu viel von „jeden Tag schreiben“ Monat. Es wird auch viel Murks dabei rauskommen, den ich nie veröffentlichen werde! Das Ziel ist es, meinen Schreib-Perfektionismus zu überwinden, der mich oft ewig lange aufs (virtuelle) weiße Blatt starren lässt 🙂 Aber wenn etwas vorzeigbares dabei herumkommt wirst du es hier natürlich lesen können!
Liebe Grüße,
Daniel
Ute
Ich glaube, zum Meditieren braucht man zumindest am Anfang einen Lehrer, am Selbstversuch bin ich auch schon mehrmals kläglich gescheitert.
Ich habe mal während einer Fastenzeit nur Produkte aus der Region gekauft, also nichts aus Resteuropa und schon gar nicht aus Übersee. Das war am Anfang ziemlich hart, aber sogar im Spätwinter letztlich kein Problem.
Daniel Roth
Hallo Ute, vielen Dank für deine Tipps! LG, Daniel
deadbluesky
Sehr schöner Beitrag. — Sind die Selbstexperimente von Leo Babauta (zenhabits) inspiriert? Bei ihm finden sich weitere ‚withouts‘ und Notizen zu seinen Erfahrungen.
Daniel Roth
Ja, das sind sie 🙂 Ich bin ein großer Fan von Leo, und hatte die Idee für die Selbstexperimente von seinem „year of living without“.
LG
Christof
Hallo Ihr beiden,
die Selbstexperimente liefen ja wie am Schnürchen. Glückwunsch!
Ihr fragt nach Anregungen zur Verschärfung des Konsumverzichts (März-Experiment). Wie wäre es damit: Einen Monat lang täglich fünf Dinge aussortieren und diese verschenken oder spenden.
Einfach bewusste Grüße
Christof
Daniel Roth
Super Tipp Christof, ist notiert!
Nancy
Hallo,
da ich Euren Blog erst vor ein paar Wochen entdeckt habe, wusste ich noch nichts von Eurem Jahr der Experimente. Die Idee gefällt mir wirklich super. Gerade vor anderthalb Wochen hatte ich auch den Gedanken, mein Smartphone wieder gegen mein simples „Anrufen und SMS“-Handy zu tauschen. Einfach weil es viel kleiner und leichter ist und ich es sowieso überwiegend zum Nachrichten schreiben nutze. Ich konnte mich jedoch noch nicht dazu durchringen, weil ich es eben auch öfter nutze um Fahrverbindungen innerhalb der Stadt (Berlin) raus zu suchen. Das geht schneller als wenn ich erst den PC hochfahren muss.
Außerdem habe ich mein Amazon-Kundenkonto löschen lassen, weil ich dazu neigte, zu viel spontan zu bestellen. Und häufig auch vorzubestellen, so dass in manchen Monaten noch 2, 3 Lieferungen dazu kamen, an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte. Dadurch habe ich regelmäßig mit meinem Kontostand gehadert. Aber damit ist nun Schluss.
Ebenfalls reduziert habe ich Facebook. Ich habe erst mal 10 Tage Abstand gehalten und meine abonnierten Seiten drastisch zurück gefahren sowie die Freundesliste stark reduziert auf Menschen, die mit mir verwandt sind bzw. mit denen ich wirklich befreundet bin und Kontakt habe. Hintergrund war hier, dass ich schon fast manisch in kurzen Leerläufen dort rein geschaut habe bzw. auch dass ich mich immer furchtbar über diverse Mitmenschen geärgert habe – vor allem auf Seiten über vegane Ernährung. Über das aggressive Auftreten, Beleidigungen und Unsachlichkeit. Und was soll ich sagen? Ich fühle mich sehr erleichtert.
Allgemein mache ich mehrmals im Jahr GroßVERkäufe meiner angesammelten Dinge wie Bücher, CDs, DVDs, Kleidung, um mal wieder ein bisschen Luft rein zu bekommen. Da ich nun aber kein Ebay-Konto mehr habe (hat sich nicht mehr rentiert) suche ich gerade noch nach einer Alternative, denn ich möchte demnächst mal wieder ein paar Sachen los werden, mich aber nicht stundenlang auf einen Flohmarkt stellen.
Momentan interessiert mich das Thema „Verzicht auf Plastik“, aber ich bin noch nicht weit gekommen damit.
Jedenfalls vielen Dank für die Anregungen. Ich denke, so ein Jahr der Experimente ist auch was für mich.
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg.
