Kaum ein anderes Lebensmittel wird so sehr mit Deutschland und der deutschen Küche in Verbindung gebracht wie die Kartoffel.
Die nackten Zahlen zeigen aber, dass die braune Knolle hierzulande seit vielen Jahren immer weiter an Bedeutung verliert. So ist der Pro-Kopf-Verbrauch von rund 140 Kilogramm in den 1960er Jahren auf inzwischen unter 60 kg zurückgegangen.
Wir finden, dass die Kartoffel diesen Liebesentzug auf keinen Fall verdient hat. Frei nach Loriot halten wir ein Leben ohne Bratkartoffeln, Kartoffelsuppe, Pellkartoffeln und Co. für (gerade so) möglich, aber sinnlos.
Und wir sehen eine Mitschuld bei uns, denn unser letztes Rezept mit Kartoffeln haben wir vor mehr als 14 Monaten veröffentlicht – Schande auf unsere Häupter!
Zubereitungstipps und Variationsideen für den Kartoffelstampf
Mit unserem neuesten Rezept möchten wir dieses Versäumnis wieder gutmachen. Es gibt einen cremigen Kartoffelstampf mit einem deftigen Topping aus glasierten Zwiebeln, Spinat und würzigem Räuchertofu!
Der Kartoffelstampf erhält seinen Namen von dem Hilfsmittel, das du für seine Zubereitung benötigst: Dem Kartoffelstampfer (wir haben ein No-Name-Modell, ähnlich wie dieses hier*). Wenn du keinen Stampfer besitzt, kannst du die Kartoffeln alternativ mit einer Gabel zerdrücken. Das funktioniert auch, ist aber etwas zeitaufwändiger und das Ergebnis wird etwas grober ausfallen, was aber dem Genuss keinen Abbruch tut.
Wir gehören übrigens zu den Menschen, die Kartoffeln so gut wie immer mit der Schale essen, und verarbeiten die „Pelle“ auch im Kartoffelstampf mit. Lediglich Keime und „Augen“ schneiden wir großzügig heraus, weil sie Giftstoffe enthalten.
Für unser Rezept verwenden wir mehligkochende Kartoffeln, aber wir haben es auch schon mit einer (vorwiegend) festkochenden Sorte erfolgreich zubereitet. Von der Kartoffelsorte hängt auch ab, wie viel zusätzliche Flüssigkeit du für die perfekte Konsistenz des Kartoffelstampfs benötigst. Am besten tastest du dich langsam von unten heran, damit der Stampf nicht zu dünn wird.
Beim Gemüse kannst du nach Herzenslust variieren und statt dem Spinat z.B. Brokkoli, Mangold, Grünkohl oder Pak Choi verarbeiten. Wir wünschen dir viel Spaß beim Zubereiten und Genießen. Und wenn dir das Rezept gefällt, dann freuen wir uns, wenn du es unten mit 5 Sternen bewertest und es weiterempfiehlst!
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Rezept für veganen Kartoffelstampf mit leckerem Topping
Zutaten für 2 Portionen
Für den Kartoffelstampf
- 1 kg Kartoffeln (z.B. mehligkochend)
- 25 g vegane Butter
- 200 ml Hafermilch (ggf. auch etwas mehr)
- 1 EL Hefeflocken*
- Pfeffer
- Salz
- Muskatnuss
Für das Topping
- 200 g Spinat
- 3 mittelgroße Zwiebeln
- 200 g Räuchertofu
- 2 EL Öl zum Anbraten (z.B. Rapsöl)
- 1 EL Ahornsirup*
- Pfeffer
- Salz
- Knoblauchpulver (optional)
- Hefeflocken oder veganer Parmesan (optional)
Zubereitung
- Die Kartoffeln mit heißem Wasser gründlich reinigen, in einen ausreichend großen Topf geben und zu etwa ⅔ mit Wasser bedecken. Wasser zum Kochen bringen und bei mittlerer Temperatur mit geschlossenem Deckel garen.
- In der Zwischenzeit den Spinat waschen und grob zerkleinern und die Zwiebeln in halbe Ringe schneiden.
- Den Räuchertofu je nach Dicke längs halbieren oder dritteln und von beiden Seiten mit Küchentuch auspressen. In ca. 0,5 cm große Würfel schneiden.
- Sobald die Kartoffeln gar sind das Wasser abschütten und die Butter auf den heißen Kartoffeln schmelzen lassen. Hafermilch und Hefeflocken dazugeben und mit einem Kartoffelstampfer zu einem Püree verarbeiten. Mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss abschmecken und mit geschlossenem Deckel warm halten.
- Für das Topping das Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und zuerst die Zwiebeln anbraten. Wenn sie glasig geworden sind den Räuchertofu dazugeben und unter gelegentlichem Wenden weiterbraten, bis die Zwiebeln röstig werden und der Räuchertofu goldbraun ist.
- Spinat und Ahornsirup unterheben, mit Pfeffer, Salz und Knoblauchpulver würzen und mit geschlossenem Deckel bei schwacher Hitze noch etwa 2 Minuten dünsten lassen, bis der Spinat zusammengefallen ist.
- Kartoffelstampf auf Tellern verteilen und das Topping darüber geben. Mit Hefeflocken oder veganem Parmesan garnieren und genießen!
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Nicole
Guten Morgen ihr beiden Lieben,
wow, das klingt mal kartoffelgalaktisch lecker.
Ich schließe mich mal an und oute mich als Kartoffelliebhaber. Ich mag die Teilchen in jeder Form, esse aber auch viel zu wenig. Aber dank des tollen Rezeptes hier wird sich das die Woche ändern. Hab alles im Haus, Spinat nur TK, denke aber, das passt. Danke fürs teilen und hoch die Kartoffeln!
Ganz liebe Grüße aus dem schönen Hunsrück
Nicole
Katrin Schäfer
Hallo Nicole,
wir danken dir – auch für deine 5-Sterne-Bewertung. Und natürlich funktioniert das Gericht auch ohne Spinat. Dank der Grain-Green-Bean-Formel kannst du den Spinat gegen jedes andere Gemüse austauschen (und notfalls geht es auch ohne Gemüse). Wenn ich mir überlege, wie oft ich früher gar kein Gemüse gegessen habe …
Ursula
Ausprobiert und für sehr lecker befunden.
Ich habe mehr Spinat verwendet.
Daniel Roth
Danke für die 5*-Bewertung, Ursula! Und mehr Spinat geht natürlich immer 🙂