Dem Lieblings-Hobby nachgehen und dabei noch Gutes tun – Mark Hofmann hat das für sich wahr gemacht. Unter dem Motto „Laufen gegen Leiden“ absolviert er Marathonläufe und sammelt Spenden für Tierrechts- und Umweltschutzorganisationen.
Wir haben mit Mark über das Laufen, über vegane Ernährung, über Motivation und über sein noch junges Projekt gesprochen.
beVegt: Hallo Mark! Auf deiner Website schreibst du, dass du gar nicht mehr erklären kannst, wie du zum Laufen gekommen bist. Würdest du es für unsere Leser trotzdem versuchen?
Mark: Hallo Katrin, hallo Daniel. Aber gerne doch. Im Prinzip resultierte das Laufen aus dem plötzlich auftretenden Gefühl, dass ich mich nicht wirklich in meiner Haut wohlfühlte. Ich war zwar in keiner Art und Weise übergewichtig oder unsportlich, hatte aber auf einmal das Gefühl, mich ausgiebig bewegen zu müssen. Obwohl mir das Laufen Zeit meines Lebens nie wirklich gefallen hatte, fühlte es sich auf einmal richtig an. Und so blieb ich den anfänglichen Schwierigkeiten bezüglich Kondition und Motorik zum Trotz am Ball. Heute möchte ich es keinesfalls mehr missen.
beVegt: Nach nur einem Jahr als Läufer hast du im Oktober 2011 in München deinen ersten Marathon gefinished. Vielen fällt es schwer, sich zu motivieren, nachdem sie ein solches Ziel erreicht haben. Was treibt dich trotzdem weiterhin in die Laufschuhe – auch an Tagen, an denen es nicht so gut läuft?
Mark: Auch in Gesprächen mit meiner Frau ringe ich wenn es ums Laufen geht immer um die richtigen Worte. Ich kann es gar nicht wirklich beschreiben, aber es fühlt sich einfach richtig an. Die Anstrengungen, die Disziplin und die Demut vor der Distanz, all das hilft mir ein besserer Mensch zu werden.
Es geht mir gar nicht darum, schneller zu sein als mein Mitläufer. Ich laufe für mich alleine und genieße die Zeit mit mir und dem, was mir mein Körper und mein Geist während der Läufe sagen. Es ist eine wundervolle Art der Selbsterfahrung und hat etwas sehr Meditatives.
beVegt: Du lebst seit 2011 vegan – wie ist es dazu gekommen?
Mark: Fast. Ich lebe seit etwas über einem Jahr vegetarisch und erst seit kurzem vegan. Ich dachte Zeit meines Lebens immer schon „recht tierlieb“ eingestellt zu sein, was mich aber in keinster Weise davon abhielt, tierische Produkte in sämtlichen Formen zu konsumieren.
Als ich eines Tages mein letztes Stück Fleisch aß, überkam mich auf einmal das Gefühl unerträglicher Schuld und ich stand völlig nackt da und hatte zu meiner Verteidigung nichts zu sagen. Mir ging es in der Folge schlecht und seitdem begann ich, mich mit dem Thema Tierrechte auseinander zu setzen. Der Veganismus ist die logische Konsequenz dieses Prozesses.
beVegt: Und wie hat dein privates Umfeld auf diese Entscheidung reagiert?
Mark: Da ist von blankem Unverständnis bis ehrlichem Interesse alles dabei. Ich versuche in meinem privaten Umfeld allerdings weniger zu missionieren, als vielmehr die Vorzüge veganer Lebensweise vorzuleben und so meine Umgebung zum Nachfragen anzuregen. Daher halten sich die offensichtlichen Reaktionen der Leute meist in Grenzen.
beVegt: Vegetarische oder sogar vegane Ernährung und Sport – für viele stellt das ja noch immer einen Widerspruch dar. Welche Erfahrungen hast du als Läufer gemacht, nachdem du tierische Produkte von deinem Speiseplan gestrichen hast?
