„Aber vegan zu leben – das ist doch wahnsinnig kompliziert!“
Das ist ein Satz, den Daniel und ich in unserer veganen Anfangszeit häufig gehört haben. Heute passiert das nicht mehr ganz so oft. Fast jeder kennt inzwischen jemanden, der eine Schwester oder einen Arbeitskollegen hat, der seit Jahren vegan lebt – und noch nicht das Handtuch geworfen hat, weil es zu kompliziert war.
Trotzdem geistert noch immer in vielen Köpfen die Vorstellung herum, dass eine vegane Lebensweise nur mit viel Aufwand an Zeit und Nerven machbar ist.
Und teilweise ist da auch etwas dran, denn die ersten veganen Schritte können schon etwas aufwändiger sein – schließlich muss man sich in vielen Bereichen ganz neu orientieren.
Bei uns haben die ersten veganen Einkäufe zum Beispiel dreimal so lange gedauert wie davor und wir mussten in der Küche vieles ganz neu lernen. Und dann war am Anfang auch immer die Sorge, ob wir jetzt auch noch genügend Eiweiß, Eisen oder Vitamin B12 zu uns nehmen.
Eine vegane Lebensweise macht vieles einfacher
Doch nach einigen Wochen hatten wir diese Startschwierigkeiten hinter uns. Und merkten plötzlich, dass die vegane Lebensweise vieles nicht komplizierter, sondern einfacher gemacht hatte:
- Weniger Auswahl im Supermarkt bedeutete, dass der Einkauf viel schneller erledigt war.
- Eine einfache Ernährungsregel (Tiere nein, Pflanzen ja) sorgte dafür, dass wir viel entspannter an unsere Ernährung herangehen konnten.
- Weniger Auswahl beim Restaurantbesuch bedeutete, dass wir uns im Urlaub nicht mehr ewig mit der Frage beschäftigten, wo wir denn Essen gehen sollten – und welches der 100 Gerichte auf der Speisekarte wohl das beste wäre.
Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Und genau das machen wir in Folge 49 des beVegt-Podcast, in der wir darüber sprechen, warum vegane Ernährung (für uns) genau das Gegenteil von kompliziert ist.
Vielleicht erkennst du dich ja in unseren Gedanken wieder. Oder wir können mit einem Vorurteil aufräumen, das noch in deinem Kopf rumgeistert, und dich bisher davon abgehalten hat, dich mit der veganen Ernährung auseinander zu setzen.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Zuhören!
Links und Infos zur Show:
- Das Team beVegt.de auf Facebook
- Daniels Gastbeitrag auf einfachbewusst: Warum vegane Ernährung nicht kompliziert ist
- Der (vielleicht) entspannteste Ernährungskurs der Welt: Die Möglichst-Diät
- Podcast-Folge: Tipps fürs Vegansein in einer nicht-veganen Welt
- Text: Unsere entspannte Ernährungsphilosophie
- Unser E-Book: A Grain, a Green and a Bean
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Olzo
Danke für die Folge!
Ja, hab beim Hören auch gedacht: genau! Ist nicht kompliziert. Hier übrigens auch nicht. Man muss sich einfach mal an die vielen neuen alten Zubereitsungsarten von Hirse, Bohnen, Bulgur, Sellerie, Fenchel usw. usw. usw. ran trauen. Macht Spass!
Katrin Schäfer
Sehr gerne – freut mich, dass du da ähnlich denkst! Die Lebensmittel die du aufzählst habe ich wahrscheinlich als Nicht-Veganerin so gut wie nie gegessen. Heute sind sie Standard, zumindest Hirse und Bohnen.
Olzo
Am Wochenende z.B. zum ersten Mal panierte Sellerieschnitzel gemacht – Empfehlung!
Eva
Ich ernähre mich jetzt seit einigen Wochen ohne Milchprodukte und möchte mich bald komplett vegan ernähren. Kompliziert ist es im Grunde nicht. Was ich nur „kompliziert“ oder nervig finde ist, dass es ja im Grunde nicht reicht, wenn ich auf die Zutatenliste schaue. Wenn keine tierischen Zutaten enthalten sind, bedeutet dies nicht automatisch, dass es auch vegan ist. Letzte Woche habe ich Dinkelzwieback gekauft. Keine tierischen Zutaten auf der Zutatenliste. Zu Hause ist mir dann eingefallen, dass das ja nicht bedeutet, dass es auch vegan ist und ich habe dann auch erfolglos nach dem Vegan-Zeichen auf der Verpackung gesucht 🙁
Ich wusste auch nicht, dass Wein oft mit Gelatine geklärt wird und somit nicht vegan ist…habe am Wochenende noch Wein getrunken.
Und in einem normalen Restaurant kann man ja eigentlich auch nicht essen gehen. Also wenn die keine veganen Gerichte auf der Speisekarte haben und ich z.B. Pasta mit Tomatensoße esse, kann es ja sein, dass die Pasta nicht vegan sind.
Wie handhabt ihr das denn? Oder seid ihr da nicht so streng? Kauft ihr auch mal Lebensmittel ohne tierische Zutaten aber ohne das Vegan-Zeichen?
Lieben Gruß
Daniel Roth
Hey Eva, wir können dir nur empfehlen, in dieser Hinsicht etwas lockerer an die Sache heranzugehen. Man kann nie ausschließen, dass auch mal etwas nicht-veganes im Einkaufskorb landet. Streng genommen könnte man auch trefflich darüber diskutieren, ob es derzeit überhaupt zu 100% vegane Lebensmittel geben kann (Thema Dünger, Feldtiere, die durch landwirtschaftliche Maschinen getötet werden usw.). Es kann deshalb nicht unser Anspruch sein, perfekt vegan zu leben – sondern eben so vegan wie es uns möglich ist, ohne die eigene Lebensqualität unverhältnismäßig einzuschränken.
Das Vegan-Symbol ist ja erstmal bloß eine Initiative und es sind noch lange nicht alle veganen Produkte damit gekennzeichnet. Wenn ich einen Zwieback ohne tierische Zutaten auf der Zutatenliste sehe, dann würde ich erstmal davon ausgehen, dass er vegan ist. Gleiches gilt bei der Pasta im Restaurant. Selbst wenn du auf diese Weise ab und zu mal etwas nicht-veganes isst, wird dir das kaum schaden. Und umgekehrt hilft es niemandem (auch den Tieren nicht), wenn du dich damit völlig verrückt machst und vielleicht sogar irgendwann beschließt, dass die vegane Lebensweise für dich nicht machbar ist.
Weil wir solche Fragen immer mal wieder bekommen haben wir auch schon eine Podcastfolge dazu gemacht, die ich dir ans Herz legen kann: https://www.bevegt.de/vegane-grenze-podcast/
Liebe Grüße
Daniel