Vor einigen Monaten haben Katrin und ich im beVegt-Podcast über gute Gewohnheiten für jeden Tag gesprochen – und dabei eine Gewohnheit völlig vergessen, die uns schon seit unserer Kindheit begleitet: Wir lesen für unser Leben gerne!
Gibt es etwas Schöneres, als es sich mit einem guten Buch im Lieblingssessel gemütlich zu machen und für eine gewisse Zeit in eine andere Welt einzutauchen? Bücher lassen uns durch die Zeit und in fremde Länder reisen, ohne dass wir dafür unsere Wohnung verlassen müssen. Sie geben uns die Möglichkeit, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen und etwas Neues zu lernen.
Bücher sind – kurz gesagt – einfach großartig.
Um unser „Versäumnis“ wieder gut zu machen, haben wir dem Lesen jetzt eine ganze Podcast-Folge gewidmet. Wir stellen dir insgesamt 16 Bücher vor, die einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen haben, weil sie uns die Augen geöffnet, uns zum umdenken gebracht oder etwas in uns angestoßen haben.
Glück, Gesundheit, Minimalismus und mehr – diese 16 Bücher sind uns besonders in Erinnerung geblieben
Das Leicht-Lauf-Programm (Ulrich Strunz)
Um die Jahrtausendwende war Ulrich Strunz als „Der Laufpapst“ bekannt. Auch wenn er in seinen Büchern eine etwas penetrante Selbstvermarktung betrieb und ich seine Einstellung zum Thema Ernährung und Nahrungsergänzung heute nicht mehr teilen kann – Das Leicht-Lauf-Programm* hat mich bei meinen ersten Laufschritten begleitet und wirklich motiviert.
Marathon Woman: Die Frau, die den Laufsport revolutionierte (Kathrine Switzer)
Kathrine Switzer war die erste Frau, die offiziell (d.h. mit einer Startnummer) an einem Marathonlauf teilnahm – nämlich am Boston Marathon im Jahr 1967. Dem damaligen Race Director Jock Semple passte das überhaupt nicht: er versuchte, Switzer aus dem Rennen zu nehmen, wurde aber von ihrem Freund (einem Ex-Footballspieler) mit einem Bodycheck von der Strecke befördert. Die Fotos von diesem Moment gingen um die Welt und schrieben Sportgeschichte.
In ihrem Buch Marathon Woman* erzählt Kathrine Switzer ihre inspirierende Geschichte.
Ultramarathon Man: Aus dem Leben eines 24-Stunden-Läufers (Dean Karnazes)
In Ultramarathon Man* erzählt Dean Karnazes, wie er zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten Ultraläufern der Welt wurde. Ich habe das Buch 2008 gelesen, und war total fasziniert von dieser extremen Randsportart, von der ich vorher fast noch gar nichts mitbekommen hatte.
„Ultramarathon Man“ hat damals die Lauflust ganz neu in mir entfacht, und natürlich hatte ich auch ein neues Ziel vor Augen: Einmal im Leben einen Ultra finishen (… und es ist nicht bei einem geblieben). Danke, Dean!
Ein Leben ohne Grenzen (Chrissie Wellington)
Im Sommer 2008 konnten wir beim Ironman Frankfurt hautnah miterleben, wie Chrissie Wellington nur um Sekunden an dem seit 1994 bestehenden Weltrekord von Paula Newby-Fraser vorbeischrammte. Allerdings bekam Chrissie davon bis nach dem Zieleinlauf überhaupt nichts mit, weil sie so sehr damit beschäftigt war, mit den Zuschauern zu feixen und sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht über ihren schon so gut wie sicheren Sieg zu freuen.
Ein Jahr später holte sie sich dann den Weltrekord, und ließ bis zu ihrem Rücktritt vom Leistungssport in 2012 noch viele weitere Siege und Bestleistungen folgen. Chrissies beeindruckende Karrierebilanz: 16 Ironman-Starts, 16 Siege. Ihre 8:18:13 Stunden bei der Challenge Roth 2011 sind bis heute unerreicht.
In Ein Leben ohne Grenzen* erzählt sie ihre Geschichte und lässt uns an ihrer positiven Lebenseinstellung teilhaben.
Der entzauberte Regenbogen: Wissenschaft, Aberglaube und die Kraft der Phantasie (Richard Dawkins)
Verliert ein Regenbogen an Schönheit und Faszination, wenn wir verstehen, wie er entsteht? Ganz im Gegenteil, meint Richard Dawkins, und liefert in Der entzauberte Regenbogen* ein leidenschaftliches Plädoyer für Wissenschaft und Vernunft ab. Dieses Buch hat meine Sicht auf die Welt grundlegend verändert und mich zu einem absoluten Dawkins-Fan gemacht.