P. S. Wenn der Konsumverzicht für 30 Tage zu einfach war, solltet Ihr es vielleicht für einen längeren Zeitraum in Betracht ziehen. Vielleicht kauft ihr auch allgemein eher wenig, wodurch ihr hier nicht mehr reduzieren könnt. Vielleicht wäre auch Plastik-Vermeidung eine Idee. Oder Shampoo, Cremes, Deos, Gesichtswasser etc. durch Hausmittelchen und Selbstgemachtes ersetzen. Also die ganz natürliche Schiene fahren.
Daniel Roth
Hallo Nandy, erstmal: schön, dass du uns gefunden hast 🙂 Ich kann alles, was du schreibst, sehr gut nachvollziehen. Und du bist auf dem richtigen Weg! Zum Thema „Alternative zum Flohmarkt“: Verschenken! Ich habe in den letzten Jahren auch schon Sachen verschenkt, für die ich noch ein schönes Sümmchen hätte bekommen können – einfach weil es mir den Aufwand des Verkaufens nicht Wert war. Und am Ende denkt man doch oft noch „Hätte ich vielleicht mehr Geld dafür bekommen können? Habe ich einen schlechten Deal gemacht?“
Viele Grüße nach Berlin!
Daniel
Nancy
Hi Daniel,
danke für Deine Antwort. Ja, verschenkt habe ich auch ab und zu schon. Vor allem die zu klein gewordenen Sachen meiner Tochter. Bei Ebay hab ich da teilweise pro Teil nur noch 1 Euro bekommen. Und dafür die ganze Arbeit mit fotografieren, beschreiben, verpacken, abschicken etc. Das war es echt nicht wert.
Ich hab aber auch Sachen, bei denen ich nicht wüsste, wem ich sie geben soll bzw. wo ich zum verschenken doch zu geizig bin, weil es einfach noch zu gut/schön ist.
Die Sache mit dem Handy hat leider das Schicksal entschieden. Hab gestern das alte Telefon raus gekramt, aber leider funktioniert es nicht mehr. Der Akku lädt gar nicht erst auf. Aber einen neuen zu kaufen, ist auch nicht Sinn der Sache. Na ja, wenn das Smartphone irgendwann mal hinüber ist, nehme ich das noch mal in Angriff.
Bis dann!
Gabi
Hallo
das mit dem Plastikmüll ist manchmal schwierig, wenn man bestimmte Produkte einkaufen will, das ist richtig, wir versuchen auf dem Wochenmarkt oft ohne auszukommen, bei den Bioläden gibt es auch meistens Papiertüten. Manche Tüten , die wir dann unvermeidlich erhalten, benutzen wir dann als Mülltüten wieder, so brauchen wir fast selten Mülltüten zu kaufen.
Meditation gehört für mich eigentlich schon sehr lange zum Morgenbeginn, manchmal noch vor dem Laufen. Aber Ihr könnt es ja auch mal mit einer Gehmeditation probieren, vor dem Laufen 10 Minuten ganz langsam und achtsam gehen, bringt auch sehr viel!
Bei mir ist es eher so , dass ich lieber morgens laufe, wenn es geht, und mich abends oder nachmittags eher zwingen muss! Aber gestern nachmittag ging es ganz gut, ab 19.00h bis 20.00h war auch nicht mehr so warm, ausserdem waren wegen Fussball nicht so viel unterwegs! 🙂
Daniel Roth
Hey Gabi, danke für den Tipp mit der Gehmeditation. Ich hab morgens und abends immer ca. 5 Minuten Fußweg zum/vom Parkhaus und werde das jetzt mal ausprobieren. Super!
Liebe Grüße, Daniel
Maren
Hallo ihr beiden,
ich liebe solche Experimente! Als nächstes steht „Auto weg, Fahrrad her“ auf der Liste, also möglichst alle Wege mit dem Fahrrad oder aber den Öffentlichen zurücklegen. Außerdem der Monat der ungewöhnlichen Dinge, in dem Ausstellungen und Theater besucht, Comics gelesen und Kurse ausprobiert werden wollen.
Viele Grüße
Maren
PS: Wann erfährt man eigentlich, wer die No Meat Athlete Bücher gewonnen hat?
Daniel Roth
Hallo Maren, Auto weg – Fahrrad her ist super! Das steht bei uns auch noch auf dem Programm für dieses Jahr. Die Idee mit dem Monat der ungewöhnlichen Dinge gefällt mir auch sehr gut, das notiere ich mir mal fürs nächste Jahr 🙂
Und sorry dass wir jetzt gar nichts mehr zur No Meat Athlete Verlosung geschrieben haben … die 5 Gewinner sind schon ermittelt. Aber trotzdem vielen Dank dass du teilgenommen hast!
