Am Mittwoch durften Katrin und ich eine ganz besondere Erfahrung machen. Wir haben erlebt, welche Macht ein paar geschriebene Worte entfalten können, wenn sie einen Nerv treffen.
Zur Erinnerung: In meinem Beitrag “Eine Gewohnheit, die alles verändert” habe ich von den positiven Wendungen erzählt, die unser Leben in den letzten Jahren genommen hat.
Wir haben in den letzten Jahren eine neue Ernährungs- und Lebensweise für uns entdeckt, diesen Blog gestartet, unser Leben entrümpelt und klare Prioritäten gesetzt. Wir haben uns sportlich weiterentwickelt, zahlreiche neue Freundschaften geschlossen und zuletzt den Schritt in die Selbständigkeit gewagt.
Das alles aus einer Situation heraus, in der wir gar keinen klaren Weg vor Augen hatten und nicht so recht wussten, wie es weitergehen sollte.
Wir sind keine Superhelden der Veränderung
Damals haben uns all die Dinge ausgebremst, die vielleicht auch dich davon abhalten, dich zu verändern: Wir hatten Angst vor der Veränderung und Angst davor, zu scheitern. Wir haben an unseren Fähigkeiten gezweifelt. Wir wussten nicht, wie und womit wir anfangen sollten, was der nächste Schritt sein könnte.
Im Prinzip ist das heute immer noch so. Wir sind keine Superhelden der Veränderung. Wir sind nicht frei von Angst, Selbstzweifeln und Trägheit. Aber wir haben uns das Spiel mit der Veränderung zur Gewohnheit gemacht, und Selbstexperimente als die perfekte Methode dafür entdeckt (später mehr dazu).
Die Reaktion auf diesen Beitrag hat uns schlichtweg aus den Socken gehauen. Er wurde in den letzten beiden Tagen mehr als 6.000 Mal gelesen und mehr als 50 Mal kommentiert, und in unserem E-Mail-Postfach hat sich ein beträchtlicher Nachrichten-Rückstau angesammelt. Wir sind sehr, sehr dankbar über jede einzelne Nachricht, die wir erhalten haben. Wir haben jede einzelne gelesen und werden auf jede einzelne antworten, aber wir bitten dich um Verständnis und etwas Geduld, wenn es noch ein bisschen dauert, bis wir dazu kommen.
Die Sehnsucht nach Veränderung ist ungenutzte Energie
“Eine Gewohnheit, die alles verändert” war der bislang erfolgreichste beVegt-Artikel. Wir sagen das nicht, um anzugeben (obwohl wir natürlich schon ein bisschen stolz darauf sind), sondern um zu zeigen, dass Veränderung vielleicht das eine, große Thema ist, das uns alle beschäftigt.
Ich habe das Gefühl, dass wir alle mit der Sehnsucht nach Veränderung eine Energie in uns herumtragen, die wir nicht nach draußen lassen und die mit der Zeit immer größer und drängender wird. Was könnten wir mit dieser Energie alles anstellen, wenn wir sie endlich für uns einsetzen würden?
Aber genug der langen Worte – in diesem zweiten Beitrag unserer Themenwoche geht es ans Eingemachte. Wir schauen uns an, was Veränderung eigentlich bedeutet, welche Rolle Gewohnheiten dabei spielen und wie sie funktionieren, was die 5 wichtigsten Erfolgsfaktoren für Veränderungen sind und wie du dein erstes Selbstexperiment durchführst.
Was bedeutet Veränderung?
Wenn du dir eine Veränderung wünschst, dann bedeutet das in 95 Prozent der Fälle, dass du eine Gewohnheit verändern musst:
- Wenn du fitter werden willst, dann musst du dir regelmäßiges Training zur Gewohnheit machen.
- Wenn du von Fast Food und Süßigkeiten wegkommen willst, dann musst du deine Ernährungsgewohnheiten verändern.
- Wenn du deine Zeit besser nutzen möchtest, dann musst du deine Fernseh- oder Internetsucht loswerden (oder eben eine andere Gewohnheit, die du als Zeitverschwendung empfindest).
Gewohnheiten stehen im Zentrum fast jeder Veränderung. Es gibt nur ein paar Ausnahmen. In der Regel sind das größere Entscheidungen, die wir einmal treffen und die dann eine Veränderung in unser Leben bringen: Die Trennung von einem Partner, der Entschluss zum Jobwechsel oder ein Umzug in eine andere Stadt sind Beispiele dafür.
Aber auf den zweiten Blick sind auch in diesen Fällen Gewohnheiten im Spiel. Du kannst solche tiefgreifenden Entscheidungen nicht treffen und umsetzen, wenn du die Gewohnheit hast, die Dinge über dich ergehen zu lassen und lieber auszusitzen, anstatt die Initiative zu ergreifen und eine Entscheidung herbeizuführen.
Wenn wir über Veränderungen sprechen, dann sprechen wir also fast immer über die Veränderung von Gewohnheiten.
Die Macht der Gewohnheit
Mit dem Wort “Gewohnheit” verbinden wir oft erstmal etwas Schlechtes – “schlechte Gewohnheiten” kommen uns in den Sinn: Nägel kauen, Rauchen, Zeit mit Facebook oder Trash TV totschlagen.
Wir vergessen dabei aber, dass unser Leben ohne Gewohnheiten ziemlich anstrengend wäre. Stell dir vor, du müsstest dich jeden Morgen und Abend bewusst dazu zwingen, dir die Zähne zu putzen. Und wie solltest du eine vielbefahrene Straße überqueren, wenn die Autofahrer nicht aus Gewohnheit beim Anblick einer roten Ampel oder eines Zebrastreifens auf die Bremse treten würden? (Wenn du das mal erleben willst empfehlen wir dir einen Urlaub in Vietnam).
