Kannst du dich noch an das erste Mal erinnern, als du gesagt hast: „Ich bin ein Läufer“? Oder auch nur: „Ich laufe“?
Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern. Und auch an meinen ersten „richtigen“ Lauf kann ich mich nicht mehr erinnern. Natürlich bin ich schon im Sportunterricht in der Grundschule gelaufen, und auch in meiner Jugend im Ruderverein haben wir uns vor dem Training eingelaufen, um uns aufzuwärmen.
Aber diese Läufe meine ich nicht. Ich meine den ersten Lauf, zu dem ich einfach nur aufgebrochen bin, weil ich laufen wollte. Dieser Lauf ist weg – er ist untergegangen in der schieren Masse an Läufen, die bis heute auf ihn gefolgt sind.
Der Moment, in dem das Laufen ein Teil von dir wird
Das Laufen ist heute ein fester Teil meiner Identität, und vielleicht geht es dir auch so, dass du dich als Läufer oder Läuferin fühlst. Aber irgendwann war der Moment, an dem wir diese Identität angenommen haben. In diesem Moment ist das Laufen zu etwas ganz normalem, alltäglichem geworden. Zu einer „Sache“, die wir eben tun, die zu uns gehört wie das Atmen und das Zähneputzen.
Und noch etwas Besonderes passiert häufig in diesem Moment des Übergangs: Wir hören auf, uns ständig nach dem „Warum“ zu fragen.
In den ersten Wochen und Monaten als Läufer haben wir oft einen ganz konkreten Antrieb: Wir wollen fitter werden, abnehmen, etwas für unsere Gesundheit tun und so weiter. Es ist gut, dass wir diese Ziele vor Augen haben, denn als Anfänger brauchen wir etwas, das uns auf Kurs hält.
Aber wenn das Laufen zu einer Gewohnheit geworden ist, dann treten diese Gründe in den Hintergrund. Wir denken nicht mehr darüber nach, warum wir laufen – wir tun es einfach.
Was antwortest du auf die Frage: „Warum läufst du?“
Das heißt nicht, dass wir keine Antwort mehr auf die Frage „Warum läufst du“ hätten! Sie ist nur ins Unterbewusstsein gerückt, weil wir sie nicht mehr brauchen, um uns zum Laufen zu motivieren.
Aber wir können sie wieder hervorkramen, indem wir uns die Frage einfach mal wieder stellen. Und das ist gar keine schlechte Idee, denn es ist sehr motivierend, wenn man genau weiß, „warum“ man etwas eigentlich tut!
Im Sommer 2015 hat unser Freund Marc Pierschel einen wunderbaren Kurzfilm über uns beide gedreht, in dem wir die Frage „Warum läufst du?“ für uns beantworten konnten. Schau dir den Film doch auch einmal an (er dauert nur 3 Minuten), und dann stell dir die Frage selbst – und verrate uns deine Antwort in einem Kommentar, wenn du magst.
Also: Warum läufst du? Wir sind gespannt auf deine Antwort!
Roy
Ich laufe, weil ich dann das Leben spüre. Durch’s Laufen nehme ich mich und mein Umfeld besonders lebensintensiv wahr. Es sind die kleinen Mirco-Abenteuer im Alltag, mit allen Auf und Abs, Entdeckungen, extremer Freude und extremern Schmerz. Ich erlebe das allein und zusammen mit so vielen Menschen, die ich über die Jahre durchs Laufen kennengelernt habe und die Lauf-Freunde geworden sind.
Jenni
Hallo, ihr beiden! 🙂
Dieselbe Frage habe ich mir – ganz bewusst – vor einigen Tagen auch gestellt und einen entsprechenden Blogbeitrag geschrieben.
Die Antwort, die ich für mich gefunden habe: Ich laufe, um ein quasi-meditatives Stadium der Selbstvergessenheit zu erreichen. Zumindest für die Zeit, in der ich mich in der Natur bewege, kann ich ganz bei mir selbst sein und den Alltag vollkommen vergessen, indem ich mich nur auf das Laufen konzentriere. Das hat eine sehr reinigende Wirkung, finde ich – eben wie eine Meditation oder eine lange Dusche, während der alles Störende weggespült wird.
Und wenn man dann nach Hause kommt, weiß man vielleicht die Lösung für ein bestimmtes Problem (oder auch nicht), merkt was man geleistet hat (oder auch nicht) – auf jeden Fall betrachtet man die Welt wieder ein kleines bisschen aufmerksamer. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Ni
Schöner Film und gute Frage! Ich laufe aus tausend Gründen. Der Wichtigste: Meine psychische Gesundheit. Also Streßabbau, Entspannung, Auspowern, Selbstbestimmtheit, frische Luft, Kopf freikriegen.
