Mehr als zehn Liter reinen Alkohol trinkt der „Durchschnittsdeutsche“ im Jahr – das entspricht unvorstellbaren 700 Flaschen Bier (0,33 l), knapp 500 Gläsern Wein (0,2 l) oder sagenhaften 1.300 Schnäpsen (0,02 l). Pro Kopf, wohlgemerkt!
Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich ganz weit vorne: Deutschland ist tatsächlich eine Trinkernation.
Und der hohe Alkoholkonsum hat Folgen: Mehr als 1 Million Deutsche gelten als alkoholabhängig. Jeden Tag sterben 200 Menschen in Deutschland an den gesundheitlichen Folgen des Alkoholkonsums – und in dieser Zahl sind Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol noch nicht eingerechnet.
Das Bundesgesundheitsministerium beziffert den volkswirtschaftlichen Schaden, der durch alkoholbedingte Unfälle, Krankheiten, Arbeitsunfähigkeit, Frühverrentnung und Kriminalität entsteht, auf 26,7 Milliarden Euro pro Jahr.
Und trotzdem herrscht in Deutschland eine weitestgehend unkritische bis sogar positive Einstellung gegenüber Alkohol: Alkohol wird als Genuss- und Entspannungsmittel beworben, er gehört zu Festen, geselligen Anlässen und oft auch zum Feierabend dazu, und man gilt als Spaßbremse, wenn man unter Freunden als einzige(r) nüchtern bleibt.
Alkohol dürfte damit das einzige Rauschmittel sein, bei dem man sich für die eigene Abstinenz rechtfertigen muss!
Was passiert, wenn man ein Jahr lang keinen Alkohol trinkt?
Vor diesem Hintergrund ist das Selbstexperiment, von dem uns unsere Freundin Andrea Pinkert in Folge 163 des beVegt-Podcast erzählt, umso spannender: Andrea hat Ende 2017 nämlich den Entschluss gefasst, ein ganzes Jahr lang auf Alkohol zu verzichten.
In einem Kommentar zu unserem Beitrag „Unser neues Jahr der Selbstexperimente“ hatte sie uns damals von ihrem Vorhaben erzählt, und damit gleich unser Interesse geweckt.
Inzwischen liegt Andreas „alkoholfreies Jahr“ schon wieder einige Monate zurück, und wir freuen uns sehr, dass sie unserer Einladung gefolgt ist und im Podcast von ihren Erfahrungen während dieser Zeit berichtet.
Wir haben Andrea unter anderem gefragt:
- Wieso sie sich dazu entschieden hat, ein Jahr lang auf Alkohol zu verzichten
- Ob ihr der Verzicht schwer gefallen ist, und ob es bestimmte Situationen gab, in denen es schwieriger war als in anderen
- Wie ihr soziales Umfeld auf das Selbstexperiment reagiert hat
- Ob sich ihr Blick auf den Alkohol durch ihre Erfahrungen verändert hat
- Welches Fazit sie aus ihrem Experiment gezogen hat und wie sich ihr Verhältnis zum Alkohol dadurch verändert hat
Wir wünschen dir viel Spaß beim Zuhören und freuen uns, wenn du in einem Kommentar deine eigenen Erfahrungen bzw. Gedanken zum Thema Alkohol mit uns teilst!
Unser Sponsor: Die BKK ProVita
Diese Folge des beVegt-Podcast wird dir präsentiert von der BKK ProVita – der ersten „veggiefreundlichen“ Krankenkasse in Deutschland.
Die BKK ProVita erstattet dir im Rahmen des Bonusprogramms „Bonus Plus Ernährung“ z.B.:
- Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin B12, Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren,
- Blutuntersuchungen zu wichtigen Nährstoffen (z.B. Vitamin B12),
- sowie die Kosten für Messen, Veranstaltungen, Literatur und Kurse rund um eine gesunde vegane Ernährung in Höhe von bis zu 200 € pro Jahr – darunter auch unseren entspannten Ernährungskurs oder die beVegt-Kochschule!
Alle Infos zum veggiefreundlichen Angebot der BKK ProVita findest du hier.
Wir freuen uns, wenn du unseren Sponsor unterstützt, der diese Folge des beVegt-Podcast möglich gemacht hat.
