Lesedauer: 8 Minuten
Müssen es wirklich immer Bio-Lebensmittel sein?
Im ersten Moment scheint die Antwort völlig klar. Schließlich weiß jeder, dass Bio-Lebensmittel nicht nur gesünder und umweltfreundlicher sind als konventionell erzeugte Lebensmittel, sondern auch noch besser schmecken.
Richtig?
In der veganen Ernährungsszene ist diese „Hauptsache-Bio-Mentalität“ jedenfalls weit verbreitet. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich denke auch, dass Bio die bessere Wahl ist.
Aber auch beim Thema Bio gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß. Nein, es ist komplizierter – und man darf durchaus auch mal einen kritischen Blick auf die Fakten werfen.
Genau das möchte ich in diesem Beitrag machen. Wir schauen uns erstmal an, was Bio überhaupt bedeutet. Dann geht’s ans Eingemachte: Sind Bio-Lebensmittel wirklich gesünder? Schmecken sie wirklich besser? Und sind sie wirklich nachhaltiger und umweltschonender als konventionelle Lebensmittel?
Los geht’s!
Beitragsübersicht
Was bedeutet Bio eigentlich?
Eine gute Frage, auf die es leider keine eindeutige Antwort gibt (gewöhn dich besser schon mal daran, denn das ist beim Thema Bio recht häufig der Fall).
Die Nachhaltigkeits-Website Utopia fasst die aktuelle Situation so zusammen:
Abhängig davon, ob du einen Apfel oder einen Allzweckreiniger in der Hand hältst, kann Bio vertrauenswürdiges Siegel und geschützter Begriff oder sinnentleertes Marketing-Sprech sein.
„Bio“ – nur bei Lebensmitteln ein geschützter Begriff
Die gute Nachricht: Bei Lebensmitteln ist „Bio“ – im Gegensatz zu Kosmetik oder Kleidung – tatsächlich ein geschützter Begriff. Die Mindestanforderungen an ökologisch produzierte Lebensmittel legt die EU in der sogenannten EG-Öko-Verordnung fest. Für mich als Pflanzenfresser sind vor allem die folgenden Vorschriften interessant:
- Beim Anbau von Bio-Lebensmitteln dürfen keine chemischen Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger eingesetzt werden.
- Es darf keine Gentechnik verwendet werden.
- Für die Herstellung von verarbeiteten Bio-Lebensmitteln sind nur etwa 50 Zusatzstoffe zugelassen (bei konventionellen Lebensmitteln sind es mehr als 300). Zu den „verbotenen“ Zusatzstoffen zählen zum Beispiel Süßstoffe, künstliche Farbstoffe, Stabilisatoren, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker.
Keine Regel ohne Ausnahme
Aber natürlich gibt es auch eine Ausnahme: Nur 95 Prozent der Zutaten in verarbeiteten Bio-Lebensmitteln müssen zwingend bio sein. Das heißt: Bio ist nur dann auch ganz sicher zu 100 Prozent bio, wenn du ein unverarbeitetes Lebensmittel wie einen Apfel oder eine Tomate kaufst.
Wenn ein Lebensmittel diese Mindestanforderungen erfüllt, darf es sich mit dem EU-Bio-Siegel schmücken und sich „Bio“ nennen. Darüber hinaus gibt es die Siegel verschiedener Anbauverbände wie Bioland, demeter und Naturland, die auf den Mindestanforderungen der EU aufbauen, aber mit ihren strengeren Richtlinien noch einen draufsetzen.
Bio und die Tierhaltung
Die EG-Öko-Verordnung regelt natürlich auch die Herstellung von tierischen Lebensmitteln wie Eiern, Milch, Käse und Fleisch. Zum Beispiel schreibt sie vor, wie viele Tiere höchstens pro Hektar gehalten werden dürfen, dass nur biologisches Futter zum Einsatz kommen darf und Antibiotika nur zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden können.
Für Katrin und mich ist das aber kein Thema, weil wir inzwischen aus langjähriger Erfahrung wissen, dass man auch ganz ohne tierische Lebensmittel gesund, fit und glücklich sein kann.
In Bio-Betrieben mag es den Tieren vielleicht etwas besser gehen als in der konventionellen Landwirtschaft – es ist und bleibt aber Massentierhaltung, und für die Tiere steht am Ende immer ein frühzeitiger, gewaltsamer Tod.
Wenn dir das Wohlergehen der Tiere am Herzen liegt lautet unsere Empfehlung deshalb nach wie vor: Go vegan!
Sind Bio-Lebensmittel gesünder?
Kommen wir als nächstes zur wahrscheinlich meistgestellten Frage, wenn es um Bio-Lebensmittel geht: Sind sie wirklich gesünder als konventionelle Lebensmittel?
Wieder ist die Antwort, dass es bislang noch keine eindeutige Antwort gibt.
Die Vorstellung, dass Bio gesünder ist, beruht auf zwei Annahmen: Zum einen dürfen im ökologischen Landbau keine chemischen Pestizide eingesetzt werden, und dementsprechend sind in Bio-Lebensmitteln deutlich weniger Pestizidrückstände enthalten.
