Ich habe eine Art Hassliebe zu Neujahrsvorsätzen.
Auf der einen Seite finde ich sie dämlich, weil man ja eigentlich keinen bestimmten Anlass wie den Jahreswechsel dazu braucht, um sich Veränderungen vorzunehmen. Mal ganz abgesehen davon, dass viele Menschen ihre Neujahrsvorsätze schon nach wenigen Tagen (oder im besten Fall Wochen) wieder vergessen haben.
Auf der anderen Seite muss ich mir eingestehen, dass der Jahreswechsel eben doch kein Moment wie jeder andere ist – jedenfalls fühlt er sich für mich schon irgendwie besonders an. Es liegt so ein Hauch von Neuanfang, Aufbruch und Hoffnung in der Luft.
Und auch wenn natürlich immer genau heute der beste Tag ist, um neu anzufangen oder aufzubrechen oder Hoffnung zu schöpfen, spricht ja nichts dagegen, dieses besondere Gefühl am 1. Januar für sich zu nutzen, oder?
40% der Deutschen formulieren Neujahrsvorsätze
Wie ist das bei dir? Hast du dir auch schon mal Vorsätze fürs neue Jahr formuliert? Dann bist du in guter Gesellschaft. Dieser Umfrage zufolge tun das etwa 40 Prozent der Deutschen.
Die Top-5 der Neujahrsvorsätze sind demnach:
- Stress vermeiden oder abbauen
- Mehr Zeit für Familie/Freunde
- Mehr bewegen/Sport
- Mehr Zeit für sich selbst
- Gesünder ernähren
Das liest sich wie eine komprimierte Version unserer Grundbedürfnisse als Menschen: körperliche und geistige Gesundheit, Freiheit und erfüllende zwischenmenschliche Beziehungen.
Vorsätze als Richtlinien fürs Denken und Handeln
Auch für mich sind all diese Dinge natürlich wichtig, wobei ich bei einigen schon (viel) weiter bin als bei anderen. Ich muss mir zum Beispiel nicht vornehmen, mich gesünder zu ernähren oder mehr Sport zu treiben, weil ich da schon an einem Punkt bin, an dem ich mich sehr wohl fühle.
Bei meinen persönlichen Vorsätzen für dieses Jahr (und darüber hinaus) habe ich deshalb andere Schwerpunkte gesetzt. Ich möchte sie in diesem Beitrag gerne mit dir teilen – vielleicht findest du ja noch die ein oder andere Inspiration für dich!
Die Vorsätze sehe ich als Richtlinien, an denen ich mich in meinem Denken und Handeln orientieren möchte, um ein zufriedenerer Mensch zu werden, und ja – vielleicht auch einen kleinen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten.
#1 Mehr lächeln
Lächeln tut gut und macht glücklich. Das weiß eigentlich jeder, und trotzdem laufen wir die meiste Zeit mit einem eher mürrischen Gesichtsausdruck herum. Ich nehme mir deshalb vor, ab sofort häufiger zu lächeln.
Besonders faszinierend finde ich, dass Lächeln sowohl auf uns selbst, als auch auf andere positiv wirkt.
Wenn wir auf eine bestimmte Situation mit einem Lächeln reagieren, dann verändern wir dadurch unsere Perspektive und somit auch unsere Wahrnehmung dieser Situation. Die frühere Ironman-Weltmeisterin Chrissie Wellington war zum Beispiel bekannt dafür, dass sie auch während der enormen Anstrengung eines Wettkampfs am Limit meistens ein Lächeln auf den Lippen hatte – und es ist gut möglich, dass diese Angewohnheit ihr dabei geholfen hat, die Anstrengung und Schmerzen besser zu ertragen.
Diese Vermutung wird von einem Experiment untermauert, von dem Alex Hutchinson in seinem Buch Endure* berichtet. Dabei wurden Radfahrern während eines Ergometertests in regelmäßigen Abständen Bilder von glücklichen oder traurigen Gesichtern gezeigt (die Bilder waren jeweils für 16 Millisekunden sichtbar, so dass die Sportler sie nur unbewusst wahrnehmen konnten). Die Fahrer, die die glücklichen Gesichter gesehen hatten, hielten im Schnitt 3 Minuten länger durch und empfanden die Anstrengung dabei als weniger intensiv.
