Bis zum Sommer 2010 hatte ich mir noch nie bewusst ein veganes Gericht zubereitet, und ich kannte auch keinen einzigen Veganer persönlich.
Und trotzdem hatte ich damals schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was es bedeutet, vegan zu leben: Vegan, das war doch diese Sache mit dem Verzicht auf Genuss und Abwechslung, eine total ungesunde Mangelernährung, völlig übertrieben und nur etwas für Leute, die sich keinen Spaß im Leben gönnen wollen.
Und dann bin ich – fast von heute auf morgen – selbst so ein seltsamer Veganer geworden. Und habe zum Glück ziemlich schnell festgestellt, dass ich mit meinen Vorstellungen komplett daneben gelegen hatte.
Was für eine Überraschung!
Vorsicht, Vorurteile!
Aber nicht nur mir ist es so gegangen – auch Daniel hatte seine ganz eigenen Bilder im Kopf, als er in sein veganes Selbstexperiment startete.
So sind wir Menschen eben: Wir wollen die Welt um uns herum verstehen, nehmen uns aber oft zu wenig Zeit, um den Dingen auf den Grund zu gehen – und treffen dann vorschnelle Urteile.
Für die Folge 92 des beVegt-Podcast erinnern wir uns gemeinsam uns an unsere vorvegane Zeit zurück und erzählen uns gegenseitig, was wir damals über Veganer, die vegane Lebens- und Ernährungsweise gedacht haben. Das ist manchmal lustig, manchmal erschreckend … und manchmal geradezu zum Haareraufen 🙂
Wir wünschen dir viel Spaß beim Zuhören!
Links und Infos zur Show:
- beVegt-Podcast #12: Vegan leben: Wo liegt unsere persönliche Grenze?
- beVegt-Podcast #18: Vegan auf Reisen: Tipps für einen veganen Urlaub ohne Stress und Frust
- beVegt-Podcast #27: 13 vegane Lebensmittel, die unser Leben bereichern
- beVegt-Podcast #49: Warum es nicht kompliziert ist, vegan zu leben
- Lese-Tipp: Vegan für Käse-Junkies: Mit diesen 3 Tipps fällt der Umstieg ganz leicht!
- Lese-Tipp: Vegan werden: 5 Tipps, mit denen dir der Umstieg gelingt
- Das Peta-Backpapier
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Tina
Was ist denn an Öko so schlimm? Ich bin immer wieder erstaunt, dass Ihr durchaus linke Ansichten vertretet, wie faire Produktionsbedingungen usw. und dann permanent eine Art unterschwelliges Linken-bashing betreibt. Und wenn es nur den Veganer gebe, wäre doch auch richtig, so zu sein. Die Tierrechtsbewegung ist doch was gutes. Könnt Ihr das evtl nochmal etwas klarer formulieren, was Ihr meint?
Daniel Roth
Hallo Tina, jetzt bin ich echt überrascht! Wir haben natürlich überhaupt nichts gegen Öko, und ich persönlich würde mich selbst als sehr weit links einordnen.
Im Podcast geht es doch nur um unsere (falschen) Vorstellungen von damals – und eine davon war eben, dass alle vegan lebenden Menschen grundsätzlich mit Birkenstocks und gebatikten Shirts herumlaufen und ausschließlich im Reformhaus einkaufen gehen … eben das typische Klischee vom „Öko-Hippie“.
Wir versuchen, uns selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen, weil das Leben sonst nur schwer auszuhalten wäre. Deshalb erlauben wir uns hin und wieder auch mal ein paar (liebevolle) Sticheleien, für die ja auch die bunte linke „Szene“ genügend Ansatzpunkte bietet. Wenn du das als „Linken-Bashing“ empfindest, dann willst du nicht wissen, wie wir über Rechte reden 🙂
Viele Grüße
Daniel
tina
Hey, danke! Dachte mir schon kurz nach Schreiben des Kommentars, dass ich wohl was in den falschen Hals bekommen habe.
