Hier ist eine Erinnerung an meine Kindheit: Ich komme Freitags aus der Schule nach Hause und es gibt Sahnehering mit Pellkartoffeln – von meiner Mutter noch liebevoll aufgepeppt mit zusätzlichen Gewürzgurken, Zwiebeln und Apfelstückchen, damit es für mich und meine beiden Schwestern reicht.
Lange Zeit war ich mir ziemlich sicher, dass ich diesen Geschmack, der sich fest in mein Hirn eingebrannt hat, nie wieder erleben würde. Bis mir unsere Freunde Andrea und Torsten von einem Sahneheringsfilet aus Auberginen erzählten, das sie komplett aus den Socken gehauen hat.
Kann Aubergine schmecken wie ein Hering?
Am nächsten Tag schickte mir Andrea das Rezept und keine Woche später bereitete ich meinen ersten „Sahnehering“ seit mindestens 20 Jahren zu.
Und ich war völlig baff, denn der Geschmack war wirklich 1:1 so, wie ich ihn von früher in Erinnerung hatte: Die Aubergine fühlte sich im Mund exakt so an wie die Filetstücke, die Säure aus den Äpfeln und Gewürzgürkchen sowie die cremige Sahnesoße mit Dill sorgten für den authentischen Geschmack. Zusammen mit den Pellkartoffeln ein absolutes Gedicht!
Das Einzige, was mir an dem Rezept nicht zusagte, war die große Menge veganer Mayonnaise, die dabei zum Einsatz kam. Mayonnaise gehört zu den Lebensmitteln, die wir wirklich nie kaufen und verwenden, und ich hatte eine einmalige Ausnahme gemacht, weil ich das Rezept beim ersten Mal möglichst genau nachkochen wollte.
Meine vollwertige Variante des Auberginen-Sahneherings
Um das Gericht für mich zu perfektionieren habe ich dann ein bisschen experimentiert und festgestellt, dass man statt Mayonnaise auch pflanzlichen Joghurt verwenden kann, ohne dass das dem Geschmack einen Abbruch tut.
Anschließend habe ich das Rezept noch ein paar Mal getestet und verfeinert, und stelle dir heute meine fettarme Variante des Auberginen-Sahneheringsfilets mit Pellkartoffeln vor. Wenn du früher gerne Sahnehering gegessen hast, dann wirst du dieses Gericht lieben! Und wenn nicht solltest du es trotzdem mal probieren: Katrin kannte es noch nicht (und hat sich auch früher nicht viel aus Fisch gemacht), und ist trotzdem absolut begeistert davon.
Zutaten für 4 Portionen
- 1 kg Kartoffeln
- 2 Auberginen
- 1 Zwiebel
- 2 mittelgroße Äpfel
- 150 g Gewürzgürkchen
- 1 Bund Dill
- 400 ml Sojajoghurt (ungesüßt)
- 200 ml Hafercuisine
- 5 EL Gurkenwasser
- 1 TL Zucker (oder eine Zuckeralternative)
- 1 TL Senf (mild oder mittelscharf)
- 1 EL weißer Balsamicoessig
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
- Die Kartoffeln gründlich waschen, in einem Topf mit Wasser bedecken und köcheln lassen, bis sie gar sind (Gabelprobe).
- In der Zwischenzeit die Auberginen mit einem Sparschäler schälen, das Stielende entfernen und die die Auberginen in ca. 2-3 mm dünne Scheiben schneiden.
- Auberginenscheiben in einen Topf legen, mit gesalzenem Wasser bedecken und für einige Minuten köcheln lassen, bis sie weich geworden sind.
- Die gegarten Auberginenscheiben in eine Schüssel geben, kräftig salzen und zum Abkühlen beiseite stellen.
- Die Zwiebel so fein wie möglich würfeln, die Äpfel waschen und in Stifte schneiden und die Gewürzgürkchen in Scheiben schneiden. Den Dill waschen, trocknen und fein hacken.
