Unser heutiger Gast Mika lebt schon seit vielen Jahren vegan und engagiert sich in ihrer Freizeit in der Tierbefreiungsbewegung. Aber auch beruflich begleitet sie dieses Thema, das ihr so am Herzen liegt, denn Mika arbeitet seit 2018 als Erzieherin in der ersten und bisher einzigen rein veganen Kita Deutschlands – dem Mokita Kinderladen in Frankfurt.
In der Mokita wird die rein pflanzliche Verpflegung für die Kinder und Mitarbeiter:innen jeden Tag frisch von einem fest angestellten Koch zubereitet. Aber das ist nicht das einzige, was die vegane Kita auszeichnet. Die Kinder werden dort auch schon früh an Themen wie Rassismus, Inklusion oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften herangeführt.
Für Mika gehören all diese Dinge aber sowieso zusammen. Sie sieht sich deshalb selbst nicht bloß als Tierrechtsaktivistin, sondern setzt sich gegen jede Form von Unterdrückung und Ausgrenzung ein.
Als nichtbinäre und transfeminine Person ist sie dabei auch selbst immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert, und auch darüber haben wir natürlich mit ihr gesprochen. Du siehst also dass wir jede Menge spannende Themen hatten, und wir sind uns ganz sicher, dass du viele Denkanstöße aus unserem Gespräch mitnehmen wirst.
Du erfährst in dieser Folge unter anderem:
- Wie Mika durch einen Vorsatz in der Fastenzeit zu einer vegetarischen und schließlich einer veganen Ernährung und Lebensweise gefunden hat.
- Welcher Perspektivwechsel ihr beim Start in ihr veganes Leben geholfen hat.
- Welche Bücher und Filme sie damals inspiriert haben, und warum sie einige davon heute nicht mehr uneingeschränkt empfehlen würde.
- Was der Unterschied zwischen Tierschutz, Tierrechten und Tierbefreiung ist.
- Wie veganer Aktivismus in Pandemie-Zeiten funktionieren kann.
- Wie es dazu kam, dass in Frankfurt die erste vegane Kita eröffnen konnte.
- Wie Mikas Arbeit in der Kita aussieht, und welche Erfahrungen sie dort mit den Kindern macht.
- Warum es wichtig und gut ist, dass sich unsere Sprache verändert und inklusiver wird.
- Warum man als Aktivist:in auch auf die eigene körperliche und emotionale Gesundheit achten sollte.
- Und noch vieles mehr …
Wir wünschen dir jetzt viel Spaß beim Zuhören und freuen uns, wenn wir dich gemeinsam mit Mika inspirieren können!
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- Die saftigen Bio Medjoul-Datteln haben wir wirklich immer vorrätig (am besten im Kühlschrank lagern)
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Links und Infos zur Show
Erwähnte Bücher
- Vegan! Vegane Lebensweise für alle* von Marc Pierschel
- Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen* von Melanie Joy
- Lass mich frei!* von Patrick George
- No Meat Athlete* von Matt Frazier
Erwähnte Podcast-Folgen und Beiträge
- beVegt-Podcast #199: Nicolas Thun hat 50.000 Menschen die vegane Lebensweise näher gebracht
- 23 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung: Einkauf, Lagerung, Verwertung und mehr
Außerdem erwähnt
- Instagram-Kanal von Kerstin Kassner
- Film: Earthlings
- Der Artgenosse
- Kochen ohne Knochen
- Die Tierbefreier
- Aktiv gegen Speziezismus
- Definition Intersektionalität auf Wikipedia
Titelbild: Rubiscube Photo
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Gerade von ner kurzen Laufrunde zurück.
Also erstmal wertschätzend: finde Euren wenig belehrenden, immer bemüht jeden auf den Weg mitzunehmen sehr gut, aber bei Eurem Gegender in der letzten Zeit bekomme ich fast körperliche Schmerzen. (Will hier explizit nicht rumtrollen, finde aber diese Position auch mal erwähnt werden sollte)
Der heutige Gast hat das ja dann nochmal potentiert.
Die Frage die mich schon immer bevegt hat, warum Tierrechtseinsatz, Umweltschutz, Veganismus immer mit, ich sag mal einer linksgrünen Ideologie einhergeht. Ich habe auch schon wahrgenommen, das anderen z.b konservativen Positionen es sogar abgesprochen wird sich aktiv für die obigen Themen einzusetzen. Ich mag den Begriff Spezifismus sehr finde es aber eine steile These das jetzt wieder mit Rassismus und Sexismus zu verweben. Zusammengefasst will ich sagen, dass man wenn man alle möglichen Themen miteinander gleichzeitig verwebt viele die grundsätzlich für einzelne Themen große Sympathie haben ausschließt bzw. auf Dauer verschreckt. Denke ich wisst was ich meine. Bin übrigens wie man so sagt ein Priveligierter älterer weißer Mann finde aber das ich damit nicht direkt aus der Diskussion rausfliegen sollte.