Also eigentlich alles klar, oder?
Nicht ganz.
Dass Bio-Lebensmittel weniger Pestizidrückstände enthalten als konventionelle Lebensmittel beantwortet nämlich noch nicht unsere Frage, ob sie auch gesünder sind. Dafür müsste man auch noch zeigen, dass der Unterschied sozusagen einen Unterschied macht. Denn auch für konventionelle Lebensmittel gelten ja hinsichtlich der Pestizidbelastung bestimmte Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen und als gesundheitlich unbedenklich gelten.
Es ist natürlich völlig legitim, wenn du hier lieber auf Nummer Sicher gehen willst – aber es gibt nach aktuellem Wissensstand auch keinen Grund, Angst vor konventionell angebautem Obst und Gemüse zu haben.
Bio = mehr Nährstoffe?
Die zweite Annahme lautet, dass Bio-Lebensmittel gesünder sind, weil sie mehr Nährstoffe enthalten.
Und auch hier ist die Antwort ein eindeutiges „Vielleicht“.
Bei meiner Recherche bin ich gleich auf mehrere Meta-Studien gestoßen, die sich mit dem Nährstoff-Gehalt von Bio-Lebensmitteln auseinandergesetzt haben (eine Meta-Studie wertet bereits existierende Studien zu einem bestimmten Thema aus und fasst die Ergebnisse zusammen). Interessanterweise kommen verschiedene Meta-Studien dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen.
- In dieser Meta-Studie von 2012 konnten die Autoren zum Beispiel keine Hinweise darauf finden, dass Bio-Lebensmittel deutlich nahrhafter sind als konventionelle Lebensmittel.
- Ganz anders diese Meta-Studie von 2014, die Bio-Pflanzen einen deutlich höheren Gehalt an Antioxidanzien bescheinigt.
Und als ob das nicht schon verwirrend genug wäre bleibt das grundlegende Problem bestehen: Selbst wenn ökologisch angebauten Lebensmittel mehr Nährstoffe enthalten, hat bislang noch keine Studie gezeigt, dass sie tatsächlich einen langfristigen gesundheitlichen Vorteil bringen.
Dirty Dozen und Clean Fifteen
Was machen wir jetzt also mit diesen Ergebnissen? Hier ist mein Vorschlag: Erstens könnten wir uns etwas entspannen und zur Kenntnis nehmen, dass wir unserer Gesundheit vermutlich nicht schaden, wenn wir auch mal konventionelle Lebensmittel essen.
Und zweitens spricht aus meiner Sicht doch einiges dafür, dass wir Bio-Lebensmitteln so oft wie möglich den Vorzug geben. Die geringere Pestizidbelastung ist schließlich eine Tatsache (auch wenn wir derzeit nicht wissen, ob sie einen Unterschied macht), und was den Nährstoffgehalt betrifft, so scheint es zumindest eine Tendenz zugunsten von Bio zu geben.
Übrigens: Wenn die Pestizidbelastung für dich ein wichtiges Kriterium ist, du dir aber nicht alle Lebensmittel in Bio-Qualität leisten willst oder kannst, dann kannst du dich beim Einkauf an den Dirty Dozen und den Clean Fifteen orientieren. Das sind Listen der 12 am stärksten bzw. 15 am wenigsten mit Pestiziden belasteten Obst- und Gemüsesorten. Die Daten beziehen sich allerdings auf die Landwirtschaft in den USA, und du solltest sie deshalb nur als Anhaltspunkte verstehen.
Schmecken Bio-Lebensmittel besser?
Schmecken Bio-Lebensmittel besser als konventionelle Lebensmittel? Ob du’s glaubst oder nicht – auch dieser Frage ist die Wissenschaft schon auf den Grund gegangen.
- In dieser Studie haben die Autoren zum Beispiel Bio-Karotten mit normalen Karotten verglichen. Das Ergebnis: Die normalen Karotten schmeckten „karottiger“ als die Bio-Karotten und waren teilweise auch knackiger und süßer.
- Und in dieser Studie, in der Pak Choi und Tomaten im Mittelpunkt standen, zeigten sich keine oder nur unbedeutende geschmackliche Unterschiede zwischen Bio und Nicht-Bio.
Aber blenden wir die objektive Wissenschaft doch mal für einen Moment aus – schließlich ist Geschmack ein ziemlich subjektives Thema. Wenn du Katrin und mich nach unserer Meinung fragen würdest, dann würden wir dir sagen, dass uns persönlich Bio-Lebensmittel besser schmecken als konventionelle Lebensmittel.
Wir würden aber nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass es wirklich einen geschmacklichen Unterschied gibt. Sicherlich wird unsere Wahrnehmung auch dadurch beeinflusst, dass wir mehr Geld für die Bio-Lebensmittel ausgeben und sie deshalb als „hochwertiger“ empfinden, und dass sie teilweise noch nach frischer Erde duften, wenn sie in unserer Biokiste bei uns ankommen.
Sind Bio-Lebensmittel besser für die Umwelt?