Das egoistische Gen (Richard Dawkins)
Und noch eins von Dawkins: In seinem bekanntesten (und umstrittensten) Buch Das egoistische Gen* erklärt der Evolutionsbiologe, warum der Kampf ums „Überleben des Stärkeren“ in Wahrheit nicht zwischen Arten oder einzelnen Lebewesen, sondern zwischen winzigen, unscheinbaren Genen ausgetragen wird.
Dawkins spinnt die Evolutionstheorie von Charles Darwin weiter und zeigt, wie sich nicht nur körperliche Merkmale, sondern auch Eigenschaften wie Mitgefühl, Selbstlosigkeit und Egoismus auf unsere Gene zurückführen lassen. Ein absolut großartiges Buch, das fast auf jeder Seite neue Denkanstöße liefert.
Die Wissenschaftslüge: Wie uns Pseudo-Wissenschaftler das Leben schwer machen (Ben Goldacre)
In Die Wissenschaftslüge* nimmt sich Ben Goldacre die Scharlatane und Unternehmen vor, die uns mit pseudowissenschaftlichen Behauptungen ihre Heilmittelchen, Pulver und Cremes andrehen wollen. Er zeigt, wie wir sie entlarven und gute von schlechter Wissenschaft unterscheiden können.
(Achtung: Die deutsche Übersetzung soll ziemlich miserabel sein. Wenn du Englisch gut verstehst, dann greif lieber zum Original mit dem Titel „Bad Science“)
Tiere essen (Jonathan Safran Foer)
Tiere essen* von Jonathan Safran Foer war vielleicht nicht das einzige Buch, das uns im Sommer 2010 den Anstoß zu unserem veganen Selbstversuch gegeben hat. Aber es war ganz sicher das wichtigste.
Es ist deshalb so überzeugend, weil Foer eben nicht „einer von diesen Veganern“ ist, der „uns Normalen“ seine Weltsicht aufzwingen will. Nein, Foer war damals als Nicht-Veganer „einer von uns“, und deshalb haben wir uns auf seinen Bericht aus den Massenställen und Schlachthäusern dieser Welt eingelassen, statt uns (mal wieder) die Augen und Ohren zuzuhalten.
Wenn du offen bist und wissen willst, was an unserem Umgang mit „Nutz-“ und anderen Tieren so falsch ist, dann lies dieses Buch.
Die China-Studie (T. Colin Campbell)
„Tiere essen“ hat uns mit den unsäglichen Grausamkeiten vertraut gemacht, die wir Millionen Tieren jeden Tag antun. Und Die China-Study* von T. Colin Campbell hat uns gezeigt, dass wir keine tierischen Lebensmittel brauchen, um gesund zu sein – und dass sie ganz im Gegenteil sogar für viele der sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ mit verantwortlich sein könnten, die uns heute beschäftigen.
Auch wenn Campbells Buch in den letzten Jahren sicherlich zu Recht auch stark kritisiert wurde, bleibt es ein Buch, das meine Sicht auf „gesunde Ernährung“ grundlegend verändert hat.
You can buy Happiness – and it’s cheap (Tammy Strobel)
Mein Haus, mein Job, mein Auto: Bis 2004 lebte Tammy Strobel ein ganz normales, amerikanisches Leben. Dann stellte sie dieses Leben zusammen mit ihrem Mann komplett auf den Kopf, um aus einer finanziellen Krise herauszukommen.
Die beiden trennten sich nach und nach von einem Großteil ihres Hab und Guts, zogen schließlich sogar in ein „Tiny House“ und entdeckten in diesem Prozess, dass man die wirklich wichtigen Dinge im Leben weder mit Geld kaufen noch ins Regal stellen kann.
In You can buy Happiness – and it’s cheap* erzählt Tammy Strobel ihre Geschichte. Das Buch hat uns (neben anderen) den Anstoß gegeben, auch unser eigenes Leben einfacher und minimalistischer zu gestalten.
The simple Guide to a minimalist Life (Leo Babauta)
Den „Minimalismus-Floh“ hat uns aber nicht Tammy Strobel, sondern der Blogger Leo Babauta ins Ohr gesetzt. Leo schreibt auf seinem mega-erfolgreichen Blog zen habits über Veränderung, Gewohnheiten, Zufriedenheit und ein einfaches, bewusstes Leben.
