Stell dir vor, du könntest jeden Samstag bei einem 5-km-Lauf mit Zeitnahme ganz in deiner Nähe starten.
Als Laufeinsteiger könntest du abwechselnd Laufen und Gehen, bis du die 5 Kilometer zum ersten Mal am Stück schaffst. Und als ambitionierter Läufer hättest du jede Woche die Möglichkeit, bei einem Tempolauf auf einer genau vermessenen Strecke deinen Leistungsstand zu überprüfen. Dass vor dem Start und nach dem Zieleinlauf noch Zeit für einen Plausch mit alten und neuen Laufbekanntschaften bleibt, versteht sich von selbst.
Hört sich toll an, oder? Und was würdest du sagen, wenn diese Läufe auch noch von Freiwilligen organisiert würden – und du deshalb komplett kostenlos daran teilnehmen könntest?
Für zahlreiche Läufer in England ist das bereits seit vielen Jahren Realität. Es geht nämlich um die sogenannten parkruns.
parkruns: in 17 Ländern startet man mit einem 5 km-Lauf ins Wochenende
Der erste parkrun fand 2004 im Bushy Park in Teddington, südwestlich von London statt. Der Gründer der parkruns, Paul Sinton-Hewitt, wollte sich ursprünglich einfach nur regelmäßig zum Laufen mit seinen Freunden treffen. Mit der Zeit wurde der Lauf immer größer und größer – und dann kamen die ersten Anfragen, ob man den parkrun nicht auch in andere Parkanlagen „exportieren“ könnte.
Heute gibt es in 17 Ländern auf der Welt insgesamt 1.343 wöchentliche parkruns – und seit Dezember 2017 ist die parkrun-Bewegung auch in Deutschland angekommen!
Daniel und ich waren gleich beim ersten parkun am 6. Januar im Niddapark in Frankfurt dabei, und waren einfach nur begeistert. Etwa 70 Läufer kamen an einem frostigen und nebligen Samstag morgen zusammen, um das zu machen, was die meisten von uns sowieso an einem Samstag tun: Laufen.
Natürlich jeder in seinem eigenen Tempo, denn die parkrun-Philosophie ist frei von Leistungsdenken und Ellbogenmentalität. Stattdessen geht es um den Spaß am gemeinsamen Laufen, und die Strecke ist deshalb auch „nur“ 5 Kilometer lang, damit wirklich jeder teilnehmen und ins Ziel kommen kann.
parkruns werden komplett von Freiwilligen organisiert
Wir finden die Idee der parkruns einfach toll, und hoffen, dass die parkrun-Bewegung nun auch in Deutschland Fuß fasst und den ersten 6 deutschen Veranstaltungen in Hannover, Berlin, Leipzig, Mannheim, Frankfurt und Osnabrück noch viele weitere folgen werden.
Dafür braucht es zum einen natürlich Läufer:innen, die an den parkruns teilnehmen, die Veranstaltungen bekannter machen und damit die Nachfrage steigern. Aber es braucht auch Freiwillige, die als Rennleiter, Zeitnehmer oder Streckenposten für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Eine dieser Freiwilligen ist Dunja Selbach, die viele Jahre in London gelebt hat und dort zum parkrun-Fan geworden ist. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland hat sie nun mit anderen Freiwilligen den Nidda parkrun ins Leben gerufen. In Folge 101 des beVegt-Podcast verrät uns Dunja, was es mit der parkrun Bewegung auf sich hat, wie du an den parkruns teilnehmen kannst und wo du Hilfe bekommst, wenn du selbst einen parkrun in deiner Stadt ins Leben rufen möchtest.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Hören – und freuen uns, wenn du Dunja und uns hilfst, die parkruns in Deutschland noch bekannter zu machen!
Links und Infos zur Show:
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Markus
Von Parkruns habe ich auch schon gehört, aber wegen 5km immer sonst wo hin zu reisen lohnt sich eben leider auch nicht. Maximal nach Stuttgart würde ich noch fahren, aber da fehlt er gerade noch
Katrin Schäfer
Das stimmt natürlich, für 5 km darf die Anfahrt nicht zu weit sein. Aber vielleicht bist du am Wochenende oder im Urlaub mal irgendwo, wo du teilnehmen kannst!
Viele Grüße
Katrin
Schirmer
https://www.facebook.com/Kr%C3%A4herwald-parkrun-208660149887889/
Simon
Wenn es nur einen in der Nähe geben würde. Aber für eine Stadt wie Dortmund bin ich guter Hoffnung das sich jemand findet. Selbst habe ich leider nicht die Zeit das zu organisieren, auch wenn es mich irgendwie reizen würde.
Katrin Schäfer
Hallo Simon,
wenn sich das so ausbreitet wie in anderen Ländern – ganz bestimmt! Und was es ja auch noch gibt – sofern es bald einen Lauf in der Nähe gibt: Du kannst dich ja regelmäßig oder unregelmäßig als Helfer zur Verfügung stellen. Wir haben das auch vor 🙂
Viele Grüße
Katrin
Karin
Super, da freu ich mich, dass das endlich übergeschwappt ist.
Katrin Schäfer
Wir uns auch – haben schon lange gewartet!
Esther
Falls sich jm anhören möchte wie Parkruns nach Deutschland kamen, bzw wie die parks gescoutet werden, kann ja mal hier reinhören.
https://marathontalk.com/shows/episode-401-parkrun-germany/
Steffi
Das ist ja eine tolle Sache! So wie ich das auf FB gesehen habe, planen einige schon für München. Das wäre klasse, wenn man in München auch bald parkrunnen könnte. Ich bin gespannt und freu mich drauf.
Danke für das Interview!
Daniel Roth
Ich drücke die Daumen Steffi. Waren heute morgen wieder in Frankfurt und möchten uns unseren Samstag ohne parkrun schon gar nicht mehr vorstellen 🙂
daniel
Berlin ist auch klasse! super sache, das!
Monika
Hallo liebe Laufende!
Diese parkruns hören sich klasse an – in der Schweiz gibt es aber noch keine.
Beim Recherchieren bin ich auf die Partnerschaft zwischen parkrun und der Happy Egg Company gestossen – was sagt ihr dazu? Ich bin gerade sehr enttäuscht…
https://www.plantbasednews.org/post/vegans-blast-parkrun-over-sickening-partnership-with-happy-egg-co
Katrin Schäfer
Hallo Monika,
ohne dass ich mir den Artikel im Detail durchgelesen habe – das ist in der Tat schade, aber viele Läufe haben einen nicht-veganen Sponsor. Viele Laufveranstaltungen werden in Deutschland von Krombacher gesponsert, die wiederum eine Partnerschaft mit Nestlé haben. Wusstet du das?
Ich weiß nicht, wie prominent die Sponsoren in UK in Erscheinung treten, aber hier in Deutschland gibt es kein gebrandetes Material, Plakate – ganz im Gegenteil. Deswegen lass uns doch diese Veranstaltungen nutzen und für die vegane Lebensweise werben!
In Deutschland ist das Team beVegt.de z.B. das zweitgrößte Team, und auch Laufen gegen Leiden und die Vegan Runners sind vertreten. Bei unserem parkrun in Frankfurt gibt es immer wenn es Kuchen gibt auch veganen Kuchen – das finde ich großartig, und wir werden die Veranstaltung weiter unterstützen.
Viele Grüße
Katrin