Die letzte Frage für heute lautet: Sind Bio-Lebensmittel nachhaltiger und umweltfreundlicher als konventionelle Lebensmittel?
Und hier scheint die Antwort endlich mal eindeutig auszufallen, denn genau diese Themen – Nachhaltigkeit und Umweltschutz – hat sich die Bio-Bewegung ja in erster Linie auf die Fahnen geschrieben.
Der Anbauverband Bioland formuliert das auf seiner Website so:
Ziel der täglichen Arbeit … ist die nachhaltige Erzeugung hochwertiger und gesunder Lebensmittel. Wirtschaften im Einklang mit der Natur, Förderung der Artenvielfalt sowie aktiver Klima- und Umweltschutz sichern unsere Lebensgrundlagen und erhalten eine vielfältige Kulturlandschaft.
Klingt ziemlich nachhaltig, oder?
Punktsieg für Bio?
Und wenn man die Methoden der konventionellen Landwirtschaft mal mit denen der Bio-Landwirtschaft vergleicht, dann verstärkt sich dieser Eindruck noch: Monokulturen, synthetische Pestizide und Stickstoffdünger auf der einen, Mehrfelderwirtschaft, „natürliche“ Pflanzenschutzmittel und Kompost auf der anderen Seite.
Also ein klarer Punktsieg für Bio … könnte man meinen.
Die Realität ist leider auch diesmal etwas komplizierter. Wir sind das ja inzwischen schon gewohnt.
So beschäftigte sich in 2011 zum Beispiel eine europäische Meta-Studie mit den Auswirkungen der Bio-Landwirtschaft auf die Umwelt. Das Ergebnis: Beim ökologischen Anbau fällt die Umweltbelastung pro Fläche kleiner aus als in der konventionellen Landwirtschaft. Allerdings wird auch mehr Anbaufläche für den gleichen Ertrag benötigt, was diesen Vorteil wieder zunichte macht.
Eingeschweißte Bio-Bananen aus Übersee?
Mal ganz abgesehen von diesen Zusammenhängen (die natürlich viel komplexer sind, als ich sie hier dargestellt habe), gibt es auch noch andere Aspekte der Bio-Industrie, die man durchaus mal hinterfragen darf.
Ein Beispiel begegnet mir jedes Mal, wenn ich mit Katrin im Supermarkt einkaufe: Bio-Lebensmittel, die entweder von weit her nach Deutschland transportiert wurden, oder aus welchem Grund auch immer in Plastik eingeschweißt sind – oder gleich beides zusammen.
Mit Nachhaltigkeit hat das natürlich nicht mehr viel zu tun. Wenn wir nachhaltig handeln möchten, dürfen wir uns deshalb nicht einfach nur auf ein Siegel verlassen, sondern müssen auch ein bisschen gesunden Menschenverstand an den Tag legen.
Bio-Lebensmittel: Das Urteil
Puh, das war keine leichte Lektüre, oder? Ich habe mich ehrlich gesagt lange davor gedrückt, diesen Beitrag zu schreiben, weil ich schon geahnt habe, dass das Thema komplizierter ist als man es zunächst vermuten würde.
Und ich weiß auch nicht, ob ich jetzt viel schlauer bin als vorher. Es fällt mir jedenfalls schwer, ein eindeutiges Urteil abzugeben.
Ich versuche es trotzdem mal, vielleicht als Anknüpfungspunkt für eine Diskussion in den Kommentaren:
- Aus gesundheitlicher Sicht sind Bio-Lebensmittel meiner Meinung nach kein Muss. Ich tendiere aufgrund der geringeren Pestizidbelastung und des möglicherweise etwas höheren Nährstoffgehalts aber trotzdem in Richtung Bio – getreu dem Motto „better safe than sorry“.
- Geschmacklich bevorzuge ich Lebensmittel aus ökologischer Herstellung, wobei das sehr subjektiv ist. Generell mag ich aber einfach das Gefühl, mit hochwertigen Lebensmitteln zu kochen.
- Und was die Nachhaltigkeit betrifft – ganz ehrlich, im Moment bin ich da völlig überfragt. Ich würde gerne glauben, dass ich nachhaltiger lebe, wenn ich Bio-Lebensmittel kaufe. Aber ganz so einfach scheint es dann doch nicht zu sein. Bio ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist in seiner aktuellen Form wohl noch nicht der Weisheit letzter Schluss.
So, jetzt habe ich fast 1.700 Wörter zu diesem kontroversen Thema geschrieben. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du dich in den Kommentaren zu Wort meldest und mir deine Meinung dazu verrätst!
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Illin
Mischkulturen wären doch super. Klar braucht man dann mehr Anbaufläche, aber einige Pflanzenkombis halten sich gegenseitig die Schädlinge fern. Und wenn ich mehr Fläche brauche, aber bestimmte Pestizide nicht verwenden darf, verstehe ich nicht ganz, wie sich das die Waage hält? Ist eben noch mehr Fläche weniger Pestizidbelastet, oder geht es da um den Wasserverbrauch, weil mehr Pflanzen, die weniger Ertrag bringen, mehr Wasser brauchen?