Mark: In aller Kürze: Es geht mir großartig und ich verspüre keinerlei körperliche Defizite. Mental und physisch geht es mir fantastisch und wenn ich wollte, könnte ich Bäume ausreißen. Aber ich will nicht.
beVegt: Deine Energie setzt du aber trotzdem sinnvoll ein – Du hast vor Kurzem das Projekt „Laufen gegen Leiden“ ins Leben gerufen. Erzähl uns etwas über diese Aktion!
Mark: Unter dem Namen „Laufen gegen Leiden“ werde ich meine zukünftigen Marathonläufe absolvieren. Ich werde die entsprechenden Vorbereitungen und die Läufe an sich ausgewählten Tierrechtsorganisationen widmen und für diese versuchen, Aufmerksamkeit und letztendlich Spenden zu generieren. Mein nächster Marathonlauf wird am 29.4.2012 in Hamburg stattfinden und als erster Organisation PETA Deutschland gewidmet sein.
beVegt: Was kann man tun, um „Laufen gegen Leiden“ zu unterstützen?
Mark: Abgesehen davon, dass man die Aktion auf Facebook verfolgen und durch Kommentieren, „Gefällt mir“-Klicken oder Teilen der Seite die Aktion im virtuellen Bekanntenkreis prominent machen kann, gibt es selbstverständlich auch eine eigene Seite, die man regelmäßig besuchen und auf der man den jeweils aktuellen Link zur Spendenaktion zu Gunsten der derzeitigen Organisation finden kann.
Auf der Homepage habe ich zudem einen Shop eingerichtet, über den man Laufshirts und T-Shirts beziehen und somit, quasi nebenbei, Aufmerksamkeit für die Sache generieren kann. Ich verdiene an den Hemden selbstverständlich keinen Cent, bitte aber im gleichen Atemzug um eine kleine Spende für die Aktion.
Zudem würde ich mich freuen, wenn der eine oder die andere bei einem der nächsten Marathons mit einem Schild an der Strecke stehen oder die Läufer, die mit diesen Shirts unterwegs sind, in irgendeiner anderen Art und Weise anfeuern würde.
beVegt: Mark, wir danken dir für das Interview!
Mark: Ich danke euch!
PS: Weitersagen! Marks tolles Projekt lebt von der Aufmerksamkeit, die es erfährt. Bitte unterstützt „Laufen gegen Leiden“, indem ihr diesen Artikel auf Facebook oder Twitter teilt!
Muesliviki
Hallo Katrin und Daniel,
ihr habt wirklich immer wieder interessante Themen und greift tolle Projekte auf. Dafür ertsmal ein großes lob!
Lieber Mark,
deine Aktion ist wirklich großartig. Ich werde direkt mal auf deiner Seite und bei facebook vorbeischauen.
Daniel
Hallo Viki, vielen Dank für das Lob! Wir finden Marks Aktion genauso großartig wie du – und sie passt natürlich absolut perfekt zu beVegt, deshalb MUSSTEN wir sie einfach vorstellen! 🙂
Mark Hofmann
Hallo Ihr alle,
vielen Dank für das positive Feedback. Ich freue mich sehr, dass sowohl die Aktion als auch das Interview so gut bei Euch ankam.
Eventuell möchtet Ihr das Ganze auch über Eure Kanäle bewerben? Ich wäre sehr dankbar dafür. 🙂
Liebe Grüße
Mark
schlachtreif
Wirklich ein schönes Thema – und ein schönes Interview. Schön, dass ihr diese Form mal ausgesucht habt. Liest sich gut und ist wahrscheinlicher spannender und authentischer, als wenn man selbst das Projekt beschreibt. Danke dafür! 🙂
Katrin
Sehr gerne! Schön, dass es dir gefällt. Und uns hat diese „andere“ Form ebenfalls Spaß gemacht!
Mimi
Wow! Ich finde den Artikel auch ganz toll und werde sofort mal ein tweet los senden!!! 🙂 Klasse Aktion!
Liebe Grüße, Mimi
Katrin
Dankeschon dafür!
Es ist wirklich eine unterstützenswerte Aktion!
Mark Hofmann
Vielen Dank, Mimi. Jede Form der Unterstützung wird immer gerne angenommen. 🙂
Cheesy
Das ist sehr interessant und ein tolles Projekt!