Gurken anbraten? Das konnte ich mir bis vor Kurzem ehrlich gesagt überhaupt nicht vorstellen. Für mich war die Salatgurke immer ein klassisches Rohkost-Gemüse – knackig, frisch, direkt aus dem Kühlschrank. Aber dieses sommerliche Asia-Gericht mit gebratenen Gurken, Karotten, Tempeh und Mie-Nudeln hat mich eines Besseren belehrt. Und ich verspreche dir: Die Kombination funktioniert nicht nur, sie schmeckt auch richtig gut!
Die angebratenen Gurken behalten dabei ihre angenehme Frische, die Karotten sorgen für knackigen Biss, Tempeh bringt eine ordentliche Portion pflanzliches Eiweiß mit und die Mie-Nudeln machen das Gericht schön sättigend. Abgerundet wird das Ganze von einer würzigen, leichten Soße, die im Handumdrehen fertig ist.
Du merkst schon: Ich bin ziemlich begeistert von dieser einfachen, schnellen und richtig leckeren Gurken-Mie-Nudelpfanne. Perfekt für warme Tage … und für alle, die Lust auf ein unkompliziertes Gericht nach der Grain-Green-Bean-Formel haben, das dich mit allem versorgt, was du brauchst.
Gurkenschwemme – und was nun?
Der Anlass für dieses Rezept war übrigens ein echtes Luxusproblem: Seit vier Jahren sind wir Mitglied bei einer Solawi und bekommen jeden Sommer Gurken. Und zwar viele Gurken. Kann man zu viele Gurken haben? Ja, ich finde schon. Ich muss gestehen, dass ich mit Gurken lange recht unkreativ war. Gurkensalat, Gurkensticks, ein bisschen Tzatziki – das war’s dann aber auch schon. Die ein oder andere Gurke habe ich sogar verschenkt, weil ich einfach nicht wusste, was ich damit anfangen soll.
Dieses Jahr wollte ich vorbereitet sein und habe deshalb vor ein paar Wochen in unserer Community nach kreativen Gurken-Rezepten gefragt. Dabei sind jede Menge tolle Ideen zusammengekommen. Und ich habe gelernt, dass Gurken nicht zwingend kalt gegessen werden müssen, sondern sich auch wunderbar anbraten lassen. Das war für mich eine echte Entdeckung!
Warum du dieses Rezept ausprobieren solltest? Ganz einfach: Weil es schnell gemacht ist, herrlich leicht schmeckt und warm angebratene Gurken eine echte Überraschung auf dem Teller sind. Außerdem haben Gurken jetzt gerade Saison und du kannst das Gericht nach Lust und Laune abwandeln – nur die Gurken bleiben natürlich Pflicht 😉


Zutaten für 4 Portionen
- 1 EL Öl zum Anbraten (z.B. Rapsöl)
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen (optional)
- 2 Karotten
- 200 g Tempeh*
- 2 Gurken
- 250 g Mie-Nudeln
Für die Soße
- 3 EL Sojasoße
- 1 EL Zitronensaft
- 1 EL Agavendicksaft (oder ein alternatives Süßungsmittel)
- 2 Chilis nach Belieben (z.B. Piri-Piri-Schoten, zerstoßen)
- Pfeffer (optional, nach Belieben)
Zum Garnieren
- 1 EL Sesamöl
- Sesamsamen
- frische Petersilie
Zubereitung
- Zwiebeln würfeln, Knoblauch fein hacken. Gurken, Karotten und Tempeh ebenfalls würfeln. Alle anderen Zutaten in Reichweite stellen.
- Öl in einer Pfanne erhitzen. Erst Zwiebeln und Knoblauch für 3 Minuten anbraten. Anschließend Karotten und nach 2 weiteren Minuten den Tempeh hinzufügen. Regelmäßig umrühren und die Temperatur leicht reduzieren damit nichts anbrennt.
- In der Zwischenzeit die Mie-Nudeln grob zerbrechen (sonst sind sie oft zu lang und lassen sich schwer essen) und nach Packungsanweisung zubereiten.
- Sobald der Tempeh bräunliche Stellen bekommt die Gurkenwürfel unterheben. Mit Sojasoße ablöschen und die weiteren Zutaten für die Soße hinzufügen. Mit einem Deckel abdecken und für weitere 2 Minuten bei niedriger Temperatur ziehen lassen.
- Nudeln abgießen und unter die Gemüse-Tempeh-Mischung heben. Auf Tellern verteilen und mit Sesamöl, Sesamsamen und frischer Petersilie garnieren.
Zubereitungstipps und Variationsmöglichkeiten
Anstelle von Karotten kannst du auch Zucchini, Paprika, Pak Choi oder Brokkoli verwenden – je nachdem, was du gerade im Kühlschrank hast. Aber auf die Gurken solltest du auf keinen Fall verzichten. Mie-Nudeln passen perfekt zu diesem Gericht, aber auch Udon-Nudeln, klassische Pasta oder sogar Reis sind eine gute Alternative.
Wir haben uns bei der Würze bewusst zurückgehalten, aber wenn du es etwas kräftiger magst, kannst du das Gericht zum Beispiel mit Chiliöl, Thai-Basilikum oder frisch geriebenem Ingwer verfeinern. Auch der Sesam wird noch aromatischer, wenn du ihn kurz ohne Öl in einer Pfanne anröstest und anschließend im Mörser* zerstößt – am besten bereitest du direkt eine kleine Menge auf Vorrat zu, das verleiht dem Gericht nochmal eine Extraportion Geschmack.
Falls du Petersilie zu langweilig findest, kannst du sie problemlos durch Koriander oder Frühlingszwiebeln ersetzen. Und für alle Meal-Prep-Fans: Die Pfanne schmeckt auch kalt oder am nächsten Tag aufgewärmt mindestens genauso gut.
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