Und was passiert mit den Pestiziden und co. im Boden, ab wann ist die Anbaufläche nicht mehr nutzbar, weil die Pflanzen diese Stoffe aufnehmen und die Grenzwerte ständig überschreiten? Die werden dann wohl angepasst, die Grenzwerte…
Hans-Dieter
Der Artikel zeigt, wie kompliziert diese Frage ist. Leider fehlt ein Vergleich der Arbeitsbedingungen in der konventionellen und biologischen Landwirtschaft (z. B. hinsichtlich der Belastung der Beschäftigten mit Pestiziden oder der Einkommen). Für Personen mit geringem Einkommen ist es immerhin beruhigend zu erfahren, dass sie sich mit konventionellen Lebensmitteln, die ja meistens weniger kosten als Biolebensmittel, (fast) ebenso gut ernähren können wie mit letzteren.
Maria Meisterernst
Danke für den spannenden Artikel. Ich habe für mich persönlich vor ein oder zwei Jahren entschieden meinen bis dahin gegangenen Weg auch im Winter zu gehen. Bei mir bedeutet es konkret, dass es drei Kriterien gibt für Essen und das ist regional, saisonal, bio. Die drei Kriterien begegnen sich dabei auf Augenhöhe.
Konkret bedeutet das für mich im So,mehr habe ich eine 25 qm große Fläche in einem Bauerngarten da. 5 km von meiner Wohnung entfernt. Die Fläche wird nach Bioland-Kriterien bewirtschaftet und ist Teil eines großen Kreises. Der Anbieter sorgt für die Jungpflanzen und die Bewässerung, ich kümmere mich um Aufzucht und Ernte. Ich transportiere es mit dem Rad nach Hause und im Sommer wird gegessen was reif ist. Ich weiß wo es herkommt und es ist reif wenn es soweit ist. Das bedeutet z.B. auch der Mangold muss warten bis die Marienkäfer am Werk waren und die Blätter frei von Läusen sind. Alles was übrig ist (mit Ausnahme der Zuccini) wird eingefroren oder eingeweckt. Damit komme ich gut von Juni bis Oktober und dann gibt es die „Reste“, die mich auch im Winter erfreuen.
Seit dem letzten Winter esse ich auch im nur saisonal und regional und bekomme das ganze in einem Ökokorb. Es wird ergänzt durch die Sommerreste. Im Herbst stampfe ich Sauerkraut, im letzten Sommer habe ich zum ersten Mal Tomaten eingeweckt.
Obst ist schwieriger, da manches nicht regional zu erhalten ist. Ich versuche so viel wie möglich regional und saisonal zu kaufen (dann wird Bio aber auch mal weg gelassen, wenn es dafür am Stand zu erhalten und aus der Region ist). Ansonsten sind Bananen meine Ausnahme, alles andere darf nicht die Grenzen Europas überschritten haben. Mit dieser Herangehensweise fühle ich mich gesünder als zuvor.
Da ich mich auch von Fleisch in Maßen und sonstigen Tierischen Produkten ernähre achte ich auch hier sehr auf die Herkunft.
janine
hi! danke, dass du dich an dieses thema gewagt hast.
mir geht es bei fast allen punkten wie dir/euch…
ich bin auch sehr skeptisch bei „eingereistem“ obst und gemüse. allerdings hab ich mal eine empfehlung gelesen vom wwf oder greenpeace (bin mir nicht mehr sicher) und die meinten, dass eine biobanane durchaus ökologischer sein kann als ein einheimischer gespritzter apfel. das hat mich recht schockiert. ich machs jetzt immer so: ich kaufe kein ausländisches nicht-bio gemüse/obst, bevorzuge aber sowieso grundsätzlich das saisonale und regionale. ohne bananen und ab und zu eine avocado will ich aber nicht sein, also gibts die nur in bioqualität (und bananen auch nur fairtrade;-) da bin ich konsequent. lange rede, kurzer sinn: ich glaube bei dem wirrwarr muss jeder seinen pers.kompromis finden und nicht vergessen: jeder kassenbeleg ist ein auch immer ein stimm-/wahlzettel.
lieber gruss aus der schweiz!
Heinz
Also ich würde auch für Bio plädieren! Meines Wissens geht es im Biolandbau neben dem Profit auch um die Pflege und Erhaltung des Bodens bzw. Bodenlebens.Das erscheint mir sehr wichtig.Und ganz unmittelbar aus eigener Erfahrung: Ich hasse es, wenn ich im Frühling durch Felder und Wiesen laufe od. radle und dabei in Spritzmittelwolken eintauchen muß.Bitte nicht!
Tamara
Super Artikel!
Ich bin bezüglich dieses Themas auch ziemlich hin- und hergerissen, was wahrscheinlich an den uneinheitlichen wissenschaftlichen Ergebnissen liegen möge.