Marcel
Hi ihr zwei, das war ein ganz interessanter Input, vor allem die Schokoladendiskussion hat mich sehr amüsiert. Ich habe mich trotzdem gefragt, warum ihr die direkten Schritt zum Veganismus gewagt habt. Wenn es um das Tierwohl geht, könnte man ja auch zu Bioland oder Demeter Produkten greifen, bzw. die Eier vom Kleinbauer nebenan nehmen (der die Küken nicht schreddert). Schien euch das zu unkonsequent?
Dann habe ich noch ein paar technische Anregungen für euch. Ihr hattet über Patreon um Spenden gebeten, unter anderem für eure Podcast-Software. Es gibt da freie/kostenlose Lösungen aus der sympatischen Nerdecke 😉 Da gibt es Ultraschall (http://ultraschall.fm/). Für die Veröffentlichung der Podcasts gibt es Podlove (https://podlove.org/). Vielleicht sind das ein paar Dinge die ihr noch nicht auf den Schirm hattet.
Dann noch kurz etwas zu Patreon selbst, dabei handelt es sich ja um einen amerikanischen Service, der so Dinge wie Steuern usw. nicht beachtet. Da gibt es auch einige Fallstricke. Da kann ich euch sehr eine Folge aus der Freakshow ans Herz legen https://freakshow.fm/fs197-truckers-hitch Kapitelmarke „Fundingplattformen und Spenden“. (Wenn euch das Design des Players gefällt, die nutzen Podlove)
Viele Grüße
Marcel
Daniel Roth
Hallo Marcel, richtig, für uns war der Schritt zum Veganismus einfach die logische Konsequenz aus den Dingen, die wir damals über Konsum, Massentierhaltung usw. gelernt haben. Es gibt sicher auch weniger „extreme“ Möglichkeiten, nachhaltig und ethisch zu konsumieren, aber das hätte es für uns irgendwie nur komplizierter gemacht, und wir haben unsere Entscheidung nie bereut.
Danke auch für deinen Input bzgl. Patreon und Podcast-Technik! Wir leisten uns ein Abo der Adobe Creative Cloud und möchten da auch ehrlich gesagt gar nicht sparen, weil wir wirklich fast alle Programme des Pakets verwenden und das auch als Invesition in unsere „Skills“ mit diesen Tools sehen.
Und was Patreon betrifft sind wir uns sehr sicher, dass wir das steuerlich korrekt umsetzen. Wir haben eine sehr gute Steuerberaterin und drehen da ganz sicher keine „krummen Sachen“ 🙂 In die empfohlene Podcastfolge werde ich aber bei Gelegenheit trotzdem mal reinhören. Vielen Dank auch dafür!
Viele Grüße
Daniel
Sabrina
Hallo Katrin und Daniel,
Ich war ab meinem 19. Lebensjahr Vegetarierin(12 Jahre lang), denn auch ich konnte die furchtbare Massentierhaltung nicht mehr ertragen. Eine Reportage über eine große, deutsche
(Bundesligaverein sponsernde)
Geflügelfabrik hatte mir den Rest gegeben.
Damals war „Vegan leben“ allerdings kein Thema für mich.
Seit einem Jahr allerdings habe ich „vegan“ für mich entdeckt
und musste ebenfalls mit einigen Vorurteilen brechen, die ich bis dato hatte.
Ich freue mich sehr über eure Rezepte und die neuen Ideen,
die meinen Speiseplan noch aufwerten werden…aber auch die
Tatsache, dass ich bisher gar nicht so viel falsch gemacht
habe was meine Ernährung betrifft.
Mit Schrecken nehme ich meine Mitmenschen wahr und das, was in ihren Einkaufswägen landet.
Das Bewusstsein fehlt leider sehr oft.
Vielen Dank für eure Unterstützung dieses
Bewusstsein nicht zu verlieren! Macht weiter so!
Liebe Grüße
Sabrina
Daniel Roth
Vielen Dank für die Rückmeldung Sabrina – wir freuen uns sehr, dass du die vegane Lebensweise für dich entdeckt hast und dass wir dich auf deinem Weg ein bisschen unterstützen und begleiten können.
Und klar machen wir weiter 🙂
LG, Daniel