Gewohnheiten sind eingeschliffene Verhaltensmuster, die du immer dann ganz automatisch an den Tag legst, wenn ein bestimmter Auslöser auftritt. Dein Leben ist voll von Gewohnheiten, aber meistens laufen sie ganz unbewusst ab. Sie steuern dein Verhalten, ohne dass du es bemerkst. Das ist es, was wir als Macht der Gewohnheit bezeichnen.
Der erste Schritt in ein selbstbestimmtes Leben ist deshalb, dass du anfängst, Gewohnheiten als ein Werkzeug für Veränderung zu verstehen. Der zweite Schritt ist, dass du lernst, wie du deine Gewohnheiten bewusst gestalten und verändern kannst.
Wie funktionieren Gewohnheiten?
Wenn du eine gewohnte Handlung ausführst, dann passieren genau genommen drei Dinge:
- Es gibt einen Auslöser, der dich dazu “anstößt”, dein gewohntes Verhalten an den Tag zu legen.
- Du führst das gewohnte Verhalten aus.
- Du erhältst eine Belohnung dafür, dass du das gewohnte Verhalten ausgeführt hast.
Hier ist ein Beispiel: Wenn du abends nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommst (Auslöser) lässt du dich aufs Sofa fallen und schaltest den Fernseher ein (Gewohnheit). Du fühlst dich entspannt und musst nicht mehr an die Arbeit und deine Alltagssorgen denken (Belohnung).
Auch “positive” Gewohnheiten funktionieren nach diesem Prinzip: Du kommst abends nach Hause (Auslöser), ziehst dir die Laufschuhe an und drehst eine Runde an der frischen Luft (Gewohnheit). Du genießt die leichte Anstrengung, das tiefe Ein- und Ausatmen, die Eindrücke, die du draußen sammelst, und das wohlige Erschöpfungsgefühl wenn du anschließend unter der Dusche stehst (Belohnung).
Gewohnheiten entstehen, wenn drei Dinge zusammenkommen: Ein bewusster Anfang, beständige Wiederholung und positives bzw. negatives Feedback. Wenn du deine Gewohnheiten verändern möchtest, dann ist das die Formel, der du folgen solltest.
- Fange bewusst an. Führe das Verhalten, das du dir zur Gewohnheit machen möchtest, in den ersten Tagen und Wochen ganz bewusst aus. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Entscheide dich jeden Abend bewusst für das Laufen und gegen den Fernseher.
- Wiederhole das Verhalten, bis es zur Gewohnheit geworden ist. Bis es soweit ist können einige Wochen vergehen. Nach und nach musst du immer weniger Willenskraft aufbringen und irgendwann wirst du zum Beispiel ganz automatisch in deine Laufsachen schlüpfen, wenn du nach Hause kommst.
- Erzeuge positives und negatives Feedback. Belohne dich in dieser Anfangszeit dafür, dass du deine Gewohnheit ausgeführt hast. Koche dir ein leckeres Essen nachdem du laufen warst. Berichte auf Facebook von deinen Fortschritten und freue dich über das Lob, das du bekommst (positives Feedback). Sorge aber auch dafür, dass es unangenehme Folgen hat, wenn du deine Gewohnheit schleifen lässt. Mache dein Vorhaben öffentlich, damit es unangenehm wird, wenn du eingestehen musst, dass du es nicht durchgezogen hast (negatives Feedback).
Fünf Erfolgsfaktoren für Veränderung
Sicherlich hast du schon einmal erfolglos versucht, eine Gewohnheit zu verändern oder neu zu entwickeln. Und wahrscheinlich hast du die Schuld für dein Scheitern bei dir selbst gesucht: Du hattest eben nicht genug Disziplin, kein Durchhaltevermögen, keine Motivation, konntest dich nicht aufraffen.
In Wirklichkeit ist der Grund für solche Misserfolge aber meistens nicht unser schwacher Wille, sondern unsere Herangehensweise an die Veränderung. Studien haben gezeigt, dass Willenskraft wie ein Muskel funktioniert: Je mehr Willenskraft du aufbringen musst, desto schwächer wird sie. Das gilt für jeden von uns. Mit Willenskraft alleine kannst du also keine Gewohnheiten verändern.
Das Erfolgsrezept ist vielmehr die richtige Strategie. Es gibt eine ganze Reihe von Tricks, die dir das Verändern von Gewohnheiten erleichtern. Hier sind die fünf wichtigsten:
- Formuliere ein konkretes Ziel. Nimm dir nicht vor, “mehr Sport zu machen” oder “gesünder zu essen”. Das sind keine guten Ziele, weil nicht klar wird, was sie bedeuten. Ein Ziel sollte so spezifisch wie möglich sein: “4 Mal pro Woche 30 Minuten laufen gehen” und “jeden Tag einen grünen Smoothie trinken” sind konkrete Ziele. Du weißt genau, was du tun musst, um sie zu erreichen.
- Arbeite nur an einer Veränderung auf einmal. Wir sind ungeduldige Wesen und wollen oft alles auf einmal verändern. Das ist aber keine gute Idee, weil du dann deine Kraft aufteilen musst. Konzentriere dich lieber auf eine einzige Veränderung und stecke deine ganze Energie hinein, bis sie zur Gewohnheit geworden ist und dir nicht mehr schwer fällt.
- Folge einem Plan. Schreibe dir genau auf, was du erreichen möchtest, was dich antreibt, wie und wann du die Gewohnheit ausführen wirst, wie du dich für deine Erfolge belohnst und wie du auf Rückschläge reagieren willst.
- Hole dir Motivation von außen. Am Anfang wirst du dich oft aufraffen müssen, weil die Handlung (Laufen, gesund essen, Meditieren …) noch nicht zur Gewohnheit geworden ist. Hol dir deshalb jede Motivation, die du in die Finger bekommen kannst: Schau dir inspirierende Videos an, lies motivierende Bücher und tausche dich mit anderen Menschen aus, die das gleiche Ziel haben wie du.