Ich persönlich bevorzuge das Gemüse von meinem Nachbarn, das nicht Bio-zertifiziert ist – allerdings annähernd entsprechend produziert wird -, als Bio-Gemüse, das auf enteignetem Grund von rumänischen Landwirten angebaut wird…
Alles bleibt individuelle Entscheidungssache. Das abwägen von pro und kontra wie in eurem Artikel ermöglicht die Bildung einer eigenen Meinung und das Erkennen der Punkte, die für einen wichtig sind.
Zum Thema Nachhaltigkeit kommt noch der Faktor des Konsumwahns dazu… Ich werde regelrecht wütend, wenn ich sehe, was weg geworfen wird und noch mehr, wenn Foodsharing-Kühlschränke wegen „Lebensmittelsicherheit“ geschlossen bleiben müssen ?
Gestern hätte ich auch gerade mal kotzen können, als ich eine Pomelo (die ja schon eine natürliche Verpackung hat) eingeschweißt UND in Netz verpackt war…. Das mögen mir mal die Verantwortlichen begründen..
(Sorry für das ausschweifen ?)
jürg
empfehle das buch:
‚die unsichtbare kraft in lebensmitteln-bio und nichtbio im vergleich‘
die darin gezeigten kristallisationsbilder von gemüse und früchten sind sehr eindrücklich!
jedenfalls klar, was bei mir aufs teller kommt.
übrigens, habe letzthin mitbekommen, dass es mit unserem trinkwasser genau gleich ist, das frische quellwasser hat schöne kristalle, wie schneeflocken!
das wasser das wir trinken, sei es aus der flasche oder ab dem wasserhahn, hat diese kristallstruktur nicht mehr!
Karl-Heinz
Für mich ist bio eindeutig besser. Ich kaufe nur auf dem Markt ein bei Demeter und Bioland. Wenn man weiß wie viel Glyphosat bei konventionellem Anbau gespritzt wird, und dass es im Verdacht ist krebserregend zu sein, dann ist es für mich kein Thema. Z.B. das Korn wird kurz vor der Ernte noch einmal gespritzt. Das haben wir nachher alles im Brot drin, nur um ein Beispiel zu nennen. Diese sogenannten Studien, muss man immer sehn von wem sie finanziert werden. Auf YouToube gibt’s einen sehr guten Film den jeder sehn sollte: „Galgenfrist für den Ökokiller“ – Die unendliche Glyphosat – Story. Der Film lief letztes Jahr im Bayrischen Fernsehen.
Viele Grüße aus Baden Württemberg
Sybille Klockner
Ich stimme Karl-Heinz zu!! Ich will dieses Gift auch nicht zu mir nehmen. Und was den Geschmack angeht: mittlerweile merken sogar meine Familienmitglieder ob ich bio oder konventionell serviere. Es GIBT einen Unterschied im Geschmack, im Aussehen, in der Frischhaltung. Konventioneller Salat fällt 15 Minuten nach dem Anrichten schon zusammen. Biosalat ist abends noch knackig. Bananen möchte ich auch nicht missen, aber werden bio-fairtrade gekauft. Regional, saisonal und bio hat Vorrang, bis auf die Ausnahmen wie Bananen oder mal ne Avocado. Liebe Grüße Sybille
Anne Schneider
Wann immer möglich, kaufe ich Bio – Lebensmittel, saisonal, regional und möglichst fairtrade. Meine Gemüsekiste kann ich auch ganz regional bestellen, das schränkt die Auswahl etwas ein, gibt mir aber ein gutes Gefühl.
Ja, ja, all diese Studien. Kommt immer darauf an, wer sie bezahlt. Meist steht doch vorher schon fest, was rauskommen soll, sonst verschwindet die Studie in der Schublade.
Natürlich ist Bio gesünder, nicht nur für uns Menschen, sondern für die Mitwelt. Es gibt immer weniger gesunde Bienen und auch die Vögel scheinen langsam zu verschwinden.
Ich habe inzwischen einen Gemeinschaftsgarten und baue auch vor dem Fenster und auf dem Balkon Gemüse an. Das ist dann nicht nur BIO sondern macht auch ganz viel Spass.
Leo
Ich kaufe wenn möglich, nur Bio-Produkte. Ob sie jetzt besser sind weiß ich nicht, auf jeden Fall wird hier weniger Gift gespritzt. Auf die Einhaltung der Grenzwerte zu verweisen reicht mir nicht, wenn man sieht wie schnell die Grenzwerte angepasst werden, falls die Industrie Probleme hat sie einzuhalten. Hinzu kommt, dass mehrere Pestizide gemischt werden, um den Grenzwert der einzelnen Zutat einzuhalten. Wie die Kombi auf uns wirkt ist nicht bekannt und einen Grenzwert dafür gibt es da auch nicht.
Durch das viele Gift sterben nicht nur die Schädlinge sondern auch Insekten und darunter auch Bienen. Das will ich nun wirklich nicht unterstützen.
Natalie
Vielen lieben Dank für diesen spannenden und informativen Artikel.
Er wird mir bestimmt helfen, mich nicht mehr so unter Druck zu setzen, wenn es das bevorzugte Lebensmittel gerade nicht in Bio-Qualität gibt. Auch die Links zu den Dirty Dozen und Clean Fifteen finde ich hilfreich.