Wir können dir alle seine Bücher ans Herz legen, aber wenn du speziell nach einer kompakten Einführung zum Thema „minimalistisch leben“ suchst, dann empfehlen wir dir das Buch The Simple Guide to a Minimalist Life*. Es enthält genau die richtige Dosis Theorie und viele praktische Tipps, mit denen du direkt starten kannst.
The Blue Zones (Dan Buettner)
Blue Zones sind Regionen auf der Welt, in denen überdurchschnittlich viele Hundertjährige leben. Der Author Dan Buettner hat diese Regionen zusammen mit einem Forscherteam besucht, um den Geheimnissen des langen Lebens auf die Spur zu kommen.
Die Ergebnisse halten zahlreiche Überraschungen bereit. Hättest du zum Beispiel gedacht, dass einige der Hundertjährigen ihr Leben lang eine Flasche Rotwein zum Mittagessen getrunken haben? Wenn du „gut altern“ möchtest, dann solltest du The Blue Zones* unbedingt lesen (oder dir unsere Podcast-Folge zum Buch anhören).
Wunder muss man selber machen (Sina Trinkwalder)
Als Geschäftsführerin ihrer eigenen Werbeagentur war Sina Trinkwalder beruflich und finanziell erfolgreich – und trotzdem unzufrieden.
Dann hatte sie irgendwann die verrückte Vision von einem Unternehmen, das faire, soziale und nachhaltige Textilien „made in Germany“ herstellt, und fing nochmal ganz von vorne an. Ohne die geringste Ahnung von der Textilindustrie, ohne jemals an einer Nähmaschine gesessen zu haben, aber mit dem Willen, ihren Traum gegen alle Widerstände Wirklichkeit werden zu lassen.
In Wunder muss man selber machen* erzählt sie die inspirierende Geschichte ihres Unternehmens manomama.
72 Tage in der Hölle: Wie ich den Absturz in den Anden übelebte (Nando Parrado und Vince Rause)
Auf dem Weg zu einem Freundschaftsspiel in Chile stürzt Nando Parrado 1972 mit seinen Teamkameraden in den peruanischen Anden ab. Gefangen auf einem eisigen Bergrücken und nur mit dünner Sommerbekleidung ausgestattet, erfahren die Überlebenden nach einigen Tagen übers Radio, dass die Suche nach ihnen eingestellt wurde.
Es folgt ein 72-tägiger Kampf gegen den Hunger und die Kälte, bis Parrado schließlich gemeinsam mit einem seiner Leidensgenossen den Weg aus dem Gebirge findet und Hilfe holen kann.
In „72 Tage in der Hölle„* erzählt Nando Parrado, wie er diese Zeit erlebt und überlebt hat, und welche Lehren er daraus für sein Leben gezogen hat. Es ist eines der packendsten und bewegendsten Bücher, die ich je gelesen habe.
Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst (Cheryl Strayed)
Mit 26 Jahren und ohne besondere Outdoor-Erfahrung bricht Cheryl Strayed Mitte der 1990er Jahre zu einem epischen „Selbstfindungstrip“ auf: In den folgenden Monaten legt sie 1.100 Meilen zu Fuß auf dem Pacific Crest Trail zurück, und erlebt in der Wildnis nicht nur eine Menge Abenteuer, sondern findet auch zu sich selbst zurück.
Die wunderbare Geschichte wurde 2014 mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle verfilmt, aber Der große Trip* ist auch dann noch lesenswert, wenn du den Film schon gesehen hast.
In die Wildnis: Allein nach Alaska (Jon Krakauer)
In In die Wildnis* rekonstruiert der Journalist Jon Krakauer die letzten Jahre des Lebens von Christopher McCandless. McCandless, der sich selbst „Alexander Supertramp“ nannte, hatte nach seinem Hochschulabschluss 1990 seine gesamten Ersparnisse gespendet und war seitdem als Vagabund und Aussteiger durch den Westen der USA gezogen.
Im April 1992 trampte er nach Alaska, um dort einige Monate alleine in der Wildnis zu verbringen, geriet aber in Schwierigkeiten und starb schließlich an Unterernährung oder einer Vergiftung. Eine wirklich bewegende und inspirierende Geschichte über die Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung.
Unser Sponsor: KoRo
Diese Folge des beVegt-Podcast wird dir präsentiert von KoRo. Auf korodrogerie.de findest du eine riesige Auswahl an Trockenfrüchten, Nüssen, Snacks und noch viel mehr.
