Blei, Cadmium, Quecksilber, Arsen … auch ohne ein Chemie-Studium weißt du vermutlich, dass diese Schwermetalle für uns Menschen giftig sind.
Und trotzdem nimmst du sie über deine Nahrung unweigerlich zu dir.
Schwermetalle gelangen zum größten Teil über Abgase aus der Industrie und dem Verkehr in die Atmosphäre. Anschließend setzen sie sich in Form von Staub auf Nutzpflanzen nieder oder werden z.B. als Bestandteil von Klärschlamm als Dünger in den Boden eingebracht – von wo aus sie wiederum in die Pflanzen gelangen.
Die dann auf deinem Teller landen.
(Oder in den Mägen von „Nutztieren“ … und dann auf diesem Umweg auf deinem Teller, falls du Fleisch isst).
Schwermetalle: Je weniger, desto besser
Unser Körper lagert die Schwermetalle z.B. in den Knochen, den Zähnen oder Organen ein. Einige Schwermetalle wie Eisen oder Zink sind als sogenannte essenzielle Spurenelemente in (sehr) geringen Mengen sogar lebenswichtig für uns.
Aber trotz dieser vereinzelten Ausnahmen gilt ganz allgemein: Je weniger Schwermetalle in unseren Körper gelangen, desto besser.
In Folge 126 des beVegt-Podcast sprechen wir mit Colleen Rafferty, die an der Universität Bayreuth über Schwermetalle in Pflanzen forscht. Colleen erklärt uns, was Schwermetalle überhaupt sind, welche Lebensmittel besonders stark belastet sind – und was wir tun können, um möglichst wenige Schwermetalle über unsere Ernährung zu uns zu nehmen.
Wir wünschen dir viel Spaß mit dieser spannenden Folge!
Links und Infos zur Show
- Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie der Universität Erlangen
- Infoseite „Schwermetalle in Lebensmitteln“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz
- Podcast #071: Die besten Ernährungstipps aus „How not to Die“ Teil 1
- Podcast #073: Die besten Ernährungstipps aus „How not to Die“ Teil 2
- Podcast #075: Die besten Ernährungstipps aus „How not to Die“ Teil 3
- Schon dabei? Komm ins Team beVegt.de auf Facebook
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Uta
Danke für die vielen interessanten Fakten und Zusammenhänge! Das Interview war sehr lehrreich und spannend anzuhören..
Katrin Schäfer
Hall Uta,
vielen Dank, das freut uns sehr 🙂 Und Colleen bestimmt auch!
Viele Grüße
Katrin
Gloria
Hallo ihr beiden!
Wieder mal eine sehr spannende Folge, danke dafür!
An einer Stelle bin ich hängen geblieben: Es ging darum, welche Lebensmittel besonders stark mit Schwermetallen belastet sind – unter anderem Leinsamen.
Hier wurde dann auch die Phytinsäure erwähnt, welche die Schwermetalle bindet und dadurch die Aufnahme im Körper erschwert/verhindert. In diesem Zusammenhang klang es, als sei das etwas Gutes – bestimmte Schwermetalle will man ja auch nicht im Körper haben. Andererseits habe ich in letzter Zeit immer wieder gehört, dass wenn man viele Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und Getreide isst, man dieses unbedingt vorher einweichen soll, um eben die Phytinsäure zu entfernen – diese soll eben auch die Aufnahme der wertvollen Mineralstoffe im Körper verhindern. Ich verlinke euch da mal was: http://rohkostlady.de/warum-nuesse-samen-und-getreide-einweichen/
Jetzt bin ich doch verwirrt, klingt gerade alles wie „Pest oder Cholera“ 😖.
Was ist eure Meinung dazu?
Danke für die Antwort und viele Grüße, Gloria
Katrin Schäfer
Hallo Gloria,
ganz spontan fällt mir dazu ein sehr guter Spruch ein: „Die Dosis macht das Gift“.
Wir werden uns das mal in Ruhe anschauen.
Viele Grüße
Katrin
Gloria
Hallo Katrin,
danke für die Antwort, ich hoffe, hier kommt Licht ins Dunkle 😉 Natütlich hoffe ich, dass ich mir das Einweichen und wieder trocknen sparen kann – ist ja doch ein enormer aufwand und kostet fürs trocknen viel Energie 🙁
Liebe Grüße Gloria
PS: Leider habe ich keine Benachrichtigung erhalten, dass auf meinen Kommentar geantwortet wurde, hab ich was falsch gemacht???
Daniel Roth
Hallo Gloria, hier ist Daniel 🙂 Du hast nichts falsch gemacht … ich habe die „Kommentare abonnieren“ Funktion vor einigen Wochen deaktiviert, weil das in Sachen Datenschutz nicht so ganz ohne ist (dafür muss ja deine E-Mail-Adresse bei uns gespeichert werden). Es steht auf meiner To Do Liste, das irgendwann datenschutzkonform wieder einzurichten – aber die To Do Liste ist leider sehr lang 😉
Liebe Grüße, Daniel
Simone Schaut
Hallo, Ihr beiden, danke für das informative Interview. Meine Frage: kann man die Schwermetalle durch eine Entgiftung oder Entschlackung wieder los werden? Könnte Colleen was darüber wissen? Herzliche Grüße, Simone
Daniel Roth
Hallo Simone, nach allem was ich bisher dazu gelesen habe, kann (und muss) man den Körper nicht gezielt Entgiften oder „Entschlacken“ – das erledigen Leber, Niere und Co. schon ganz alleine für uns. Es gibt spezielle Medikamente, sogenannte Chelate, die bei akuten Schwermetallvergiftungen eingesetzt werden, um die Ausscheidung dieser Metalle zu beschleunigen. Es scheint aber bislang keine Hinweise darauf zu geben, dass solche Medikamente auch bei einer „normalen“ Belastung mit Schwermetallen irgendeinen Nutzen haben.