Das waren jetzt zwei Beispiele aus dem Sport, aber ich bin mir sicher, dass sie sich auch auf andere Lebensbereiche und Situationen übertragen lassen.
Und schließlich ist Lächeln ansteckend. Wenn uns jemand anlächelt, dann lächeln wir oft unwillkürlich zurück. Wir können gar nicht anders! Auf diese Weise verdoppeln wir den positiven Effekt des Lächelns, und profitieren selbst gleich doppelt davon – schließlich wird unser jetzt lächelndes Gegenüber wahrscheinlich offener, herzlicher und hilfsbereiter mit uns umgehen.
Ein positiver Kreislauf, den ich so oft wie möglich in Gang setzen will.
#2 Mehr Gelassenheit
Das ist eine große Baustelle für mich. Ich nehme mir Dinge oft zu sehr zu Herzen und beschäftige mich gedanklich viel zu lange mit ihnen. Das kostet mich (emotionale) Kraft und hält mich auf. Deshalb möchte ich daran arbeiten, gelassener zu werden.
Eine Methode, um mehr Gelassenheit zu erreichen, ist die Meditation. Ich habe mir schon oft vorgenommen, regelmäßig zu meditieren, aber bislang hatte ich noch keinen Erfolg damit. Für mich war Meditation immer eine Technik, um zur Ruhe zu kommen, Stress abzubauen und dem Lärm des Alltags wenigstens für kurze Zeit zu entfliehen.
Nun habe ich aber zwei Bücher über die Meditation gelesen (Die Kunst des Lebens* von William Hart und Waking Up* von Sam Harris), und festgestellt, dass es dabei um viel mehr geht: Indem man den Fluss der eigenen Gedanken und Empfindungen beobachtet, soll sich irgendwann das Gefühl des “Selbst” auflösen – und damit gibt es nichts mehr, was auf die positiven und negativen Dinge reagieren könnte, die uns das Leben vor die Füße wirft.
Das wäre dann sozusagen der ultimative Zustand der Gelassenheit.
Je mehr ich darüber lese, desto weniger esoterisch kommt mir das Ganze vor. Es fasziniert mich jedenfalls, und ich hatte noch nie so viel Lust aufs Meditieren wie jetzt.
#3 Mehr Mitgefühl und Empathie
Apropos Gelassenheit: Die würde uns auch im Umgang miteinander gut tun. Wenn ich mir die Nachrichten anschaue oder durch Facebook-Diskussionen scrolle bekomme ich regelmäßig Kopfschmerzen. Oft reden wir nicht wirklich miteinander, sondern schreien uns bloß gegenseitig unsere jeweilige Meinung an den Kopf. Ich bin da keine Ausnahme (obwohl ich mich inzwischen kaum noch in Online-Diskussionen einmische).
Es fällt uns irgendwie wahnsinnig schwer, mit Andersdenkenden zu kommunizieren. Ich werde dabei das Gefühl nicht los, dass der Kern des Problems in unserer mangelnden Empathie liegt – wir schaffen es nicht (oder denken überhaupt nicht daran), uns in unser Gegenüber einzufühlen und seinen bzw. ihren Standpunkt einzunehmen, um besser zu verstehen, warum er/sie eine bestimmte Meinung vertritt.
Ich möchte in dieser Hinsicht an mir arbeiten und mehr Mitgefühl und Empathie gegenüber anderen Menschen aufbringen, um besser mit ihnen kommunizieren zu können.
#4 Beziehungen und Freundschaften pflegen
Ich kann mich zum Glück nicht über zu wenig soziale Kontakte beschweren – ich habe eine tolle Familie und einen großen Bekannten- und Freundeskreis mit wunderbaren Menschen.
Es ist in den letzten Jahren aber oft vorgekommen, dass ich (alte und neue) Freundschaften vernachlässigt habe. Zum einen liegt das daran, dass ich mich als eher introvertiert bezeichnen würde und kein Problem damit habe, alleine zu sein und mich mit mir selbst zu beschäftigen.
Zum anderen habe ich oft das Gefühl, mich zwischen Zeit mit Freunden und meiner Arbeit entscheiden zu müssen. Und da einem als Selbstständiger immer ein bisschen die Angst vor der Pleite im Nacken sitzt, ist diese Entscheidung meistens zu Gunsten der Arbeit ausgefallen. Das möchte ich in Zukunft gerne (häufiger) ändern.