Wenn du genauso auf Nussmuse stehst wie wir, und dir mal etwas ganz besonderes gönnen möchtest – wie wäre es dann zum Beispiel mit dem edlen Pistazienmus im großen 500-Gramm-Glas (perfekt zum Löffeln ;-))? Das Pistazienmus eignet sich natürlich auch perfekt als Geschenk, und wenn du den Code bevegt beim Bezahlen eingibst, dann bekommst du nochmal 5% Rabatt auf deine gesamte Bestellung.
Links und Infos zur Show:
- beVegt-Podcast 041 – Wie man 100 Jahre alt wird
- beVegt-Podcast 077 – Warum es sich lohnt, minimalistischer zu leben (und wie du damit starten kannst)
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Homeveganer
Danke für die Tipps, da habe ich mir doch gleich mal was davon auf meine Merkliste gesetzt 👍
Daniel Roth
Sehr gerne und viel Spaß beim Lesen 🙂
Daniel
Danke für die Tipps. Ein Buch was mich ich irgendwie beeindruckt war „Vom Junkie zum Iron Man“.
Daniel Roth
Das haben wir auch gelesen und fanden es richtig gut. Vor allem den ersten Teil, in dem er seinen Weg in und aus dem Drogensumpf beschreibt.
Domic
Meine „Möchte-ich-noch-Lesen“-Liste ist gerade um einige Titel gewachsen, sehr schöne Folge! Wobei mich persönlich ja durchaus auch Eure „Fiction“-Liste interessieren würde, sprich, welche Nicht-Sachbücher Ihr gelesen habt und empfehlen könnt. Vielleicht kann man die an anderer Stelle angucken? Goodreads-Account oder so?
Daniel Roth
Hey Dominic, danke für das Lob! Vielleicht machen wir das mit der Fiction-Liste in einer zukünftigen Folge mal. Einen Goodreads-Account haben wir leider nicht. Wenn ich mich jetzt ganz spontan auf ein Buch festlegen sollte, das mir das größte Lesevergnügen verschafft hat, dann würde ich sagen: „The Stand“ von Stephen King 🙂
Frank
zu dem Buch „Die China Studie“ und dem Thema, welche Krankheiten sich mit einer gesunden Ernährung verhindern oder heilen lassen, kann ich noch sehr die Bücher „How not to die“, Gabel statt Skalpell“ und „Food Pharmacy“ empfehlen.
In diesem Zusammenhang vielen Dank für die Bereitstellung der vielen veganen Rezepte.
Daniel Roth
Danke für die zusätzlichen Buchtipps Frank!
Chris
Zu „Into the Wild“/In die Wildnis: Bitte auch den großartigen Film von Sean Penn ansehen und vor allem den genialen Soundtrack von Eddie Vedder anhören! Das sind mit die besten und passendsten Filmsongs, die ich kenne.
Daniel Roth
Ja, der Film ist auch klasse. Am besten das Buch lesen UND den Film schauen 🙂
Leonie
Vielen Dank für diesen Beitrag! Da ich erst nicht wusste, dass ihr die Bücher verlinkt, hab ich die ganze Zeit mit Stift und Zettel dagesessen und mitgeschrieben:-) Ganze 7 Bücher sind jetzt auf meine Liste gewandert, ein paar der vorgestellten (China Study, Tiere essen) kannte ich schon. Die Minimalismus-Bücher klingen alle spannend und man konnte beim Zuhören richtig merken, wie ihr in dem Thema aufgeht:-) Gerade bestellt habe ich mir „Wunder muss man selbst machen“ – das klingt richtig inspirierend und passt gerade sehr gut, da ich beruflich im Umbruch bin. Danke für die Podcasts und all die Arbeit, die ihr euch macht. Es ist immer eine Freude, euch zuzuhören!
Manuela
Katrin Schäfer
Liebe Leonie,
wir verlinken doch immer alles, worüber wir sprechen 😉
Viel Spaß beim Lesen und viele Grüße
Katrin
Thomas
Hi ihr beiden, sehr interessante Buch Auswahl 🙂
Zu „Into the wild“: Chris‘ Schwester Carine hat 2014 ‚Wild Truth‘ veröffentlicht In diesem Buch schildert sie die wahren Hintergründe, die Chris zu seinem Bruch mit ihren Eltern bewegt haben und warum Sie nicht wollte, dass diese im Buch von Jon Krakauer und im Film von Sean Penn dargestellt werden. Das Buch wirft nochmal ein anderes Licht auf die Geschichte. Auf jeden Fall auch lesenswert.
Katrin Schäfer
Hallo Thomas,
vielen Dank, das Buch von Chris Schwester kannten wir noch nicht, kommt direkt mal auf die Wunschliste!
Viele Grüße
Katrin