Lass uns nicht lange drumherum reden: Es gibt einige Dinge, die am Vegansein richtig nerven. Zumindest geht es uns so.
Ja, du hast richtig gelesen!
Daniel und ich sagen zwar immer wieder, dass die Entscheidung, vegan zu werden, eine der besten unseres Lebens war – aber trotzdem gibt es einige Dinge, mit denen wir uns auch nach fast sieben Jahren als Veganer noch nicht so richtig anfreunden können.
Ein Beispiel gefällig?
Wenn du dich vegan ernährst, wird dir auf Reisen immer ein großer Teil der landestypischen Küche verwehrt bleiben. Einfach mal spontan an einer Straßenküche das Nationalgericht zubereiten lassen? Das wird schwierig – und das Reiseerlebnis wird dadurch etwas weniger authentisch.
Vegan leben – nicht kompliziert, aber nervig?
Vielleicht bist du jetzt verwundert und fragst dich, warum wir dir an anderer Stelle erzählen, wie einfach und unkompliziert das vegane Leben ist. Ist das nicht ein Widerspruch?
Nicht wirklich.
Wenn wir mal ehrlich sind, gibt es im Leben ja selten nur Schwarz oder Weiß. Und das trifft auch auf die vegane Lebensweise zu. Es ist nicht kompliziert, vegan zu leben – aber es ist auch nicht immer der einfachste oder angenehmste Weg.
Aber das muss es auch gar nicht sein: Für seine Überzeugungen einzutreten, Prinzipien zu haben und auch mal gegen den Strom zu schwimmen ist nicht immer angenehm – aber es macht zufrieden und glücklich (uns jedenfalls).
In Folge 57 des beVegt-Podcast gehen wir der Sache mal auf den Grund und sprechen über 13 Dinge, die uns am Vegansein nerven. Es geht zum Beispiel um Schubladendenken, trockene Brezeln und die verlorene Unschuld.
Vielleicht erkennst du dich in unseren Gedanken wieder – vielleicht auch nicht. Wie immer möchten wir dich mit unserer Podcast-Folge unterhalten, zum Lachen und zum Nachdenken bringen. Und wenn wir das schaffen, freuen wir uns!
Viel Spaß beim Zuhören!
Links und Infos zur Show:
- Podcast: Vegan in Thailand und Myanmar – Eindrücke aus 4 Wochen Südostasien
- Daniels Gastbeitrag bei einfachbewusst.de: Warum vegane Ernährung nicht kompliziert ist
- Interview: Rich Roll und Julie Piatt
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Illin
Eine Frage: Die buddhistischen Straßenküchen bieten die ungefähr gleichviel vegan : vegetarisch an?
Bei Sojamilch wirkt sich die Steuer aber nicht so stark aus. Bio-Sojamilch und Bio-Milch findet man oft zu denselben Preisen. Wie günstig wäre Sojamilch denn mit 7% Steuer?
Sojayoghurt könnte ruhig günstiger sein. Dann würde ich mich von nix anderem ernähren.
Katrin Schäfer
Hallo Illin, die buddhistischen Straßenküchen bieten – meines Wissens – nur vegan an. Das erkennst du an einem Zeichen, das aussieht wie eine rote 17 auf gelbem Grund. Aber es ist eben nur ein verschwindend geringer Anteil an Straßenküchen insgesamt.
Und zu deiner Frage mit der Steuer: anstatt 19% würde die Sojamilch nur 7% enthalten. Wie teuer oder günstig das dann wäre kommt natürlich auf die Sorte an. Da gibt es ja Spannbreiten zwischen weniger als einem Euro und mehr als 2.
Viele Grüße, Katrin
Danielle
Diese Podcast-Folge hat mir richtig gut gefallen. Ich stimme euch bei den meisten Punkten 100% zu, vor allem beim Punkt zu „wie bekommt man Nährstoffe XY“? Es nervt mich total, dass Leute die eigene, „normale“ Ernährung gar nicht hinterfragen, aber sobald man sich etwas anders ernährt, wird man ständig mit Fragen begegnet, oder schlimmer mit Kommentaren und „Vorschlägen“ von Leuten, die das alles anscheinend besser wissen. Es geht im Grunde nicht wirklich um Sorgen über die Gesundheit der Menschen, die sich vegan ernähren, sondern eher um Vorurteile und darum, dass wir Menschen in der Regel Änderungen, vor allem Anstöße zur Änderung der eigenen Denkweise, nicht positiv hinnehmen. Manche Nichtveganer nehmen das Vegansein der Anderen als eine negative Beurteilung der eigenen Ernährung wahr, nur weil sie mit den Fakten der eigenen Ernährungsweise konfrontiert sind. Das geht auch in Richtung „man kann die Augen nie wieder zumachen“, wobei ich euch auch 100% zustimme. Manche Leute wollen gar nicht wissen, wo die Lebensmittel herkommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden, und wenn das Thema Vegansein zum Gesprächsthema wird, muss man sich Gedanken darüber machen, was für manche Leute sehr unangenehm sein kann.