Hallo Michael, vielen Dank für deine Rückmeldung! Dass dir das Gendern nicht zusagt ist natürlich legitim, aber wir haben ja in der Folge auch ganz konkret über die Gründe gesprochen, warum wir es für richtig und wichtig halten, dass sich unsere Sprache in dieser Hinsicht verändert. Wir sind überzeugt davon, dass sich das Gendern für die meisten Menschen in einigen Jahren ganz normal anfühlen und -hören wird, und wir möchten diese Entwicklung aktiv unterstützen. Wenn das bei dir körperliche Schmerzen auslöst, dann ist das bedauerlich, aber es ist sozusagen wie beim Marathon: Du kannst dich da durchbeißen, oder musst dir eben einen anderen Sport (bzw.) Podcast suchen 😉 Eine andere Lösung können wir dir leider nicht anbieten.
Worauf du mit dem zweiten Teil deines Kommentars hinaus willst ist mir noch nicht so ganz klar. Findest du es seltsam, dass sich Menschen, die sich für Tierrechte einsetzen, gleichzeitig auch gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierung in anderen Bereichen aussprechen? Ich kann Mikas Einstellung, dass all diese Dinge miteinander verwoben sind (z.B. im Sinne von traditionellen Macht- und Ausbeutungsstrukturen), jedenfalls sehr gut nachvollziehen und würde ihr da sofort zustimmen.
wie immer diplomatisch, bekämst einen Daumen hoch wenn möglich.
Auch wenn wir einige Dinge offensichtlich anders beurteilen.
Höre Euren Podcast weiter, und versuche das Gendern auszublenden.
Wenn mir aufgrund von Worten irgend etwas etwas weh tut, habe ich an der Stelle offensichtlich einen vielleicht bis da hin unbemerkten wunden Punkt. Den kann ich dann z. B. durch ein Pflaster abdecken bzw. bei solchen Worten weg hören – oder ich schaue mir an wie die Wunde zustande gekommen ist, um zu sehen, ob ich sie heilen oder wenigstens weiteren vorbeugen kann, damit solche Worte mich zukünftig nicht mehr verletzen können. Denn träfen die Worte auf heile Haut, wären sie mir egal bzw. würde ich sie neutral aufnehmen können.
So kenne ich es von mir. Oft meinen wir uns selbst, wenn wir zu/ von Anderen sprechen.
Hallo Mimi,
danke dir für deine Sichtweise – finde ich sehr interessant, auch wenn ich es nicht so toll hätte ausdrücken können.
Viele Grüße
Katrin
Kleine Ergänzung: Auch wenn Worte durchaus spitz wie Pfeile angeschossen kommen können – wer sich durch Gendern angegriffen fühlt, hat diese Pfeile meist selbst angespitzt, d. h., interpretiert die Absicht des/ der (wie schreibt mensch das eigentlich?) Absender*in i. d. R. falsch. Wir haben ja alle unsere eigenen Brillen auf und sehen manches dadurch verzerrt.
Ich finde Eure Offenheit und Themenvielfalt super, weil ich auch denke, dass vieles miteinander zu tun hat. Ich muss nicht alles genauso sehen wie Ihr, aber das macht doch nix 😉 ! Ich finde ihr gebt ein schönes Beispiel ab wie Menschen sich entwickeln können.
Danke Mimi 🙂
Ich denke daß die meisten Menschen sich nicht davon abschrecken lassen, dass in einem Projekt mehrere Themen miteinander verknüpft werden – Mika hat ja auch berichtet, daß die Elternschaft bunt gemischt ist: vegan lebende Familien genauso wie solche, für die die Kita einfach die örtlich nächste und bequemste ist.
Ähnlich ist es ja auch bei bevegt: hier tummeln sich laufende Nichtveganer und nichtlaufende Veganer, ambitionierte beinahe-Profiläufer und Laufanfänger, Vegetarier, und und und… und alle sind willkommen. Wer hier etwas entdeckt, was ihm gefällt, der nimmt das mit, und läßt eben liegen, was gerade nicht paßt.
Ein Problem hätte ich nur, wenn sich miteinander verknüpfte Themen komplett widersprechen. Wenn hier z.B. Veganismus und rechtsradikale Thesen verknüpft würden, dann würde ich mich in dieser Community sicher nicht engagieren. Aber wenn es um verschiedene Aspekte von Diskriminierung geht, sehe ich da absolut keinen Widerspruch.