Liebe Grüße, Daniel
Joel
Hallo,
auch von meiner Seite aus Glückwunsch und Respekt für das ja bisher echt erfolgreiche Halbjahr der Selbstexperimente! Ich bin wirklich beeindruckt, besonders wie ihr einfach so einen Monat auf Kaffee verzichten könnt. Trinkt ihr jetzt dauerhaft am Wochenende nur Lupinen- bzw. entkoffeinierten Kaffee?
Bzgl. des Joggens am Morgen denke ich, dass das stark Typsache ist – und wenn man eben ein Abendtyp ist (so wie ich auch), dann muss man sich ja nicht am Morgen quälen 😉
Beim Meditieren hat mir persönlich geholfen, dass ich parallel abends immer ein Kapitel aus dem wunderbaren Buch „Zen Geist – Anfänger Geist“ gelesen habe. Das hat mich dann immer zum Meditieren motiviert. Ein anderes Buch oder ein Meditationskreis tut’s aber bestimmt auch.
Beste Grüße und viel Erfolg für das nächste Halbjahr!
Joel
Daniel Roth
Hi Joel, nein – wir trinken aktuell am Wochenende wieder normalen Kaffee. Aber nur, weil wir noch welchen haben und ihn natürlich nicht entsorgen wollen. Wir sind aktuell noch auf der Suche nach einem etwas erschwinglicheren entkoffeinierten Bio-Fairtrade-Kaffee. Der, den wir letzten Monat hatten, war doch ziemlich teuer. Aber andererseits hält er ja recht lange wenn wir ihn nur am Wochenende trinken. Also kann es gut sein, dass wir auf entkoffeinierten umsteigen!
Bezüglich des Morgenlaufens gebe ich dir 100%ig Recht 😉
Liebe Grüße, Daniel
Nina
Hallo ihr Beiden,
ich liiieeebe solche Selbstexperimente und mache auch ständig welche. Cool, wenn man es durchzieht, oder?
Zum Konsumverzicht habe ich eine Idee: Wie wäre es, einen Monat es Raphael Fellmer gleich zu tun und wirklich gar nichts mit Geld zu kaufen? Klingt krass und ist es sicher auch, aber ein bißchen spannend soll es ja sein, oder?!
Selber anbauen, containern gehen, gegen eigene Besitztümer (Bücher, etc) tauschen und so weiter?
Na, wie wär das?
Alles LIEBE von Nina, die gerade auch im Experiment steckt 😉
Daniel Roth
Danke Nina, tolle Anregung fürs verschärfte Konsumverzicht-Experiment! Ich werde mal daran feilen und dann nächstes Jahr einen neuen Versuch starten. Und diesmal muss es wenigstens ein bisschen wehtun 😉
Gabi
Hallo!
Ich finde das, was ihr macht, sehr toll und freue mich immer wieder über all das Positive, das in jungen Menschen, unserer nächsten Generation, steckt. Weiter so!
Dadurch werde auch ich dazu animiert, bewusster zu leben und zu konsumieren. Ich neige dazu, mir viel zu viele Bücher zu kaufen (bin süchtig nach Büchern!), welche dann die Regale füllen und Platz wegnehmen. Mein Vorsatz für den Monat Juli ist, mir kein Buch zu kaufen (nur mehr aus der Bücherei ausleihen) und einen Teil meiner Bücher zu verschenken.
Alles Liebe
Gabi
Daniel Roth
Hallo Gabi, ach was, man kann doch gar nicht genug Bücher lesen 🙂 Auch wenn es wieder Konsum bedeutet: Denk mal drüber nach, ob du dir nicht einen E-Book-Reader anschaffen willst. Katrin und ich haben einen, und es ist wirklich toll, dass man die Bücher nicht mehr im Regal rumstehen hat. Wir haben übrigens fast alle unsere „richtigen“ Bücher inzwischen in einen offenen Bücherschrank gestellt, den wir hier in der Nähe haben. So haben andere noch etwas davon und wir haben mehr Platz in der Wohnung 🙂
Liebe Grüße, Daniel
Gabi
Danke für deine tollen Tipps, Daniel!
Ich müsste vielleicht wirklich meine „Phobie“ gegen elektronische Geräte behandeln, so ein E-Book-Reader wäre schon sinnvoll….