Die Fragen bzw. Unkenntnis hinsichtlich Nährstoffe finde ich beim Arzt besonders frech, denn ein Arzt sollte ja wissen, was gesund ist und was nicht. Ich hatte früher zum Glück eine Hausärztin, die der veganen Ernährungsweise positiv gegenübersteht, aber da ich umgezogen bin, muss ich eine neue Hausärztin finden, und man weiß ja nie, wie eine neue Ärztin bzw. ein neuer Arzt darauf reagieren wird.
Danke für die tolle Podcast-Folge!
Katrin Schäfer
Freut mich, dass dir die Folge gefallen hat, Danielle! Ich wünsche dir, dass du eine verständnisvolle und offene Hausarztpraxis findest – das ist viel Wert!
Viele Grüße, Katrin
Clara
Euer Podcast hat mit dieses Mal besonders gut gefallen!
Ich bin zwar „nur“ Vegetarierin mit Hang zum Veganen, aber ich lebe auf dem Land. Und so habe ich praktisch alle Fragen und/ oder Vorurteile auch schon erlebt.
Besonders Euer Hinweis auf das schlechte Gewissen der anderen kommt mir sehr bekannt vor- wahrscheinlich ist das auch einer der Gründe, warum VeganerInnen oftmals mit soviel Aggression begegnet wird….
Macht bitte weiter so!
Katrin Schäfer
Hallo Clara, das freut mich sehr dass dir unsere Podcast-Folge gefallen hat. Und ja, wir machen weiter und geben unser Bestes – vielleicht können wir in ein paar Jahren mal ein Update aufnehmen uns sagen, was sich geändert hat 🙂
Viele Grüße, Katrin
Michael Taube
Hallo Daniel, Hallo Katrin,
ihr habt in dieser Folge viele Punkte angesprochen die mich früher auch oft genervt haben doch mittlerweile sehe ich das alles etwas lockerer.. Am Anfang hatten mich die Kommentare meiner Familienmitglieder und Kollegen genervt. In der Familie hieß es wie ihr so schön angeführt habt: „Der brauch‘ wieder ne Extra-Wurst“ und die Kollegen fragten mich oft was isst du denn überhaupt noch. Als pflanzenbasierter Esser mit großem Hang zur einfachen und unverarbeiteten Vitalkost bekommt man glaube ich noch mehr Aufmerksamkeit als wenn mensch sich „nur“ vegan ernährt. Als ich noch in einer sozialen Einrichtung arbeitete und einen grünen Smoothie trank fragten mich die Kinder einmal was ich da trinke. Ich sagte Gummibärchensaft. Leider kennt von der heutigen Generation niemand mehr die springende Gummibärenbande und so wurde es mit Goldbären assoziert.
Ich habe für mich festgestellt, das wenn meine Auswahl auf unverarbeitete, vollwertige und Qualitativ hochwertige Lebensmittel liegt ich kein Verlangen danach verspüre jetzt die neusten veganen Produkte auszuprobieren. Das Problem in einem kleinen Dorf am Ende der Welt zu sein und dort nichts veganes im Laden zu finden ist wohl auch ein Luxus Problem denn Kartoffeln, Reis, Bohnen, Linsen und Co. lassen sich überall auftreiben. Das sind überall auf der Welt die Grundnahrunsmittel Nr.1.
Ihr habt kurz von dem Hype um bestimmte Lebensmittel gesprochen und wie ihnen eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Ich kann euch da nur zustimmen und finde das ist eine Irreführung der Menschen. Kein Mensch wird dadurch gesund das er ein bestimmtes Lebensmittel ist so wie auch kein Mensch dadurch gesund wird das er vegan lebt. Es ist viel mehr so das der Körper durch eine vegane Ernährung die Chance bekommt sich zu heilen, weil eben kein totes Tier etc. mehr im Darm landet. Wer trotz veganer Ernährung immer noch an Zivilisationskrankheiten leidet isst zu viel industrielle Nahrung, beVegt sich nicht genug oder gönnt sich zu wenig Ruhe. Einzig und allein der Körper ist es der den Körper heilt. Das wird auch toll in dieser Doku über Fasten dargestellt. https://www.youtube.com/watch?v=epMRBGKtllY
Habt ihr dadurch das ihr schon seit Jahren tierische Erzeugnisse vermeidet euch von bestimmten Krankheiten/Beschwerden befreien können?
Katrin Schäfer
Hallo Michael,
glücklicherweise hatten wir auch vor unserem Umstieg keine Krankheiten oder Beschwerden, von daher können wir da glücklicherweise nicht mitreden.
