Als wir vor mittlerweile mehr als sechs Jahren anfingen, uns vegan zu ernähren, dauerten unsere Einkäufe erst einmal deutlich länger als zuvor.
Wir merkten damals nämlich ziemlich schnell, dass wir uns nicht unbedingt auf unser Bauchgefühl verlassen konnten, wenn es darum ging, vegane von nicht-veganen Lebensmitteln zu unterscheiden:
- Chips? Enthalten manchmal Süßmolkenpulver!
- Hummus? Haben wir zu unserem Entsetzen auch schon mit Frischkäse gesehen!
- Dunkle Schokolade? Es gibt viele Sorten mit Butterfett!
Wenn wir uns ganz sicher sein wollten, mussten wir also immer einen Blick auf die Zutatenliste werfen – und das hat natürlich etwas Zeit gekostet.
Schildläuse im Isodrink – und andere Überraschungen
Inzwischen sind wir natürlich nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren.
Im Schnitt verbringen wir heute sogar weniger Zeit im Supermarkt als früher, weil wir viel zielstrebiger einkaufen und uns zum Beispiel nicht mehr für eine von 23 Joghurtsorten entscheiden müssen, sondern einfach zu der einen veganen Variante greifen.
Reicht ja auch!
Und trotzdem erleben wir manchmal noch eine Überraschung. Gerade erst ist uns das beim 24-Stunden-Teamlauf in Rodgau passiert: Das Iso-Getränk, das dort kostenlos für uns bereitstand, war mit dem roten Farbstoff Karmin gefärbt, der aus Schildläusen „gewonnen“ wird.
Nicht alles, was vegan aussieht, muss auch vegan sein
Du erkennst Karmin an der Bezeichnung „E 120“ in der Zutatenliste – aber leider ist es nicht immer so einfach. Tierische Erzeugnisse, die im Herstellungsprozess zum Einsatz gekommen sind, müssen nämlich nicht zwangsläufig auch auf dem Etikett auftauchen.
Es ist also oft unmöglich, allein durch den Blick auf die Zutatenliste zu erkennen, ob man ein veganes Lebensmittel in der Hand hält oder eben nicht.
Lebensmittel-Informationsverordnung sei Dank!
Wir haben uns unser „Schildlaus-Erlebnis“ zum Anlass genommen, mal ein bisschen zum Thema „versteckte tierische Inhaltsstoffe in Lebensmitteln“ zu recherchieren. Was wir dabei gelernt haben (und wie wir darüber denken) verraten wir dir in Folge 30 des beVegt-Podcast.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Anhören!
Links und Infos zur Show:
- Unsere große Online-Community: Das Team beVegt.de auf Facebook
- Das einfachste Vollkornbrot-Rezept der Welt
- Podcast: Wo liegt unsere vegane Grenze?
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Markus
Irre was sich so alles in Lebensmitteln verbirgt was dort eigentlich garnix zu suchen hat. Und das nicht nur bei veganen Lebensmitteln. Hatte neulich ein Pesto in der Hand bei dem mind. 2% Zucker enthalten war?!?
Daniel Roth
Jaja, Zucker ist sehr beliebt – siehe auch unser Zuckerfrei-Experiment: https://www.bevegt.de/zuckerfrei-fazit/
Tobi
Hallo ihr beiden,
sehr schöne Folge!
Der 24h Lauf erinnert mich ein bisschen an das 24h Klettern, was ich vor zwei Wochen mitgemacht habe. Sehr anstrengend aber sehr viel Spaß.
Zum Thema Wein: Hausenblase soll es wohl noch geben, verwendet aber so gut wie niemand mehr.
Gelantine wird bei günstigen Weinen immer noch in der Produktion eingesetzt um die Trubstoffe daran zu binden.
Mittlerweile werden hochwertiger Weine allerdings sogut wie nicht mehr mit Gelantine behandelt. Es gibt eine Alternative aus Kartoffel oder Erbse.
Viele Winzer und Weingüter verzichten aber auch komplett auf die „Schönung“. Da wird dann weder Gelantine noch etwas anderes verwendet. Das wird nicht unbedingt auf die Flasche geschrieben. So zum Beispiel bei uns. Am besten beim Winzer direkt kaufen und bei einer Weinprobe nachfragen. Das ist sowieso besser als die industiell produzierte Massenware.