Andrea
Hallo Daniel,
Danke für diesen Artikel. Ich befasse mich auch schon länger mit dem Thema.
Schon seit mehr als 12 Jahren beziehen wir unsere Bio-Abo-Kiste. Meine Eltern haben einen riesengroßen Garten sind größtenteils Selbstversorger und verzichten natürlich auf chemischen Dünger, Pestizide etc. Ein klein wenig bauen wir auch selbst Obst und Gemüse an. Aus dieser Erfahrung kann ich für mich sagen, dass natürlich und biologisch produziertes Obst und Gemüse besser schmeckt, oftmals aber nicht so schön aussieht, nicht so lange frisch bleibt oder eben kleiner isst – krumme Gurken oder kleinere Blumenkohl- / Brokkoli-Köpfe. Ich kaufe so gut es eben möglich ist, alle Lebensmittel in Bio-Qualität ein. Stoße aber dann an Grenzen, wenn ich darüberhinaus auf Regionalität, Saisonalität und Reduzierung von Verpackungsmüll achte. Ich möchte einfach keine Bio-Gurke kaufen, die in Plastikfolie eingeschweißt ist. Ebenso stören mich diese Sticker auf organic Bananen. Da versuche ich immer einen Kompromiss zu finden, was nicht immer einfach ist.
Der Hinweis auf die dirty dozen und clean fifteen finde ich auch wertvoll, die Berücksichtigung der Listen hilft mir oft bei der Entscheidungsfindung.
Auch hier gilt wieder für mich: je mehr ich versuche, Dinge ‚richtig‘ zu machen – also nachhaltig zu leben und dabei Mensch, Tier und Umwelt so wenig wie möglich zu schaden – , umso mehr gerate ich bei diesem Unterfangen die Bredouille.
In diesem Sinne – macht weiter so! Das sind schöne und wichtige Denkanstöße!
Viele Grüße
Andrea
Berenike
Hallo.
Ich finde die Frage auch schwierig, gerade auch, weil die vielen Bio-Label sehr verwirrend sind und außerdem gerade Demeter-Qualität oft sehr teuer ist.
Ich versuche trotzdem überwiegend Bio, wenn möglich demeter und regional und saisonal einzukaufen.
Ich finde es sehr merkwürdig, wie viele Veganer es gibt, die schon einen Anfall kriegen, wenn jemand Honig isst, wegen der armen Bienen, aber das billigste Gemüse und Obst kaufen, ohne darüber nachzudenken, dass durch die konventionelle Landwirtschaft viel mehr Bienen, Insekten, Vögel, etc. sterben.
Viele Bauern die konventionell Gemüse anbauen, halten zudem auch Milchvieh oder Hühner, natürlich auch nicht Bio. Was man dann durch den Kauf vom Gemüse indirekt unterstützt. Ich finde ein solches Verhalten ziemlich inkonsequent. Fast so, wie wenn man als Veganer zu McDonalds geht, mit dem Argument, da ja nur Kaffee zu trinken…
Ich finde, wenn man sich schon als super tierlieb bezeichnet und nicht möchte, dass Tiere für einen leiden, sollte man solche Sachen zumindest mal hinterfragen.
Im Allgemeinen denke ich aber, jeder sollte soviel für Umwelt und Tiere tun, wie er mit sich selber vereinbaren und vor allem sich finanziell leisten kann.
Andrea Rupp
Liebe Berenike,
auch ich gehöre zu den Veganern, die Honig ablehnen, weil ich es ablehne, diesen Tieren ihre Nahrung zu nehmen und sie ersatzweise mit Glykoseplörre zu füttern. Um die Bienen zu schützen säe ich in Blumenkasten und Garten bienenfreundliche Pflanzen aus, das finde ich auch wichtig. Deine Haltung zu Billigprodukten aus Supermarkt und Discountern, kann ich teilweise nachvollziehen, auch ich lehne die Geiz ist geil Mentalität ab. Dennoch darf man nicht aus den Augen verlieren, dass es Veganer gibt, die mit einem geringen Einkommen eine Familie ernähren müssen und aus diesem Blickwinkel finde ich deinen Einwand zu kurz gedacht. Vegan zu leben, darf keine elitäre Lebensform sein, die nur finanziell Bessergestellten zugestanden wird. Ich habe nur ein Problem mit Menschen, die sich auch sonst alles gönnen, aber an der Ernährung sparen.
Klar halten viele Bauern auch Ausnutztiere, aber leider stehen auch in den Geschäften Tierprodukte herum, das lässt sich noch nicht ändern. Meine 2 Fragen an dich wären: lebst du vegan, oder kritisierst du nur die Veganer um deine Ernährungsform zu rechtfertigen?