Eine schöne Zeit, Gabi
Sonja
Hallo, super toller Beitrag, habe mich Anfang des Jahres schon heimlich auf eine „Zwischenbilanz“ gefreut. 😉 Nun also großen Dank dafür! Ich habe es im März mit täglichen, kurzen Läufen probiert, was allerdings nur 11 Tage am Stück geklappt hat. Seitdem kränkelt meine linke Ferse leider vor sich hin und ich habe mich nun zu einem Orthopädentermin durchringen „müssen“ (halte von denen nicht allzu viel, will aber endlich eine „Diagnose“ haben… 🙁 ) Ich laufe allerdings trotzdem noch, leider sehr selten in der letzten Zeit. Naja, mal abwarten. Konsumverzicht habe ich auch geübt und mir dieses Jahr noch keine Klamotten gekauft, was ich wohl auch locker durchhalten werde im restlichen Jahr. Bin ganz stolz! Ich freue mich also sehr auf weitere Berichte über Euer Jahr der Selbstexperimente…
LG, Sonja
Daniel Roth
Danke Sonja, das freut mich! Ich drücke dir die Daumen, dass du bald wieder schmerzfrei Laufen kannst!
Chris
Meditation ist eine trosse Herausforderung. Ich empfehle, dass man sich tiefer mit einigen Meditationstechniken befasst und ein bischen rumpropbiert. Ich kann mich gut für die Atemmeditation von Thich Nhat Hanh erwärmen. Einen Blick wert ist auch Jon Kabat-Zinn mit MBSR, da es Meditation rauslöst aus dem spirituellen Kontext und es so für unsere westliche Kultur zugänglicher macht. Und sehr gut gefallen hat mir die Headspace-App von headspace.com Die bieten eine 10 Tages Kurs namens Take10 und mir viel das Sitzen damit sehr leicht und es hat mir viel Freude bereitet!
Daniel Roth
Danke für die Tipps Chris! Ich will es auch eigentlich ganz einfach halten, so wie Leo Babauta es empfiehlt. Ein paar Minuten sitzen und die Aufmerksamkeit auf die Atmung richten. Jon Kabat-Zinn klingt sehr interessant, werde ich mir mal näher anschauen!
Frank
Hallo Ihr Beiden,
am Samstag haben wir noch über eine Zwischenbilanz der Selbstversuche gesprochen und nun ist sie schon da. Super und vielen Dank für die Anregungen. Auch danke noch einmal für die tolle Buchvorstellung in München und ich fand es prima, euch einmal persönlich kennen zu lernen. Ich freue mich schon auf die kommenden Beiträge und bei 500 Wörtern am Tag kommt sicher viel Interessantes zusammen. VG Frank
Daniel Roth
Hey Frank, den Artikel hab ich auf den Fahrten nach München und Köln geschrieben – das war also perfektes Timing 🙂 Es hat uns auch sehr gefreut, dich in München kennengelernt zu haben! Liebe Grüße und alles Gute für die nächsten sportlichen Projekte!
Merlin
Hallo Daniel,
das mit dem Meditieren hat bei mir auch noch nie geklappt, irgendwie saust in meinem Kopf viel zu viel herum (leider zumeist Wirrs und Unausgegorenes, ich hoffe wie bei den Meisten). Das was Meditieren am Nächsten kommt habe ich immer nur beim Laufen geschafft. Seit in meinen Hund habe war ich nicht mehr Laufen (leider!!!!!), dafür aber lange spazieren und das ist auch meditativ. Was ich sagen wollte: als Läufer muss man nicht zusätzlich meditieren finde ich. Die wunderbare Leere im Kopf und einfach nur Atmen und sich fühlen – nichts schafft das so einzigartig wie ein guter Lauf!
Gabi
Hallo Merlin,
bezüglich der Meditation: das ist am Anfang immer so, dass einem auffällt, dass so viel Wirres und Unausgegorenes im Kopf herumsaust. Aber das ist schon mal gut, dass Du das merkst 🙂
Das geht über Jahre hin, dass man mal ein bis zwei Atemzüge hindurch „nichts“ denkt, dann wird das immer mehr, wenn man dabei bleibt. Aber sicher kannst Du auch bei Deinen Spaziergängen mit Hund achtsam gehen, das bringt Dir vielleicht mehr als zu sitzen. Mir bringt beides viel, das Laufen und das Meditieren im Sitzen und Gehen!
lg
Gabi
Daniel Roth
Hi Merlin, ich denke, Laufen und Meditieren sind schon zwei verschiedene Dinge. Bei mir jedenfalls ist es so, dass mir beim Laufen oft sehr viel durch den Kopf geht. Ich habe häufig meine besten Ideen und Gedanken beim Laufen 🙂 Das ist also so ziemlich das genaue Gegenteil von Meditation, die ja darin besteht, dass man die Aufmerksamkeit genau auf eine einzige Sache (den Atem/den gegenwärtigen Moment etc.) lenkt.