#5 Mutiger sein
Hand aufs Herz: Das Leben kann einem ganz schön Angst machen. Wir müssen unseren Lebensunterhalt verdienen, wollen gemocht werden und die Erwartungen erfüllen, die andere und wir selbst an uns stellen. Und dann sind da noch die vielen kleineren und größeren Herausforderungen des Alltags. Manchmal möchte man sich doch einfach nur verkriechen, oder?
Ich bin in dieser Hinsicht in den letzten Jahren schon weit gekommen. Ich stehe offen für meine Überzeugungen ein und setze mich als Blogger “berufsmäßig” immer wieder dem Urteil anderer Menschen aus.
Aber ich will, dass die Angst so komplett wie möglich aus meinem Leben verschwindet (weil sie sich nicht gut anfühlt), und dass ich immer den Mut habe, das zu tun, was ich für richtig halte. “Mutiger sein” ist natürlich ein recht schwammig formulierter Vorsatz, aber ich denke und hoffe, dass mir die Meditation (siehe oben) dabei helfen kann, diesem Ziel etwas näher zu kommen.
#6 Weniger konsumieren, mehr erschaffen
Das ist eines meiner Lieblingsthemen, und ich habe sogar schon mal einen Beitrag darüber geschrieben. Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass es uns glücklich und zufrieden macht, wenn wir kreativ werden und etwas erschaffen.
Ich habe dabei ein ziemlich weit gefasstes Verständnis von “erschaffen” – man kann natürlich schreiben, musizieren, malen, fotografieren, designen, etwas basteln oder bauen. Aber man erschafft auch etwas, wenn man eine neue Fähigkeit erlernt oder Sport treibt (in diesem Fall “erschafft” man eben einen fitteren, gesünderen Körper).
Das Gegenteil von (aktiver) Kreativität ist (passiver) Konsum. Es ist gar nicht schlimm, sich auch mal einfach nur berieseln zu lassen – wir können und müssen ja nicht immer nur im “Macher-Modus” sein. Aber es kommt auf ein gutes Gleichgewicht zwischen Erschaffen und Konsumieren an, und bei vielen Menschen schlägt die Waage deutlich in Richtung des Konsums aus.
Ich bin in diesem Punkt schon sehr zufrieden mit mir, und es ist eine Richtlinie, an der ich mich auch weiterhin orientieren möchte.
#7 Weniger Nachrichten und Social Media
Ich habe mir schon letztes Jahr vorgenommen, weniger Nachrichten zu schauen bzw. zu lesen, weil ich der Meinung bin, dass mir die “tagesaktuellen” Nachrichten keinen Nutzen bringen und sogar eher schaden.
Die Mehrzahl der Nachrichten ist schlecht, und ich muss sie einfach so hinnehmen, ohne irgendwie sinnvoll auf sie reagieren zu können. Sie verursachen deshalb in der Regel Angst und ein Gefühl der Ohnmacht.
Das Problem der sozialen Netzwerke wie Facebook und Co. ist etwas anders: Hier sehen wir zwar dank der Algorithmen eher Dinge und Meinungen, mit denen wir uns wohlfühlen, weil sie zu unserem eigenen Weltbild und unseren Überzeugungen passen. Aber diese “geschönte” Version der Realität blendet uns natürlich und verhindert oft den Blick über den Tellerrand.
Außerdem zeigen wir auf Facebook meistens nur unsere Schokoladenseite, und sehen die Schokoladenseiten der anderen. Das kann zu Minderwertigkeitsgefühlen führen, und erzeugt einen Druck, bei diesem Wettrennen um das (scheinbar) perfekte Leben mithalten zu müssen.
Ich nehme mir deshalb weiterhin vor, weniger Zeit auf Nachrichtenseiten und in sozialen Netzwerken zu verbringen, und dafür mehr Zeit in Real-Life-Freundschaften und meine Kreativität zu investieren.
Wenn du dich für dieses Thema interessierst, kann ich dir auch unsere Podcastfolge mit Jan Rein empfehlen, der im letzten Jahr komplett auf Facebook, Instagram und Co. verzichtet hat.
#8 Mehr lernen
Auf Nachrichten- und Social-Media-Diät zu gehen bedeutet natürlich nicht, sich komplett von jeglichem Input abzuschotten. Es geht ja bloß um die Art des Inputs. Alles, was mir hilft und mich weiterbringt, ist erlaubt und willkommen!