Katrin
Hallo,
vielen Dank für den Artikel, der sich bemüht, aber doch irgendwie niemandem weh tun will. Persönlich ist meine Erfahrung, dass Biogemüse besser schmeckt (und zwar das saisonale, regionale vom Bauern um die Ecke). Die Frage der Pestizide und der Grenzwerte spricht ohnehin eindeutig für Bio. Was mich aber sehr irritiert hat war der Satz, dass Biogemüse mehr Anbaufläche benötigt als konventionelles Gemüse, und dass dies ein Nachteil ist. An dieser Stelle fehlt mir der Blick für das Große Ganze. Ein Großteil der konventionellen Ackerflächen wird für den Anbau von Tierfutter für die industreille Massentierproduktion gebraucht. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, dass man die gesamte Weltbevölkerung locker mit Bioanbau und vegetarisch versorgen könnte. Die Massentierhaltung bewirkt also das weltweite Ernährungsproblem, nicht der größere Flächenbedarf für den Bioanbau. Wenn man sich die Ackerflächen der konventionellen Landwirtschaft mal genau anschaut (meine tägliche Lauffläche führt sowohl an konventionellen Maisäckern für die Biogasanlage als auch an den Wiesen und Äckern meines örtlichen Biobauern vorbei), dann kann man vor allem erkennen, dass konventionelle Landwirtschaft (überwiegend) Raubbau an der Natur ist, zum Rückgang der Biodiversität (viel viel weniger Insekten und mittlerweile auch Vögel), zu überdüngten Böden, zu belastetem Grundwasser und und und führt. Deshalb ist Bioanbau alternativlos (selbst der in Israel und Spanien ist gut, immer im Vergleich zu konventionellem Anbau). Unsere Regel beim Einkaufen ist: viel selbst anbauen (ist ein Privileg, wenn man auf dem Land wohnt), saisonal (dann ist es auch nicht teuer), regional und Verzicht auf „Chichi“ wie wie 10 Sorten Olivenöl aus aller Welt, Wein aus Übersee, Chiasamen oder anderes sogenanntes Superfood von snstwo. Ich finde, man kommt um eine eindeutige Positionierung nicht herum und auch nicht darum, seine Lebensgewohnheiten zu hinterfragen. Alles andere heißt, sich in die eigene Tasche lügen.
Daniel Roth
VIELEN DANK euch allen für die Rückmeldungen und Ergänzungen zu meinem Artikel, die mir auf jeden Fall nochmal einen großen Erkenntnisgewinn gebracht haben.
Ein paar Mal hab ich mir (in Gedanken) an die Stirn geklatscht und gedacht „ja richtig, das hast du total außer Acht gelassen.“ Was ja nur bestätigt, dass das Thema so komplex ist, dass man kaum alle wichtigen Aspekte gleichzeitig im Auge behalten, geschweige denn richtig beurteilen kann.
Für mich war das jedenfalls ein sehr guter Einstieg in die Thematik, und ich werde da auf jeden Fall dranbleiben!
Andrea Rupp
Daniel, Daumen hoch denn das finde ich richtig gut 🙂
Es ist zwar eine schwierige Thematik, sowohl für den Verfasser, als auch für den Leser, aber gerade in Zeiten, von Pestizidverharmlosungen und Vermarktungen,
Patentansprüchen durch Monsanto, bzw, Bayer, notwendiger denn je.
Als Veganer bin ich für jede gut recherchierte Info dankbar 🙂
Andrea Rupp
Ich habe jährlich die Freude, Obst vom Hof zu bekommen und da ist ein klarer Geschmacksunterschied zu konventionell angebauten Früchten.
Am deutlichsten war der bei den Äpfeln, Birnen und Zwetschgen festzustellen.
Die Zwetschen aus konventionellen Anbau schmeckten fad und teilweise wie Medizin. Die Zwetschgen hier am Hof sind zwar nicht so ertragreich wie konventionell angebaute, haben aber das typische Zwetschgenaroma, das ich aus meiner Kindheit kenne.
Genau so verhält es sich mit den Äpfeln und Birnen, hier handelt es sich um alte Sorten, Erträge ebenso wie bei den Zwetschgen, aber mit einem intensiven Aroma und eher säuerlich, was meinem Geschmack sehr entgegen kommt. Ich habe zwar wenig Geld, würde aber immer zu Bioobst/-gemüse vom Biogärtner oder -bauern greifen. Auch favorisiere ich eher die heimischen Obstsorten, denn ich mag kein halbreifes „Flugobst“. Plastik gibt es zum Glück bei Gemüseabos nicht und es steht immer das entsprechende Prüfsiegel daneben.
Hannah
Hallo,
also ich finde es schön zu hören, dass auch andere keine klaren Argumente finden, wenn es um die Fragen Bio geht. Ich ernähre mich irgendwie instinktiv bio wenn es nur geht, aber ich wurde schon oft mit diesem „man kanns auch übertreiben, es muss doch nicht alles bio sein!“ konfrontiert.. 😀
Also ich persönlich finde, selbst wenn die Vorteile von Bio-Lebensmitteln nicht hundertprozentig nachgewiesen sind, ist es einfach auch ein Statement. Ein bisschen bestimmt nunmal auch die Nachfrage das Angebot, und das allein ist für mich schon ein Grund, mich im Supermarkt für die Seite Bio auszusprechen. Denn auch wenn es Bereiche gibt, wo ökologische Landwirtschaft noch zu optimieren ist, Platz nach oben ist immer. Trotzdem ist sie – mit ihren Prinzipien der Artenvielfalt, bewusstem Verzicht auf Gewinnmaximierung zugunsten einer höheren Qualität und Nachhaltigkeit und dem Bewusstsein, was man zu sich nimmt – für mich im Sinne des naiven Wunsches zur Weltverbesserung der konventionellen Landwirtschaft um einiges voraus. 🙂
Und würde man mal auf der anderen Seite betrachten, was man alles unterstützt mit dem Kauf von konventionellen Lebensmitteln, dann fällt die Entscheidung gleich noch viel leichter.