Bestimmt schadet es auch der physischen Gesundheit nicht 😉
Herzliche Grüße von Ni
Frank Böhm
Mir tut Laufen einfach rundherum gut.
Da ist zum Einen der gesundheitliche Aspekt: Vor dem Laufen hatte ich Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes-2 und daraus resultierend diverse andere Wehwechen. Das alles hat sich nun in Verbindung mit konsequenter Nahrungsumstellung (so gut wie) erledigt. Ich brauche keine Diabetes-Medikamente mehr und das letzte Blutdruckmittelchen wird wahrscheinlich nach dem nächsten Hausarztbesuch auch nicht mehr nötig sein. Mein Gewicht hat sich von ehemals 123 kg auf 71 kg reduziert (bei 1,72 m Größe). Habe ich vordem Hosen mit Bundweite 42 tragen müssen, so komm ich heute mit Hosen der Bundweite 30 klar! Das Einkaufen von Klamotten, was früher eher ne Qual war, macht heute sogar Spaß! Und was die Ernährung betrifft, war die Umstellung zunächst ne Einsicht in die Notwendigkeit, ist aber heute eine gesundheitsbewusste Ernährung nicht zuletzt durchs Laufen eine Selbstverständlichkeit geworden.
Damit wären wir beim psychologischen Effekt: Das Laufen hilft mir, mit mir und meiner Umwelt ins Reine zu kommen. Ein schöner langer Lauf hat so was richtig meditatives, man kann die Gedanken schweifen lassen oder sich ganz einfach aufs Laufen konzentrieren. Beides führt dazu, dass ich nach dem Laufen wesentlich zufriedener mit mir, ausgeglichener und ruhiger bin. Das Laufen und die damit verbundenen Erfolge haben mir gezeigt, dass ich auch mit größeren Problemen fertig werde und mich dementsprechend gelassener gemacht.
Und last but not least hat sich durch das Laufen meine persönliche Fitness wesentlich verbessert. Ich bin heute wesentlich fitter als selbst noch vor 20 Jahren! Wenn mir damals einer erzählt hätte, dass ich mit Ü50 Strecken > 20 km laufe und im Nachhinein nicht auf dem Zahnfleisch krieche, hätt ich den ausgelacht.
Bestimmt hab ich noch das Ein oder andere vergessen, aber das solls erstmal gewesen sein.
Tamara
Respekt!
Sebi
Tolles Video. Die sprechen mir aus der Seele. Mein erster Lauf war eine Qual, aber ich habe da schon gewuss das ich da dranbleiben werde und das auch weitermache.
Ich laufe weil es mir Spaß macht und so viele Herausforderungen mit sich bringt die den Alltag dann oftmals leicht erscheinen lassen!
Markus
Weil es zu mir gehört und ich sonst augehen würde wie ein Hefeteig 🙂
Sandra
Damit ich regelmäßig dusche 🙂
Schöner Film!
Daniel Roth
Ha, der war gut 🙂
Gabi
Ich laufe weil…..
es mich glücklich macht,
ich dadurch immer reich beschenkt werde,
ich zum Glück zwei gesunde Beine zum Laufen habe,
ich danach ausgeglichener, belastbarer, zufriedener, viel, viel netter bin,
ich mich dabei lebendig fühle,
auch langsame Schnecken die gleiche Strecke wie die Elite laufen können,
ich es einfach wahnsinnig liebe (ganz selten auch hasse)
Nina
Angefangen habe ich, weil ich mich mit meiner eigenen Einschätzung „Laufen liegt mir einfach nicht“ einfach nicht zufrieden geben wollte und mir selber beweisen wollte/will, dass ich eine Läuferin werden kann. Denn: mit Ausdauer kommt man immer weiter.