Ich nehme mir deshalb vor, auch in diesem Jahr wieder etwas Neues zu lernen und neue Fähigkeiten zu entwickeln, mit denen ich mir selbst und/oder anderen helfen kann.
Ein großes Projekt ist sicherlich die oben bereits erwähnte Meditation. Außerdem möchte ich gerne Programmieren lernen und mir ein Grundwissen in Javascript und PHP aneignen.
#9 Immer mein Bestes geben
Das ist eine Richtlinie, der ich schon seit Jahren folge, und die ich dir unbedingt ans Herz legen möchte.
Gerade unter Hobbysportlern (aber nicht nur da) gibt es die Tendenz, den eigenen Erfolg immer nur am Erreichen neuer Bestleistungen festzumachen. Das funktioniert am Anfang auch meistens sehr gut, weil man da ja noch viel Luft nach oben hat. Die Leistungskurve zeigt stetig nach oben und das motiviert natürlich ungemein.
Irgendwann erreicht man aber unweigerlich ein Plateau, ab dem es nicht mehr weiter bergauf und vielleicht sogar wieder bergab geht. Wenn du nur durch immer neue Bestleistungen Glück und Zufriedenheit verspüren kannst, dann hast du jetzt ein Problem.
Ich versuche deshalb, meinen Erfolg daran zu messen, ob ich an Tag X (oder bei Projekt Y) mein Bestes gegeben habe. Das habe ich ja immer selbst in der Hand – keine Krankheitspause, keine Magenverstimmung und kein schlechtes Wetter kann mir da einen Strich durch die Rechnung machen.
Mir gelingt das natürlich noch nicht immer so gut, wie ich es mir wünsche. Aber deshalb steht dieser Punkt ja nach wie vor auf meiner Liste 🙂
#10 Mehr Fokus
Mehr Fokus bedeutet für mich zum einen, den Dingen, die ich tue, meine volle Aufmerksamkeit zu widmen. Oder umgekehrt ausgedrückt: Ich möchte nichts nur beiläufig und halbherzig machen. Dann könnte ich es ja auch gleich sein lassen.
Zum anderen bedeutet es für mich, herauszufinden, welche Dinge mir wirklich wichtig sind, und mich darauf zu konzentrieren. Es ist einer der zentralen Gedanken der minimalistischen Philosophie, die mich schon seit einigen Jahren begleitet und sehr viel Gutes in mein Leben gebracht hat.
Es gibt dabei kein Ziel, das man irgendwann erreichen könnte, sondern es geht um den Weg. Und weil dieser Weg nie endet, steht er auch in diesem Jahr wieder als Erinnerung an mich selbst auf meiner Liste.
Sandra
Hallo Daniel!
Ich empfehle dir ein 10 tägiges Vipassana Seminar zu machen. Fokus, Liebe zu sich und anderen, Gelassenheit ja wahrscheinlich deine ganze Liste wird sich so einfach ergeben.
Infos findest du auf http://www.dhamma.org
… 10 Tage schweigen, um 4 Uhr Morgens geweckt werden, dann ca 8h Meditieren täglich, vegan bekocht werden und das alles auf Spendenbasis am Ende des Kurses…
Übers Meditieren kann man viel lesen und auch gut verstehen, Wirkung hat es jedoch nur wenn man es tatsächlich macht! 🙂
Liebe Grüsse
Simone
Liebe Sandra, lieber Daniel,
da kann ich Sandra aus eigener Erfahrung nur zustimmen. Das 10-Tages-Retreat lohnt sich! Es ist ein wunderbarer Einstieg in die Meditationspraxis. Aber es ist auch ein anstrengender Weg, den man täglich üben/praktizieren „sollte“. Mein Bahnticket für Triebel im Mai habe ich schon gebucht ;-), denn, @Daniel, deine Vorsätze sind auch meine 🙂 und wie Sandra schon sagt: sie ergeben sich von selbst, wenn man in der Praxis bleibt.
Liebe Grüße
Simone
Daniel Roth
Hey ihr beiden, vielen Dank für den Tipp! Ich bin natürlich auch schon auf die Seminare in Triebel gestoßen und würde sehr gerne noch in diesem Jahr an einem teilnehmen. Jetzt muss ich bloß noch schauen, wo ich mal 10 Tage am Stück freischaufeln kann 🙂 Aber das wird sich schon finden.
Und richtig: Lesen reicht nicht, man muss es machen. Gilt ja nicht nur fürs Meditieren. Für mich sind Bücher aber oft schon ein erster Zugang zu etwas Neuem, Unbekanntem gewesen, und so auch diesmal. Jetzt kommt der nächste Schritt.
Christine
Ich finde diese Liste „einschüchternd“lang und wenn Du nur einen Teil davon dauerhaft in Dein Leben integrieren kannst, dann würde es mich für Dich freuen.
Gerade den Punkt, bei dem es darum geht Freundschaften öfter zu pflegen, stelle ich mir für jemanden der eher introvertiert und mit sich selber zufrieden ist, sehr schwierig vor. Interessant ist es sich, allgemein betrachtet, zu fragen, ob man das wirklich möchte oder ob einem dieser Vorsatz mehr negativen Stress macht.
Am Besten gefällt mir der Gedanke öfter zu Lächeln 😃. Ich lache und lächel sehr gern und finde Krähenfüße wunderbar!
Ich habe keine konkreten Vorsätze für das Jahr. Zur Zeit bin ich mit mir anscheinend im Reinen. Dann wäre der Vorsatz schlauerweise das Gefühl warmzuhalten.
Schöne Wintertage wünsche ich aus dem warmen verregneten Norden.
Daniel Roth
Hallo Tine, mich schüchtert die Liste nicht ein – im Gegenteil, sie motiviert mich 🙂 Vielleicht hätte ich es aber noch besser erklären können: Es sind ja überwiegend Dinge, die ich schon mehr oder weniger gut umsetze. Ich fange also fast nirgendwo bei Null an. Ich sehe die Punkte deshalb auch weniger als „Vorsätze“, sondern eher als Lebensregeln, an denen ich mich orientieren möchte, die sich schon länger in mir geformt und die ich jetzt mal aufs virtuelle Papier gebracht habe.
Deine Anmerkung zum Thema Freundschaften/Introvertiertheit ist sehr gut – darüber werde ich mal nachdenken. Und es freut mich natürlich, dass du so mit dir im Reinen bist. Ich wünsche dir, dass sich daran auch in 2019 nichts ändert! 🙂
Eva Weiß
Hallo Daniel,
Deine Vorsätze mehr zu lachen /lächeln und mehr Gelassenheit zu üben würden mir auch sehr gut tun.
Danke für den Buchtipp zur Meditation. Vielleicht kann das mir helfen nicht ständig an die Decke zu gehen. Ich ärgere mich immer wieder das ich so reizbar bin – aber das löst die Aggression nicht.
Deshalb ein ganz großes Dankeschön für deine Offenheit und deinen Tipp.
Herzliche Grüße, Eva
Daniel Roth
Hallo Eva, sehr gerne – lass uns dieses Jahr einfach gemeinsam daran arbeiten 🙂
Caroline
Hi Daniel,
das sind wirklich ganz wundervolle & inspirierende Vorsätze, vielen Dank fürs Teilen mit der Community!
Anmerkungen bzw. Tipps:
#1 Mehr lächeln: Ich kenne dich gar nicht anders als lächelnd!? 😉 Jedenfalls habe ich mir das seit meinem längeren Aufenthalt in SOA auch angeeignet. Mir ist aufgefallen, dass die Menschen dort extrem viel lächeln und das hat mir einfach ein sehr gutes, zufriedenes Gefühl gegeben. Vielen in meinem Umfeld ist das seitdem auch schon aufgefallen und mir wurde nachgesagt, dass ich immer ein Lächeln auf den Lippen hätte, was sehr angenehm wäre. Im beruflichen Kontext habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass ich als nicht kongruent wahrgenommen wurde. Das Feedback, das ich erhielt, war, dass meine Mimik nicht zu dem passen würde, was ich in dem Moment inhaltlich ausspreche. Ich habe mein lächelndes Wesen bis dahin eher mit meiner freundlichen und offenen Art verbunden (eher „einladend“) und es auch in diesem Sinne ganz unbewusst eingesetzt. Etwas zu „überlächeln“, war nie meine Absicht. Das hat mich zum Nachdenken angeregt und ein wenig zurückgeworfen.