Bei der Diskussion ist natürlich trotzdem zu beachten das in der Arbeit im Weinberg das ein oder andere Trier, sowie viele Insekten in die Maschienen kommen (Mulschen, Pflügen, Schneiden, etc.). Komplett ohne den Schaden am Trier geht es also nicht.
Viele Grüße
Tobi
Ulrike Seiler
Hallo ihr 2, ich ernähre mich seit ca. einem Jahr „nur“ vegetarisch, nutze aber viele vegan Kochbücher, um den Verbrauch von tierischem Eiweiss zu reduzieren.
Eure Podcast finde ich auch sehr informativ.
Sehr interessant auch die Folge “ Leider nicht vegan“ Da ich gerne auch mal ein Gläschen Wein am Wochenende trinke (oder 2 😉 ) habe ich mich mal bei meinen Lieblingssortdn umgeschaut: ein italienische Versender produziert vegan Bioweine, darf ich den Namen hier nennen?
LG aus Oberursel
Uli
Marcus Klein
Die Problematik mit den versteckten tierischen Lebensmitteln war mir durchaus bewusst. Andreas erzählte mir von einer App mit der man den Barcode von Lebensmitteln überprüfen kann und falls das Produkt vegan ist wird dies angezeigt. Sobald ich diese App habe gebe ich dazu weitere Informationen.
Und nochmal schönen Dank für die Werbung für den 24 Stundenlauf. Wir hatten zusammen dort wirklich eine super Zeit. Es wurden dabei so nebenbei auch 117000 Euro für den Verein „Gemeinsam mit Behinderten gesammelt“
Weitere Vegan Runners für nächstes Jahr sind natürlich willkommen.
Mal sehen wie viele Teams wir dann zusammen bekommen.
Viele Grüße Marcus
Sascha
Hallo ihr zwei,
ein schwieriges und grundlegendes Thema dass ihr da anschneidet. Wo fängt das Tier an und wo hört es auf? Will man als Veganer nichts mit Gefühlen essen, nichts was aktiv an seiner Umwelt teilnimmt? Will man nichts mit Intelligenz essen? Was macht man wenn in 20 Jahren rauskommt dass auch Pflanzen intelligent sind und Gefühle haben? Was isst man dann?
Wie du, Daniel schon sagst irgendwo muss jeder für sich seine Grenzen ziehen und jeder Schritt in Richtung Tierleidvermeidung ist ein guter Schritt. 100% tierleidfrei über längeren Zeitraum zu leben ist glaube ich eh Träumerei, schon alleine weil es viele Produkte gibt bei denen man nicht weiß was drin ist bzw. wie sie verarbeitet werden.
Gruß
Sascha
Leony Chang
Zum Thema Kaugummi: es gibt bei Müller und dm ein total gutes Kaugummi: Dental Protect von DOC’s. Ist a) vegan und b) mit 100% Xylit -> kariesprotektiv. 🙂 preislich geht das auch, so um die 2,70 glaube ich für eine Box.
Daniel Roth
Hey Leony, danke für den Tipp – wir selbst kauen schon ewig kein Kaugummi mehr und vermissen es deshalb auch nicht. Aber das ist sicher für viele andere hier interessant!
Ernie
Schade, dass Ihr beim Thema E120 so zurückgerudert seid. Wenn es jemand als eklig empfindet das zu trinken, ist das genauso okay, wie in Situationen auf die man keinen Einfluss hat nicht ganz so schwarz weiß zu trennen. Mehr Mut zum Dissens bitte!
Daniel Roth
Hallo Ernie, vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich habe eben nochmal kurz reingehört, weil die Folge ja schon etwas älter ist und verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, was du mit „zurückrudern“ meinst.
Wir haben uns hier vielleicht ein bisschen thematisch verheddert, was sicher auch daran liegt, dass wir in den Podcasts spontan sein möchten und deshalb frei sprechen. Manchmal kommt man dann wie in diesem Fall auf ein Thema, bei dem man sich noch nicht 100%ig sicher ist, oder es schwer fällt, die eigene Meinung in Worte zu fassen (wir sind ja keine Rede-Profis).
Deinem zweiten Satz würde ich im Übrigen komplett zustimmen.
Viele Grüße
Daniel