- Schaffe Verbindlichkeit. Es ist so einfach, einen Rückzieher zu machen, wenn nichts auf dem Spiel steht. Deshalb solltest du so früh wie möglich Fakten schaffen: Melde dich für einen Volkslauf an, wenn du ein Läufer werden willst. Starte einen Blog über deinen Weg zum Nichtraucher. Erzähle allen von deinem Projekt und lehne dich dabei ruhig ganz weit aus dem Fenster, damit es kein Zurück mehr gibt.
Dein erstes (oder nächstes) Selbstexperiment
Erkennst du jetzt, warum Selbstexperimente eine geniale Methode sind, um Veränderungen zu erreichen?
Wenn du ein Selbstexperiment durchführst berücksichtigst du ganz automatisch die meisten dieser Erfolgsfaktoren: Du konzentrierst dich auf nur eine einzige, ganz konkrete Veränderung. Das Selbstexperiment dauert lange genug (idealerweise einen Monat), damit eine Gewohnheit entstehen kann. Es ist aber trotzdem zeitlich begrenzt, und dadurch verliert die Veränderung ihren Schrecken.
Das Selbstexperiment überfordert dich nicht – einen Monat lang eine einzige Sache anders zu machen als sonst, das schaffst du ganz bestimmt. Und dieser Erfolg wird dich mit Stolz erfüllen und dir Lust auf mehr machen.
Hier sind ein paar Anregungen für Selbstexperimente, mit denen du starten könntest:
- Einen Monat lang keine Süßigkeiten, keine Fertiggerichte, kein Fleisch essen, keinen Kaffee oder keinen Alkohol trinken
- Einen Monat lang jeden Tag 30 Minuten Sport machen (Laufen, Spazieren gehen, Fahrrad fahren, Yoga oder Krafttraining)
- Einen Monat lang jeden Tag 20 Minuten meditieren, mit einem Freund telefonieren, in einem Buch lesen, Tagebuch schreiben, etwas lernen (eine Fremdsprache, ein Instrument, …)
Was ist also dein erstes (oder nächstes) Selbstexperiment? Für uns heißt es ab morgen: Einen Monat lang glutenfrei essen. Wir sind gespannt darauf, was wir dabei für Erfahrungen machen werden!
Im dritten und letzte Beitrag aus unserer Themenwoche werfen wir nochmal einen Blick aufs große Ganze: Wie kannst du die Veränderung und die Macht der Gewohnheit nutzen, um fitter, gesünder, bewusster oder einfach nur selbstbestimmter zu leben?
Andreas
Hallo Ihr Zwei!
Ein motivierender Artikel – Dankeschön! Mut zur Veränderung – bei mir waren es die grünen Smoothies und „die Bibel“ von Viktoria Boutenko. Viele viele Kilos verloren – und viele neue Erkenntnisse rund um ein gesundes und nachhaltiges Essen gewonnen. Und es macht Freude!
Gruß Andreas
Daniel Roth
Hallo Andreas, sehr gerne 🙂 Grüne Smoothies waren für uns auch eine Entdeckung – es vergeht kaum ein Tag ohne und sie funktionieren für mich sogar direkt vor dem Laufen! Dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg!
Daniel
Markus
N gutes Argument um positive Veränderungen über die Zeit zu bringen bis sie sich eingespielt haben ist für mich auch immer eine Art Wette oder Belohnungssystem. Wenn ich es schaffe dies oder jenes zu machen belohne ich mich dann mit etwas schönem, leckeren, etc. Funktioniert bei mir richtig gut. Und oftmals schaffe ich es dann auch diese Angewohnheit länger durchzuziehen!
Daniel Roth
Hi Markus, ja – Wetten und Belohnungen, das fällt beides in die Kategorie „positives bzw. negatives Feedback schaffen“ – wir wollen die Wette nicht verlieren und die Belohnung erhalten, also bleiben wir dran, auch wenns mal Überwindung kostet.
Axel
Die Sehnsucht nach Veränderung ist ungenutzte Energie.
Was für ein toller Satz!
So habe ich das noch nie gesehen. Aber stimmt ja.
Auch der zweite Beitrag Eurer Reihe hat mir sehr gut gefallen. Vielen Dank dafür!
Ich bin jetzt schon gespannt auf den dritten Teil.
Euch ein schönes Wochenende!
Gruß Axel
Daniel Roth
Hallo Axel, schön dass dir die Beiträge gefallen! Habe grade mal auf deinem Blog vorbeigeschaut und bin begeistert! Ich habe selbst früher viel fotografiert und komme momentan leider nicht so dazu. Deine astronomischen Aufnahmen – einfach toll! Und auch den Beitrag zur Aufnahmetechnik fand ich klasse. Das ist schon ein ordentlicher Aufwand, den man da betreiben muss, aber wie gesagt: total faszinierend. Werde sicher wieder mal reinschauen und bin gespannt, was da noch kommt!
Liebe Grüße
Daniel
Axel
Hallo Daniel.
Vielen Dank für das Lob!
Schön, das Dir die Beiträge gefallen! Morgen oder übermorgen wird was neues kommen.
LG
Axel
Marcus
Super Artikel! Sehr verständlich unanschaulich dargelegt!
Einen der absoluten Knackpunkte, das Formulieren von konkreten Zielen, finde ich sehr wichtig.
Es ist erschreckend zu sehen, wie häufig etwas als Ziel dargestellt wird und dabei ist es das gar nicht!
Daniel Roth
Hi Marcus, ja das ist wirklich ein ganz wichtiger Punkt. Wir erleben es grade mit den Selbstexperimenten, wie einfach das sein kann, wenn man ganz konkret wird. Im November kein Gluten essen. Das ist eine völlig klare Vorgabe und deshalb leicht zu schaffen, wenn man es denn auch will.
Angelika
Hallo, ich habe vor 2 -3 Monaten angefangen meine Ernährung auf Rohkost umzustellen, dachte es ist ganz einfach aber erleide doch immer wieder Rückfälle. Ich lese eure Blogs bezügl Veränderung mit großem Interesse und diese motivieren mich auch, nicht aufzugeben. Lg Angelika
Daniel Roth
Hi Angelika, also Rohkost stelle ich mir ehrlich gesagt gar nicht leicht vor. Für mich wäre es aber auch kein reizvolles Ziel. Wir essen sehr gerne und viel roh, aber kochen eben auch sehr gerne 🙂
LG, Daniel
Sophia
Hey 🙂
mein nächstes Ziel ist das mit dem Meditieren. Ich will schon lange damit anfangen, aber schaff es nicht. Euer Artikel hat mich jetzt total motiviert und ich hoffe es klappt dieses mal.
LG Sophia
Daniel Roth
Hi Sophia, das steht auch noch auf meiner Liste. Habe es im April schonmal versucht und bin leider nicht drangeblieben. Wir schaffen das noch! 🙂
Anita
Oh ja, das steht bei mir auch als nächstes an….hab es während dem Studium regelmäßig gemachtm, aber danach schleifen lassen!
Liebe Grüße
Daniel Roth
Dann sind wir ja schon zu dritt 🙂
Saskia
Euer Blog wird, auch, wenn das unmöglich scheint, von Woche zu Woche besser, inspirierender, greifbarer. Menschlicher. Er ist tiefgründig und weise, ohne jemals belehrend oder missionarisch sein zu wollen. Spricht Herz und Hirn gleichermaßen an. Ganz großes Kino. DANKE.
Erlaubt mir einen persönlichen, etwas ausführlicheren Input, da das Thema auch MEIN Thema des Jahres ist.
Als ich Ende Dezember 2013 Job und Wohnung kündigte, ohne eine Alternative oder Ahnung zu haben, wie es weitergehen würde (örtlich, finanziell, inhaltlich), hatte ich zunächst Angst. Angst vor meiner eigenen Courage, Angst vor der Reaktion meiner Freunde und Familie. Letztere standen alle voll hinter mir, wussten ja, wie unglücklich ich in der empfundenen Stagnation gewesen war, in dem Gefühl, dass mein Leben an mir vorbeizieht, während ich nur daneben stehe und mich ratlos am Kopf kratze.
Bekannte, Fremde und Kollegen hingegen gratulierten mir zu meinem vermeintlichen Mut und verstanden dabei nicht, dass es nichts mit Mut zu tun hatte, sondern eine Frage des Überlebens war. Es MUSSTE so kommen, wollte ich mir selbst noch im Spiegel ins Gesicht schauen können und die Unmengen von Energie, die ich täglich für Ärger, Grübeln und Frust vergeudete, endlich wieder für etwas Sinnvolles freigeben. Das knüpft an Euren Text an, Zitat: „Was könnten wir mit dieser Energie alles anstellen, wenn wir sie endlich für uns einsetzen würden?“
Aber noch größer ist meine Angst, mein Leben nicht bestmöglich zu nutzen. Und die Definition dessen, was man „nützlich“ findet, ist natürlich subjektiv und individuell verschieden. Ich für meinen Teil war/bin es leid, dass mein Leben sich ganz egoistisch und hedonistisch nur um mich und meine Wünsche und Bedürfnisse dreht. Ich mag nicht die Sonne in meinem Universum sein, das reicht mir einfach nicht.
Daher bin ich noch auf der Suche nach einer Beschäftigung, von der ich glaube, dass sie mir ermöglicht, meine Neigungen und Talente bestmöglich zum Einsatz bringen zu können, um (klingt jetzt naiv-gutmenschlich) etwas beizutragen. Wie, wo, was, das weiß ich noch nicht; aber ich suche und hoffe, bald zu finden. Sport gibt mir dabei Halt und Inhalt, und vielleicht ist das das Wichtigste, so, wie Ihr es auch zu erleben scheint:
Nicht das Schach-Denken übertreiben. Also versuchen, immer schon den nächsten und übernächsten Schritt vorausplanen zu können. Wenn das, was ich JETZT machen kann und will, mich freut und mir sinnvoll erscheint, dann ist es JETZT das Richtige. Was sich daraus einmal ergibt, wen ich dabei kennenlerne, welche Folgen das hat – who knows? Male ich mir 1000 potentielle Szenarien aus, tritt mit Sicherheit das 1001. Szenario ein. Daher versuche ich es mit dem guten alten Panta Rhei – einfach mal treiben lassen, genießen, schauen, abwarten. Irgendwo führt es schon hin. Und im Zweifel gilt mein persönlicher Leitspruch:
„Es ist immer besser, etwas zu bereuen, das man getan hat, als etwas zu bereuen, das man nicht getan hat.“
In diesem Sinne: Danke Euch für Eure Offenheit. Ich hoffe, sie inspiriert noch viele andere Menschen dazu, keine Angst vor dem Neuen zu haben.
Daniel Roth
Liebe Saskia, DANKE für das Lob und Danke für deine Gedanken. Da steckt viel Wahres drin. Es läuft am Ende doch irgendwie alles wieder auf die Suche nach dem „Sinn“ hinaus. Was ist mein Weg im Leben? Wobei ich inzwischen der Ansicht bin, dass es nicht „den einen“ Weg gibt, sondern unzählige gute Wege, von denen wir aber natürlich nur einen einzigen beschreiten können. Aber einen dieser Wege zu finden und den Mut zu haben, ihn einzuschlagen, das ist schon eine Herausforderung für sich.
Was du am Ende sagst: Nicht immer schon an den nächsten und übernächsten Schritt denken. Absolut richtig! Das führt nur zur Blockade. Außerdem ist das mit dem Vorausplanen sowieso ein Irrtum. Es kommt am Ende doch meistens ganz anders. Das entspricht jedenfalls unserer eigenen Erfahrung. Wir hatten nie einen ganz klaren Weg für beVegt vor Augen. Wir haben bloß immer den Schritt gemacht, der uns in der jeweiligen Situation am logischsten erschien.
Und dann kam das eine zum anderen, es haben sich Türen geöffnet, Perspektiven ergeben, es sind Ideen entstanden, die uns niemals im „Elfenbeinturm“ eingefallen wären. So wird es bestimmt auch weitergehen, und das macht das Leben doch auch spannend: Man weiß nie, was morgen passieren wird!
Liebe Grüße und alles Gute!
Daniel
Nancy
Hallo,
jetzt habe ich doch noch mal eine ganz konkrete Frage. Da Ihr ja schon Profis im Verändern seid, habt Ihr vielleicht eine Idee. Ich hatte ja beim vorherigen Artikel schon geschrieben, dass ich Veränderungen leicht anfange, im Prinzip so wie von Euch beschrieben mit konkretem Ziel, Belohnungen, Alternativen, Umgang mit Rückschlägen etc. Und ich lese bei diesem Thema immer wieder – wie bei Euch auch – man würde sich im Laufe der Zeit daran gewöhnen und es würde normal werden. Also bei mir tritt dieser Punkt einfach nicht ein. Nicht nach 30 Tagen – da fängt es eigentlich immer eher an bergab zu gehen – und auch nicht nach 60 Tagen (nach 2 Monaten ist bei mir eigentlich schon die Standard-Abbruchzeit). In einem Zeitschriftenartikel habe ich mal gelesen, dass man 100 Tage bräuchte, um eine Veränderung zur Gewohnheit zu machen. Also habe ich beschlossen, wenigstens ein einziges Mal so lange durchzuhalten. Und ich habe es geschafft. Und danach aufgehört. Ich weiß einfach nicht, warum das bei mir so ist. Bei mir tritt kein Gewöhnungseffekt ein. Es fällt mir einfach nur mit jedem Mal noch schwerer, mich dazu durchzuringen, obwohl ich ganz genau weiß, hinterher werde ich froh sein. Und es ist auch vollkommen egal, welche Belohnung lockt oder wie enttäuscht ich sein werde, wenn ich es nicht tue.
Besonders exemplarisch ist bei mir das Benutzen von Zahnseide. Ich versuche seit sage und schreibe 5 Jahren, täglich einmal Zahnseide zu benutzen. Es ist eine Sache von 1 Minute, aber mich dazu zu überwinden, ist, als müsste ich den Mount Everest besteigen. Wenn es gut läuft, komme ich auf 1 mal die Woche. Erst wenn der nächste Zahnarzttermin ran kommt, wird es 3, 4 mal die Woche und ebbt danach schlagartig wieder ab. 😉 Meine Zähne fühlen sich sauberer an und ich habe kein Zahnfleischbluten mehr und der Zahnarzt freut sich immer über meine gut gepflegten Zähne. Aber trotzdem führt einfach kein Weg rein. Versteht Ihr, was ich meine? Nach so exorbitant langer Zeit müsste es doch quasi im Schlaf funktionieren. Tut es aber eben nicht.
Also bitte rückt die Zauberformel raus, mit der ich es auch endlich hinbekomme! 😀
Viele Grüße
Daniel Roth
Hallo Nancy,
hast du mal deine Beweggründe hinterfragt? Also warum du eine bestimmte Veränderung haben willst? Das ist ja der Antrieb für die Veränderung, und wenn der zu schwach ist – wenn du etwas also eigentlich gar nicht so richtig, unbedingt willst – dann wird es natürlich schwierig.
Zahnseide ist da ein Paradebeispiel. Das ist nicht ohne Grund eine Gewohnheit, mit der sich sehr viele Menschen (inklusive mir selbst) extrem schwer tun. Es ist einfach keine besonders fesselnde Vorstellung, ein Mensch zu sein, der täglich Zahnseide benutzt. Und die „Belohnung“ ist auch nicht gut sichtbar. Sie liegt so weit in der Zukunft (später mal kein Karies bekommen), dass sie uns im Jetzt nicht besonders stark antreibt.
Das soll aber nicht heißen, dass man nicht auch solche „schwierigen“ Gewohnheiten entwickeln kann. Katrin zum Beispiel hat es erfolgreich geschafft – sie benutzt wirklich jeden Abend Zahnseide.
Versuche es doch mal mit der Methode, die Daniel in dem Kommentar unten vorschlägt, der „Seinfeld Calendar“. Hänge dir einen kleinen DIN A4-Jahreskalender ins Bad und mache an jedem Tag ein rotes Kreuz, an dem du die Zahnseide benutzt hast. Man will so eine Kreuzchenkette nicht abreißen lassen, und dieser Effekt ist umso stärker, je länger die Kette wächst.
Ansonsten gilt: Immer und immer wieder von vorne anfangen.
Liebe Grüße
Daniel
Nancy
Hallo Daniel,
stimmt! Zahnseide benutzen ist keine besonders spaßige Tätigkeit und das einzige messbare Ergebnis ist, dass etwas NICHT eintritt. Aber das Wort NICHT kann unser Gehirn ja nicht registrieren. Deshalb gibt’s auch keine Glückshormone.
Die Sache mit dem Kalender ist eine Idee dafür. Hoffentlich komme ich nur nicht wieder an den Punkt, wo es mir egal ist, ob die Kreuzchen-Kette abreißt oder nicht.
Bzgl. der Beweggründe: Also eigentlich habe ich immer ziemlich überzeugende Gründe, warum ich etwas ändern will. Ich bin eher ein genügsamer, anpassungsfähiger Typ. Das heißt, wenn ich sage: Es reicht! Ich mache das jetzt anders!, muss es schon ziemlich weit sein und extrem störend, belastend, nervig oder was auch immer sein. Wenn ich die Sache dann anders angehe, bin ich darüber auch immer sehr glücklich und zufrieden. Aber dann … ich weiß auch nicht so recht. Die Freude darüber lässt nach und … tja, ich vergesse dann eigentlich auch oft meine Beweggründe für die Veränderung oder sehe es im Nachhinein als doch nicht mehr so schlimm an, glaube ich. Obwohl es mich dann, wenn alles wieder im alten Muster läuft, doch ziemlich schnell wieder nervt.
Hm, wenn ich das so schreibe, klingt es fast wie: Man will immer nur das, was man gerade nicht hat. Kann ich bequem auf der Couch rum lümmeln, denke ich darüber nach, wie gut ich mich immer gefühlt habe, wenn ich einen Spaziergang oder eine Runde Yoga gemacht habe. Bin ich aktiv, wünschte ich, ich könnte einfach endlich mal wieder faulenzen. Irgendwie schizophren.
Na ja, das Einzige, was ich bisher nicht aufgegeben habe, ist, etwas verändern zu wollen. Das ist doch auch schon mal was. 😉
Viele Grüße
Ute
Liebe Nancy,
danke, danke, danke. Ich dachte schon, ich sei damit alleine auf der Welt. Ich laufe etwa seit 35 Jahren, mal mehr, mal weniger durchgehend. Bei 5 km laufe ich gegen eine Betonwand und auch auf diese 5 km muss ich immer wieder hintrainieren. Das gleiche passiert mir mit der Ernährung oder der Erledigung von Schreibkram. Ich nenne das meinen inneren Boykotteur. Ich verschwende viel Energie darauf, meine Gewohnheiten zu verändern.
Liebe Grüße
Ute
Nancy
Hallo Ute,
geteilte Faulheit, ist halbe Faulheit, was? 😉 Gut zu wissen, dass es auch anderen so geht in der Welt der erfolgreichen Alles-sofort-Schaffer. Hast Du schon rausgefunden, warum der innere Boykotteur so aktiv ist?
Viele Grüße
Nancy
Daniel
Wenn es um die Etablierung von neuen Gewohnheiten geht finde ich, dass der „Seinfeld Calendar“ extrem hilfreich bei der Umsetzung und Erfolgsmessung ist: http://lifehacker.com/281626/jerry-seinfelds-productivity-secret.
Daniel Roth
Hi Daniel, unter dem Namen „Seinfeld Calendar“ kannte ich diesen Trick noch nicht. Aber die Serie, der „Streak“ hat natürlich eine enorme Macht. Ich merke es jetzt grade, weil ich im Oktober jeden Tag gelaufen bin. Es wird schon ein komisches Gefühl sein, diese Serie zu unterbrechen. Es widerstrebt einem regelrecht 🙂
Nancy
Hallo,
jetzt muss ich mal eine Rückmeldung zu der Sache mit dem Kalender geben. Es funktioniert! Ich habe mir letzten Oktober einen Kalender auf Euren Rat hin ins Badezimmer gehängt und jeden Tag rein geschrieben: Zahnseide benutzen. So wurde ich jedes Mal, wenn ich mich im Bad aufhielt, daran erinnert. Also tat ich es. Manchmal fiel es mir ganz leicht, manchmal musste ich mich überwinden. Aber letztlich habe ich mich immer gefreut, wenn ich es hinter mich gebracht hatte und das Häkchen hinter diesen Tagesordnungspunkt setzen konnte. Und weil es so gut klappte, habe ich nach ein paar Tagen angefangen, noch andere Dinge darin zu vermerken und sie abends abzuhaken. Es hängt noch immer ein Kalender im Bad und ich habe schon für März die ersten Vormerkungen gemacht. Mit Hilfe dieses simplen Tricks habe ich es inzwischen geschafft, einen regelmäßigen Sportplan zu etablieren, an bestimmten Tagen Lebensmittel einzukaufen und für die nächsten 2, 3 Tage vorzukochen, aber auch meine Haushaltsführung ein bisschen besser zu organisieren. Wo ich früher immer dachte, ich schaffe all das zusammen nicht, weil mir abends einfach zu wenig Zeit bleibt für alles, gibt es heute Tage (z. B. gestern war so einer), wo ich plötzlich so viel Zeit habe, weil nichts auf dem Plan steht, dass ich teilweise nicht weiß, was ich mit meiner Freizeit anfangen soll. 😀 Gestern hab ich dann einfach mein Buch weiter gelesen. Klar gibt es Tage, an denen ich mal keine Lust habe oder ein Termin alles etwas schwieriger oder sogar unmöglich macht. Aber dann hole ich es am nächsten Tag nach und das zählt dann für mich genauso.
Also ich bin wirklich dankbar für diesen tollen Tipp und werde dieses kleine Hilfsinstrument garantiert nicht wieder aufgeben.
Nur eine einzige Sache habe ich nach etwa 3 Monaten wieder aufgegeben. Aber diesmal bewusst, weil ich gemerkt habe, dass sie mich nicht wirklich fördert sondern mich eher stresst. Ich wollte mir angewöhnen, täglich 10.000 Schritte zu gehen und habe es auch in 90 % der Fälle geschafft, aber richtig glücklich geworden bin ich damit nicht. Es nervt mich einfach zu sehr, abends noch 1000, 2000 oder manchmal sogar 3000 Schritte durch die Wohnung hampeln zu müssen, weil ich es vorher einfach nicht geschafft habe. Deshalb habe ich das mit gutem Gewissen beendet und nicht das Gefühl, ich hätte bloß wieder versagt. Und schließlich mache ich mittlerweile 5 mal die Woche Sport. Da kann ich das verschmerzen.
Also vielen Dank nochmals. Ich bin richtig glücklich darüber. 🙂
Klaus
„… Du kommst abends nach Hause (Auslöser), ziehst dir die Laufschuhe an und drehst eine Runde an der frischen Luft (Gewohnheit). Du genießt die leichte Anstrengung, das tiefe Ein- und Ausatmen, die Eindrücke, die du draußen sammelst, und das wohlige Erschöpfungsgefühl wenn du anschließend unter der Dusche stehst (Belohnung). …“
diese Worte haben bei mir Gänsehaut verursacht, danke dafür =).