#5 Mutiger sein: Mein Mantra/meine Affirmation diesbzgl. lautet „Sei mutig. Auch wenn du es nicht bist, täusche es vor. Niemand erkennt den Unterschied.“ Das ist eine von 50 Erkenntnissen eines 80-jährigen, die ich vor langem Mal im Internet gefunden habe. Das sage ich mir immer wieder, in allen denkbaren (Entscheidungs)Situationen 😉
#7 Weniger Nachrichten und Social Media: Ich habe mir angewöhnt, wenn überhaupt „good news“ zu lesen, insbesondere dann, wenn ich mal wieder die gesamte Welt hinterfrage und an ihr zweifle. Einfach mal im App Store suchen oder bei Ecosia eingeben.
Bis bald und viele Grüße aus Berlin,
Caroline
Daniel Roth
Hi Caro, danke für die Rückmeldung! Ich freue mich natürlich, dass du mich nur lächelnd kennst 🙂 Ich möchte noch häufiger „innerlich“ Lächeln, wenn du verstehst, was ich meine. Und lass dir das Lächeln nicht madig machen. Ich denke, dass ein Lächeln immer hilft – auch wenn man schwierige Themen bespricht oder Kritik übt. Es hat ja auch Auswirkungen auf einen selbst, also wie man diese Dinge vermittelt.
Dein Mantra gefällt mir – so ein bisschen „fake it till you make it“ 🙂
Liebe Grüße in die Hauptstadt!
Michaela
Hallo Daniel,
Deine Vorsätze klingen gut. Ich wünsche Dir viel Erfolg. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit weniger Vorsätzen besser fahre. Das bedeutet für mich zwei, drei Vorsätze konsequent umsetzen als mich bei zehn zu überfordern. Meditation ist ein großes Thema. Freue mich, wenn wir mal darüber diskutieren können. Danke für die Buchtipps!
Liebe Grüße aus Darmstadt
Michaela
Daniel Roth
Hallo Michaela, du hast natürlich vollkommen Recht, wenn du lieber weniger Vorsätze in Angriff nimmst. Ich habe es weiter oben schonmal erklärt, weil nicht nur du es angesprochen hast: Für mich sind das weniger Vorsätze als vielmehr „Lebensregeln“, nach denen ich mich schon länger zu richten versuche, und die ich nun einmal in Worte gefasst habe. Ich fange da also nicht überall bei Null an, und somit habe ich auch keine Angst, mich damit zu überfordern 🙂 Und ich würde mich freuen, wenn du bei Gelegenheit über deine Erfahrungen bezüglich Meditation berichtest!
Sefer
Super Beitrag!
Oli
Schöne Liste 🙂
Nachrichten konsumiere ich auch schon bestimmt ein Jahr nicht mehr, außer mir läuft eine über den Weg, aber ich suche sie nicht aktiv auf. Zu den Punkten, die du dazu angeführt hast, ließe sich noch ergänzen, dass sie einfach ein verzerrtes Bild der Welt zeichnen, weil sie immer ausgewählt sind und heute mehr denn je nicht auf Relevanz sondern auf „Klickbarkeit“ selektiert sind. Man muss eigentlich das Bild haben, dass alles überall schlecht ist und die Welt kurz vorm Kollaps steht. Das Ende ist nahe. 🙂
Und ja, die liebe Relevanz, über diese uns beigebrachte „Man muss doch wissen, was in der Welt passiert“-Mentalität, muss man erstmal hinweg kommen, um neu sortieren zu können. Tatsächlich wäre es für mich in gar keine Weise relevant gewesen, wenn ich nichts von der letzten amerikanische Präsidentenwahl und allem anhängenden Klimbim mitbekommen hätte.
Und zum Programmieren: schön, schön, das schult ja auch das abstrakte Denken und Fokussieren, vielleicht hilft es am Ende sogar beim Laufen 🙂
Daniel Roth
Danke für die Rückmeldung Oli! Und falls ich irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Programmieren und dem Laufen erkennen kann, dann schreib ich ein Buch darüber – versprochen :-p
Katharina
Hallo Daniel,
danke für die ausführliche Beschreibung. Mir ist dabei aufgefallen, dass ich auf jeden Fall den Punkt des sich auf eine Sache Konzentrierens bzw. wie du es schreibst „Mehr Fokus“ dringend nötig habe. Das fängt beim Essen an (wenn ich alleine esse, will ich immer noch was „dazu“ haben, lesen, fernsehen o.ä. und ich weiß, dass das für mich nicht gesund ist), geht über Schnell-Lesen – d.h. überfliegen von Texten, die es auch durchaus wert wären, genauer gelesen zu werden, bis hin Kochen und gleichzeitig aufzuräumen u.ä.