Links und Infos zur Show
Erwähnte Beiträge und Podcasts
- Post: Mein Jahr der Selbstexperimente
- Post: Unser neues Jahr der Selbstexperimente
- beVegt-Podcast #097: Unser neues Jahr der Selbstexperimente
- beVegt-Podcast #123: So läuft unser Jahr der Selbstexperimente
Erwähnte Personen und Organisationen
- Sam Harris | Buch: Waking Up: Searching for Spirituality Without Religion*
- Bas Kast | Buch: Der Ernährungskompass – Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung*
Erwähnte Angebote
- Unser entspannter Ernährungskurs: Die Möglichst-Diät
- Die beVegt-Kochschule
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Hallo Katrin und Daniel!
Danke für einen – mal wieder – sehr gelungenen Beitrag. Es macht einfach Spaß, euch zuzuhören, egal bei welchem Thema.
Was ich unbedingt los werden möchte:
Nachdem ich inzwischen fast alle Folgen des bevegt-Podcasts gehört habe und auch noch einige andere Podcasts zum Thema Laufen und Ernährung höre, muss ich euch einfach einmal sagen, wie toll eure Tonqualität ist!
Ich höre Podcasts entweder bei meinen langen Läufen oder bei der Fahrt zur Arbeit. Im Auto schließe ich mein Smartphone dann an die Radioanlage an, da fallen die Unterschiede in der Tonqualität ganz besondes doll auf.
Ihr habt einfach, egal ob über Kopfhörer oder das Autoradio immer einen tollen Sound! Macht bitte weiter so, ich freue mich auf die nächsten Folgen.
Viele Grüße
Bianca
Hallo Bianca,
vielen Dank – das freut uns sehr, und ich kann dir versichern, dass Daniel sehr viel Zeit und Geld in gute Tonqualität investiert. Uns geht es nämlich wie dir: sobald ein Podcast laut und leiser wird, quietscht, piepst oder sonst etwas brechen wir ab, und das wollen wir natürlich auf keinen Fall!
Viele Grüße
Katrin
Danke für das interessante Interview. Ich trinke seit Anfang 2018 keinen Alkohol mehr. Anfänglich wollte ich nur bis zu meinem ersten Marathon im August nichts mehr trinken. Aber dann waren meine Wochenende plötzlich doppelt so lang und mir ging es viel besser als früher und so hatte ich keine Lust, wieder anzufangen.
Die Reaktionen aus dem Umfeld, über die Andrea berichtet hat, kann ich bestätigen. Schwanger, krank, Alkoholproblem? Meine Standardantwort ist inzwischen, dass es mir viel besser geht, seit ich nur noch alkoholfrei trinke. Und falls mich trotzdem jemand überreden möchte? Klingt vielleicht hart, aber ganz ehrlich, wer nicht möchte, das es mir gut geht, hat nichts in meinem Freundeskreis zu suchen. Zum Glück kam so was Dummes nur von mir wenigen, ohnehin nicht sonderlich gemochten Menschen.
Spannend finde ich immer noch, dass etliche Standardtrinker*innen erleichtert zu alkoholfreien Sachen greifen, wenn wir gemeinsam unterwegs sind. So, als ob sie erleichtert wären, dass sie mal nicht trinken müssen. So viel zum sozialen Druck! Erschreckend. Wir versacken übrigens trotzdem noch immer. Aber uns geht es am nächsten Tag viel besser.
Je selbstverständlicher ich übrigens alkoholfreies bestelle, desto weniger Reaktionen folgen, da es den meisten kaum auffällt. Aber ich bin ohnehin als seltsam bekannt, bin schließlich die einzige Veganerin in meinem Umfeld…
Hallo Sandra,
vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht – mir hat das Gespräch mit Andrea auch zu denken gegeben, und wie wir im Outro gesagt haben trinken wir seitdem – zumindest gefühlt – seltener Alkohol. Ganz möchte ich nicht verzichten.
Viele Grüße
Katrin
Hallo Sandra,
hier schreibt Andrea, über die es im podcast geht.
Danke für Deine Rückmeldung und die Bestätigung meiner/unserer Erfahrungen.
Ja, alkoholfrei und vegan ist auch in meinem Umfeld eine einzigartige, ungewöhnliche Kombination. Und ich fühle mich gut damit.
Alles Gute für dich und viele Grüße
Andrea
Hi, ihr, wieder mal ein ganz interessantes Thema, das ihr da aufgegriffen habt.
Ich war schon immer eine Wenigtrinkerin – also richtig wenig, ich trink vielleicht einmal im Monat ein Bier oder so. Irgendwie ist es bei mir aber auch so, dass Alkohol mich sehr schnell extrem müde macht – ich kann mich gar nicht richtig betrinken, weil ich vorher schon viel zu müde bin, um noch das Glas zu heben 😉 – eigentlich ganz praktisch.
Von daher kann ich ohne Alkohol viel besser versumpfen und nächtelange tiefe Gespräche führen als mit. Und weil das schon immer so war, ist das in meinem privaten Umfeld auch gar kein Thema.
Beruflich hab ich im Moment auch keine Situationen, wo Alkohol „Pflicht“ ist. Aber ich hatte das auch schon anders und wurde wieder dran erinnert, wie übel das sein kann. Eigentlich wär ich echt dafür, Alkohol in beruflichem Zusammenhang zu verbieten – das kanns doch echt nicht sein, dass die eigene Karriere davon abhängt, ob man mittrinkt? Vielleicht ist ein Gesetz etwas heftig, aber sicher manchmal auch hilfreich, wenn man sich dahinter zurückziehen kann und einfach sagen: Ich darf jetzt nichts trinken. Gerade, wenn man Menschen als Gegenüber, die sich von einem „ich will jetzt nichts trinken“ persönlich beleidigt fühlen. Da würd ich privat ja sagen: Das ist dann dein Problem – aber beruflich hab dann doch ich das Problem, wenn deshalb das Geschäft nicht klappt oder so.
Immerhin, wenn ich an den Vergleich denke, wenn jemand das Rauchen aufhört und das gefeiert wird: Das hat ja aber auch ungefähr 50 Jahre gedauert, bis es so weit war – also, es kann sich schon noch was ändern.
Hallo Gepee,
ich bin mir sicher, da wird sich noch etwas ändern. Wir werden immer sensibler, und genau wie beim Rauchen wird sich das irgendwann niederschlagen.
Viele Grüße
Katrin
PS: Jetzt weiß ich, dass du eine Frau bist – das wusste ich vorher nie 🙂
P.S. Aber die Zahlen hier im Artikel haben mich echt mal wieder erschreckt … also wenn ich vielleicht 20 Flaschen Bier im Jahr trinke, trinkt ein anderer 1380 Flaschen – fast 4 Flaschen am Tag … und manche noch mehr, das sind ja nur Durchschnitterechnungen … wow
Hallo Ihr,
Ein sehr interessantes Interview mal wieder. Ich finde es vor allem total spannend, mal die Perspektive einer „älteren (also älter als ich : ) zu hören.
Ich bin 25, trinke praktisch keinen Alkohol und bin immer hart in der Rechtfertigung. Von Familie und Freunden werde ich oft nur belächelt, aber grade Leute, die mich nur wenig kennen oder neu kennenlernen, reagieren oft gefühlt richtig angegriffen.
Ich kenne das als Veganerin zwar, aber trotzdem finde ich es immer wieder sehr befremdlich.
Eigentlich dachte ich, das liegt vor allem an meinem Alter und das die Meisten in meinem Umfeld schon recht viel und regelmäßig trinken, aber offensichtlich ist das gar nicht der Fall…
Liebe Grüße Lara
Hallo Lara,
nein, Alkohol zieht sich durch jedes Alter. Ich bin aber der Überzeugung, dass gerade dein Alter eine besondere Phase ist. Ich glaube, genau in dem Alter habe ich am meisten getrunken – und ich bin froh, dass das heute anders ist.
Viele Grüße
Katrin
Hallo Katrin und Daniel!
Danke für Euer – mal wieder sehr gelungenes Interview.
Dieses Thema beschäftigt mich auch schon seit längerer Zeit und ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht.
Im Jahr 2015 hat mich ein damaliger Freund zum Laufen gebracht. Unsere Freundschaft (zwei Pärchen) war geprägt durch Alkohol. Wir haben uns oft zusammengesetzt und gemeinsam die eine oder andere Flasche Wein getrunken.
Als ich mich dann im Jahr 2016 auf meinen 1. Marathon vorbereitete, habe ich meinen Alkoholkonsum schon deutlich reduziert. Nicht weil ich deswegen schneller laufe, sondern einfach weil mir der nächste Tag viel zu schade war, um diesen ohne Energie auf der Couch abzuhängen. In den letzten 4 Wochen vor dem Marathon habe ich dann komplett auf Alkohol verzichtet. Es war für mich überhaupt kein Problem.