Mittlerweile laufe ich hauptsächlich für das Gefühl danach: eine Mischung aus Erschöpfung, Stolz, Freude, körperliche Schwäche, körperliche Stärke, Glückseligkeit, …
Michaela
Hallo ihr Flitzer,
Ich laufe um zu laufen… manchmal um meinen Körper zu spüren, manchmal nur um mich schneller im Wald zu bewegen als ein Spaziergänger, manchmal aus Übermut und manchmal laufe ich einfach nur weg. Aber alles um draußen Energien zu transformieren…irgendwie. inzwischen laufe ich auch, um meine Figur im Griff zu behalten und nicht einzurosten
Mausflaus
weil laufen glücklich macht 🙂
Sebastian
Ein schöner Beitrag zu einem der schönsten Themen der Welt! Ich habe letztlich auch etwas darüber geschrieben, aber könnte wohl noch viel mehr Gründe aufzählen 🙂
http://www.sebastianrennt.de/2015/07/06/darum-laufe-ich/
Grüße
Sebi
Carsten
Ich empfinde beim Laufen einfach nur pures Lebensglück.
Je schneller ich laufe, umso stärker sind diese Gefühle.
Ede
Hmm…eigentlich laufe ich nur, da es für den „Brutto-Zeitaufwand“ die meiste „Netto-Sportzeit“ gibt. Und das besonders im Winter. Laufen war und ist für mich immer Mittel zum Zweck wie z.B. Konditionsaufbau für eine gute Frühform auf dem Mountainbike/Rad. Incl. Gewichtsabbau.
Wenn ich ehrlich bin – laufen….das ist eine Hassliebe…
Als Radsportler habe ich ein exotisches Problem: die Luft für einen 10km Lauf und mehr, aber die Muskulatur/Sehenapparat für max 5km.
Warum laufe ich, obwohl ich meist mit üblem Muskelkater bestraft werde?
Warum nehme ich wiederholt an Laufveranstaltungen teil, obwohl ich mich als Fremdkörper fühle in der „Lauf-Community“?
Hassliebe halt … 🙂
Oliver
Hallo ihr zwei,
wow sehr geiler Film 🙂 Besser kann man die Leidenschaft zu laufen nicht beschreiben. Warum ich laufe? Die Frage habe ich gerade in meinem letzten Blogartikel beantwortet. Ich zitiere mich mal selbst:
Ohne Laufen wäre ich bestimmt schon durchgedreht. Eine Antwort von mir wenn mich Freunde fragen warum ich in Ihren Augen so viel laufe. Aber es ist so, neben der Natur genieße ich es auch während des Laufens mal das Hirn abzuschalten. Einfach nicht denken, den Alltag hinter sich zu lassen. Einfach genial 🙂
Aber auch nach einem beschissenen Tag tut laufen gut. Sich den Frust, den Ärger von der Seele laufen einfach geil. Ich fühle mich nach dem Laufen immer besser als vorher. Ich gehe halt lieber in den Wald ein paar Bäume anschreien als meine Mitmenschen anzuschreien ?
Denke das beantwortet einen großen Teil der Frage. Wenn ihr den kompletten Artikel lesen möchtet, er ist hier zu finden: http://www.effektivlaufen.de/laufen-leider-geil/
Sportliche Grüße
Oliver
Robert B.
weil es einfach geil ist imer weiter und weiter laufen zu können.
Meditativ und mit sich in reine kommen.
Viele gute Sachen essen zu dürfen.
Die Grenzen verschieben…………
Danach einfach nur zurfrieden sein mit sich und der Welt……..
denke das sind nur ein paar Gründe 🙂
also keep on runing
Robert ( alias Batman)
Robert B.
Nachtrag:
Wenn man Laufen als „normale“ Fortbewegung sieht.
also auch kurze Strecken einfach aus Spaß locker u. langsam laufend zurück legen…..
Doro
Genau diese Frage bekam ich vor einiger Zeit von einem Freund gestellt. Ich selbst hatte mir nie bewusst Gedanken gemacht, warum ich eigentlich laufe.Ich habe kurz gestutzt und spontan geantwortet „weil es mich glücklich macht!“
Günter
Ich laufe, weil es mich einfach zufriedener und ausgeglichener macht.
Mit jetzt 63 freue ich mich über meine Leistungsfähigkeit.
Auch kann ich als Rentner viel entspannter zu jeder Zeit laufen gehen.
Besonders genieße ich die langen Trainingsläufe mit Vorfreude auf die geplante Laufveranstaltung.
Da ist jeder lange Lauf anders.
Das Wetter und die Eindrückein der Natur genieße ich besonders bei langen Läufen.
Da hat jede Jahreszeit ihren Reiz.
Meiner Frau kann ich dann immer berichten, was ich erlebt habe und wen ich getroffen habe.
Unter Läufern grüßt man sich eigentlich, aber manche wollen auch nicht, dann ist das auch ok.
Wenn man lächelt und winkt, winken sogar Kinder zurück.