Herzliche Grüße
Katharina
Daniel Roth
Hallo Katharina, ich denke damit bist du (bzw. sind wir) nicht allein. Ich freue mich jedenfalls, wenn ich dir damit einen Anstoß geben konnte – lass uns dieses Jahr gemeinsam daran arbeiten, fokussierter und achtsamer zu werden!
Simone Petrischak
Lieber Daniel,
vielen Dank fürs Teilen dieser schönen und inspirierenden Vorsätze, bei denen ich mich nur anschließen kann! Ich denke diese kann man gut als Richtlinien für sein Leben nehmen. Dass du der Meditation noch eine Chance geben willst, finde ich super! Wenn du tägliche Meditation ganz oben auf deine Prioritätenliste setzt, ergeben sich wahrscheinlich viele der anderen Vorsätze von selbst.
Ich habe im letzten Jahr Transzendentale Meditation (TM), eine besonders einfache und wirkungsvolle Meditationstechnik (https://meditation.de/) gelernt, und es war eine meiner besten Entscheidungen. Schon nach einigen Wochen habe ich mich nicht nur viel ausgeglichener, glücklicher und selbstbewusster gefühlt, sondern habe diese Rückmeldung auch von Anderen bekommen. Außerdem schlafe ich besser, bin klarer im Kopf etc. Leider sind die Kurse ziemlich teuer, so dass man das abwägen muss. Aber für mich hat sich die Investition auf jeden Fall gelohnt.
Egal für welche Meditationstechnik du dich entscheidest – du wirst definitiv positive Veränderungen bemerken, wenn du regelmäßig (täglich) meditierst!
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen deiner Vorsätze!
Bis bald und viele Grüße
Simone
Daniel Roth
Danke für das Feedback und den Tipp Simone! Das ist ja schön (und spannend!), dass du so viele positive Effekte durch die Meditation erfahren hast. Ich denke inzwischen auch, dass die Meditation eine „Schlüsselgewohnheit“ sein könnte, die sich auf viele meiner anderen Vorsätze auswirken könnte.
Ella
Bzgl. der Nachrichten kann ich dir nur zustimmen! Was soll auch der Mist?! Wobei die russischen noch schlimmer sind m.M.n.: instant-Kopfschmerzen und -Würgereiz.
Ich denke, es ist an der Zeit, Nachrichtensendungen mal zu revolutionieren!!
meine persönlichen good-feel-news, die inspirieren, hole ich mir vom tbd*-Newsletter oder manchmal von Mode-Zeitschriften 😛 Kein Witz! Alle Male besser als die pseudo-wichtigen „topaktuellen“ Nachrichten..
Daniel Roth
Ein Glück, dass ich kein Russisch verstehe 🙂 Das Problem mit den negativen Nachrichten ist halt, dass sie einen Nerv treffen und Aufmerksamkeit erregen – das hat wahrscheinlich auch evolutionäre Gründe. Eine Gute-Nachrichten-Quote in Tagesschau und Co. wäre aber tatsächlich mal ein interessantes Experiment. Du machst es meiner Meinung nach jedenfalls richtig mit den feel-good-news.
Lisi
Hi, viele der Vorsätze finde ich inspirierend – andere eher bedenklich. Wenn zu viele Menschen in Deutschland, gerade die gebildeten, nur auf ihr eigenes Weiterkommen schauen und sich völlig ins Private zurückziehen, hätten gefährliche Strömungen wohl ein leichtes Spiel. Und eine bessere Welt kann meines Erachtens auch nur erreicht werden, wenn die Länder des globalen Nordens ordentlich an ihre Privilegien gehen – und auch dazu braucht es eine kritische Öffentlichkeit.
Daniela
Genau das habe ich auch gedacht.
Andererseits muss man die Welt ja nicht gleich komplett ignorieren wenn man nicht alle fünf Minuten in den Newsfeed schaut und sich fürchterlich aufregt.
Ich habe den Punkt als Anregung genommen mich mehr auf die längeren Berichte zu konzentrieren die Themen ausleuchten anstatt jede Kurzmeldung mitzunehmen.