- In einem Schälchen den Sojajoghurt, die Hafercuisine, das Gurkenwasser, Zucker, Senf, Balsamico, Dill, Pfeffer und Salz zu einer glatten Creme verrühren.
- Zwiebel, Äpfel, Gewürzgürkchen und die Sahnemischung zu den Auberginen geben und vorsichtig unterheben. Es ist okay, wenn die Auberginen etwas auseinanderfallen, es sollten aber ausreichend große "Filetstücke" übrig bleiben.
- Mit Pfeffer, Salz, Gurkenwasser und Balsamico abschmecken und im Kühlschrank für mindestens 30 Minuten durchziehen lassen.
- Anschließend den Auberginen-Sahnehering mit Pellkartoffeln servieren und ggf. noch mit etwas gehacktem Dill garnieren.
Ulrike
Lieber Daniel,
das muss ich probieren, ich liebe dieses Essen auch seit Kindertagen. Bin sehr gespannt und melde mich wieder!
Danke für das Rezept!
Liebe Grüße
Ulrike
Daniel Roth
Dann wünsche ich viel Spaß beim Nachkochen und bin gespannt was du dazu sagst 🙂
Andrea
Oh, wie schön, dass dieses tolle Rezept den Weg hierher gefunden hat. Gerade jetzt im Sommer wenn die Auberginen Saison haben und sogar bei uns im Garten wachsen, schmeckt es so unglaublich lecker.
Daniel Roth
Ein riiiiesiges Dankeschön dafür, dass du mich auf dieses Gericht aufmerksam gemacht hast. Ich liebe es einfach 🙂
Karin
Daniel, das klingt spannend. Meine Aubergine auf dem Balkon ist am Wochenende erntereif, dann werde ich Deinen „Sahnehering“ ausprobieren. Mit Äpfeln, Joghurt, Zwiebeln und Gurken habe ich ihn schon als Kind geliebt.
Daniel Roth
Hey Karin, mit Aubergine vom eigenen Balkon schmeckt es bestimmt nochmal besser! Ich wünsche dir viel Spaß beim Kochen und Schlemmen und bin gespannt auf dein Urteil 😉
Frank Albrecht
Hallo Daniel,
dein Rezept hat mich richtig berührt. Ich erinnere mich, wie wir zu Hause oft Sahnehering gegessen haben, und dachte nicht, dass ich diesen Geschmack jemals wieder erleben würde. Deine vegane Variante bringt so viele Erinnerungen zurück und schmeckt einfach fantastisch. Ich bin so dankbar für deine kreative Idee und werde das Rezept sicher noch oft machen. Es ist toll, wie du uns zeigst, dass man auch mit pflanzlichen Zutaten die gleichen Geschmackserlebnisse haben kann.
Danke dir und liebe Grüße!
Katrin Schäfer
Hallo Frank, wir freuen uns, dass wir dir mit dem Rezept Erinnerungen zurückbringen konnten – wir hoffen, dass du das Rezept noch oft nachmachst 🙂
Annegret Topinka
Wahnsinnig leckeres Sommerrezept! Soviel Geschmack für so wenig Arbeit. Vielen Dank fürs Teilen!
Katrin Schäfer
Danke Annegret für deine Bewertung – und wir freuen uns, dass dir das Rezept genauso zusagt wie uns!
Katrin
Gerade zum Feierabend gekocht und für sehr lecker befunden! 😋Nächstes Mal werde ich ihn noch mit roter Bete aus dem Glas ergänzen, dann ist es wie bei meiner Oma und neben dem Geschmack knallt auch die Farbe. Übrigens hab ich als Kind immer den Fisch aussortiert, nun isses perfekt. 😀
Katrin Schäfer
Hallo Katrin, das freut uns. Und genau, Rote Bete passt bestimmt super rein!