Einzig mein Umfeld hatte so seine Schwierigkeiten. Ich war immer in der Rechtfertigung. Für mich war dieser Teil der schwierigste Teil meiner Marathonvorbereitung – eigentlich kaum zu glauben. Aber Alkohol hat so ein Standing in der Gesellschaft, einfach Wahnsinn.
Ich habe meinen Konsum weiterhin laufend reduziert und bei unseren Treffen mit dem befreundeten Pärchen auch NEIN gesagt. Es kam dann auch zum Bruch der Freundschaft, weil es anscheinend mit uns ohne Alkohol nicht mehr so lustig sei. Zwischenzeitig haben wir gar keinen Kontakt mehr.
Es hat mich anfangs sehr beschäftigt, aber jetzt war ich froh zu hören, dass es nicht nur mir so geht und ich bin um so mehr stolz darauf, den Schwenk zum Genießer gefunden zu haben. Ab und an trinke ich ein Glas, sage dann aber auch NEIN, wenn ich keinen trinke.
In diesem Sinne.
Schönes Wochenende noch.
Rainer
Hallo Rainer,
dankeschön für deinen Bericht – das ist heftig, traurig, aber nur fair, dass du daraus deine Konsequenzen gezogen hast.
Ich sehe es wie du – auf ein Gläschen ab und zu will ich nicht verzichten, aber das Gespräch mit Andrea hat in mir etwas bewegt.
Viele Grüße
Katrn
Hallo Rainer,
hier schreibt Andrea – die, in dem es in dem Podcast geht.
Danke für Deine Rückmeldung. Mir tut es auch gut zu hören, dass auch andere solche oder ähnliche Erfahrungen machen müssen. Ich denke immer, alles hat seine Zeit. Die Zeit des regelmäßigen Alkoholkonsums ist eben bei mir jetzt auch vorbei. Ich trinke inzwischen wieder, aber sehr bewusst Alkohol. Ich tue das heute aber noch nicht völlig frei und unbeschwert, es fühlt sich immer ein bisschen wie ein Rückfall an. Ich achte immer darauf, nur zu trinken, wenn ich wirklich Lust darauf habe und schon gar keinesfalls wenn es bei bestimmten Ereignissen oder Gelegenheiten erwartet würde. Das fühlt sich gut an.
Ich wünsche Dir alles Gute – beim Genießen und beim Laufen.
Viele Grüße
Andrea
Liebe Katrin, lieber Daniel,
danke für den -erneut- sehr interessanten Podcast. Ein wichtiges Thema. Ich (37) trinke seit Januar 2013 keinen Alkohol mehr. Der Grund dafür war die Familienplanung, jedoch wollte ich nach Schwangerschaften und Stillzeit keinen mehr trinken. Ich fühle mich besser ohne. Dieses Gefühl des (möglichen) Kontrollverlusts und die körperlichen Auswirkungen am Tag danach möchte ich nicht mehr. Auf Feiern oder im Kollegenkreis werde ich deswegen häufiger komisch angeschaut und es gilt als langweilig oder ich als Spielverderber. Glücklicherweise habe ich ein großes Selbstbewusstsein, was das angeht 🙂 Früher zu Jugend- und Studentenzeiten habe ich einiges weggetrunken, worauf ich heute keineswegs stolz bin. Ich finde aber heute, dass mir ein klarer Kopf besser steht und ich vermisse Alkohol null. Gerne trinke ich mal ein alkoholfreies Hefeweizen. Ansonsten ausschließlich Wasser oder ungesüßten Tee.
Macht weiter so. Ich höre jeden Podcast – meist bei der Hausarbeit und beim veganen Kochen.
Herzliche Grüße aus Dresden,
Jana
Hallo Jana,
vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht – und schön, dass du deinen Weg gefunden hast.
Welches ist denn dein Lieblings-Hefeweizen in alkoholfrei?
Viele Grüße
Katrin
Hallo Jana,
hier schreibt Andrea, die um die es im Podcast geht.
Danke für Deine Rückmeldung zu diesem Thema.