Viele Grüße, Katrin
Maria
Danke für euer Podcast! Eure lockere, teils alberne Stimmung untereinander hat mir sehr gut gefallen heute 🙂
Zum Thema das Leute betreten schauen auf die Antwort zur Frage warum man sich denn vegan ernähre bin ich dazu übergegangen Dinge zu sagen, die diese Reaktion nicht hervorrufen (aber ich schwanke auch, manchmal gebe ich auch noch ernste Antworten). Optionelle Antworten zu „Warum lebst du vegan?“:
– Weil’s lecker schmeckt und Kräfte weckt!
– och, einfach mal googeln
– weil mir die Umstände nicht schmecken
– weil es die beste Entscheidung für mich, die Tiere und die Umwelt ist
– aus den üblichen bekannten Gründen
– meine Gesundheit, die Gesundheit anderer (Wesen)… ich trenn das nicht so scharf. Mir schmeckt’s am besten wenn es allen so gut wie möglich geht.
Und zum Kuchenbüffet… bei (Familien-)feiern stört mich das mehr als bei Läufen. Nach dem Laufen kann ich eh erstmal nichts essen. Aber wenn man keine Zeit hatte selbst was mitzubringen/organisieren und stundenlang um einen kuchenbeladenen Tisch sitzt an dem es nichts veganes gibt finde ich das ziemlich frustrierend.
Und hey, zum Thema früher waren die seltenen Veganer vielleicht wirklich verschroben und weil es heute eine größere Vielfalt an Veganern gibt sind sie es nicht… glaub ich nicht. Waren auch damals schon nicht „die Veganer“ und somit mehr oder weniger durchgeknallte Individuen.
Nervig/Lustig finde ich, wenn Leute gerade etwas Essen und sie einem z.B. die Trockenobst- oder Nusstüte hinhalten (damit man sich etwas nehmen kann), sie kurz zurückziehen und draufschauen und dann stolz sagen „ist sogar vegan“ und es einem wieder hinhalten… natürlich ist es vegan, es ist ein getrocknetes pflanzliches Lebensmittel…
Habt ne schöne Woche!
Maria
Katrin Schäfer
Hallo Maria,
vielen Dank, und du hast natürlich Recht. Früher waren Veganer einfach per se etwas Exotisches, heute kennt ja irgendwie jeder Einen 😉
Wir haben glücklicherweise das Glück, dass es bei Familienfeiern bei uns immer etwas für uns gibt, aber wir wissen, dass wir tolle Familien haben!
Viele Grüße
Katrin
Denise
Hallo,
ich habe heute mir diese Folge auf meiner Laufrunde angehört und kann wirklich zustimmen. Ich liebe das vegane Leben, aber manche Dinge können schon nerven. Aber eine Sache nervt mich ganz besonders am veganen Leben – ich bin häufig dem Spott anderer ausgesetzt. Diese Kommentare, wie „Du isst meinem Essen das Essen weg“ und alle lachen. Ich finde es mittlerweile einfach nur noch nervig, wenn Leute dumme Witze über das vegane Leben reißen müssen. Oder wenn ich in der Kantine mit Kollegen sitze und mir dann die Kollegen Gurkenscheiben oder eine Tomate hinlegen „Damit du auch was essen kannst“.
Das nervt mich wirklich.
Lisa
Liebe Katrin, lieber Daniel,
liebe vegane Läufer-Community,
bei diesem Lauf hier Ende Mai wird es definitiv reichlich veganen Kuchen geben: https://vegrennen.jimdo.com
Liebe Grüße
Lisa
Daniel Roth
Hallo Lisa, danke für den Tipp – und schau mal, den Lauf haben wir schon in unsere Liste der veganfreundlichen Laufveranstaltungen aufgenommen: https://www.bevegt.de/vegane-laufveranstaltungen/
Liebe Grüße
Daniel
Marius
Amen! zu diesem Podcast!
Ich bin bei der bayerischen Polizei und das Wort „Veganer“ ist dort noch fast ein Schimpfwort, obwohl es schon wirklich sichtbare Fortschritte gibt.
Meine Freunde sind alle fett/unfit und bezeichnen mich als „Ökoschwuchtel“. Wenn sie dann mal betrunken sind heulen sie mich voll, dass sie auch so aussehen möchten, wie ich……
Mittlerweile bin ich aller „Vegan ja/nein“ – Diskussionen mit Mischköstlern leid und reagiere einfach nicht mehr auf die typischen Ansätze („Warum esst ihr Soja, dass wie Salami aussie…..“) Ich bekoche sie einfach ganz frech vegan (da sie selber nur Gulasch in der Mikro warm machen können) und siehe da……es schmeckt ihnen richtig gut 🙂
Daniel Roth
Hi Marius, ich fühle mit dir 🙂 Und bekochen funktioniert wirklich (fast) immer am besten. Ist auch weniger anstrengend als endlose Diskussionen zu führen 🙂