Judith
Das ist wirklich eine super leckere Alternative zum Original. Ich geb immer noch ein Blatt Norialgen ins Kochwasser für einen fischigeren Geschmack.🙂
Katrin Schäfer
Hallo Judith,
perfekte Idee! Für uns ist es okay, dass es nicht zu fischig schmeckt 😉
Ursula
Ich habe das Rezept ausprobiert und es war sehr lecker.
Die Idee mit der Rote-Rüben-Variante ist auch sehr gut.
Katrin Schäfer
Das freut uns Ursula – und die Variante mit der Roten Bete werden wir auch mal ausprobieren!
Susanne
Ein super leckeres Gericht!!! Vielen Dank für die kreative Idee. Die Auberginen haben tatsächlich das Aussehen und die Konsistenz vom Fisch, das hat mich posotiv überrascht.
Ich habe die Gurken durch frische rote Bete ersetzt – das war farblich meine Kindheit! 😉
Katrin Schäfer
Danke Susann – das freut uns! Und wir werden zum nächsten Mal auch etwas Rote Bete reinmischen.
Nina Engelhard
Wow! Gerade in der „nur“ vegetarischen Variante (mit selbstgemachter Mayo und Ei) nachgezaubert und zum neuen Sommer-Lieblingsessen erkoren! Nicht nur geschmacklich, sondern auch von der Konsistenz und vom Aussehen wirklich wie das Original. Und es hat sogar überzeugte Fisch-Esser begeistert. Danke für die tolle Idee 😀
Katrin Schäfer
Hallo Nina, das freut uns zu hören – besonders dass du damit überzeugte Fisch-Esser begeistern konntest 🙂
Adriane
Kathrin, was für ein Knaller! Wir haben uns heute Abend mit mehreren Veganer*innen im Garten getroffen und ich habe das Rezept gekocht. Ich hatte ehrlich gesagt etwas Angst, dass der Soja-Geschmack zu dominant ist, aber es schmeckt wie das Original! Saugut – saulecker! Lieben Dank!!
Katrin Schäfer
Hallo Adriane,
danke dir – auch für die 5-Sterne-Bewertung! Das wird Daniel freuen – für ihn ist das Gericht wirklich ein Schritt in seine Kindheit!
Lieselotte
Hallo Katrin und Daniel, dass Rezept kenne ich so ähnlich schon seit Jahren und es kommt immer gut an und keiner glaubt mir, dass es kein Fisch ist. Ich koche die Auberginen in sehr salzigen Wasser und lege sie dann über Nacht in den Sud von den sauren gurken ein. Am nächsten Tag mache ich mir aus cashews und dem Sud eine Sahne. Der Rest ist dann so ähnlich wie bei euch. Nur bei mir müssen unbedingt noch kapern dazu.
Katrin Schäfer
Hallo Lieselotte, danke dir für deine Extra-Tipps, das hört sich gut an! Daniels Ziel war es, eine einfache und schnelle Version zu entwickeln, denn gerade der Schritt „über Nacht einlegen“ würde viele unserer Leser:innen davon abhalten, es überhaupt zu probieren, das wissen wir. Und Kapern sind wirklich Geschmackssache 😉
Christiane
Soooo lecker!!!! Ich schreibe so ziemlich nie eine Bewertung, außer es ist eine schlechte Erfahrung. Aber ich war schon total aus dem Häuschen als ich das Rezept in eurem Newsletter gesehen habe. Ich habe das klassische Gericht als Kind und bis ich vegetarisch und später vegan wurde, geliebt und fand es sehr schade, dass es dafür bisher noch keine vegane Alternative gab.
Vielen, vielen Dank – es ist himmlisch, es schmeckt wie das Original und ist so einfach. Ich habe beim Essen mindestens 5 mal gesagt, dass ich mich reinlegen könnte :))
Das wird es jetzt öfters geben! Viele liebe Grüße
Katrin Schäfer
Hallo Christiane, das freut uns sehr – und vielen Dank für die 5-Sterne-Bewertung 🙂 möge das Gericht dich noch lange begleiten!