Ich sende liebe Grüße in meine alte Heimat (komme aus der Oberlausitz)
Andrea
Hallo Katrin und Daniel,
Danke für das schöne Interview zu dem Thema. Ich habe auch eine kleine Erfahrung beizutragen.
Ich selbst würde mich als Wenig-Trinkerin bezeichnen und habe auch immer bewusst Phasen im Jahr (Fastenzeit und die Zeit vor dem Marathon) wo ich bewusst nichts trinke, einfach um „in Übung“ zu bleiben. Ich genieße aber auch die Zeit mit Freunden und einem Gläschen Rotwein.
Ich habe allerdings eine Freundin mit einem seltsamen Trinkverhalten. Sie hat Phasen in denen sie gerne auch mal zu viel trinkt, was ihr bestimmt nicht gut tut. Stichwort Mannschaftssport. Darauf folgt dann die Erkenntnis, dass sie besser keinen Alkohol trinken sollte. Und wenn sie mich dann besucht, dann kann sie richtig den Abend verhageln, sie will früh ins Bett, macht keine Albernheiten mit und wirft uns vor, dass wir trinken.
Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Es ist doch das eine, nichts zu trinken, aber das andere, eine Nacht durchzutanzen. Ich verstehe nicht, dass sie da dann nicht dabei ist. Es scheint, als spielt nur noch das Morgen und nicht mehr das Jetzt eine Rolle und das ist in meinen Augen sehr schade.
Außerdem fühle ich mich beleidigt, weil ich nicht mit ihren Trinkerkolleginnen auf eine Stufe gestellt werden möchte.
Habt ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße
Corinna
Hallo Corinna,
das kenne ich so tatsächlich nicht. Hast du sie schon mal drauf angesprochen?
Viele Grüße
Katrin
Hallo zusammen,
diese Folge hat mich persönlich interessiert. Auch ich trinke seit einigen Jahren keinen Alkohol mehr. Natürlich habe ich dieselben Erfahrungen gemacht wie die meisten hier. Es ist ein bemerkenswerter gesellschaftlicher Druck Alkohol (immerhin ein Nervengift) zu sich zu nehmen.
Ich leite mehrere Jugendgruppen und bin sehr stolz darauf, dass kaum eine*r in meinen Gruppen von Alkoholexzessen zu erzählen hat. Tatsächlich lehnen viele von ihnen Alkohol komplett ab. Ich stärke ihr Selbstbewusstsein und erzähle ihnen, dass Sport und Alkohol nicht zusammen passen. Das sie Verantwortung für Freundschaften haben und Alkohol da selten ein guter Helfer ist. Das machen ja viele Erwachsene und irgendwann habe ich mich gefragt, wie schräg ist das eigentlich… wir wollen nicht, dass Kinder und Jugendliche Alkohol trinken und dann treffen wir uns bei nächster Gelegenheit auf ein Bier oder Wein.
Das alles war der Anstoß für mich über mein Verhalten nachzudenken.
Normalerweise ist es trotzdem schwer das Menschen begreiflich zu machen. Ganz ähnlich wie die vegane Ernäherung. Deshalb war es für mich gut den Podcast zu hören. Neue Gedankenanstöße zu dem Thema und vor allem eure offene Art darauf einzugehen. Keine Vorurteile, keine Wertung, sondern ein ehrliches Nachdenken. Und zwischendurch hatte ich auch den Eindruck, dass ihr wirklich selbst damit gerungen habt wie ihr zu eurem eigenen Verhalten steht.
Deshalb war ich irgendwie von dem Ende überrascht, als ihr euch für mich scheinbar aus dem eigenen Hinterfragen heraus gezogen habt und immer mehr dazu gekommen seid, dass „die Dosis das Gift macht“. In dem Fall ist es mir wohl ein dringendes Bedürfnis zu sagen: Alkohol ist Gift (was man daran erkennt, wie sehr der Körper dagegen kämpfen muss um klar zu kommen). Da gibt es keine Dosis. Man kann nur entscheiden ob man bereit ist Gift zu sich zu nehmen. Das bleibt immer noch jedem selbst überlassen. Aber etwas gutes hinterlässt Alkohol unter dem Strich nicht.