Auch achtet ökologische Landwirtschaft tendenziell trotzdem mehr auf Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, Lokalität und die Unterstützung kleinerer Betriebe als konvetionelle.
Wie gesagt, Luft nach oben wird es wohl immer geben, aber wenn ich schon die Entscheidungsfreiheit habe, dann werde ich mich aus guten Gründen trotz allem immer für Bio aussprechen. 🙂
Liebe Grüße, Hannah
Daniel Roth
Danke für deine Rückmeldung Hannah – kann ich alles sehr gut nachvollziehen, und besonders der Aspekt „ein Statement setzen“ gefällt mir.
Liebe Grüße, Daniel
Linda
Schwieriges Thema – dswg. auch dein Jeinbericht. Danke für die Mühe. Ich erkaufe mir mit Bio auch das Gefühl nicht so belastete Lebensmittel zu haben. Aber ist das nicht traurig, dass da schon der Zweifel ist beim Essen von Obst und Gemüse? Nicht zu ändern. Ich versuche mir und meinet Familie soviel Bio wie möglich zu leisten, aber da gibts wirklich Grenzen. Wir hatten lange die Biokiste und könenn sie uns leider nicht mehr leisten. Was ich aber sagen kann: die Lebensmittel haben viel besser geschmeckt. Und das ist manchmal auch der Grund, warum ich mir bio odrt Markt ab und an leiste: wenn mir der ansonstnen zu fade Geschmack zum Hals raushängt. Was ich immer Bio kaufe sind Bananen. Den Banananbauern zuliebe.
Katrin Schäfer
Hallo Linda,
ja, ich finde auch, dass die Biosachen „geschmackvoller“ sind. Ob ich sie aber blind erkennen würde bezweifel ich aber …
Viele Grüße
Katrin
Stephan
Hey, cool geschrieben!
Ich selbst kaufe keine Bio- Lebensmittel, einfach, weil mir das Elitäre daran richtig auf den Sack geht.
Ich mag aber die Auflistung der Argumente hier, es sind in etwa die selben, die ich mir durch den Kopf gehen liess, bevor ich mich entschieden habe.
Da ich mich beruflich mit Toxikologie auseinandersetze, ist es mir z.B. bewusst, dass einige alte Kartoffelsorten, die speziell im Biolandbau angebaut werden, auch nicht so der Brüller sind, bittere Gurken, Kürbisse und Auberginen giftig sind, dass es also nicht nur Gifte gibt, die der Mensch aktiv aufsprüht.
Kupfer finde ich Mist, wird im Bio eingesetzt.
Und trotzdem muss in der konventionellen Landwirtschaft dringend was geändert werden, die Böden werden mit immer mehr Dünger zerstört.
Ja, es ist ein schwieriges Thema.
Ella
Die Pestizide und die Überdüngung mit Stickstoff sind ein sehr großes Problem! Es zerstört unsere Böden, unser Grundwasser, vergiftet höchstwahrscheinlich Bienen und schadet auch anderen Lebewesen, einschließlich uns – auf lange Sicht.
Das allein reicht mir schon als Grund zu versuchen auf konventionelle Lebensmittel soweit möglich zu verzichten.
Stefan
Ich selbst habe meine Ernährung innerhalb von 4 Wochen von 0% Bio auf >85% Bioprodukte umgestellt.
Mein geaamter Gesundheitszustand hat sich deutlich verbessert. Hatte ein schweres Polytrauma und meine Blutwerte waren deutlich entgleist. Bsp. Cholesterin auf 364 und Hämatokrit auf über 55%.
Jetzt Cholesterin 246 und Hämatokrit 51%.
Achte jetzt selbst bei Nahrungsergänzungsmittel auf Bio.
Ich kann also von einem deutlichen Vorsprung von Bioprodukten berichten.
Daniel Roth
Hallo Stefan, es freut mich natürlich, dass es dir gesundheitlich wieder besser geht! Aber so einfach kann man den Zusammenhang meiner Meinung nach nicht herstellen. Wahrscheinlich hast du ja nicht nur auf Bio-Lebensmittel umgestellt und sonst alles 1:1 gleich gemacht, sondern in diesem Zuge (bewusst oder unbewusst) auch andere Dinge an deiner Ernährung geändert. Um solche Effekte zu untersuchen bräuchte es eine groß angelegte Studie mit sauberem wissenschaftlichen Design.