Meine persönliche Empfehlung wäre deshalb, sich nicht deswegen verrückt zu machen, einfach auf eine gesunde Ernährung zu achten und die Tipps von Colleen zu beherzigen (Bio kaufen, Obst und Gemüse gut waschen usw.)
Viele Grüße, Daniel
Mareike
Liebe Katrin und lieber Daniel, schöne Folge und momentan lese ich auch auf anderen Seiten viel über Schwermetalle. Scheint momentan im Trend zu liegen.
aber die Sache mit den Leinsamen ist ärgerlich. Mit 2 El Leinsamen kann man sein bedarf nicht decken. (mir wurde so ca. 60 g Leinsamen am Tag gesagt, immerhin wird ja nur ein Teil der Omega 3 aufgenommen). D.h. das wir Veganer auf Leinsamen als Omega 3 Quelle verzichten sollten. Bleibt ja dann nur noch die Nahrungsergänzungmittel.
Aber das mit der Biofortifikation finde ich zwar von der Idee gut aber nochmehr gentechnisch in den Lebensmittel, ich weiß nicht.
Übrigens habe ich erst auf der Seite:
https://donotlink.it/RoqQ
infos wegen Reis und Arsen gelesen, vielleicht auch was für euch.
LG Mareike
ps. als Interviewpartner wäre vielleicht auch die Physiotherapie Lisa Mestars für uns Läufer interessant ? Hat auch einen Youtube Kanal https://www.youtube.com/channel/UCm4YpuhUEjoEstsv8cSQDGg/videos
Daniel Roth
Hallo Mareike, das mit dem „Bedarf“ an Omega-3-Fettsäuren funktioniert etwas anders als bei anderen Nährstoffen – es geht weniger um die absolute Menge, als vielmehr um das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6. Wir haben das in diesem Beitrag genauer erklärt: https://www.bevegt.de/omega-3-vegan/
Du würdest daher nicht automatisch deinen Bedarf an Omega-3 decken, wenn du 60g Leinsamen pro Tag isst, aber gleichzeitig im Laufe des Tages zu viel Omega-6 zu dir nimmst.
Und wie gesagt musst du ja nicht komplett auf Leinsamen verzichten – wenn du innerhalb der empfohlenen Verzehrsmenge bleibst sind sie immer noch eine tolle Ergänzung deines Speiseplans!
Und bitte nicht wundern: Den Link zum Artikel bei Zentrum der Gesundheit haben wir über „Donotlink“ umgeleitet, weil wir von dieser Seite nicht besonders viel halten und von beVegt keine Links dorthin setzen möchten. Es gibt dort zwar auch richtige Informationen, aber leider auch viel zu viel Esoterisches, Pseudowissenschaftliches, Verschwörungstheorien etc.
Liebe Grüße
Daniel
Melanie
Hallo Daniel und Katrin,
ich hänge etwas mit den Podcasts hinterher, hoffe aber dass ihr das trotzdem noch leicht 🙂
Vielen Dank für die vielen Infos!
Bzgl. Leinsamen interessiert mich, wie es denn generell mit Ölen aussieht, v.a. Leinöl? Ich meine klar, wir trinken Öle nicht. Aber wisst ihr, ob es einen Unterschied macht in der Herstellung zum Öl, ob durch die Prozesse was an der Schwermetallkonzentration verändert wird?
Danke und Grüße
Melanie
Katrin Schäfer
Hallo Melanie,
gute Frage, werden wir mal an die Expertin weitergeben und posten es hier, wenn sie etwas dazu sagen kann!
Viele Grüße
Katrin
Colleen
Hallo Melanie,
also nachdem was ich so gelesen habe, ist es ja grundsätzlich so, dass Öle meist entweder durch Raffination oder durch Kaltpressung hergestellt werden. Bei der Raffination ist es so, dass durch diesen Prozess die Schwermetalle gut entfernt werden können. Leinöl aber wird wohl kaltgepresst hergestellt, was tatsächlich dazu führen kann, dass es noch Schwermetalle enthält. Aber da, wie Du schon sagst, das Öl ja eher in kleinen Mengen konsumiert wird, sind denke ich die Mengen, die wir dadurch aufnehmen in der Gesamtbilanz zu vernachlässigen. Hier würde ich noch zudem empfehlen auf Bioleinöl zu setzen, da Bioprodukte im Allgemeinen weniger schwermetallbelastet sind.
Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen :).
Viele Grüße
Colleen
Melanie
Vielen Dank für die Erklärung Colleen 🙂