Was das Gendern betrifft: ich zucke auch hier und da mal zusammen, wenn es (mir) zu viel wird. Ich sehe Menschen einfach als Menschen und hafte ihnen nicht gerne Label an, egal ob sie sich auf Geschlecht, Sexualität oder Herkunft beziehen (und habe viel Sympathie für den Standpunkt von Nele Pollatschek, der hier auch mal erwähnt wurde). Aber ich sehe auch, dass Sprache viel auslöst und bestimmte Gedankenwelten prägt. Ich habe für mich da noch keinen klaren Standpunkt gefunden und suche meinen Weg – und lasse andere Menschen ihren Weg gehen.
Hallo Bettina,
das ist auch völlig okay wie ich finde – Daniel und ich haben schon desöfteren über unseren Weg gesprochen. Vor drei Jahren fand ich persönlich Gendern noch völlig übertrieben. Heute fällt es mir auf, wenn es in Texten nicht gemacht wird und ich fühle mich oft nicht angesprochen.
Viele Grüße
Katrin
Vielen Dank für dieses spannende und interessante Gespräch und den Einblick in die Arbeit in dieser KiTa. Ihr habt viele wichtige Themen angesprochen und es ist so wichtig damit schon so früh zu starten. Erzieher:innen haben eine so wichtig Aufgabe! Da ist es wirklich schade, dass die Gehälter in den sozialen Bereichen so hinterherhängen.
Finde es sehr toll von euch das ihr euch mit dem gendern so bemüht und das auch schon so gut umsetzt. Mir persönlich ist das sehr wichtig und ich kann als weiße cis-Frau nur sagen, dass ich mich dadurch integrierter und auch mehr angesprochen fühle.
Wie viele Menschen verfolgen eigentlich euren Podcast? Falls ihr diese Info teilen möchtet ☺
Liebe Grüße
Hallo Isa,
für uns war und ist das ein Prozess. Vor einigen Jahren fand ich das noch übertrieben, aber heute fühle ich mich oft auch nicht mehr angesprochen wenn nur von „Läufern“ gesprochen wird.
Und klar – das ist für uns kein Geheimnis. In den ersten vier Wochen nach Erscheinung laden sich etwa 7.-10.000 Menschen eine Folge runter, aber natürlich steigen die Downloadzahlen auch noch danach. Es kommen also einige Hörer*innen zusammen.
Viele Grüße
Katrin
Das war eine sehr gute informative Podcastreihe !
Wegen des Kinderladens, schade, dass so etwas erst in den letzten Jahren entstanden ist, das hätte gut 27 Jahre früher sein können.(unser Sohn ist in einen Waldorfkindergarten gegangen, da gab es immerhin schon vegetarisches Essen, auch später in der Schule) Aber da war die vegane Bewegung natürlich noch nicht so verbreitet .
Die AgeSpe , also Aktiv gegen Speziesismus habe ich letztes Jahr auf einer Demo gegen Speziesismus im September kennengelernt.
Vielleicht sehe ich Mika ja mal bei einem der nächsten Demos gegen Schlachthöfe etc. bzw. habe ich sie letztes Jahr schon mal gesehen, kannte sie natürlich nicht.
Lieben Gruß
Gabi
Hallo Gabi,
danke dir – und wenn du Mika siehst, sprich sie gerne an und sag ihr, woher du sie kennst. So eine Verbindung ist ja immer schön!
Viele Grüße
Katrin
Hallo,
diese Podcast Folge war sehr lehrreich und interessant.
Ich will und möchte das ALLES beherzigen und in meinen Alltag aufnehmen. Ich bin jetzt 51 Jahre ALT und tatsächlich ist es so das man soo viele Sachen anders denken und machen muss. Sei es im Arbeitsalltag wo es ständig irgendwelche Neuerungen (Digitalisierung, neue Software, Umstrukturierung…) gibt oder im Privaten (vegan, Klima, Rassismus, gendern, Elektromobilität…), da komme ich oft an meine Grenzen und mir fehlt die Kraft alles richtig zu machen. Ich meine nur, seid mit den ALTEN auch etwas nachsichtig. Ich gebe mein Bestes.
Macht weiter so!
Anni
Hallo Anni,
danke dir – wir geben alle unser Bestes. Und es ist nicht schlimm, in allen Bereichen vorne mit dabei zu sein. Wie beim Veganismus ist das ein Prozess, und wir gehen diesen Weg alle in unserem Tempo. Also kein Stress 😉
Viele Grüße
Katrin