Ansonsten wünsche ich viel Erfolg mit der Liste, schreib doch im Dezember mal wie es gelaufen ist.
Daniel Roth
Hallo Lisi, ich weiß gar nicht so genau, wo du den „Rückzug ins Private“ aus meinen Vorsätzen herausliest. Geht es um den Vorsatz, weniger Nachrichten und Social Media zu konsumieren? Ich hatte beim Klicken und Scrollen durch Spiegel Online und Facebook jedenfalls noch nie das Gefühl, grade etwas Bedeutsames zur Gesellschaft beizusteuern oder gar die Welt zu verändern 🙂
Ich denke, eher das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen uns von den Nachrichten und Ablenkungen der sozialen Medien einlullen und einschüchtern. Sie rauben uns Zeit, die wir anders besser und konstruktiver hätten einsetzen können.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Online-Diskussionen überhaupt etwas bringen. Die Menschen lassen sich einfach nicht gerne von ihrer Meinung abbringen. Und wenn sie merken, dass am Standpunkt des anderen vielleicht doch etwas dran ist, dann klinken sie sich oft lieber aus, statt sich mit der schmerzhaften Möglichkeit auseinanderzusetzen, falsch gelegen zu haben.
Ich habe keinesfalls vor, mich nicht mehr für die Dinge einzusetzen, die ich für richtig halte. Siehe z.B. die Vorsätze „erschaffen statt konsumieren“ und „mutiger sein“. Und wenn ich es dann noch schaffe, empathischer und gelassener zu werden (siehe #2 und #3), dürfte das meine Erfolgschancen beim Überzeugen und Einfluss nehmen nur noch weiter steigern.
Du musst dir also keine Sorgen machen, dass ich jetzt zum Biedermeier werde 🙂
Ella
Lieber Daniel,
super, dass du den Punkt nochmal so schön erörtert hast!
Ich hatte da leider nicht die Muße zu..
Und voila, schon haben wir doch eine tolle Online-Diskussion mit dir in einer moderierenden Funktion. Verschiedene Perspektiven und Argumente werden angeführt und bringen Leser vielleicht zum Nachdenken.. die Reaktion muss sich ja nicht sofort abzeichnen. Was du beschrieben hast, ist sicher oft wahr, aber im Verborgenen fängt doch oftmals was an zu rattern. Das kann man auch psychologisch untermauern, aber mir fällt spontan nicht ein mit welchen Konzepten, und ich habe keine Muße weiter darüber nachzudenken oder zu recherchieren ‚:D
Ella
Ja, Lisi, ich glaube, da hast du was falsch verstanden. Ich zumindest sehe es ähnlich wie Daniela: mich mehr auf gute qualitativ hochwertige Berichte konzentrieren (die kann man auch in Modezeitschriften finden;)) statt auf die pseudo-objektiven, pseudo-relevanten Nachrichten. Übrigens bin ich auch ehrenamtlich aktiv im Bereich des Globalen Lernens
Daniel Roth
Vielen Dank für deine Anregungen und den Buchtipp, Hannes. Jeden Tag intensiv zu nutzen ist ein sehr gutes Motto – carpe diem. Und auch dass du dir „nur“ wenige Vorsätze vornimmst finde ich richtig. Das passt ja auch zu meinem Vorsatz „Mehr Fokus“.
Aber auch wenn meine Liste etwas länger ist, überfordert sie mich nicht. Es sind ja nicht nur Vorsätze, bei denen ich noch komplett am Anfang stehe, sondern ein Mix aus Dingen, die ich teilweise schon besser, teilweise weniger gut umsetze. Statt Vorsätze könnte man vielleicht eher von „Lebensregeln“ sprechen, an denen ich mich orientieren möchte. Meine 10 Gebote sozusagen 🙂
Ich wünsche dir für deine Vorhaben und Projekte viel Erfolg und alles Gute!
Hannah
Hallo Daniel,
Das sind sehr schöne Vorsätze, wenn die jeder hätte, wäre die Welt bestimmt ein bisschen besser 🙂
Ich habe letztes Jahr das Meditieren für mich entdeckt, mit der Headspace App und find sie immer noch super.
Programmieren wollte ich auch lernen und bin auf die Seite CodeAcademy gestoßen, die haben ganz gute Kurse 🙂