Vielen Dank für diese Folge und liebe Grüße
Anne
Hallo Katrin, Daniel und Andrea,
ich (28, aus Berlin) habe gerade eure Podcast-Folge zu Ende gehört und muss sagen, dass ich die beschriebenen Reaktionen zwar teilweise kenne, aber tatsächlich nur sehr selten erlebe. Bei Familienfesten trinkt die eine Hälfte Wein oder Bier, die andere Hälfte Wasser oder Cola, bei Feiern im Freundeskreis gibt es zwar Alkohol, aber immer auch genug Menschen, die keinen trinken. Allerdings gehe ich auch (wie Daniel und Katrin meinten) nicht so „richtig“ feiern.
Durch meine Laufgruppe und diverse Laufveranstaltungen trinke ich mittlerweile sehr gerne alkoholfreies Weizen oder gern auch mal alkoholfreies Radler, wie Andrea finde ich, gibt es da mittlerweile eine sehr große Auswahl. Ich habe auch schon alkoholfreien Wein, Sekt, Hugo, Bellini oder was man sonst im Sommer gern mal zum Grillen oder mal zum Brunch o.ä. trinken würde ausprobiert Und wenn es das mal nicht gibt, dann hat mich noch nie einer bei Limo, Wasser, Saftschorle komisch angeguckt. Scheint aber leider nicht selbstverständlich zu sein.
Wenn ich irgendwo eingeladen bin und nicht sicher bin, bringe ich einfach etwas mit, das hat sich für die vegane Ernährung bewährt und klappt auch beim Nicht-Alkohol. Ich möchte den Gastgebern, die sich ja oft schon viel Mühe machen, nicht zusätzlich zur Last fallen, wenn ich also weiß, es soll angestoßen werden, dann bringe ich einfach eine Flasche alkoholfreien Sekt mit (und bin selten die einzige, die den dann trinkt) und dazu gleich noch einen veganen Kuchen fürs Buffet.
Vielen Dank für das interessante Interview und liebe Grüße
Angelina
Hallo Angelina, das ist schön zu hören, dass es auch anders geht – du kannst dich glücklich schätzen, dass du in deinem Umfeld offensichtlich keine solche „Idioten“ hast 🙂
Liebe Katrin, lieber Daniel!
Zunächst vielen Dank für Euren Podcast und Eure Arbeit insgesamt, es macht mir immer viel Freude, Euch zu hören oder auf Eurer Seite zu stöbern und ihr seid eine wirkliche Inspiration für mich – und ich denke für viele andere auch.
Normalerweise bin ich eine „stumme“ Hörerin, aber in Eurer Folge über den Alkohol, die ich super fand, weil sie ein total wichtiges Thema beleuchtet (Danke an Andrea, dass sie ihre Geschichte erzählt hat!), ist kurz ein ganz anderer Bereich angesprochen worden, wozu ich gerne etwas ergänzen möchte.
Dabei geht es um LSD… ich arbeite als Ärztin, u.a. auch mit Menschen, die mit Drogen in Kontakt gekommen sind. Die Aussage, dass LSD (und viele andere Drogen), „nicht schlimmer/harmloser“ sind als Alkohol, möchte ich so nicht stehen lassen. Es gibt Menschen, die tatsächlich recht unbeschadet Drogen konsumieren. Und es gibt die anderen, bei denen der Konsum zu bleibenden psychischen Störungen führt oder als Trigger für eine psychische Erkrankung wirken kann. Dabei kann auch eine kurze Phase des Konsums oder sogar die einmalige Einnahme entsprechende Effekte haben.
Ich weiß, dass Euer Anliegen keinesfalls war, Drogen als harmlos darzustellen, sondern den Alkohol mit seinen Gefahren zu beleuchten. Aber gerade, weil Euer Wort für viele Menschen Gewicht hat, war es mir wichtig, das zu ergänzen.
Ganz viele liebe Grüße,
Caro
Hallo Caro, vielen Dank für deine Anmerkung zum Podcast! Du hast natürlich vollkommen Recht, dass eine Droge auch psychische Schäden verursachen kann. Die „Vergleichstabelle“, die ich im Gespräch mit Andrea zitiere, bezieht sich ausschließlich auf körperliche Schäden. Ich wollte das auf keinen Fall unterschlagen oder verharmlosen, sondern in erster Linie auf den „Wahrnehmungsfehler“ hinsichtlich des Alkohols aufmerksam machen.
Hi Katrin und Daniel,
Danke für den tollen Beitrag und den super Podcast. Ich finde es bemerkenswert dass ihr immer auf solch interessante Themen kommt.