Unterwegs sehe ich oft viele Tiere.
Sonntags früh treffe ich immer auf eine Hundemeute mit ihren Besitzern.
Die Hunde kennen mich mit der Zeit und jeder wird kurz geknuddelt, dann gehts weiter auf der Piste.
Auf meinen langen Läufen treffe ich manchmal Leute, die sammeln irgendwelche Kräuter, wenn ich dann frage, erfahre ich oft interessante Details über Kräuter.
Heute morgen stand eine Frau am Rand eines Baches mit geschlossenen Augen, ich denke sie hat meditiert.
Ich wollte sie nicht stören und unterbrechen.
Nach jedem Lauf genieße ich auch das Gefühl, wenn mein Körper sich wieder erholt.
Jürgen
Hallo ihr Lieben,
gute Frage, warum Laufe ich. Es war damals kurz nach der Geburt meines Sohnes. Ich wollte einfach nur mal 1 – 2 Stunden für mich haben. Also bin ich Laufen gegangen. Meine Frau schaute mich an als wenn ich vom Mars käme. Ich bin vorher nie Laufen gewesen. Es hat Spaß gemacht, hat den Kopf frei gemacht und auch wieder mehr Energie und Nervenstärke gegeben. Das war irgendwann im November/Dezember 1995. Nach und nach hat sich die Anzahl der Läufe erhöht. Ich bin nie Marathon oder andere Events gelaufen. Nur für mich. Inzwischen gehe ich jeden Morgen, zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter 45 – 90 Minuten täglich laufen. Es ist wie eine Sucht, eine befreiende eine schöne Sucht. Einem guten Start in den Tag steht dann nichts mehr im Wege.
Tja und meine Frau….heute schaut sie mich nicht mehr so an wie 1995. Aber irgendwie glaubt sie wohl doch, dass ich nicht ganz klar im Kopf bin mit meiner Sucht…..lach….zwinker
Euch allen weiterhin viele schöne und entspannte Läufe.
Viele Grüße aus Berlin sendet
Jürgen
kalle
hallo,
erstmal vielen dank für das super video!
warum ich laufe?
ich laufe um die gedanken frei zu bekommen, um abzuschalten, um morgens motivierter in den tag starten zu können, um freude und spass zu erleben, um die natur ganz nah und intensiv zu spüren, um meine grenzen zu spüren und aus zubauen, …. laufen ist eine der einfachsten und natürlichsten fortbewegung und macht mich einfach nur glücklich.
klar gibt es schwierige umotivierte tage aber spätestens nach 2-3km ist man „drin“ und kurz vor dem „flow“
nochmal danke für das sehr tolle video!
grüße
Thomas
Also,
begonnen habe ich regelmäßig zu Laufen mit 18 Jahren. Dies habe ich über viele Jahre 5-6 mal die Woche getan, bis zu dem Punkt wo ich merkte, dass es noch andere schöne Sportarten, bzw. andere Formen der Bewegung gibt.
Heute laufe ich selten, allerdings bin ich täglich lange zu Fuß unterwegs und genieße jede Sekunde an der frischen Luft . Den Wald direkt vor der Tür ist dann Goldwert. Bei einem täglichen Schrittziel von ca. 15000 Schritte ,, laufe ,, ich nicht wirklich weniger als früher aber durch die langen Waldsparziergänge kann ich besser den Arbeitsalltag verarbeiten.
Ein Leben ohne Bewegung ist für mich nicht mehr vorstellbar .
Kathrin
… weil ich es einfach wieder kann. 2014 bin ich schwer erkrankt, konnte aufgrund einer neurologischen Krankheit nur noch knapp stehen, gehen war ohne Hilfe nicht mehr möglich. Irgendwann während der Rekonvaleszenz hat es mich gekitzelt, Laufschuhe wurden gekauft und die ersten paar Meter in Angriff genommen. Heute sind 20km möglich, jeder Schritt ist wunderbar. Ich laufe jedoch nur zum Spass, draussen, häufig nachts und darum immer in Begleitung meiner Hunde, welche mir „Zughilfe“ leisten. Es ist wunderbar, die Beine bewegen zu können und auch nach anstrengenden Läufen jeden Muskel zu spüren.
Daniel Roth
Hey Hannes, vielen Dank für deinen Kommentar und dass du deine Erfahrungen hier mit uns teilst. Ich freue mich für dich, dass das Laufen vom „Mittel zum Zweck“ zum Lebensgefühl geworden ist und dir bei so vielen Dingen geholfen hat. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg!