Pralinen – das klingt nach etwas Besonderem, Edlem, einem kulinarischen Hochgenuss – aber auch nach vielen Kalorien.
Michael Pollan stellt in seinem hervorragendem Buch Food Rules* unter anderem zwei interessante Regeln auf:
„Eat all the junk food you want as long as you cook it yourself.“
Und:
„Treat treats as treats.“
Auf deutsch heißt das für mich: Ab und zu darf ich „Treats“ (sogenannte: Gaumenfreuden) verzehren, so lange sie selbst gemacht sind. So isst man automatisch nicht zu viel davon, denn wer will/kann sich schon jedes Wochenende die Arbeit machen und eine Schachtel Pralinen zaubern, einen Kuchen backen oder Pommes frites selbst zubereiten?
Aber: Ab und zu muss man sich auch belohnen – zum Beispiel wenn man sich trotz ungemütlichem Wetter und früher Dunkelheit zum Laufen aufgerafft hat.
Pralinen selbst zuzubereiten hört sich nach viel Arbeit an, aber überraschenderweise ging es eigentlich ziemlich fix, mit wenig Aufwand und hervorragendem Ergebnis. Und das Beste: man kann bei diesem Rezept nicht viel falsch machen, sozusagen mit Gelinggarantie.
Übrigens: Gemäß Definition bestehen Pralinen zu mindestens 25 Prozent aus Schokolade und haben eine mundgerechte Größe. Alles andere – weniger Schokolade oder eine größere Größe – wird als Konfekt bezeichnet.
Zutaten für 20 Pralinen
- 100 g Zartbitter-Kuvertüre
- 1 EL pflanzliche Margarine
- 35 g Puderzucker
- 30 g gemahlene Mandeln
- 40 g Cranberries
- Kokosraspeln
Zubereitung
- Die Kuvertüre grob zerkleinern und im Wasserbad schmelzen. Das Zerkleinern der Kuvertüre macht Arbeit, aber es lohnt sich, denn die Schokolade wird dadurch viel schneller flüssig.
- Die Margarine hinzugeben und mit einem Löffel mit der bereits flüssigen Schokolade verrühren. Wenn nötig dafür den Behälter nochmal kurz ins Wasserbad stellen.
- Puderzucker und gemahlene Mandeln unterheben. Die Cranberries mit einem Messer grob hacken und ebenfalls unterrühren.
- Anschließend die gesamte Masse auf einen Teller oder eine andere, nicht klebende Unterlage geben und mit sauberen Händen noch einmal durchkneten.
- Kokosraspeln auf einen Teller streuen. Mit den Händen aus der Schokoladenmasse kleine Kugeln formen, in den Kokosraspeln wälzen und auf einem weiteren Teller ablegen.
- Die Pralinen bei Zimmertemperatur noch wenigstens 2 Stunden auskühlen lassen.
Tipp: Du kannst die Pralinen prima im Kühlschrank aufbewahren. Hol sie am besten eine Stunde vor dem Verzehr heraus, dann haben sie genau die richtige Konsistenz.
Variationsmöglichkeiten
Dieses Rezept hat neben der Gelinggarantie einen weiteren Vorteil: Es bietet unzählige Variationsmöglichkeiten! Hier sind ein paar Beispiele
- Datteln, kandierte Ananans oder getrocknete Mangos anstatt Cranberries verwenden
- gemahlene Haselnüsse anstatt gemahlener Mandeln
- am Ende in gehackten Mandeln anstatt Kokosraspeln wälzen
- etwas flüssigen Espresso für eine Kaffeenote hinzufügen (dann würde ich aber auch etwas mehr gemahlene Mandeln nehmen)
- mit Puderzucker oder ein wenig löslichem Kaffeepulver bestäuben
- Orangen- oder Kaffeelikör hinzufügen (siehe oben, dann aber mit mehr „festen“ Zutaten)
Was fällt dir noch ein? Welche Variationsmöglichkeiten kannst du dir noch vorstellen? Ich bin gespannt auf deine Ideen!
Nathalie
liest sich super, das wird demnächst mal ausprobiert 🙂
Katrin
Viel Spaß damit! Langweilig wird das Rezept ja nie, ich muss es auch unbedingt demnächst mal wieder machen!
Ulrike
habe das Rezept etwas abgewandelt. Statt Haselnüssen habe ich Walnüsse genommen. Und die Pralinen in Kakao gewälzt statt Kokosraspeln. GÖTTLICH! Habe die Pralinen verschenkt und habe mich schwer getan von Ihnen zu trennen…
Andreas Lanz
Tolles Rezept! Werde ich am Wochenende gleich mal ausprobieren. Ich könnte mir vorstellen, statt den Nüssen gepoppten Amaranth oder gehackte Bananenchips zu verwenden. Auch Machatee habe ich in ähnlichen Pralinen schon verwendet. Bei uns sind die selbstgemachten Pralinen meist schneller weg, als man schauen kann 😉
Katrin Schäfer
Oh ja, solche Variationen hatte ich auch schon!
Lass es dir schmecken – ich sollte sie auch mal wieder machen 🙂
Eva
Tolles Rezept! Ich habe es gestern nachgemacht, allerdings war die Masse sehr flüssig so dass ich keine Kugeln formen könnte. Ich habe dann noch mehr Mandeln hinzugefügt, das hat aber nicht geholfen (vermutlich hätte ich noch mehr nehmen müssen). Das kann aber nicht daran liegen, dass ich statt der Margarine Kokosöl genommen habe , oder?
Auf jeden Fall habe ich die Masse dann auf eine flache Platte gestrichen und habe sozusagen Schokolade statt Pralinen.
Ich würde mich aber über einen Tipp freuen, was da nicht geklappt haben könnte!
Katrin Schäfer
Hallo Eva, das kann sehr gut daran liegen, da Kokosöl einen anderen Schmelzpunkt hat, also auch bei anderen Temperaturen wieder fest wird. Mit Kokosöl pur dürften die nur bei kalten Temperaturen wieder richtig fest werden.
Viele Grüße
Katrin
Eva
Hallo Katrin, ok, danke für die Bestätigung. Also werde ich es doch mit Margarine versuchen oder mit dem Kokosöl noch ein bisschen experimentieren. Das gefällt mir nämlich eigentlich besser. Nicht nur, weil ich Margarine sonst nicht benutze, also extra kaufen müsste, sondern einfach, weil ich total auf Kokosöl stehe.
Auf jeden Fall ist das Rezept der Hammer. Ich freue mich schon auf die vielen Varianten die ich demnächst ausprobieren werde!
Eva
Hallo Katrin,
also am Kokosöl lag es nicht, denn auch mit der Margarine blieb die Masse so lang flüssig dass ich nur „Kleckse“ setzen und nicht schöne Kugeln formen konnte.
Was mache ich falsch? Bitte helft mir, denn die Masse schmeckt traumhaft und ich will endlich Pralinen! Danke