Becky
Hey Daniel,
danke für den interessanten Erfahrungsbericht!
Eine Idee: Wie wäre es denn mal, einen Monat lang kein Salz (und keinen Zucker/Süßungsmittel) zu essen?
Liebe Grüße
Daniel Roth
Hi Becky, der „keinen Zucker“ Monat liegt noch vor mir. Und aktuell läuft ja der 80/10/10 Monat mit viel Obst und Rohkost – da ist der Salzkonsum ganz automatisch auf ein Minimum reduziert!
Sylvia
Ich find‘ Salz nicht unwichtig….
Ute
Hallo Sylvia,
da gab es letzten Dezember auf Nomeatathlete (Tipp von bevegt.de, 😉 ) einen Blog:
http://www.nomeatathlete.com/eat-to-live/
Vor allem das Thema Salz wurde in den Kommentaren viel diskutiert. Ich kann es mir auch nur schwer vorstellen, aber offenbar ist es durchaus möglich. Jedes Essen außer Haus muss die Hölle sein, wenn man sich das Salzen erst mal abgewöhnt hat!
Nanne
Liebe Ute,
Wir salzen zuhause kaum. Mal ein bisschen, wenn Besuch da ist, aber beim Kochen für meinen Mann und mich vergess ich es meist. Erstaunlicherweise geht Essen außer Haus ganz gut, aber das kommt vielleicht auch drauf an, wo man hin geht. Wir essen nur selten Fastfood, sondern gehen in Restaurants, die alles frisch zu bereiten. Ich denke, Köche kennen da vielleicht oft noch das richtige Maß.
lg Nanne
Daniel Roth
Stimmt schon, Sylvia – Salz ist lebenswichtig. Aber er ist ja in den Lebensmitteln selbst schon in ausreichender Menge enthalten – das zusätzliche Salzen mit Kochsalz ist rein gesundheitlich überflüssig und vielleicht sogar eher der Gesundheit abträglich.
Sven Gäbel
Ich bin ja auch ein Freund solcher Selbstversuche. Derzeit habe ich zwei am Start: Einen Monat Handy statt Smartphone (wer hat mich nur dazu inspiriert?) und 30 Tage Rohkost. Beides Läuft echt gut – Danke für Eure Inspiration!!!
Gruss – Sven
Daniel Roth
Hi Sven, sehr gut 🙂 Das Handy-Experiment muss ich irgendwann wiederholen – so ein Smartphone-Sabbattical tut wirklich gut! Und viel Spaß mit der Rohkost. Wir machen ja diesen Monat 80:10:10 und bis jetzt fühlen wir uns super damit!
Stadtpflanze
Eine tolle Idee und interessante Themen für Selbstversuche. 🙂
Zur Meditation würde ich dir einen kleinen Tipp hinterlassen wollen, wenn du es nochmal versuchen willst: Zuerst einmal ist es sinnvoll, wenn du dir ein konkreteres Ziel vornimmst, wie du sagst. Aber du solltest dir auch überlegen, welche Art von Meditation du machen möchtest. Dich auf dein Ein- und Ausatmen zu konzentrieren ist nur eine Möglichkeit von vielen.
Für den Anfang empfehle ich gerne Achtsamkeitsübungen, die auch Meditationen sind. (Der Unterschied ist, dass Achtsamkeit explizit ohne Esoterik und religiösen und/oder philosophischen Hintergrund praktiziert wird.) Achtsamkeitsübungen haben den Vorteil, dass sie zum Teil formalisierter sind, d.h. du findest auch konkrete schrittweise Anleitungen dazu. (Bestimmt auch online, wenn du nach dem Begriff suchst.) Der Grund für diese Formalisierung ist die Anwendung von Achtsamkeit im psychologischen und psychotherapeutischen Kontext, auf den Achtsamkeit aber keinesfalls beschränkt ist.
Eine Achtsamkeitsübung *muss* aber nicht zwingend formalisiert sein, sondern kann auch freier gestaltet sein – grade im Bereich Atemmeditation findest du jedoch als „Einsteiger“ hier konkretere Anleitungen, als „hinsetzen und meditieren“. 🙂
Daniel Roth
Super, vielen Dank für die Tipps!