Manchmal muss man im Leben einfach zu seinem Glück gezwungen werden. Zum Beispiel dazu, die wunderbare Welt der Nussmuse zu entdecken!
Bei mir kam das so: Nachdem Katrin und ich im Spätsommer 2010 den Entschluss gefasst hatten, uns ab sofort vegan zu ernähren, musste ich nach Alternativen für meinen geliebten Schokoaufstrich suchen. Ich habe das Zeug zwar nicht täglich gegessen, aber zum gemütlichen Frühstück mit Brötchen am Wochenende hat es schon irgendwie dazu gehört.
Damals musste man noch Glück haben, um mal einen „zufällig veganen“ Schokoaufstrich im Supermarkt zu entdecken. Deshalb hielt ich mich erstmal an das Erdnussmus, das ich schon kannte, und probierte mit Katrin nach und nach andere Nussmuse wie zum Beispiel Mandelmus aus.
Unser erster Löffel Mandelmus war wie eine kleine Erleuchtung: Meine Güte, schmeckt das gut!
Nussmus macht alles noch ein bisschen leckerer
Mal ganz abgesehen davon, dass Nüsse, Kerne und Saaten zu den Dingen gehören, die wir jeden Tag essen sollten (siehe How Not to Die* von Dr. Greger), gehören sie eben auch zu den leckersten Dingen, die wir essen können 🙂
Wirklich – ein gutes Nussmus macht fast alles noch ein bisschen leckerer. Du kannst es als Alternative zu Käse zum Überbacken verwenden, aufs Brot schmieren, aufs Porridge tröpfeln lassen, deine Gemüsesticks darin dippen oder es einfach pur aus dem Glas löffeln!
Aber trotz unserer neuen Liebe zum Nussmus hat es noch ein paar Jahre gedauert, bis wir auf die Idee gekommen sind, selbst mal welches herzustellen.
Und das war dann die zweite Erleuchtung!
Selbstgemacht schmeckts immer am besten
Wenn man noch nie selbst Nussmus gemacht hat, kann man sich oft gar nicht vorstellen, dass in den fertig erhältlichen Sorten kein zusätzliches Öl hinzugefügt wurde. Wie soll das bitte so flüssig und cremig werden?
Aber es ist wirklich so: Nüsse, Kerne und Co. enthalten so viel Fett, dass im Mixer schon nach kurzer Zeit ein cremiges Mus daraus wird.
Am besten funktioniert es mit einem möglichst leistungsstarken Mixer, der idealerweise mit einem Stößel ausgestattet ist, mit dem man das Mus immer wieder nach unten zu den Klingen drücken kann (wir haben uns einen Vitamix* gegönnt, aber es gibt inzwischen auch günstigere Modelle mit guten Bewertungen).
Egal ob du Haselnüsse, Mandeln oder Erdnüsse verwendest – selbstgemachtes Nussmus ist einfach zum Fingerablecken gut!
Das leckerste Mus der Welt?
Heute möchte ich dir mal eine besondere Mus-Kreation vorstellen, die du vielleicht noch nicht kennst – die aber wirklich sensationell lecker ist: Die Rede ist von Sonnenblumenkernmus!
Man mag es gar nicht glauben, aber durch kurzes Anrösten im Ofen kann man den pur ja eher fad schmeckenden Kernen ein unglaubliches Aroma entlocken, das sich durch die Verarbeitung zum Mus dann sogar nochmal verstärkt.
Ich kann dir den Geschmack unmöglich beschreiben, denn er ist anders als alles, was ich kenne. Du musst es also unbedingt selbst mal ausprobieren.
Ob es das leckerste Mus der Welt ist kann ich nicht sagen – aber Katrin und ich finden es einfach grandios!
Zutaten für 1 Glas (500 ml)
- 500 g Sonnenblumenkerne
- ½ TL Salz
- 1 TL Zimt
- 1 Päckchen Vanillezucker
Zubereitung
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Sonnenblumenkerne gleichmäßig darauf verteilen.
- Die Sonnenblumenkerne im Backofen bei 180 Grad für ca. 10-12 Minuten rösten. (Vorsicht: Es ist ein schmaler Grat zwischen „genau richtig“ und „leider verbrannt“ – sobald die ersten Kerne „Farbe bekommen“ solltest du das Backblech aus dem Ofen holen.)
- Die Kerne auf dem Blech einmal mit einem Pfannenwender auflockern, umschichten und dann komplett auskühlen lassen.
- Die abgekühlten Kerne zusammen mit allen anderen Zutaten in einen möglichst starken Mixer geben und auf höchster Stufe zu einem cremigen Mus verarbeiten. Am besten funktioniert es mit einem Mixer mit Stößel – so kann man das Mus immer wieder nach unten zu den Klingen drücken.
- Das Mus in Schraubgläser abfüllen und am besten schon ein bisschen etwas davon naschen, wenn es noch warm ist 😉
Lass es dir schmecken (zum Beispiel als Dip zu Karotten- und Sellerie-Sticks) – und verrate mir gerne in einem Kommentar, ob dich das Mus genauso begeistert hat wie mich!
Manuela
Oh ja, es ist eines der leckersten Nussmuse! Ich essse es seit Jahren als Alternative zu Mandel und Haselnuss; ist ja auch viiel günstiger. 😉
Aber ich habe es noch nie selbst gemacht … Danke für guten Tip!
Katrin Schäfer
Hallo Manuela,
probier es unbedingt mal aus! Und genau, für 500 g Sonnenblumenkerne in Bioqualität zahlt man weniger als 2 Euro. 500 g Mandeln in Bioqualität wären kaum zu bezahlen 😉
Viele Grüße
Katrin
Dorothee
Oh das muss ich probieren! Nussmus mache ich sehr gern selbst, mit dem Blentec Twister Jar geht das auch ganz easy. Der Vitamix ist aber bestimmt genauso gut.
Daniel Roth
Probier es unbedingt mal aus Dorothee – unser Tipp für die erste Kostprobe: einfach eine Karotte reindippen. Das passt einfach perfekt zusammen 🙂
Britta
Ich habe das Mus letzte Woche gemacht – erstmal nur die halbe Menge. Ich hätte gleich das volle Rezept machen sollen, denn das Mus ist wirklich total lecker! Geröstet schmecken die Sonnenblumenkerne tatsächlich ganz anders. Mein Mus ist allerdings sehr fest, vielleicht war ich zu ungeduldig und hätte noch länger pürieren sollen… oder etwas Öl zugeben?
Danke jedenfalls für dieses tolle Rezept, ich wäre da nie drauf gekommen, obwohl ich schon Erdnuss-, Cashew- und Mandelmus selbst hergestellt habe…
Katrin Schäfer
Hallo Britta,
Öl muss eigentlich keines dazu, aber Sonnenblumenkerne sind Naturprodukte, und da kann es schon mal natürliche Schwankungen in der Konsistenz des Muses geben. Wir hatten es einmal auch schon, dass das Mus sehr fest wurde, aber lecker war es trotzdem 🙂
Viele Grüße
Katrin
Paula
Wir haben das Mus ausprobiert und sind ganz begeistert! Wäre nie auf die Idee gekommen, es aus Sonnenlumenkernen zu machen. Und wie schon geschrieben – es ist viel günstiger (sogar in bio-Qualität), regional erzeugt und von den Nährwerten her mit Mandeln vergleichbar!
Danke für das tolle Rezept!
Katrin Schäfer
Hallo Paula,
das freut uns sehr 🙂
Viele Grüße
Katrin
Heike
Hallo Ihr Zwei,
ich habe das Rezept nun schon ein drittes Mal gemacht! Das Glas ist immer so schnell leer…
Vielen Dank dafür!
Ich hab schon immer viel mit Sonnenblumenkernen gemacht. Die kann man zum Beispiel in gerösteter Form auch locker in Keksteig schmuggeln (statt Mandeln oder zusätzlich). Das schmeckt auch sehr lecker. Bis jetzt hab ich mich aber noch nie getraut meinen Blender so zu trietzen, daß diese cremige Masse rauskommt. Aber er macht das total gut mit! Auf die Gewürze wäre ich allerdings nicht gekommen. Der Zimt reißt es echt raus. Beim letzen Mal habe ich zuviel Salz erwischt, da muß man echt aufpassen.
Ich röste die Kerne allerdings in der Pfanne. Das geht schneller, aber man muß dabei bleiben und ab und zu umrühren.
Vielen Dank nochmal für dieses tolle Rezept, das auch beim Rest der Familie super gut ankommt!
Liebe Grüße von Heike
P.S. Das schmeckt übrigens auch gut in der Salatsoße
Katrin Schäfer
Hallo Heike,
das freut uns sehr 🙂 Und in der Pfanne ist eine super Idee – wenn man daneben steht merkt man nämlich, wenn sie verbrennen. Das ist uns im Backofen nämlich schon mal passiert 🙁
Und danke für den Tipp mit der Salatsoße, das probieren wir unbedingt aus!
Viele Grüße
Katrin
Kerstin
Wie lange hält es sich denn?
Katrin Schäfer
Hallo Kerstin,
das hält sich schon ein paar Wochen sofern du das Mus nach der Zubereitung in ein sauberes Glas füllst. Aber: du verarbeitest Fette, und die werden irgendwann ranzig, also bitte nicht ewig aufbewahren. Bei uns ist das Mus sowieso immer schnell weg 🙂
Viele Grüße
Katrin