Genauso geht es mir mit dem Laufen, obwohl ich erst seit 3 Monaten wieder dabei bin … es ist für mich eine Art Ausgleich, wobei ich abschalten kann.
Schön, dass auch andere so denken!
Daniel Roth
Hallo Klaus, schön dass du das Laufen wieder für dich entdeckt hast. Ja, dieses Beispiel muss ich natürlich immer wieder bringen, weil ich einfach aus persönlicher Erfahrung darüber sprechen kann. Ich freue mich jetzt schon auf meinen Lauf heute Abend 🙂
Julia
Hallo und „Danke“ für diesen mitreissenden Artikel!!
Wie schon der erste dieser Folge…toll geschrieben und ein echter Anschubser! 🙂
Für mich die klare Motivation, die ich nach Umzug über 600km und neben Kindern, Arbeit, Renovieren und Einleben nun gebraucht habe, um dort weiter zu machen, wo ich vor drei Monaten aufgehört habe…nämlich wirklich regelmässig zu laufen und endlich von den (Stress-) Süssigkeiten weg zu kommen…sprich eine andere Form der Entspannung zu finden als sich mit Süssem zu belohnen…mitunter enorm schwierig für mich Naschkatze…vor allem immer leicht verfügbar…
War Zucker für Euch je ein Thema? Vielleicht gibt es dazu irgendwann mal was zu lesen von Euch…? Würde mich sehr freuen…zumal ich davon ausgehe, dass das wiederum viele interessiert/betrifft…
Aber nun freue ich mich erstmal sehr über Eure aktuelle Serie! !
Euch beiden weiterhin viel Erfolg!!
Daniel Roth
Hallo Julia, Katrin fühlt sich bezüglich des Zucker-Themas direkt angesprochen und sie hat mir eben angekündigt, dass sie dazu mal einen Beitrag schreiben wird 🙂 Vermutlich gibt’s den aber erst im nächsten Jahr.
Tatsächlich ist Zucker für uns KEIN Problem mehr, seit wir uns vegan ernähren. Wir lieben natürlich immer noch gute vegane Schokolade und sagen ganz bestimmt nicht nein zu einem veganen Muffin oder Cupcake. Aber wir essen viel weniger davon, und wenn, dann ist es etwas Besonderes und wie genießen es richtig. Früher haben wir oft „einfach so“ eine billige Tafel Schoki gekauft und sie in einer halben Minute verschlungen. Das hat sich einfach geändert (was natürlich auch daran liegen könnte, dass wir noch keine vegane Schoki für 39 Cent gefunden haben ;-))
Liebe Grüße
Daniel
Julia
Wow….dann freue ich mich schon mal sehr auf Katrin`s Artikel!!
Fantastisch, dass das direkt passt!
Den Umgang mit Zucker, den Du beschreibst, habe ich als Ziel für mich….leider bin ich immer wieder mal an der von Dir erwähnten Tafel Schokolade dran, die dann -schwups- verschwindet…aller Überzeugung zum Trotz….also noch ein gutes Stück Arbeit, in dem ich gerade stecke…Ihr und Eure Seite schenkt (und das meine ich wörtlich) unheimlich viel Motivation!!
Danke für all Eure Zeit, Energie und Erfahrungen, die Ihr mit uns Lesern teilt!
Viele liebe Grüße!
Gene
Hey, klasse Aktion! Was ihr schreibt, deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Zurzeit „arbeite“ ich immer noch an der Gewohnheit auf Süßes – HAMMERSCHWER! Bei Stress springt mein Hirn auf Süßkram an, was nervt! Greife ich in schwachen Momenten doch zu, dann schmeckt es fürchterlich!!! Dann ärgere ich mich, dass ich alles aufgeputzt habe. Wie lange geht das so??? Himmel, wirf Geduld und Beharrlichkeit runter! ;).
Und eines fällt mir noch dazu ein: Ihr habt Glück, dass ihr zu Zweit seid. Viele wie ich müssen da alleine durch, weil sie entweder Single sind oder der/die Partner/in nicht mitmacht. Vegane Feunde habe ich noch nicht. In meiner Generation (Jahrgang 66) gibt’s nämlich nicht so viele von. Alles so Dinge … die mich aber am Ende nicht davon abhalten weiter zu machen! Viel Erfolg für uns alle!
Daniel Roth
Hey Gene, eine sehr gute Methode ist, das Umfeld so zu verändern, dass es dir leichter fällt, bei Stress nicht zu Süßkram zu greifen. Zum Beispiel, indem du einfach keinen Süßkram kaufst/in Reichweite aufbewahrst.
Und du hast natürlich Recht – wir können uns glücklich schätzen, dass wir zu zweit sind und uns gegenseitig unterstützen. Ich habe aber das Gefühl, dass der vegane Trend anhält und sich immer mehr Menschen dafür öffnen. Ich drücke dir die Daumen, dass du bald Gesellschaft findest (gibt es vielleicht eine VEBU-Regionalgruppe bei dir in der Nähe?). Und du bist natürlich immer hier in der virtuellen beVegt-Community willkommen 🙂
Liebe Grüße
Daniel
Gene
Hey Daniel, vielen Dank! Stimmt, das Lagern von Süßigkeiten habe ich kürzlich schon mal aufgegeben. Da bleibt dann leider manchmal der spontane Kauf im Supermarkt *grrr*. Trotzdem, es wird! Ich versuche es ab dieser Woche mit tiefem Atmen, sobald sich das SWEETY MONSTER meldet 🙂 Und ich glaub’s auch bei der Entwicklung, dass ich eines Tages Vegane im mittleren Alter treffen werde! Liebe Grüße Gene
Westphal
Hallo Gene
Ich habe genau die gleichen „Probleme“ wie Du.
Auf Süssigkeiten zu verzichten fällt mir auch richtig schwer. Mir hilf es, wenn ich nichts kaufe, das ich richtig gerne habe / hatte. Die anderen Sachen kann ich problemlos liegen lassen. Ich habe mir dafür einen Vorrat an Dörrfrüchten angelegt, vor allem Feigen. Die konnte ich früher nicht essen, doch heute helfen sie mir über machen „Süsshunger“ hinweg. Auch habe ich für mich einen sogenannten „Jokertag“ bestimmt, meistens am Samstag oder Sonntag, da erlaube ich mir ohne schlechtes Gewissen zu essen, was ich will. Meistens esse ich dann auch sehr „gesund“ und freue mich immer darüber.
In meinem Umfeld bin ich auch die Einzige (Jahrgang 1963), die die Ernährung / Leben umgestellt hat. Doch ich lasse mich nicht von meinem Weg abbringen, merke ich doch, wie gut es mir tut.
Lassen wir uns nicht unterkriegen und machen weiter so!
Gene
Hey, Feigen sind wirklich lecker und ein toller Ersatz, vor allem wenn man sie mit geriebenen Mandeln zu Bällchen formt. Mal wieder machen! Vielen Dank, dass Du mich daran erinnerst! Das Schlimmste sind halt diese süßen „Trampelpfade“.
Doch selbst in unserem Alter geht noch was! Genau! Wünsche Dir weiterhin so guten Erfolg beim Wandeln 🙂
Gabi
Hallo ihr Lieben!
Ich muss sagen, mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich sehe, dass es so großartige Menschen gibt….
Wunderbarer Beitrag, der Mut macht, ins Boot zu steigen und zu anderen Ufern aufbrechen!
Mein Selbstexperiment für November ist die Wiederaufnahme des Autogenen Trainings.
Ein schönes Wochenende wünscht
Gabi
Daniel Roth
Hallo Gabi, ohmann, jetzt werden wir ja fast ein bisschen rot 🙂 Vielen Dank für deine lieben Worte! Autogenes Training ist sehr faszinierend. Die Vorstellung, mit der Kraft der Gedanken die Körpervorgänge beeinflussen zu können … gerade für einen Sportler ist das natürlich ein heißes Thema. Ich hatte als Kind einen Kurs für autogenes Training besucht, weil ich sehr hibbelig und schnell aufgebracht war. Würdest du nicht glauben, wenn du mich heute mal live erlebst 😉
Ich wünsche dir einen spannenden November und viel Erfolg bei deinem Selbstexperiment!
Liebe Grüße, Daniel
Gabi
Danke Daniel! Du und Katrin, ihr antwortet immer so lieb auf all unsere Kommentare!
Einen ruhigen und erholsamen Sonntag!
Daniel Roth
Den Dank gebe ich zurück, denn ohne eure Kommentare wäre das Bloggen für uns ein sehr einsames Hobby 🙂
Dir auch einen schönen Sonntag!
Heike
Ganz toller Artikel, den ich sicher zur Motivation noch das ein oder andere mal lesen werde!
Ich probiere ja gern neues aus, was mir Probleme macht, sind die großen Veränderungen. Aber ich denke da gehts mir wie allen anderen. Manchmal muss man einfach mal den Mut zusammen nehmen und loslegen.
Danke für die Gedankenanstösse und euch ein schönes Wochenende!
Heike
Daniel Roth
Hallo Heike, sehr gerne! Manchmal ergibt sich die Gelegenheit für große Veränderungen erst aus vielen kleinen Veränderungen, die vorher passiert sind. Kann ich aus Erfahrung sagen. Also nur Mut und hör nicht auf, diese kleinen Schritte zu machen!
Liebe Grüße
Daniel
Carsten
Lieber Daniel,
ich bin Euch sehr dankbar für diesen Artikel, da es genau mein Problem betrifft.
Eine Sache ist mir aber zum Glück zur absoluten Gewohnheit geworden. Das ist das Laufen! Darüber bin ich sehr glücklich. Leider habe ich aber bei anderen Dingen tierische Probleme, dass sie zur Gewohnheit werden. Da kommt mir Eure Idee mit den ** Selbstexperimenten ** genau richtig!! Diese Herangehensweise hat für mich etwas sehr angenehmes. So habe ich das noch nie gesehen. Das probiere ich schnellstens aus. Aber vorher noch mein Ziel klip und klar formulieren!
Ihr Zwei seid mir super sympathisch!!!
Daniel Roth
Lieber Carsten, vielen Dank an dich für das Lob – das freut uns sehr 🙂 Ja, das Laufen – ich wüsste nicht, wo ich heute wäre, und wer ich heute wäre, wenn ich nicht vor 14 Jahren damit angefangen hätte. Dafür bin ich mir wirklich sehr dankbar 😉
Probiere es auf jeden Fall mal mit einem Selbstexperiment. Am besten genau jetzt starten und den November schon für das erste nutzen. Es darf auch ruhig eine ganz kleine Veränderung sein!
Liebe Grüße,
Daniel
Sylvia
Hallo Carsten,
Zielformulierungen nach der s.m.a.r.t.-Methode kann ich nur empfehlen!
Sylvia
Carsten
Hallo Sylvia,
vielen Dank für Deinen Hinweis.
Du hast Recht mit s.m.a.r.t.
Im Berufsleben gehe ich teilweise danach vor. Und es funktioniert wirklich sehr! gut bei der Zieldefinition.
Ich war bisher zu „blind“, dass auch für mich privat anzuwenden. Gut, dass Du mir diese Blindheit genommen hast.
==> daher an alle: definiert Eure Ziele nach s.m.a.r.t *******
http://www.beyourbest.de/ziele/ziele-richtig-setzen/
Daniel Roth
Hey ihr beiden, da stimme ich prinzipiell zu – aber auch „unrealistische“ Ziele können einen ganz besonderen Reiz entfalten. Habe hier mal was dazu geschrieben:
https://www.bevegt.de/ziele-erreichen/