Letztes Jahr an Silvester machte kurz nach Mitternacht ein Witz auf Twitter die Runde: „In Australien haben die ersten schon wieder mit dem Rauchen angefangen.“
Katrin und ich haben damals herzlich gelacht, weil dieser Seitenhieb auf die Tradition der Neujahrsvorsätze natürlich voll ins Schwarze trifft.
Wir halten nicht viel von Vorsätzen fürs neue Jahr, eben weil sie so oft schon nach wenigen Wochen wieder vergessen sind. Wovon wir aber sehr viel halten, sind Selbstexperimente: Kleine, zeitlich befristete Herausforderungen, die oft zu dauerhaften Veränderungen und neuen Gewohnheiten führen.
Wie schon in den letzten Jahren möchten wir dich auch heute wieder dazu einladen, in den kommenden zwölf Monaten an einer kleinen Veränderung nach der anderen zu arbeiten.
5 Ideen für ein Jahr der Veränderungen
Dauerhafte Veränderungen zu schaffen ist harte Arbeit, die sich aber lohnt. Hier sind fünf Ideen, mit denen du dieses Jahr zu einem wunderbaren Jahr der Veränderungen machen kannst.
1. Konzentriere dich auf den Weg, nicht auf das Ziel
Der Weg hin zu unseren Zielen verläuft selten so, wie wir ihn geplant haben. Lass dich nicht entmutigen, wenn du eine oder zwei oder drei zusätzliche Kurven einlegen musst. Erkenne das Gute in jeder Abweichung von der Ideallinie: Auf diese Weise bekommst du viel mehr zu sehen! Wenn du an deinem Ziel angelangt bist, ist das Lernen vorbei. Das wirklich Spannende passiert also vorher!
2. Suche Befriedigung auch in den unangenehmen Dingen
Wir können Befriedigung nicht nur im Genuss, in der Entspannung, im Angenehmen finden – auch wenn vor allem die Werbung uns immer wieder davon überzeugen will. Auch das Harte, Unangenehme, Schwierige kann uns befriedigen: Ein schweißtreibendes Training oder ein Leben außerhalb des Mainstreams, aber nach den eigenen Prinzipien – beides ist nicht immer angenehm, aber ungemein befriedigend.
Vielleicht gibt es sogar eine Art der Befriedigung, die uns das Angenehme nicht bieten kann, die wir nur in den unangenehmen Dingen finden können.
3. Arbeite immer nur an einer einzigen Veränderung, aber steck deine ganze Leidenschaft hinein
Die meisten Vorsätze scheitern, weil sie nur halbherzig verfolgt werden. Das ist auch kein Wunder, weil viele Menschen den Fehler machen, gleich mit einer ganzen Liste an Vorsätzen ins neue Jahr zu starten. Unsere Energie ist aber begrenzt, und wenn wir sie dann auch noch auf verschiedene Ziele aufteilen müssen, bleibt für jedes einzelne nicht mehr viel davon übrig.
Diesen Fehler solltest du nicht machen. Nimm dir immer nur eine einzige Veränderung vor, aber stecke deine ganze Leidenschaft, deine ganze Energie, deinen ganzen Willen hinein. Du wirst erstaunt sein, wie viel mehr du auf diese Weise erreichen kannst.
4. Suche dir Mitstreiter, die dich auf deinem Weg begleiten
Du kannst vieles alleine erreichen, aber fast alles ist leichter, wenn man es gemeinsam tut. Es gibt eine Menge Menschen, die das gleiche Ziel haben wie du. Suche diese Menschen und schließ dich mit ihnen zusammen. Treibt euch gegenseitig an, teilt eure Erfahrungen miteinander und freut euch gemeinsam über eure Erfolge.
5. Lernen ist das Wichtigste
John Lennon hat einmal gesungen: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig andere Pläne schmiedest.“
Du solltest deinen Erfolg deshalb besser nicht daran festmachen, wie viele deiner Ziele du erreichen kannst. Wichtiger ist, was du auf deinen Wegen (oder Irrwegen) über dich und die Welt lernst. So viele Dinge können uns einen Strich durch die Rechnung machen. Wenn du mit der Erwartung an eine Veränderung gehst, dabei etwas zu lernen, dann kannst du gar nicht scheitern.
Wir wünschen dir ein frohes neues Jahr – lass es uns gemeinsam zu einem richtig guten machen!
Ariana
Mit dem Witz habt ihr mich gerade herzlich zum Lachen gebracht 🙂
Besonders den zweiten Punkt finde ich extrem wichtig – wenn man immer nur danach strebt, es möglichst bequem und angenehm zu haben, erreicht man seine Ziele nur sehr selten.
Liebe Grüsse
Ariana
Daniel Roth
Ja der ist gut, gell? 🙂 Ich hab auch über diese Satire vom Postillion gut gelacht:
http://www.der-postillon.com/2015/01/fitnessstudio-kette-prasentiert.html
Liebe Grüße, Daniel
Amisajo
toller Beitrag! Wie immer 🙂
Grad ist mir eine Frage in den Sinn gekommen die ich mir immer wieder stelle und einfach keine Lösung finde. Mein Mann und ich sind beide sehr sportlich nur dass er immer aufpassen muss, dass er nicht zu dünn wird und ich nehme immer zu trotz gesundem Essen und Sport. Es ist schwierig ein Essen für die ganze Familie zu kochen, weil sein Essen möglichst viele (gesunde) Kalorien haben sollte und meines eben weniger. Wie würdet Ihr sowas lösen?
Daniel Roth
Hallo Amisajo, puh – schwierige Frage. Spontan würde mir bloß einfallen, dass du natürlich auch über die Portionsgröße die Kalorienmenge kontrollieren kannst. Also: Gleiches Gericht für dich und deinen Mann, aber du isst eine kleinere Portion davon?
Amisajo
Das klappt leider gar nicht gut weil ich einfach total viel Hunger habe. Und mein Mann braucht wirklich viele Kalorien um sein Gewicht zu halten. Das ist wirklich etwas schwierig seid wir vegan essen.
Sylvia
Hallo Amisajo,
mir fiel spontan ein, um unterschiedlich gehaltvolle Portionen zu bekommen, verschiedene Zutaten auszutauschen. Bei Dir z.B. weniger Nüsse oder andere energiereiche Zutaten verwenden, dafür evtl. was anderes verwenden. Die Basis gemeinsam kochen, vorm Servieren kleine Unterschiede in der restlichen Zubereitung.
Sylvia
Amisajo
Ja das klingt von der Idee her schon gut aber leider ist es in der Praxis irgendwie schlecht umzusetzen. Kochen ist bei uns einfach nicht so leicht, es gibt Tage da stehe ich locker an die 5Stunden in der Küche. Ich mache fast alles selber, also heisst das Brot backen und was Süsses für meinen Süssen zum Kaffee, was er auch gut zur Arbeit nehmen kann (LKW Fahrer). Dann muss was zum Mittag her für Junior und mich und dann was zum Abend was möglichst kein Glutein entält, weil mein Mann einen sehr empfindlichn Magen hat, gleichzeitig aber viele Kalorien enthält und er Tags darauf einfach auf seinem Gaskocher im LKW wärmen kann. Manchmal hab ich das Kochen schon etwas über, echt.
Robert
Ich würde empfehlen das nicht über gemeinsame Mahlzeiten zu steuern, sondern über die Snacks zwischendurch.
Du solltest viel Volumen mit wenig Kalorien essen (Gemüse/Obst), er sollte möglichst viel Protein und Fett essen (Nüsse, Nussmuß, Ölsaat frei soviel er kann – der Glückliche…)
Die gemeinsamen (Haupt)mahlzeiten können dann entsprechend weniger Kcal haben
Amisajo
Dank Dir Robert, das ist wirklich ein sehr guter Tip! Eigentlich macht mein Mann das ja auch schon so, wenn ich genauer darüber nachenke. Er macht sich zum beispiel sehr gehaltvolle Shakes mit vielen Nüssen und Dörrfrüchten die er dann nach dem Krafttrining trinkt. Ich hab einfach immer etwas Angst, dass er wieder mehr abnimmt, weil die doofen Sprüche sich ja auch so schon häufen seid wir Veganer sind; „Also ISS doch mal wider was, Du bist ja SOOOOO DÜNN!!!“. Dabei stimmt das eigentlich gar nicht, er hat einen recht muskulösen Körper, nur eben sein Gesicht ist sehr dünn. Diese Sprüche nerven mich so und ich hab ihm schon öfters mal gesagt, wenn er genau bei den Leuten den Spiess mal umkehren würde („Du wirst aber auch immer dicker, iss doch mal weniger!“) dann wär das Echo aber gross…
maria
Hey Amisajo,
es gab mal diesen Artikel hier, der Dich bzw. Deinen Mann vielleicht interessiert:
https://www.bevegt.de/vegan-gewicht-zunehmen/
Und hey, lass die Leute reden. Du bist nicht verantwortlich für SEIN Aussehen oder Körpergewicht. Und ich bin mir sicher, er kann selbst sehr gut kontern. Es ist ja zum Glück nicht mehr so, dass es allein Deine Verantwortung ist, dass er „genügend“ zu Essen erhält.
Herzlichen Gruß
Maria
Sylvia
Hallo Daniel,
habt Ihr schon Selbstexperimente fürs 2. Halbjahr festgelegt? (Bin neugierig….)
Grüße
Sylvia
Daniel Roth
Bis jetzt noch nicht Sylvia. Vielleicht machen wir auch mal eine Pause … wir haben soooo viele Projekte, an denen wir grade arbeiten. Da besteht sowieso keine Gefahr für einen Stillstand 🙂