Ich selbst trinke auch seit 2016 keinen Alkohol mehr und habe schon oft über die volkswirtschaftlichen Aspekte, welchen auch Daniel erwähnt hat, nachgedacht. Die Schäden für das Gesundheitssystem eines Staates sind mit Sicherheit enorm, aber ich bin mir nicht sicher ob diese (aus rein finanzieller Sicht) sich mit den Einnahmen ausgleichen. Also, ob Steuereinnahmen aus Alkohol nicht vielleicht höher sind als die zusätzlichen Kosten für das Gesundheitssystem. Was meint ihr dazu?
Lg Mike
Hallo Mike,
Respekt für deine Entscheidung – und zu deiner Frage: Wir wissen es nicht und müssten ebenfalls recherchieren. Zu Zigaretten habe ich aber schon ähnliches gelesen, hab aber auch keine gesicherte Quelle.
Viele Grüße
Katrin
So, ich bin heut erst zum Hören gekommen und das meiste wurde ja schon gesagt und dem kann ich auch größtenteils zustimmen. Für mich persönlich wäre so eine Abstinenz sicher machbar, aber ich wüsste bei meinem sehr eingeschränkten Konsum nicht, welche Vorteile ich daraus ziehen könnte. Ich vertrage heut ohnehin nicht mehr als sehr geringe Mengen, wenn der nächste Tag nicht negativ beginnen soll.
Was die Geselligkeit angeht, so hab ich auch schon öfter festgestellt, wenn man als einziger nichts trinkt, dass die anderen sich irgendwann auf eine andere „Ebene“ verabschieden, die auch manchmal unangenehm sein kann. Ob das jetzt ein Grund ist mitzutrinken? Ich denke, wenn man dann gelegentlich mal nen Wein oder ein, zwei Bier trinkt, ist das völlig in Ordnung. Auch wenn das eine vielleicht unschöne Antwort ist, wenn man drüber nachdenkt. Es ist aber für mich auch völlig in Ordnung, wenn jemand nie Alkohol trinkt! Wie käme ich dazu, darüber herzuziehen…verstehe da manche Menschen nicht.
Anyway, worauf ich eigentlich noch mal ansprechen wollte, ist die interessante Frage, die Daniel am Ende ja auch noch aufgegriffen hat, was der Alkohol denn an positiven Effekten hat. Nicht nur körperlichen sondern auch gesellschaftlichen. Das ist vermutlich eher philosophischer Natur oder vielleicht gibt es auch Forschungsarbeiten dazu, aber wenn man nicht nur den gesellschaftlichen Schaden, sondern auch den Nutzen sieht?
Übertrieben gesagt, sind wir ja immer noch ziemlich primitiven Wesen, die noch nicht so lang aus der Höhle raus sind. Und wir funktionieren auf bestimmte Art und Weise. Da kann man sich intellektuell noch so winden 🙂 Aber wie sähe eine Welt ohne (moderaten) Alkoholkonsum aus? Hätte man an mancher Stelle eine „erschwerte“ Kommunikation? Hätte man weniger Gelegenheit ggf. Frust, Stress, Konfliktpotential abzubauen? Würde man sich öfter die Köpfe einhauen (Game Of Thrones würde diese These widerlegen)? Hätte man weniger gesellschaftlichen Zusammenhalt?
Steile Thesen, ich weiß, vor allem, da sie danach klingen, als sollte man am besten Alkohol ins Trinkwasser mischen 😀 Aber diese Frage wird mich die nächsten Tage sicher noch beschäftigen. Wären wir ohne Alkohol nicht dort wo wir heute sind? Sind solche „weichen“ Drogen in einer Gesellschaft „nötig“? Die Prohibition hat ja gezeigt, dass Mensch darauf nicht verzichten kann 😉
Hallo Oli,
danke für deine Gedanken – das wäre wirklich eine eigene Folge wert 😉 Beantworten können wir die Fragen nämlich nicht so ohne Weiteres! Aber interessante Denkanstöße, danke!
Viele Grüße
Katrin
Habe den Podcast gerade bei einem long-run und 25° gehört. Das ständige Gerede von kühlem Bier war eine echte mentale Herrausforderung. 🙂
Haha – das glaube ich! Dann hast du dir hoffentlich danach ein kühles alkoholfreies Bier gegönnt 🙂
Viele Grüße
Katrin